Ambulante Entgiftung ab morgen

  • Hallo AmSee13,

    vielen Dank für Deine Nachricht, die ich jetzt erst einen Monat später lese.
    Hoch interessant dass Du Dir darüber Gedanken gemacht hast und in der Tat sprichst Du da einen wichtigen Punkt an. Und ich werde nun etwas arg ausführlicher in das Thema einsteigen, hoffe das ist okay.

    Ich denke mittlerweile leider auch am besten täten mir 28 Tage in einer privaten Betty Ford-Klinik, wo eventuell auch an der Medikation der Antidepressiva was geändert würde (was ich mir natürlich niemals leisten können würde). Ich war ja wie gesagt schon mal erfolgreich (und vergleichsweise zu heute relativ mühelos) trocken, wenn auch da natürlich auch erst nach mehreren Anläufen. Den Zeitraum, in dem ich natürlich außerdem fast 20 Jahre jünger war, habe ich kürzlich noch mal ganz ausführlich zu rekonstruieren versucht, also richtig in eine Timeline mit konkreten Daten. Davon so richtig ausführlich berichtet hatte ich hier glaub ich noch nicht.
    Ich hatte jedenfalls einen Psychiater der wirklich extrem verschreibungsfreudig war und in seiner Praxis auch Substitution für Heroinabhängige anbot. Sucht war quasi sein Spezialgebiet. Geliebt wurde er dafür nicht, irre lange Wartezeiten und man durfte den Warteraum nicht verlassen wenn man sich einmal angemeldet hatte und alles war videoüberwacht. Alkohol war eher ein Nebengebiet, aber er hat es arg ambitioniert verfolgt an mir. Erstmal wechselte er das Antidepressivum (ich glaub der Wechsel war von Fluoxetin zu Trevilor/Venlafaxin, was ich später wieder absetzte, weil es - offen gesagt - antiejakulativ wirkte. Das klingt für manche vielleicht super, ist in Wirklichkeit aber schmerzhaft und sehr beunruhigend. Ich konnte also nicht "kommen" oder erst nach stundenlanger Arbeit, deswegen bin ich danach wieder auf ein anderes AD gewechselt, Bupropion war es aber noch nicht, ich denke ich ging zurück zu Prozac/Fluoxetin, das einen eher gegenteiligen Effekt, sexuell, hatte. Beim Absetzen von Venlafaxin/Trevilor hatte ich auch diese im Internet viel besprochenen "Brain Zaps", so wie ein Schluckauf im Hirn, oder kleine Fehlschläge im Hirn, sehr unangenehme und unheimliche Absetzerscheinungen, also ich rate davon absolut ab das überhaupt jemals zu nehmen), dann verschrieb er mir ein Medikament, von dem ich damals noch keine Ahnung hatte was das sein soll. Es war Valproat. Ungewöhnlich, denn es ist ein Antiepileptikum und könnte rein theoretisch auch zum Entzug verwendet werden, aber er meinte das würde die Höhen und Tiefen mildern. Ich war aber nicht bipolar diagnostiziert, auch von ihm nicht. Dennoch meinte er das würde mich mittig machen und die Rückfallgefahr senken. Hab ich dann auch lange brav genommen und irgendwelche Nebenwirkungen waren mir nicht sonderlich bewusst. War eher mit dem AD-Wechsel beschäftigt, was mich zusätzlich davon ablenkte zu trinken. Und obendrauf gab es - jetzt kommt's - Disulfiram! Also Antabus. Das ist ein widerwärtiges Zeug, die Tablette wird in Wasser aufgelöst, ist aber immer noch bröckelig, schmeckt nach verdorbenen Pilzen und stößt leider Stunden danach noch auf und macht einen furchtbar widerlichen Geschmack im Mund während der Verdauung und ich vermute auch entsprechenden Mundgeruch. Jeden (!) Tag musste ich in die Praxis um unter Aufsicht die Bröckeltablette zu trinken. So wie Heroinabhängigen dort ihr Substitutionsmittel. Wie ich das am Wochenende machte weiss ich nicht genau, ich glaub am Freitag gab es die doppelte Dosis und die aversive Wirkung sollte ja ungefähr 48 Stunden vorhalten.
    Aversive Haltung heisst, wie viele hier bestimmt wissen, Alkohol kann nicht mehr abgebaut werden, nach einem halben Bier wird der Kopf dunkelrot, Bluthochdruck bis zur Ohnmacht, gegebenenfalls Erbrechen.
    Nur einmal, beim "Sound of Frankfurt", da war ich schon mehrere Wochen trocken, kam ich in den "Genuss" der Wirkung. Es war wirklich nur ein halbes Bier und der Notarzt hat mich nach Hause gefahren, weil ich nicht mehr laufen konnte und Herzrasen hatte. Zuhause konnte ich kaum aufrecht gehen und bin erstmal hingefallen. Meine "Freunde", die alle eifrig becherten, hatten gelacht über die Wirkung des Disulfirams in mir, das weiss ich noch. Den Kontakt habe ich danach weitgehend abgebrochen.
    Antabus hab ich bald danach abgesetzt, aber nicht weil ich wieder trinken wollte, sondern weil ich z.B. wegen meines Fachabis, das ich im Sommer begann, auch gar nicht mehr täglich in die Praxis konnte. Zum Psychiater ging ich noch regelmäßig und meine Abstinenz hielt wie gesagt mehrere Jahre an. (Was mir damals u.a. geholfen hat war glaub ich neue Lebensperspektive Abi/Studium und Radfahren bis zum Abwinken, mindestens am Wochenende stundenlang, eine Art körperliche Verausgabung, Alkohol passte null dazu. Außerdem fand ich es "spannend" nüchtern zu sein. Nur wenige Jahre vorher war ich ja noch im "Omen", "Dorian Gray" und hab mir Pillen eingeworfen. Erst danach kam der Alk und den nahm ich ähnlich exzessiv ein. Das Clean-Sein war wirklich interessant und auch sehr schön, ich wachte freudig auf, konnte klarer denken und hatte durch das Fahrradfahren, sorry das war wirklich ganz wichtig für mich, auch ein ganz anderes Verhältnis zu meinem Körper und meinem Herzkreislaufsystem)

    Soviel zu Medikamenten. Das Bupropion habe ich mir übrigens selber ausgesucht. Als ich nach Berlin gezogen bin und meine aktuelle Psychiaterin erstmals aufsuchte gab ich ihr den Arztbrief aus Frankfurt und wir machten damit einfach weiter, nur das Valproat ließen wir weg, das fand sie zuviel des Guten, da ich ja außerdem Mirtazapin zur Nacht einnahm. Dann hab ich irgendwann etwas vom "Elontril" (damaliger Markenname) gelesen, als das neuste und geilste Zeug auf dem Markt und wollte das haben. Ich nehme es jetzt bestimmt schon rund 12 Jahre schätze ich. Absetzen wäre daher eher schwierig.

    Zu meiner Abstinenz: Wie viele hier prophezeit haben hat es leider bislang nicht nachhaltig geklappt. Zuletzt, ist mir egal ob das wie eine Ausrede klingt, war es auch eine enorme innerliche Abwehr täglich die Tabletten (Levetiracetam, Diazepam) nehmen zu müssen. Das war ja Dämmerzustand den ganzen Tag fast, das war ich nach 2-3 Tagen definitiv leid. Dagegen wirkten 5-6 Biere ja geradezu belebend.
    Ich bereite mich aber gerade auf einen (finalen?, weiteren) Versuch vor. Meine besten Freunde sind informiert, auch wenn sie vielleicht langsam den Überblick verlieren wann genau ich denn entgifte und wann nicht.

    Alle Gründe warum ich das Gefühl hatte etwas "Besseres" zu tun zu haben als Tage lang schwitzend im Bett zu liegen, dürfen hier gerne verlacht oder als Ausreden gebrandmarkt werden, das ist okay.
    Eine Situation eines in Kauf genommenen Rückfalls etwa war das Treffen mit einem ehemals guten Freund (den ich seit 6 Jahren nicht mehr sah), der sich nach 16,5 Jahren von seiner Freundin trennte und mir offenbarte was ihm währendessen passierte (er musste u.a. 24/7 ein GPS-Sender tragen, durfte niemanden, nicht mal seine Mutter zum 50. Geburtstag sehen, wurde von der Freundin ins Gesicht getreten etc.) und wovon ich die ganze Zeit keine Ahnung hatte. Ich traf ihn, passenderweise, in einem Biergarten. Natürlich hab ich während der 3-4 Stunden 4-5 Biere getrunken, er nur eins. Gleichzeitig hatte ich Kontakt mit seiner Ex-Freundin, die ich eigentlich auch mag, egal - klingt wie eine Ausrede ... das Drama kam mir vielleicht unterbewusst gerade recht. Jedenfalls war es ein Grund mehr vorerst nicht wie eine Leiche im Bett zu liegen, sondern aktiv sozial zu agieren.

    Wie eine Leiche im Bett zu liegen. Ich wünschte ich hätte einfach überhaupt gar keine Entzugserscheinungen, ich wünschte ich könnte einfach aufhören zu trinken und mir höchstens abends was zur Beruhigung einpfeifen bevor ich auf die Idee gehe zum Kiosk zu gehen. Tatsächlich habe ich während meiner medikamentös behandelten ambulanten Selbstversuchsorgien kaum bis wenig schlimme Entzugserscheinungen erlebt, aber, und hier komme ich auf Deine richtigen Gedanken zurück, AmSee13, im Kopf war synaptisch relatives Chaos (also ich hatte nicht das Gefühl "klar" denken zu können, dass da oben etwas nicht funktioniert, daher ja die Absicht erstmal "3 Tage im Bett bleiben", weil meine Zurechnungsfähigkeit im Übergang gestört ist) und meine Sucht hat natürlich meistens gewonnen weil meine Dopaminrezeptoren genau das versprachen: Nach 1-2 Bieren war ich wieder "normal", davor ein stundenlanges Hadern ohne Ergebnis, ob ich jetzt wirklich im Bett bleiben, erneut bei einer Netflix-Serie einschlafen soll oder es einfach lasse weil es ätzend ist. Hab dann teilweise erst um zehn per Lieferservice noch Bier kommen lassen, obwohl der Abend in 1-2 Stunden geschafft gewesen wäre.

    Schon seit Monaten bin ich nun schon in einem Hin und Her. Ich erlebe mich bis zu einem gewissen Grat unter Biereinfluss relativ funktionabel, während umgekehrt der medikamentöse Entzug radikal depressiv ist. Ich arbeite da quasi zwar auf einen Zustand zu, der mir einen Abstand erlaubt, aus dem neue Frische erwächst, aber die Zwischenphase ist wie Depression 3000. Diese Sedierung ständig, die ich aber auch brauche, weil ich nicht weiss was ohne sie wäre (psychovegetatives Syndrom).

    Zum Suchtpotential Diazepam kann ich nochmals sagen: Ich hasse es. Es ist widerliches Zeug und es wirkt auch anders als Levetiracetam. Bei letzterem sinke ich in einen ca. 45minütigen weniger stumpfen Schlaf und träume auch merkwürdige Sachen, über die ich später nachdenken könnte. Aber Diazepam ist Holzhammer und macht gefühlt eher dumm. Dabei nehme ich nur 5 mg.

    Ich werde dennoch sehr bald wieder eintreten in diese Phase, ich weiss ja was mich erwartet, ich entwerfe dann gerne Pläne, die mir helfen, sonst ist es nur eine Suppe ohne Widerkehr. Also an Tag 3 mache ich endlich das Päckchen von H&M auf, probiere mal die Hose und das Hemd an. Auch wenn dann noch ein Bierbauch das Maß ist, der vielleicht bestenfalls kleiner wird, entscheide ich dann ob ich es behalte oder zurückschicke, bringe das Päckchen eventuell an den 750m entfernten Paketshop. An Tag 4 gehe ich z.B. frisches Gemüse kaufen und mache beim Fahrradladen die Reifen wieder prall, falls ich mich zukünftig in der Lage fühle mal wieder zu radeln. An Tag 5 treffe ich meine Freundin abends am Tempelhofer Feld, weil ich da schon fast keine Medikamente mehr nehme (jedenfalls nicht abends, fuck you Diazepam) und wir können eine eiskalte Bionade trinken und die Sonne untergehen sehen und uns ehrlich unterhalten. Und darüber hinaus natürlich: Di. + Fr. 18.00 Online-AA, Mo. + Mi. offene Sprechstunde bei meiner Suchtberatungsstelle, bei der ich immer noch nicht war.
    Und Basis von all dem: Ich lasse meine Dauerkrankschreibung nochmal eine Woche verlängern. Eine Woche noch, nur noch eine Woche.
    Besagter Freund aus dem Biergarten hält es für Wahnsinn direkt wieder in die volle Arbeitszeit einzusteigen. Aber auf ein "Hamburger Modell" hat mich meine Psychiaterin nie hingewiesen, ich denke es würde dauern das zu beantragen und außerdem bin ich finanziell nach Monaten Krankengeld und einem eh mies bezahlten Job inzwischen eh ziemlich pleite.

    Also kurz gesagt: Mission ist nicht aufgegeben. Ich denke es läuft auf Donnerstag als Startpunkt hinaus. Meine Lebensmittel reichen bis übers Wochenende.
    Bupropion werde ich erstmal weiter nehmen, es sind 150 mg. Ich denke ein Entzug von ADs ist noch krasser als von Alkohol, obwohl beides macht viel mit dem Gehirn.
    Meine Prognose aber ist: Im Laufe des Rest des Jahres werde ich irgendwann an dem Punkt sein wo ich sagen kann dass ich X Wochen oder Monate clean bin. Das wird passieren. Dass es solange dauert, dass es so ein Hin und Her ist lässt mich zusehends verzweifeln, aber nicht zweifeln an der Gesamtidee. Weitersaufen ist einfach auch gar nicht möglich, ich merke einen zunehmenden körperlichen Zerfall, auch durch Corona, aber auch Corona wäre es so, schränkt sich mein Aktionsradius sehr ein, ich bin nicht am leben, ich bin ein depressiver nasser Sack.
    Mir ist bewusst: Es gibt nicht den "richtigen Moment", mir sind auch alle Alltagsweisheiten bekannt: "es gibt nichts Gutes außer man tut es".
    Das Rumwinden das ich bewusst (!) erlebe ist Teil einer schweren Krankheit. Ich werde es aber weiter versuchen. Ich gebe nicht auf, ich bin mir sicher auf der anderen Seite (der Abstinenz) gibt es noch viel Schönes zu entdecken und zu erleben. Also bitte drückt mir die Daumen für meinen nächsten Versuch.
    (P.S.: und nein, eine stationäre Entgiftung hat in meinen Augen nur den Vorteil dass man da mal einfach ans Kiosk um die Ecke kann, dass man nicht mal darüber nachdenken muss ob man das macht oder nicht, ansonsten aber eigentlich gar keinen. Das Argument hingegen dass angesichts meiner Schwierigkeiten eine stationäre Entwöhnungstherapie dringend nötig wäre kann ich nicht widerlegen, das werde ich mit der Suchtberatungsstelle besprechen, aber erstmal will ich wieder zurück zur Arbeit)


  • und nein, eine stationäre Entgiftung hat in meinen Augen nur den Vorteil dass man da mal einfach ans Kiosk um die Ecke kann, dass man nicht mal darüber nachdenken muss ob man das macht oder nicht, ansonsten aber eigentlich gar keinen.


    (hier fehlt ein "nicht mal einfach ans Kiosk"...)
    weiter oben (Corona) ein ähnlicher Fall. Ich habe leider keine Möglichkeit gefunden Beiträge nachträglich zu editieren.

  • Zitat

    P.S.: und nein, eine stationäre Entgiftung hat in meinen Augen nur den Vorteil dass man da mal einfach ans Kiosk um die Ecke kann, dass man nicht mal darüber nachdenken muss ob man das macht oder nicht, ansonsten aber eigentlich gar keinen.

    Okay, ich spare mir meine Zeit: Da Du es besser weisst als Andere, die es schon seit Jahren geschafft haben, trocken zu werden (im Gegensatz zu Dir) - mach, was Du willst.
    Aber schließe nicht von Dir auf Andere!!

    Ab sofort werde ich mich weiterer Kommentare enthalten.

    Ich wünsche Dir alles Gute!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Habssatt,
    schön, mal einen Zwischenstand von dir zu hören, schade für dich, dass du wieder auf Anfang bist.

    Lass dir von mir mal folgende Frage gefallen:
    Was lässt dich glauben, dass dein Weg, der bislang nicht wirklich funktioniert hat, DIESES MAL klappen wird?

    Um ein Bild zu benutzen: Dein stetes Versuchen erinnert mich an jemanden, der sich mit seinem Auto im Schnee fest gefahren hat, wieder und wieder aufs Gas tritt, die Reifen durchdrehen lässt und sich noch tiefer festfährt.

    Interessant übrigens, was du von der Zeit erzählst, die deiner längeren Abstinenzphase vorausging: Von außen betrachtet, lag dein Erfolg nämlich nicht nur daran, dass du bei einem verschreibungsfreudigen Suchtmediziner warst und entsprechende Medikamente bekommen hast….

    Ich sag‘s dir ganz ehrlich: Du glaubst, dass DU ALLEIN das vom Kopf her im Griff hast bzw. in den Griff bekommen kannst, aber ich denke, das du dich diesbezüglich täuschst.
    Du bist nun einmal süchtig und dein Suchtgedächtnis hat jede Menge Tricks auf Lager, um dich wieder „auf Spur zu bringen“.
    Da geht im Gehirn einfach sooooo viel ab, was sich deiner kognitiven Kontrolle nun einmal entzieht.


    Zuletzt, ist mir egal ob das wie eine Ausrede klingt, war es auch eine enorme innerliche Abwehr täglich die Tabletten (Levetiracetam, Diazepam) nehmen zu müssen. Das war ja Dämmerzustand den ganzen Tag fast, das war ich nach 2-3 Tagen definitiv leid. Dagegen wirkten 5-6 Biere ja geradezu belebend.

    Ich sehe das nicht als Ausrede, denn es schildert ziemlich genau, was da im Kopf während des Entzugs so abgehen kann. Du hast eben nicht die Kontrolle, von der du glaubst, dass du sie noch hast.
    Übrigens dürfte dein Suchtgedächtnis bei diesem Versuch mächtig hinzugelernt haben und wird es in Zukunft GEGEN dich verwenden.


    Schon seit Monaten bin ich nun schon in einem Hin und Her. Ich erlebe mich bis zu einem gewissen Grat unter Biereinfluss relativ funktionabel, während umgekehrt der medikamentöse Entzug radikal depressiv ist.

    Das gehört zum Beispiel dazu. Um das Bild von vorhin nochmals aufzugreifen: Du bist dabei, dich ordentlich festzufahren.

    Und zu den Entzugserscheinungen:
    Denk mal drüber nach: Wenn du keine hättest und leicht da raus kämest, würdest du dir leicht vormachen können, kein Alkoholproblem zu haben.
    Wenn du‘s aber geschafft hast und tatsächlich abstinent kannst, dürften es u.a. die Erinnerungen daran sein, die dich von erneutem Trinken abhalten können.

    Was die stationäre Entgiftung betrifft und den „Gang zum Kiosk“: Das läge dann ja in deiner Hand/ Verantwortung, ob du einen solchen Gang machst…
    Denk mal darüber nach, ob du dir deine Vorstellung über einen stationären Aufenthalt nicht einfach so zurechtbiegst, wie’s dir grad passt.
    Die Option, auf einer Station etwas mehr professionelle Aufsicht und ggf. Ansprechpartner zu haben, hast du nämlich völlig außer Acht gelassen.

    Das letzte Mal hattest du dir Sorgen wegen deines Jobs gemacht, aber du musstest du dir doch weitere Krankmeldungen holen, weil’s doch nicht so hingehauen hat, wie du dir vorgenommen hattest….

    Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Okay, ich spare mir meine Zeit: Da Du es besser weisst als Andere, die es schon seit Jahren geschafft haben, trocken zu werden (im Gegensatz zu Dir) - mach, was Du willst.
    Aber schließe nicht von Dir auf Andere!!

    Ab sofort werde ich mich weiterer Kommentare enthalten.

    Ich wünsche Dir alles Gute!

    Greenfox

    P.S.: Greenfox‘ Reaktion kann ich übrigens ziemlich gut nachvollziehen.

    Mach‘s, wie du willst, aber schließe nicht von dir auf andere.

    Es gibt Menschen, die so eine stationäre Entgiftung wirklich ernst nehmen und als echte Chance begreifen und ergreifen….

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • [size=11pt]„Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

    Albert Einstein[/size]

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  • Die Option, auf einer Station etwas mehr professionelle Aufsicht und ggf. Ansprechpartner zu haben, hast du nämlich völlig außer Acht gelassen.

    Das stimmt. Ich habe es auch nur so geschildert, wie ich es mir subjektiv vorstelle, nicht wie es generell sei. Sehr vielen Menschen wird genau das (plus anschl. Therapie) geholfen haben, nämlich wohl den allermeisten trockenen Alkoholikern.

    Dass morgen hier ne Bullenhitze um die 38 Grad sein werden ist für mich erfreulicherweise keine Ausrede, es morgen dennoch nochmal auf diesem Weg anzugehen. Mit welchem Ergebnis auch immer werde ich mich hier demnächst wieder melden. Bis bald.

  • Da der große Erfolg noch nicht verkündet wurde, tippe ich auf einen Satz mit X.

    Warum einfach, wenns auch kompliziert (nicht) geht.

    Lohnt sich das Aufhören denn noch so kurz vor Weihnachten?

    Sorry, ich bin ein Lästermaul, aber ich kann ja auch nichts dafür, wenn Du es unbedingt so probieren willst, dass es möglichst unwahrscheinlich wird, dass Du es schaffst.

    Andersrum, wenn Du es wirklich satt hast, warum versuchst Du es dann nicht so, dass die Aussicht auf Erfolg am Größten wird? Musst Du unbedingt jeden Fehler selbst machen?

    Nun ja, jeder darf leiden, so lange er Lust dazu hat.

  • Lohnt sich das Aufhören denn noch so kurz vor Weihnachten?

    Sorry, ich bin ein Lästermaul...

    ;D ;D So oder so ähnlich waren zwischendurch auch meine Gedanken. Ich wollte es nur nicht beschreien.

    Meld Dich mal ich schreib uns, wie es Dir so ergeht. Wie ich sehe, bist Du ja ab und an hier. Würde mich freuen, wenn Du uns wiederlegst!
    Auch wenn ich es bezweifle nixweiss0

    Gruß
    Greenfox

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  • Dass morgen hier ne Bullenhitze um die 38 Grad sein werden ist für mich erfreulicherweise keine Ausrede, es morgen dennoch nochmal auf diesem Weg anzugehen. Mit welchem Ergebnis auch immer werde ich mich hier demnächst wieder melden. Bis bald.

    Das kann jeder sich denken,was dabei herauskommt.
    Viel Erfolg....

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Das kann jeder sich denken,was dabei herauskommt.

    Gehe mal bei Dir davon aus, dass jede Menge nicht-alkoholische Getränke in Dich reingekommen sind ...

    Habssatt - wie sieht's bei Dir aus??

    Gruß
    Greenfox

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