Ein Hallo in die Runde

  • Weshalb freut es Dich, andere "leiden" zu sehen? Für mich klingt das schon etwas abgehoben, so lange bist Du auch noch nicht abstinent ;). Vor Kurzem warst Du selbst noch mitten drin.

    kann man aus zweierlei Richtung betrachten.
    Man kann auch die Selbsterkenntnis draus ziehen, dass man genau derselbe Idiot war.
    Genau so, wie ich beim Lesen mancher Story auch sehe, was ich für ein Glück hatte. Denn auch bei mir hätte es ganz anders ausgehen können. Ohne mich drüber zu erheben, denn was wäre gewesen, wenn es nicht "klick" gemacht hätte? Dann würde über mich auch irgendwer sagen "hat sich totgesoffen".
    Ich wäre aus heutiger Sicht ein Vollidiot, obwohl ich noch sehr genau weiss, was ich vom Trinken erwartet hatte und dass mir das damals sinnvoll erschien, zu saufen. Weswegen ich es auch nicht bereue, damals war es das, was ich wollte. Verloren habe ich letztlich auch nicht viel. Unglücklich über meine Sauferei war ich ja lange nur, weil ich es nicht völlig unter Kontrolle hatte, aber aufhören wollte ich ja nie.

    Und durch Nachdenken kam ich nicht zu diesem Geistesblitz. Der schlug einfach ein.

  • Erstmal vorab die guten News des Tages. Nach längerer Zeit habe ich gestern abend endlich mal wieder fotografiert. Lange Zeit habe ich gedacht meine Kreativität wäre weg und auch der Drive. Und gerade weil gerade die späten Nachmittage als auch die Abends immer alkoholschwanger gewesen sind, hab ich in den letzten Monaten nichts gemacht. Gestern war mal wieder ein Model in meinem kleinen Studio und wir haben echt tolle Motive geschossen bis spät in den Abend. Und der Gedanke an Alk war nicht existent. Existent war der Flow und die Zusammenarbeit. Das war klasse. Und meine Waage sagt, 1,5 Kilo weniger. Auch top!

    Und ein weiterer Schritt, ich hatte es hier nicht erzählt, ich hatte zu Hause als auch ein paar Tage lang auf der Arbeit eine Flasche Wodka im Rucksack gebunkert. Gar nicht für die Konfrontation sondern quasi als "Medikament" gegen einen möglichen, extremen Turkey. Im Netz liesst man ja die gemeinsten Entzugserscheinungen, die auch auf jeden Fall ihre Berechtigung haben. Und dagegen wollte ich mich absichern.
    Egal, 2 make the story short, ich habe das Zeug heute morgen weggeschüttet und die Flasche in den Müll geworfen. Ein weiterer Schritt der sich gut und richtig angefühlt hat.

    Zitat

    Weshalb freut es Dich, andere "leiden" zu sehen? Für mich klingt das schon etwas abgehoben, so lange bist Du auch noch nicht abstinent ;). Vor Kurzem warst Du selbst noch mitten drin.
    Mir sind andere zechfreudige Personen egal, ich halte mich nur nicht in ihrer Nähe auf, weil ich dort nicht (mehr) hinpasse.

    Du hast Recht, ich habe das falsch ausgedrückt. Freude ist defintiv das falsche Wort. Aber ich brauche das vielleicht als Bestärkung weil ich an der Entgleisung selber eigentlich überhaupts nichts gut finden kann. Und auch nicht fand. Ehrlich gesagt hab ich mich immer vor dem nächsten Morgen gefürchtet weil ich wusste, wie es mich wieder runterzieht.

    Was ich in meiner Hockeytruppe beobachten kann, auch das ist so ein kleiner Mitauslöser, dass zwei aus der Truppe ebenfalls ihren Konsum hinterfragen und in den letzen Wochen deutlich, als auch auf Null reduziert haben.
    Zudem, mein bester Hockeykumpel trinkt gar nichts, noch nie. Das ist auch gut.

    Zitat

    Unglücklich über meine Sauferei war ich ja lange nur, weil ich es nicht völlig unter Kontrolle hatte, aber aufhören wollte ich ja nie.
    Und durch Nachdenken kam ich nicht zu diesem Geistesblitz. Der schlug einfach ein.

    Ja genau. Ich brauche(te) diesen Trigger auch. Ja, die Herausforderung ist es, das zu einem neuen Normal werden zu lassen.

    Zitat


    Du bist noch neu im Geschäft. Eine große Gefahr für Rückfälle in den ersten Monaten der Abstinenz liegt in der individuellen Selbstüberschätzung der Neueinsteiger begründet. Diese unterschätzen gerne die Besonderheiten des Suchtgedächtnisses, das in bestimmten Situationen gerne zu rumoren anfängt. Ich sage nicht, dass es so kommen wird, es ist jedoch nicht ausgeschlossen Das solltest Du vorsorglich auf dem Schirm haben und Dir eine Strategie gegen möglichen Suchtdruck zurecht legen.

    Absolut. Dessen bin ich mir sehr bewusst. Deswegen gucke ich wirklich nach Möglichkeiten meinen Alltag zu verändern, ich denke, gerade die Alltagsspirale sorgt dafür, dass man in seinen Gewohnheiten stecken bleibt.
    Aber gestern das fotografieren, heute gehe ich nach der Arbeit wieder ein paar Bahnen schwimmen, morgen muss ich bis 20 Uhr arbeiten, sind ein paar Änderungen im Alltag die herzlich willkommen sind.
    Für mich die schwersten Momente, konnte ich rausarbeiten, ist die Zeit von 16 - 18 Uhr. Das ist genau die Zeit wo ich immer angesetzt habe und mich lange fragte, wie bekomme ich die Zeit rum. Und das war das Trinken. Das muss ich anders besetzten.

    Zitat

    Mit der Konzentration auf das Fahrrad (in Verbindung mit Vorfreude auf die nächste Tour?)

    Ja, für Samstag ist eine Tour geplant. Ich muss erst arbeiten und ab Mittag wollen wir los. Ich muss auch ein bisschen auftrainieren weil ich Pfingsten eine Mehrtragestour machen wollte und im Sommer von Hannover nach Berlin fahren will.

    Zitat

    . Und noch kennt dein Belohnungszentrum die „Abkürzung“ mit Alkohol ziemlich gut….

    Die letzten Monate war eigentlich das Trinken keine Belohnung mehr. Ich habe das eher ab ein gewissen Punkt als Last empfunden. Also am anfang, die ersten Drinks, da gingen die Synapsen voll auf Empfang aber dann fand ich es echt mehr und mehr scheisse weil ich auch merkte, wie ich mich veränderte. Teilweise merkte, wie meine Zunge schwer wurde. Und bemerkte wie mich meine Kids manchmal angesehen haben. Das hat mir echt weh getan.

    Tja....:/


  • Ich habe das eher ab ein gewissen Punkt als Last empfunden.

    merke Dir genau das.

    Über kurz oder lang werden Situationen kommen, wo auch knochentrocken nicht alles easy ist. Ich hatte z.B. einen Unfall mit Langzeitfolgen. Irgendwas passiert fast immer.

    Und dann das Gefühl: wenn ich jetzt deswegen mit dem saufen wieder anfange, habe ich ja nur ein zusätzliches Problem.
    Du hast das ja schon selbst herausgerabeitet bein Rauchen. Dann hast Du den ganzen Mist wieder, ärgerst Dich über Dich, musst wieder aufhören.

    Viel einfacher, es trotzdem zu lassen. Da macht man das Problem nicht größer, als es ist.

    Ansonsten, Radfahren kann ich gut nachvollziehen 44.

  • Zitat


    Und dann das Gefühl: wenn ich jetzt deswegen mit dem saufen wieder anfange, habe ich ja nur ein zusätzliches Problem.
    Du hast das ja schon selbst herausgerabeitet bein Rauchen. Dann hast Du den ganzen Mist wieder, ärgerst Dich über Dich, musst wieder aufhören.

    Das war auch mein Gedanke beim Rauchstopp, ich habe mich immer gefragt: WAS ändert es an der Situation wenn Du jetzt eine rauchst? NICHTS ändert sich. Das Problem bleibt wie es ist außer: Du hast wieder ein weiteres Problem.

    Hoffe ich kann diesen Gedankengang weiter bei mir behalten und folgen!

  • Moin,

    Du hattest übrigens geschrieben, dass Du zum Gang zur Suchtberatung sozusagen gedrängt wurdest.

    Die Suchtberatung war meine erste Anlaufstelle.
    Mir kam die Erleuchtung, dass ich aufhöre, nachts mit mindestens 3 Promille, als der Entzug einsetzte. Abends war ich noch damit ins Bett gegangen, dass ich mal wieder eine längere Pause einlegen sollte.

    Morgens war ich entschlossen, das durchzuziehen. Dabei hatte ich den Gedanken, dass ich ja immer aufhören konnte, dass mein Problem aber war, dass ich immer wieder angefangen habe. Da dachte ich, es wäre ja vielleicht nicht schlecht, sich darüber mal mit jemandem zu unterhalten, der sich damit auskennt. Denn allein kam ich ja offensichtlich nur bis zu den Pausen.

    Ich hatte tatsächlich das Gefühl, mein eigenes Denken reichte nicht dafür, es hatte mich ja erst in die Situation überhaupt gebracht.

    Ich habe in der Suchtberatung angerufen, gesagt, dass ich mit dem Trinken aufhören will und einen Termin gemacht. Dieser Termin war, als ich genau so lange nichts getrunken hatte wie Du gerade jetzt.

    Ich habe nicht sehr viel Angst vor solchen Terminen, ich hab mich besoffen genug blamiert, wovor sollte ich da in der Suchtberatung Angst haben?

    Jedenfalls war der Termin einfach und schmerzlos. Es war in einer Großstadt, da war es unwahrscheinlich, dass mich direkt jemand kannte.
    Der Empfangsmitarbeiter fragte mich als erstes, ob ich Entzug habe, unmittelbar Hilfe brauche oder ob ich es noch drei Tage ohne Trinken aushalte. Nix von wegen "Du musst aber als erstes ins Krankenhaus", nur einfach nach meinem Befinden gefragt.
    Dann fragte er mich, ob ich in eine Motivationsgruppe will und ob ich auch an Einzelgesprächen Interesse habe. Ich wollte beides.

    Ich kann Dir nur sagen, mich hat dort niemand zu irgendwas gedrängt. Ich musste mich nicht als Alkoholiker bekennen und ich wurde auch in keine Therapie gezwungen.

    Nur die Psychologin mit den Einzelgesprächen sagte, sie setzt sich nur ernsthaft ein, wenn ich tatsächlich die Absicht habe, ganz aufzuhören. Für halbe Sachen haben sie gar nicht die Kapazitäten und das Personal, sie können sich nicht jedem halbherzigen Versuch widmen.
    Und sie sagte, da ich nicht mittellos bin, fände sie es gut, wenn ich zur Unterstreichung meiner ersthaften Absichten einen Obulus von 150 damals noch D-Mark entrichte. Ich weiss nicht, ob sie drauf bestanden hätte, aber ich wollte meine Ernsthaftigkeit selbst unterstreichen, da gab es von meiner Seite nichts zu meckern.
    Und für die hundertfuffzich Mäuse bekam ich 10 Stunden Einzelgespräche mitsamt Hausaufgaben, es liegt ja an einem selbst, wie viel man dann tut. Ich fand das keineswegs teuer. Und Saufen, wie du selbst erwähntest, kostet ja auch. War ein guter Einsatz für das Ersparte.

    Die waren da übrigens sehr gut, was mich anbelangt. Ich war aber vielleicht auch gut, denn ich wurde ein dreivierteljahr später zur Supervision der Psychologin eingeladen, wo ihre Gespräche mit mir evaluiert wurden. Und wo dann so eine Art Oberdruide sass (ein langzeittrockener Alki, der Therapeut geworden war) und das kommentierte, auch meine Art, mich nur nach langer Überlegung überhaupt auf was einzulassen. Also die hatten da eine Art Qualitäassicherung.

    Ich habe es nie bereut, dass ich dort war. Wenn Du, je in Deinem Leben, mal beim Zahnarzt warst, es ist nicht schlimmer. .. und wenn der Angst vor dem Bohren hat, ist es schlecht für den Patienten.

    Das wollte ich mal dalassen, falls Du darüber noch nachdenken solltest.

    Schönen Gruß. Wie läufts?

  • Zitat

    Das wollte ich mal dalassen, falls Du darüber noch nachdenken solltest.
    Schönen Gruß. Wie läufts?

    Danke fürs dalassen! Gut gehts mir. Ich genieße die Klarheit im Kopf. Ich habe zwar weiterhin dieses "Suchtmänchen" in der Brust was mich weiterhin erinnert, aber ich kann aktuell gut damit umgehen. Gestern habe ich nach Feierabend eine lange Fahrradrunde bei bestem Wetter gemacht, die Zeit genutzt mir einen guten Podcast zum Thema anzuhören und habe nachts geschlafen wie ein Stein. Ich habe sogar verschlafen.

    Das Thema Beratung habe ich im Kopf. Das letzte Jahr habe ich mich ja intensiv mit mir persönlich auseinandergesetzt und mir ja auch Beratung gesucht. Eigentlich habe ich mir Beratung gesucht weil ich meinte, wenigstens depressiv verstimmt zu sein. Als auch das meine Kreativität weggewesen ist. Ich habs ja hier irgendwo gesagt das ich fotografiere.

    Aber ich bin nicht depressiv sondern der Alkohol war der Nebel. Das konnte ich rausarbeiten. Und sagte mir auch die Psychotherapeutin. Ich würde mich gerne weiter beraten lassen aber die Therapeuten sind sowas von ausgebucht dass es schwierig ist jemanden zu finden.
    Und die nächste Suchtberatung ist von mir aus auch eine Ecke weg. Die üblichen Ansprechpartner, Caritas, Kirchen, etc haben massiv ihre Angebote eingeschränkt; Personalmangel.

    Das einzige was ich hier in der Ecke habe sind die AA aber, ehrlich, ich fühle das nicht. Die machen bestimmt eine fantastische Arbeit, aber mir persönlich sagt das Konzept nicht zu. Oder, wie ein guter Freund sagte mir das mein Leidensdruck ist nicht hoch genug um da Hilfe zu suchen.

    Aber mir läuft da bestimmt was passendes über den Weg.


  • Ich würde mich gerne weiter beraten lassen aber die Therapeuten sind sowas von ausgebucht dass es schwierig ist jemanden zu finden.

    Jo. Mir ist beim Schreiben vorhin auch aufgefallen, dass ich ja mit der Suchtberatung den Dusel hatte, eine Therpeutin ohne Wartezeit zu finden. Das wäre schon damals schwierig gewesen.

    Ich weiss nicht, wo Du bist, geht mich auch nichts an, aber ich musste auch 25 km fahren. Jahre später bin ich zu einer speziellen Therapie auch mal über 100 km gefahren, solche speziellen Freaks wie mich behandelt nicht jeder.
    Mir war nach einigen harten Abstürzen klar, es geht bei mir ums Überleben, und dafür kann ich sehr viel tun. Aber natürlich musste es passen, ich habe selbst der Psychologin gesagt, dass ich nur Dinge mache, die mir, evtl. nach Diskussion, sinnvoll erscheinen.

    Face-to-face halte ich für erstrebenswert. Ich hab nämlich Dinge über mich erzählt, was ich glaubte, wie ich bin, und das hat die sofort auf den Prüfstand gestellt. Indem sie mich in Situationen brachte, wo ich spontan und ohne zu überlegen reagieren musste.
    Das geht im Internet natürlich nicht und ein Podcast bringt die direkte Interaktion auch nicht.
    Auf jeden Fall wurde mir da ganz klar, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung geben kann. Also mein ganzes Selbstbild war einfach schief und das gehörte auch zu der Änderung, die notwendig war.

    Ich bin jetzt erst mal weg, Kurzurlaub. Aber hier können Dir mehrere Leute was sagen.
    Viel Glück einstweilen.

  • Moin,
    mich gibt es noch. Und außer dass ich seit gestern mit einer fetten Erkältung zu Hause bin, ist alle in bester Ordnung. Das Haus habe ich mittlerweile aufgeräumt, schon ein bisschen komisch ohne Getränkevorrat in der Garage. An den Anblick hatte man sich ja eigentlich über die Jahre gewöhnt. Nicht das ich dass jetzt vermisse, aber es ist halt neu.

    Neu ist auch die Erfahrung, ohne alkoholisches Getränk beim Eishockey zu stehen. Ich habe gedacht, dass dieses ein großer Trigger wird, Eishockey ohne Bier, aber dem ist nicht so. Das tangiert mich irgendwie wenig. Außer die Erkenntnis, dass ich auch nicht zwingend was in der Hand brauche. Der Becher Sprite nervt schon, kann ich doch nicht klatschen. Früher hat mich das nie gestört.

    Was wirklich auffällig ist, früher war man ja mitten drin, statt nur dabei, wieviele Leute als auch Bekannte, sich auch mitten in der Woche zuschütten beim Hockey. Spiele in der Woche hab ich mir sonst immer geklemmt, weil ich wusste, dass ich nicht aus dem Bett komme. Das ist jetzt auf jeden Fall anders, ich schlafe auch deutlich besser.
    Was mir wenig schwer fällt, ist Nein zu sagen. Natürlich wird man angesprochen "holst du die erste Runde, ich hole die nächste", ich kontere aber mit "ich habe einen dry March", dann ist die Diskussion zu Ende und wird auch akzeptiert. Ich denke demnächst stehe ich zur vollen Abstinenz, auch im Hinblick auf meine sportlichen Ambitionen und meinem Willen endlich ein paar Kilo abzuspecken. 15kg wären schon ganz schön, dann wäre ich wieder normal unterwegs.

    Eine Sache, die mir nach und nach einsickert, die ich aber noch nicht richtig greifen kann ist, wieviel Zeit ich auf einmal habe, haben könnte. Das muss ich erstmal auf mich wirken lassen.

    Apropos wirken lassen, ich logge ja meine Tage und meine "Erfolge" mit. Also Zeit der Abstinenz, gespartes Geld, gesparte Kalorien. Alter Falter, 217 Euro in 17 Tagen. Und das ist vermutlich sogar noch mehr, gerade die Eishockeyabende sind immer mächtig ins Geld gegangen. Und wir sind hier eine einfache Familie bei denen es finanziell okay ist, aber wir müssen schon auf unser Geld gucken, gerade jetzt in der Zeit. Da sind über 300 Euro im Monat ein Haufen Kohle der überbleibt. Bzw. mein Traum, mir endlich mal eine richtig, schöne Uhr kaufen zu dürfen, rückt in greifbare Nähe.
    Einhergehend damit auch der feudale Nackenschlag, fürchte ich, wenn ich vierstellig für eine Uhr ausgebe. Aber träumen darf man ja.

    So Long!

  • Hallo!

    Du darfst Dir ruhig was gönnen. Eine Belohnung haben wir uns nach all den Mühen auch mal verdient. ;D

    Ich habe nicht auf dem Schirm, ob Du demnächst noch mal zum Eishockey gehst. Hab bitte auf dem Schirm, das so events "nachwirken" können und ggf. Stunden später Suchtverlangen einsetzen kann z.B. wenn Du auf dem Weg nach Hause an einer Tanke vorbeikommst. ich sage nicht, dass es so kommen wird, es kann jedoch möglich sein. Wenn Du Dich darauf einstellst, bist Du gewappnet.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Moin,

    meine Fitnessuhr attestiert mir gerade einen Schlafindex von 100/100 Punkten. Und ich fühle mich durch den Wolf gezogen :lol. Aber eine andere Zahl fasziniert mich mehr: 34056 Kcal hab ich mir nicht in den Wanst gesoffen, kein Wunder das ich fast 3 Kilo verloren habe. Gut so! Und an Kalorienumsatz wird's deutlich mehr sein, weil ich kaum noch snacke am Abend und generell weniger essen muss.

    Aber apropos, das bringt mich zum Thema:

    Zitat

    Hab bitte auf dem Schirm, das so events "nachwirken" können und ggf. Stunden später Suchtverlangen einsetzen kann z.B. wenn Du auf dem Weg nach Hause an einer Tanke vorbeikommst. ich sage nicht, dass es so kommen wird, es kann jedoch möglich sein. Wenn Du Dich darauf einstellst, bist Du gewappne

    Dienstag ist wieder Hockey. Aber das Hockey sehe ich nicht als Problem, gestern hatte ich eine amtliche Schmachtattacke die sich auch länger hingezogen hatte.
    Gestern hat sich meine neue Freitagsroutine verändert, eigentlich geh ich Freitags nach Feierabend immer schwimmen und tob mich da aus. Gestern ging das nicht, ich bin erkältet. Und ich hatte nachmittags auf einmal soviel Zeit. Ich bin nochmal kurz los um Mozzarella für die Pizza am Abend zu holen und im Supermarkt hatte ich auf einmal einen Jippa nach Süßigkeiten, unfassbar.
    Eigentlich esse ich keine Süßigkeiten, überhaupt nicht. Zucker ist nicht mein Ding. Aber gestern, alter Falter, hatte ich Bock. Und der hat sich noch in den Abend gezogen während ich Pizza machte und auf den Grill warf. Und auch dieses Pizza machen bzw. grillen ist auch nen echter Trigger.

    Das Süßigkeiten eine Verlagerung sein können, das kenn ich noch vom Rauchen. Da hab ich Tonnen Süßes gefressen beim Rauchstopp. Aber das will ich jetzt vermeiden.
    Was mir jetzt echt fehlt ist der Sport durch die Erkältung. Ich muss eh gucken wie ich meinen künftigen Bewegungsdrang unter Kontrolle bekomme. Sonst war ich ja so ab 16:30 Uhr im Land der alkoholischen Watte bis zur Nachruhe, da war selten Aktion. Aber das ändert sich ja jetzt. Und ich muss mich dringend beschäftigen. Auf der anderen Seite schön, soviel Zeit zu bekommen. Auch morgens, weil man keinen Kater hat.

    Hier, aber mir fällt was auf: Ich studiere Sucht und Alkohol gerade. Bedeutet, ich flank mir ganz viel Infos und Erfahrungsberichte als auch Fachbücher rein. Und mir fällt besonders in den Online-SHG´s auf, wie negativ viele ihre Abstinenz besetzen.

    Ich hatte da ja oben schon als Thema bzw. als Thema als ich mich hier angemeldet habe. Aber je tiefer ich in das Thema eintauche, umso mehr fällt mir auf, ja, wie "sektenhaft" das Thema in der Selbsthilfe behandelt wird! Und ich habe auch das Gefühl, dass sich viele Menschen darüber definieren, wie lange sie schon trocken sind. Und wer nicht so lange trocken ist, der hat nicht das Recht mitzureden oder einfach keine Ahnung. Und nur der, der wirklich körperlich am Boden lag, wird ernsthaft ernstgenommen. Und mir fällt auf, das, man liesst es in den Zwischenzeilen, wie viele rauchen. Also weiter süchtig sind und das Thema Sucht nicht an den Nagel gehängt haben.

    Das man mal eine positive Ausrichtung auf die Zukunft liesst, ist eher selten. Solche Leute wie Natalie Stüben werden als "Lifestylealkoholiker" betitelt und ihre Erfolge niedergeredet.

    Also ich fühle mich da regelrecht abgeschreckt und kann mir vorstellen, dass viele abgeschreckt sind und ihre Sucht, ihr Problem nicht teilen, weil sie nicht "hart genug" an der Flasche sind bzw. meinen "och, die da, so tief bin ich ja noch nicht, dann kann ich weiter machen". Es gibt als überhaupt kaum Grauzonen sondern nur s/w.

    Ich find das echt erschreckend. Ich war kurz in einer FB Gruppe, dort haben sich alle Mitglieder, egal ob kurz oder lang dabei mit "erfolgreiche, trockene 24h" zum Abschied gewünscht.

    Also ganz ehrlich, wenn man mir erzählen würde, dass mein künftiges Mindset ist, dass sich jeden kommenden Tag darum drehen soll, trocken zu sein....dann kauf ich mir sofort ne Kiste Bier, damit ist lustiger. Gerade als "Graualkoholiker" ist das definitiv keine Motivation.

    Oder bin ich aktuell einer Bubble aufgesessen?

  • Moin,
    das freut mich richtig für dich, was für positive und interessante Entdeckungen du machst, und ich find‘s prima, dass du diese hier teilst. 44.

    Dass du gestern totalen Jeeper nach Süßigkeiten hattest, finde ich nach dem, was ich mir über die Neurobiologie des Gehirns und über das sogenannte „Belohnungszentrum“ angelesen habe, erklärbar.
    Das, was du üblicherweise Freitag für dich machst und worauf du dich freust, was bestimmte Botenstoffe ausschütten lässt, musste erkältungsbedingt ausfallen und ein tatsächlich adäquater „Ersatz“ war nicht zur Hand.
    In solchen Fällen greift ein bestimmter Teil deines Gehirns auf etwas zurück, was es als schnell und sicher kennt. Und Essen, und in unserer Gesellschaft insbesondere Süßigkeiten, kennt es von der Wiege an.

    - Gegen das Verlangen/ die Abkürzung zum Alk hast du in der letzten Zeit ja erfolgreich angearbeitet und mit der Umprogrammierung begonnen. -

    Da auch du dir alles an Infos reinpfeifst, was du finden kannst (Willkommen im Club wikende091), wirst du das wahrscheinlich schon wissen.
    Mir geht’s immer wieder so, dass ich‘s einerseits erleichternd finde, das zu wissen, es aber doch noch was anderes ist, am eigenen Leibe zu erfahren und entsprechend damit umgehen zu können…. Also, ich krieg‘s nicht immer hin :rotwerd:

    Adäquaten Ersatz für solche Ausfallsituationen wirst du bestimmt irgendwann finden. Tatsächlich hilfreich bei allem möglichen Schmachtattacken ist, möglichst viel Wasser o.ä. zu trinken. Probier’s mal aus und beobachte, was passiert.

    Wie sieht’s grundsätzlich mit Eigengewichtsübungen aus? Könnte das auch was für dich sein? Oder brauchst du einen Ersatz für das Ausdauertraining?

    Da ich selbst krankheitsbedingt (MS) nicht den Sport ausüben kann, den ich gerne ausüben möchte und mich mitunter fast gar nicht bewegen kann, bin ich mal an ein „Feldenkrais-Seminar“ geraten. Das war auf Dauer leider nix für mich, aber die Information, dass der Bewegungsapparat „arbeitet“, wenn ich mir die Bewegungsabläufe nur bewusst vor Augen führe, mich darauf konzentriere, fand ich hoch interessant. Insbesondere wenn ich an das Schicksal dachte, mich möglicherweise irgendwann gar nicht mehr bewegen zu können.
    Ich selbst komme aber besser mit Progressiver Muskelentspannung und mit Jin Shin Jyutsu zurecht.



    Oder bin ich aktuell einer Bubble aufgesessen?

    Mehr oder minder ja. ;)

    Obwohl ich im Laufe der Zeit ähnliche Beobachtungen gemacht habe… Ich hab inzwischen aber auch andere kennengelernt.

    Das, was du beobachtet hast, hat seine Gründe….

    Überleg mal, was für Leute in der Regel zu Selbsthilfegruppen gehen und sich da auch zu Wort melden.
    In solche Gruppen gehen eher selten Menschen, bei denen „alles schick“ ist.
    Im Grunde unternimmt man ja erst etwas, wenn der „Leidensdruck“ entsprechend hoch genug ist.

    Wenn’s gut bei einem läuft, besteht eher wenig Neigung oder Interesse eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen.


    Und interessant ist dann noch, aus welchen Motiven Menschen, die sich da ehrenamtlich engagieren, regelmäßig und langjährig dabei sind…..


    Naja, und wenn du länger dabei bist und regelmäßig mitliest (hier ist allerdings nicht so viel los wie in dem anderen Forum, das du kennengelernt hast) triffst du immer wieder auf üble Schicksale, und auch das prägt natürlich deine Wahrnehmung und deine Wahrnehmung der schlimmsten Seiten dieser Sucht.

    Und so weiter….



    Ich war kurz in einer FB Gruppe, dort haben sich alle Mitglieder, egal ob kurz oder lang dabei mit "erfolgreiche, trockene 24h" zum Abschied gewünscht.

    Also ganz ehrlich, wenn man mir erzählen würde, dass mein künftiges Mindset ist, dass sich jeden kommenden Tag darum drehen soll, trocken zu sein....dann kauf ich mir sofort ne Kiste Bier, damit ist lustiger. Gerade als "Graualkoholiker" ist das definitiv keine Motivation.

    laugh2 Das ginge mir sehr wahrscheinlich ganz ähnlich….

    Mein Mindset ist tatsächlich anders…..


    Du wirst nicht umhin kommen, dir das suchen zu müssen, was zu DIR passt.

    (Ich würde z.B. nicht in diese FB-Gruppe passen.)


    Grüße
    AmSee

    P.S..: Zu Therapie: Ich hatte schließlich tatsächlich „Leidensdruck“, bin dummerweise zunächst an eine Therapeutin geraten, die, wie sich dann herausstellte, gar nicht für mich geeignet war und was für mich noch schlimmer gemacht hat. Da war dann der „Leidensdruck“ noch höher und zugleich hatte ich Angst, mich nochmals jemandem auszuliefern. Ich hab insgesamt 14 Therapeuten angerufen und wäre auch wöchentlich 50 Kilometer für eine Sitzung gefahren, ich hatte 13 Absagen. Als ich schon völlig entmutigt aufgeben wollte, durfte ich Therapeut Nummer 14 für ein erstes Gespräch aufsuchen und da passte von Anfang an alles.
    Wie du schreibst, es muss entsprechend „Leidensdruck“ dafür da sein. Susanne hat aber auch auf etwas Wichtiges hingewiesen, was ich nur bestätigen kann.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Moin liebe AmSee13,

    Zitat

    Und Essen, und in unserer Gesellschaft insbesondere Süßigkeiten, kennt es von der Wiege an.

    Ich esse nur "eigentlich" keine. Wenn ich echt mal etwas Süßes esse, dann machen meine Kinder nen Kreuz im Kalender, so selten ist das :D

    Zitat

    egen das Verlangen/ die Abkürzung zum Alk hast du in der letzten Zeit ja erfolgreich angearbeitet und mit der Umprogrammierung begonnen.


    Ich arbeite weiter dran die Synapsen zu überschreiben bzw. neu zu verlegen. Das ist im Alltag nicht immer so einfach, aber nen Kniff gibts immer. Die nächste Woche wird spannend, ich hab Urlaub und bin mit den Kindern alleine. Also ein schöner Gegensatz zum Schulalltag, dazu wird das Wetter ziemlich mies. Mal gucken was ich mir suche, mein Werkzeugkeller müsste mal dringend aufgeräumt werden z.B.

    Zitat

    Adäquaten Ersatz für solche Ausfallsituationen wirst du bestimmt irgendwann finden. Tatsächlich hilfreich bei allem möglichen Schmachtattacken ist, möglichst viel Wasser o.ä. zu trinken. Probier’s mal aus und beobachte, was passiert.
    Wie sieht’s grundsätzlich mit Eigengewichtsübungen aus? Könnte das auch was für dich sein? Oder brauchst du einen Ersatz für das Ausdauertraining?

    Ich trink soviel Wasser am Tag, aber halt auch allgemein, da weiß ich nicht ob das noch was bringt. Vielleicht muss ich mir eine Achtsamkeitsübung raussuchen. Kurz meditieren oder so. Kurz auf die Shaktimatte mit den Füssen oder dem Popo. Das könnte nen guter Brecher sein, das probiere ich nachher mal.

    Zitat

    Überleg mal, was für Leute in der Regel zu Selbsthilfegruppen gehen und sich da auch zu Wort melden.
    In solche Gruppen gehen eher selten Menschen, bei denen „alles schick“ ist.
    Im Grunde unternimmt man ja erst etwas, wenn der „Leidensdruck“ entsprechend hoch genug ist.

    Aber genau das glaub ich nicht. Ich spreche da ja auch eigener Erfahrung. Vor, na, vier Jahren ungefähr, eher noch nen bisschen länger, hatte ich mich schon einmal in einer SHG angemeldet und bin da auch voll abgebürstet worden. Bsp. empfangen worden nach dem Suchtkonzept von 18hundert Schiess mich tot.
    Und natürlich bin ich davon maximal abgeschreckt gewesen und habe mir weitere 5 Jahre Alkohol gegönnt. Ich bin damals, als auch heute, mit der Erwartung da rein, so empfangen zu werden wie damals in meiner Rauchcommunity. Da hat mir damals auch ein Forum extrem geholfen. Und ich finde Foren, obwohl ich nicht so Computeraffin bin, eine sehr gute Sache, weil sie sehr niederschwellig sind.

    Aber im Bereich Alkohol musste Du erstmal den Kreuzgang machen. Und das auch noch "medizinisch, psychologisch" bescheinigt. Gestern ist ein Buch angekommen, Sucht - Hintergründe und Heilung von Heinz-Peter Röhr. Heinz-Peter, bei dem Namen hätte mir klar sein müssen aus welchem Jahrhundert das ist....(sorry an alle Heinz-Peter´s). Der gute Psychotherapeut vergleicht die Alkoholsucht mit dem Fakt ein Bein zu verlieren. Mit einem Bein weniger, kannst nicht laufen. Fällst auf die Nase. Musst du akzeptieren. Und auch wenn du Phantomschmerzen hast, hast immer noch ein Bein zu wenig.

    Und ich denk mir nur: Ja man! Aber es gibt genug Leute, die mit einem Bein Weltmeister in der Leichtathletik werden. Es gibt Menschen, die schwimmen blind bei weitem schneller als sehende. Sag den Leuten doch was möglich ist und nicht das, was sie einschränkt.

    Deswegen auch der Vergleich zu meiner insulinpflichtigen Tochter. Matthias Steiner, z.B. ist als Typ 1 Diabetiker Olympiasieger im Gewichtheben geworden. The Sky is the limit.

    Aber im Alkohol muss ich mir jeden Tag sagen, ich bin schwer krank, wenn ich wieder trinke, sterbe ich. Ja man, und wenn meine Tochter kein oder zuviel Insulin nimmt, stirbt sie auch.

    Mich macht das deswegen so unsagbar wütend, weil da draußen so viele Menschen am leiden sind, wie ich auch, die aber einfach abgebürstet werden. Als wohl auch medizinisch-psychologisch, ich habs ja auch selber erlebt. Dann aber gegen Natalie Stüben wüten die genau diese Leute, zu Recht, abgreift.

    Ich red mich gerade in Rage, diese Altherrenliga gehört abgesetzt, wir sind 2023. Was mich weiter so unfassbar wütend macht, da gibt es einen aktuellen Thread, da hat sich gerade der Ehemann einer CO, also er war Alkoholiker, umgebracht.

    Der Thread berührt ernsthaft ganz tief. Die Frau schrieb vor über einem Jahr bis heute. Und diese antiquierten, alten Leute haben da Tipps aus dem blauen Buch gegeben, gemixt mit ihren eigenen, sichteingeschränkten Ansichten, da hast mir die Socken ausgezogen. Bzw. ich hab gedacht: "Leute, das ist eine Nummer zu groß für euch. Sagt der Frau sie soll die Seelsorge anrufen, Leute anrufen, die sich mit sowas auskennen." Ggf ist da was in den PN gelaufen, weiss man nicht, aber der Thread selber super krass. Ja, und jetzt fängt die Frau an sich Selbstvorwürfe zu machen und sich selber die Schuldfrage zu stellen.
    Ja, man, genau! Da ist nicht nur der Alkohol schuld sondern falsche Beratung.

    Zitat

    Und interessant ist dann noch, aus welchen Motiven Menschen, die sich da ehrenamtlich engagieren, regelmäßig und langjährig dabei sind…..

    Das ist wohl richtig. Das ist das Problem. Wo wir auch wieder beim Thema "Macht" wären.

    So, das war der Aufleger des Tages. Ich mach jetzt Frühstück und weck meine Familie, die alten Schlafmützen. Seid der alte Herr morgens keine Watte mehr im Kopf hat, ist er viel aktiver und hat mehr Flausen im Kopf. Sowas gehört kommuniziert. Sowas ist schön!

    In dem Sinne!

  • Hallo!

    Ich habe jahrelang gesoffen. Innerhalb von ein paar Wochen war meine Denke noch nicht umgestellt. ich verwende absichtlich nicht den Begriff "nasses" Denken, da mir Begriffe "nass", "trocken" und auch "Alkoholiker" nicht gefallen und ich andere für mich gefunden habe. Und zwar für mich, nicht für andere. ich bin letztlich für mich (mittelbar auch für meine Familie) clean geworden und nicht für Außenstehende. Daher achte ich auf meinen Weg, den ich durch meine ambulante Therapie, Bücherstudium und Austausch mit Betroffenen gefunden habe und nicht darauf, was Dritte davon halten.

    Ich falle nirgends mit dem Spruch ins Haus ein: "Hallo, ich bin der ... und Alkoholiker." Ich mag medizinisch gesehen, ein solcher sein, das ist mir egal. Ich lebe abstinent.

    Lifestyle-Alkoholiker: Habe ich noch nie gehört. Frau Stüben vermarktet ihren Ausstieg, das darf nicht übersehen werden. Denmnoch hat sie in den Punkten, die ich von ihr mitbekommen habe, recht.

    Entscheident ist letztlich das Ergebnis der zufriedenen Abstinenz, die sich leider nicht in wenigen Tagen oder Wochen einstellt, das dauert häufig wesentlich länger.

    Wer jahrelang gesoffen hat, darf sich jetzt gründlich in Geduld über. Das erste Jahr ist m.E. das schwerste, dann hatten sich bei mir diverse Automatismen eingeschliffen.

    Ich denke schon seit jahren nicht mehr daran, den Tag abstinent zu überstehen, das ist eine Selbstverständlichkeit geworden, wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren.
    Diese 1-Tagestrategie hatte ich in den ersten 3-4 Monaten auch praktiziert und mir hat sie damals geholfen. Das ist irgendwie wie das Erlernen des Radfahrens mit Stützrädern oder des Schwimmens mit Schwimmärmeln, irgendwann kommen diese Hilfen halt weg.

    Süßigkeiten: ja, da gibt's schoen eine Parallele. Durch das jahrelange Saufen war mein Körper auf Zucker programmiert, da er den Alkohol letztlich in Zucker verstoffwechselte. Daher schrie mein Körper nach dem Absetzen der Flasche gerne mal nach Zucker. Aber auch das regulierte sich irgendwann.

    Du liest Dich reflektiert, nimm Dir Zeit und schau auf Dich.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Zitat

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Ich unterschreibe das alles direkt, danke!

    Kleines Update vom Wochenende: Dieses ist zwar nur ein "digitales", aber egal: 100/100 Schlafpunkten sagt meine Uhr. Hatte ich noch nie! Übersetzt heisst das, gepennt, tiefer als ein Murmeltier. Und gefühlt hatte ich mich wie durch den Wolf gedreht nixweiss0 :lol. Egal, es sind Ferien und ich muss mir eh jetzt mal einen ordentlichen Rhythmus einbauen damit ich nicht versacke.

    Gestern hatte ich einen neuen Milestone: Essen gehen! Und zwar beim Griechen mit dem Ouzo "für die guten Freunde". Ich hatte gar nicht daran gedacht, als ich den Tisch reservierte, das man sofort was zu trinken auf den Tisch geknallt bekommt. Viel mir erst hinterher ein und im Inneren hatte ich dann doch ein bisschen Schiss wie ich damit umgehe.
    Nun ja, beim ersten zum ersten Mal seit, ich weiss gar nicht seit wieviel Jahren.....Jahrzehnten...bestelle ich mir zum essen einen Saft. Noch "nicht mal" ein alkoholfreies Weizen. Das traue ich mich auch nicht.
    Übrigens ist ein alk.f. Weizen wirklich das, was ich wirklich vermissen werde. Ich glaub mir den anderen "Genüssen" komm ich klar, normales Bier habe ich auch echt über, aber... na ja. Was wohl muss, muss wohl.

    Am Ende des Essens knallte uns der Kellner natürlich 2 Ouzo auf den Tisch, so schnell konnte ich gar nicht nein sagen. Genauso schnell waren die Ouzo dann auch im Bauch meiner Frau die mich anguckte und sagte: Bevor Du Scheisse baust trink ich die lieber. Man muss dazu sagen, meine Frau hasst Ouzo und Alkohol trinkt sie eh super selten bis gar nicht. Deswegen war die Aktion eigentlich super süß.

    Nicht so "süß" sondern eher betroffen gemacht hat mich der Kommentar meiner Kleinen: "Papa, wieso trinkst Du heute keinen Ouzo und kein Bier?"....ich hab da so schnell keine ehrliche Antwort gehabt....sie hat mir dann den Exit gegeben: "Weil Du heute fahren musst, richtig?".

    Das hat mir schon nen Stich versetzt, klar haben die Kinder das mitbekommen das ich mir späteres nachmittags bis abends einen gegeben habe. Zum Glück, ehrlich, zum Glück, bin ich gegenüber der Familie niemals übergriffig geworden. Oder laut oder nen Arschloch. Wenn ich selber merkte, abends, es war to much und ich konnte das nicht mehr verstecken, hab ich mich meistens versteckt.

    Nun ja, das schwerste Kapitel von allen. Ich muss da irgendwann mit den Kids drüber reden und mich entschuldigen. Wir haben uns hier in der Familie alle schon sehr lieb und eines unser größten Regeln ist es, jeder kann Scheisse bauen. Aber wenn man Scheisse baut, muss man dafür auch gerade stehen.
    Und das liegt noch vor mir. Puhhh

    Meine Frau hat meine Sauferei jahrelang ertragen aber, so sagte sie mir gestern, sie war jetzt Millimeter davor mich einzusacken und vor dem Krankenhaus aus dem Auto zu werfen. Und, ich geb euch das ehrlich zu, ich habs mir auch gewünscht das sie es tut, weil ich für mich ja keinen Exit sah.

    Na ja, aber das Leben hat mir den Exit ja zum Glück vor die Tür gelegt. Und auch dafür muss ich mich noch bei einer ganz lieben Freundin bedanken, die zwar nur indirekt damit zu tun hatte, aber im Endeffekt ein Trigger war.
    Die Geschichte erzähle ich später.

    Aber eines noch in meinem Redeschwall, dann ist erstmal Schluss, was gerade ultra ungewohnt ist: ZEIT und MÖGLICHKEITEN. So dumm das klingt. Ich hab auf einmal ab 16h nach Feierabend und morgens Zeit für Dinge. Weil ich nicht mehr trinke.

    Normalerweise hab ich mich quasi nachmittags nur um den Alk gekümmert, damit war ich halt nur zu Hause und morgens, besonders am Wochenende oder im Urlaub / Ferien, hatte ich so Watte im Kopf aka Kater, dass ich auch nichts gemacht habe bzw. mit der Familie gemacht habe. Weil ich auch kein Auto fahren wollte.
    Nun ja, und heute? Kann ich alles machen. Das ist echt weird. So richtig weird, das muss erstmal in meiner Rübe ankommen....was ich da für Zeit verschenkt habe....meine Fresse.....

    Egal, so long, guten Start in den Tag miteinander!

  • Zitat

    Aber im Alkohol muss ich mir jeden Tag sagen, ich bin schwer krank, wenn ich wieder trinke, sterbe ich. Ja man, und wenn meine Tochter kein oder zuviel Insulin nimmt, stirbt sie auch.

    Mich macht das deswegen so unsagbar wütend, weil da draußen so viele Menschen am leiden sind, wie ich auch, die aber einfach abgebürstet werden. Als wohl auch medizinisch-psychologisch, ich habs ja auch selber erlebt. Dann aber gegen Natalie Stüben wüten die genau diese Leute, zu Recht, abgreift.

    Ich red mich gerade in Rage, diese Altherrenliga gehört abgesetzt, wir sind 2023.

    Ich möchte Dir nur ein paar Worte dazu dalassen.

    Wen willst Du denn "absetzen"?? Ich habe damals bei meinem Ausstieg auch die verschiedensten Selbsthilfegruppen gesehen und erlebt, die mich entweder nicht angesprochen oder direkt abgestoßen haben. Aber auch einige, die mich berührt haben - und zwei von denen habe ich anfangs auch besucht. Und später auf eine reduziert, als ich mich stabil genug fühlte. Diese habe ich dann später jahrelang geleitet.
    Und bei uns wurde ähnlich an da Thema herangegangen wie hier im Forum - es war JEDER willkommen, auch wenn er/sie noch nicht weg vom Alk war. Einzige Bedingung: zum Treffen musste man NÜCHTERN erscheinen.

    Dem Einen gefällt es, wie bei den AA nur von sich zu erzählen und ansonsten den anderen zuzuhören, anderen mögen den Dialog. Der Eine mag strenge Regeln, andere "die lange Leine".
    Darum empfehle ich tatsächlich jedem, sich mehrere verschiedene SHG anzuschauen, um die richtige für sich zu finden.

    Nun zum ersten Teil des Zitats.
    Ich sehe es nicht so schwarz wie Du. Für mich ist es etwas, was ich im Hinterkopf habe - haben muss. Genau wie Deine Tochter. Ich denke mal, sie wird sich auch nicht täglich mit ihrer Krankheit geisseln, sondern hat gelernt, damit zu leben. Und genauso müssen wir es tun. Damit leben.
    Wir müssen uns zwar bewusst sein, welche Konsequenzen es hätte, wenn ... und sich darauf einrichten (Achtsamkeit), aber ansonsten kann man ganz normal leben.
    Du setzt Dich doch selbst unter Druck, wenn Du es so dermaßen stringend siehst - auch wenn es garnicht Deiner Meinung entspricht. Finde ICH jedenfalls.

    Ich habe es im Hinterkopf und setze eher auf Achtsamkeit. Vor allem mir gegenüber.
    Wenn ich merke, es geht MIR nicht gut und die Flasche taucht so langsam wieder am Horizont auf, dann schaue ich, wie ich das ändern und mir helfen kann. Und wenn ich mir wieder therapetische Hilfe suchen muss wie vor 2-3 Jahren.

    In den 15 Jahren meiner bisherigen Trocken-/Nüchternheit war beileibe nicht nur eitel Sonnenschein: Trennung, Scheidung, Krankheit etc.
    Aber mit Alkohol hätte ich das nicht meistern können. Und staubtrocken hätte ich mir auch gleich einen Strick nehmen können.

    Nein. Ich habe meine Krankheit akzeptiert und lebe mit ihr. So wie Deine Tochter weiß, was sie essen darf und was nicht und wann sie welche Medikamente nehmen muss, weiß ich, wass ich darf und was nicht. Und ich weiß, was ich WILL und was nicht. Thats it.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Alter Falter.....ich wiederhole mich ja mal gerne. Heute ist wieder so ein Moment. Auch wenn ich euch mit meinen Daten auf den Zünder gehe, ist der Quit mit dem Alkohol gesundheitlich gerade das absolute Gegenteil vom Rauchstopp damals. Damals hab ich mies geschlafen, täglich, mindestens 3 Wochen lang Watte in der Birne gehabt und konstant nervöse Finger. Dazu ist mein Gewicht innerhalb von 1/2 Jahr entspannt über 12 Kilo hochgeschossen weil ich mit Süßigkeiten meinen Schmacht weggefuttert habe. Gut, meine Vitaldaten hab ich damals nicht gescheckt. Die sind auf jeden Fall auch besser geworden.

    Übrigens, kurz am Rande, der Rauchstopp war eine verdammt gute Entscheidung. Die Vorteile die sich hinterher rausgestellt hatten waren immens. Pfeif auf die 10 Kilo, die man wieder abnehmen kann. Eines der erhellten Augenblick damals kam so nach ungefähr 2 Monaten als ich eine Treppe hochgehastet bin, oben stand und merkte: Öhm, war es das jetzt? Wo kommt denn gerade die Luft her?

    Was ich für mich nur noch mal erarbeiten muss, ist, ob der Rauchstopp in einer Suchtverlagerung geendet ist, hin zum Sprit. Wobei ich andere Auslöser eigentlich sehe. Aber, das ist ja alles auch schon ein paar Tage her, da muss ich noch mal in mich gehen.

    Wobei, spielt es eine Rolle?? Was meint ihr?

    Egal, Daten: Meine Waage sagt 3,5 Kilo weniger. Innerhalb von etwas über 3 Wochen. Ich hab ja diesen ganzen Texten in den Zeitungen "dies und das passiert wenn sie für XYZ Wochen keinen Alkohol trinken" keinen Glauben geschenkt. Aber ernsthaft, genau das passiert. Und zwar verliere ich kein Wasser, wie bei einer schlechten Diät, sondern Körperfett lt. meiner Waage. Wie ich gelesen habe, fängt wohl als erstes die Leber an überflüssiges Fett an sich selber abzubauen.
    Möglicherweise passiert gerade genau das. Und wenn, dann wäre das echt ein krasser Benefit. Weitere Veränderungen sind ein deutlichst! verbesserter Blutdruck und ein neuer Rekord im Ruhepuls in der Nacht. 59 bpm im Durchschnitt.
    Wenn ich, wie jeden Abend, getrunken hatte, kam ich nie unter 70. Oft habe ich die Uhr weggelegt weil es mir unangenehm war, dass mich das Teil dauert warnte das ich so hochpulsig bin.

    Und das sind, liebe Freunde der Sonne, doch echte, nicht wegwischbare Motivationen, gut zu sich zu sein. Den Scheiss Sprit wegzulassen. Wofür haut man sich die Brühe in die Rübe? Ich hab das jetzt echt lang genug gemacht. Es wird Zeit für ein neues Körpergefühl für die nächsten Jahrzehnte.

    Wach, fit, konzentriert, voller Energie, mit viel guter Laune. Das sind Attribute, die der Alkohol nicht bieten kann. Fuck you! Asshole!

  • Zitat

    Ich hab ja diesen ganzen Texten in den Zeitungen "dies und das passiert wenn sie für XYZ Wochen keinen Alkohol trinken" keinen Glauben geschenkt. Aber ernsthaft, genau das passiert. Und zwar verliere ich kein Wasser, wie bei einer schlechten Diät, sondern Körperfett lt. meiner Waage. Wie ich gelesen habe, fängt wohl als erstes die Leber an überflüssiges Fett an sich selber abzubauen.
    Möglicherweise passiert gerade genau das. Und wenn, dann wäre das echt ein krasser Benefit.

    Kleiner Fun-Fact: Es gibt nicht nur Experten, die den ganzen Tag Fake-News von sich geben!

    Übrigens sind auch wir, die wir schon etwas länger trocken/nüchtern/clean/sober (wie auch immer man es nennen will) Experten: Jede/r Einzelne! Und trotzdem kann es sein, dass die Ergebnisse in einzelnen Punkten abweichen und nicht alle Punkte so oder überhaupt eintreten.

    Das sollte Jedem/Jeder bewusst sein.

    Nichtsdestotrotz freue ich mich für Dich, dass es bei Dir geschehen ist :) 44.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hi NieTho,
    komme zur Zeit nicht dazu, dir zu antworten, deshalb dazu nur kurz:


    Auch wenn ich euch mit meinen Daten auf den Zünder gehe

    Also mir gehst du damit gewiss nicht auf den „Zünder“ und ich denke, dass du durchaus deine Begeisterung, die mit diesen Werten verbunden ist, hier teilen darfst.

    Ich find‘s jedenfalls schön, durch dein Teilen an der Euphorie deines Anfangs lesend teilhaben zu können. 44.

    Ich werd dir demnächst ausführlicher schreiben.

    Beste Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von AmSee13 (29. März 2023 um 07:43)

  • Hi AmSee13,

    ich finds einfach total gut, Ergebnisse einer Veränderung sofort oder relativ schnell direkt faktisch serviert zu bekommen. Mal ernsthaft, was braucht man denn noch als anfänglichen Arschtritt / Motivation, wenn einem der eigene Körper nicht egal ist? Und dazu braucht man keinen Arzt oder kein Krankenhaus, ne billo Fitnessuhr, eine Waage und ggf. noch eine Blutdruckmanschette reicht. Fertig.

    Ich persönlich finde das ganz wichtig, greifbare - begreifbare Dinge zu haben um Veränderung zu dokumentieren und zu sehen. Und wenns alleine die Kohle ist. Okay, manch einem stören, bsp. 300 Euro, wie bei mir im Monat nicht. Ich meine, mich stört es ja auch nicht, hab die Kohle ja vorher eh für den Suff rausgeworfen.
    Aber ich finds einfach krass.

    Und, wenn ich mir das Wording angucke, was gerade, nennen wir es doch beim Namen, in wohl der größten Alkoholcommunity betrieben wird, da steht man dort, liesst sich das alles durch, und steht vor einem riesigen Berg von Erwartungen und Herausforderungen.

    Man ist schon ganz unten, will neu starten, und anstatt das ein Feuerwerk aufgrund der Entscheidung kommt, bekommt man direkt einen auf den Deckel was man alles nicht darf.
    Als jemand, der gerade durch die Fotografie dem Marketing sehr nahe ist, wundere ich mich kein bisschen, wie viele Leute rückfällig werden. Oder aber, wieviel diese Schritte gar nicht gehen, weil sie Angst haben.

    Angst hatte ich doch auch. Total. Hätte ich diese Angst nicht gehabt, hätte ich viel viel früher aufgehört. Und genau diese Erkenntnis macht mich echt sauer.
    In mir wächst es wirklich, etwas neues aufzuziehen, was den Leuten mehr Hoffnung gibt. Ernsthaft. Gerade den Graubereich-Menschen wie ich einer bin.


  • Hätte ich diese Angst nicht gehabt, hätte ich viel viel früher aufgehört. Und genau diese Erkenntnis macht mich echt sauer.

    Ich habe mich nach einiger Zeit der Abstinenz auch mal gefragt, warum der Groschen bei mir nicht schon eine paar Jahre früher gefallen ist. Dann hätte ich meiner Familie und mir einiges erspart.

    Mir hat Greenfox daraufhin geantwortet: "Das Leben wird nach vorne gelebt und nach hinten verstanden."

    Damals war ich einfach innerlich noch nicht so weit und musste mich wohl noch ein Stück weiter heruntertrinken.

    Mittlerweile habe ich meinen Frieden mit meiner persönlichen Geschichte gemacht und bin mir im Reinen. Aber auch das hat eine ganze Weile gedauert und funktioniert sicherlich nicht in den ersten Wochen und Monaten.

    Nehmt Euch einfach die Zeit, es wird nicht schneller vorangehen, wenn Ihr Euch Vorwürfe macht oder in negative Emotionen abdriftet.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!