• Hallo,

    @Orangina, die Abstinenz ist mir damals anfänglich schwergefallen. Aber mit der Zeit verblaste das Verlangen nach Alkohol immer mehr. Klar gab es Phasen, da hatte ich Appetit zu trinken, aber auch diese waren nicht quälend und vergingen schnell wieder.

    @ gerd48, den Gedanken nach dem Urlaub dann zu Hause alles wieder nachzuholen hatte ich nicht. Rückblickend muss ich sagen, es war eine Art Belohnung als ich nach den 3 Wochen wieder einen Schluck getrunken habe.
    Eine Frage, lebst du abstinent?

    Gestern war ich zur Suchtberatung und das Gespräch mit der Therapeutin hat mir was gegeben.
    Auch der Austausch und die guten Ratschläge, Tipps und mich mit euch austauschen zu können geben mir Hoffnung.
    Ich habe mir zum Ziel gesetzt die nächsten 4 Wochen nichts zu trinken und hoffe nach den vier Wochen hat sich in mir ein solches Gefühl eingestellt das mir sagt "Bleibe weiter abstinent". Klar möchte ich dauerhaft trocken bleiben, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist das ein ganz komisches Gefühl, wenn ich daran denke.
    Mich würde mal interessieren, wie es euch erging als ihr aufgehört habt zu trinken?

    LG Thomas

  • Hallo Thomas,
    warum hast du eigentlich einen neuen Faden aufgemacht, hat dir der alte Faden nicht mehr gefallen?
    Wenn du dich mal in meinem Faden einliest, dann bekommst du eine Ahnung, wie es mir erging, als ich beschloss, gänzlich abstinent zu werden.
    Meine Biographie ist etwas anders als deine, aber ich erinnere mich, wie ich anfangs mit dem Gedanken gehadert habe, nie wieder Alkohol zu dürfen. Als mir klar wurde, dass mir mein Alkoholkonsum zu entgleiten drohte und ich missbräuchlich mit Alkohol umging, verhandelte ich zunächst mit mir darüber, zu bestimmten Gelegenheiten trinken zu dürfen. Nach und nach aber begriff ich durch die Auseinandersetzung mit meinen Fragen und Gedanken hier im Forum, durch das Lesen anderer Beiträge hier im Forum, durch das Lesen einiger Bücher, die hier im Forum in der Literaturliste aufgeführt werden, dass es für mich eigentlich keine Alternative mehr zur dauerhaften Abstinenz gibt. Gerchlas Anregung hat mich sehr nachdenklich gemacht, von dem halben Jahr, das er mir vorschlug, hab ich inzwischen die Hälfte rum. Da mir der Gedanke „für immer“ anfangs zu groß war, sagte ich mir stattdessen täglich „Heute trinke ich nicht.“. Inzwischen schreckt mich der Gedanke, nie mehr Alkohol zu trinken, überhaupt nicht mehr. Ich betrachte das, was ich begriffen habe, als ein Geschenk und ich lasse den Gedanken, ich würde Alkohol vermissen oder ich müsste leider verzichten, in meinem Kopf nicht zu. Ich brauche keinen Alkohol, um zufrieden zu sein.
    Was dich betrifft: Gewiss kann ich dein Unbehagen bei dem Gedanken nie mehr zu trinken nachvollziehen und natürlich ist es begrüßenswert, dass du dir vorgenommen hast, die nächsten vier Wochen nicht zu trinken, ABER
    ich sehe die Gefahr, dass du dir ein zu großes Hintertürchen offen lässt. Vier Wochen kommen mir reichlich kurz vor für das, was du erreichen möchtest. Warum nimmst du dir nicht ein Viertel- oder ein halbes Jahr vor?
    Du hast uns geschildert, dass es dir mit dem Trinken psychisch sehr schlecht geht, es dich eigentlich fertig macht. Du hast so schlimme Zeiten mit dem Alkohol erlebt. Du hast deinem Körper nachhaltig geschadet. Du traust dich nicht, deiner Frau deinen Alkoholkonsum zu beichten.
    Ich frage mich, was dir das Trinken gibt, dass du‘s nicht ganz sein lassen kannst, sondern doch noch verhandelst.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Thomas
    ich habe immer wieder versucht aufzuhören oder zu reduzieren. Irgendwann wollte ich nicht mehr weitertrinken. ich habe es satt gehabt, genug gehabt, mich abhängig zu fühlen und mich ewig schleccht zu fühlen... in meinem Thread kannst du meine Geschichte lesen.
    Ich bin ja selbst noch "Frischling" und kann noch nicht so viel aus nüchterner Erfahrung schreiben. Aber ich fühle mich um einiges besser und befreiter und ich will nihct mehr zur+ck zu dieser Abhängigkeit und in diesen ewigen Kreislauf...
    So wie du dachtest , so hab ich oft gedacht. Auch ich hab mir oft ein Hinterürchen aufgelassen. Das scheiterte bei mir immer.
    Natürlich hat es mir auch oft Angst gemacht, dass ich meinen geliebten Alkohol womöglich vermisse und nie mehr trinken "darf", aber ich habe mir auch oft genug vor Augen geführt, wie schlimm der Alkohol meine Psyche und meinen Körper ruiniert.
    Bei deiner Geschichte, die du hinter dir hast, müsste dir doch klar sein, dass der Rückfahrtsschein zu deinem früheren Leben sehr schnell wieder da sein könnte. Das Reduzieren, Kontrollieren und mit "Ab und zu mal" trinnken, wird voruassichtlich misslingen.
    Woran hältst du fest ?
    LG Orangina.

  • Dieses komische Gefühl, von dem du schreibst, klingt für mich so,dass du den Alkohol noch verherrlicht, obwohl du so viele negative Erfahrungen gemacht hast


    Deine Abstinenzzeit liest sich hingegen so,als wärst du sehr zufrieden gewesen.
    Dieses Ziel anzusteuern ist doch eine gute Aussicht.
    Du weißt wenigstens ,im Gegensatz zu mir,wie es sich anfühlt lange Jahre ohne Alkohol zu leben.
    Das müsste dich doch anspornen,diesen Weg anzustreben,ohne wenn und aber.
    Ich wünsche es dir sehr.
    LG Orangina

  • Zitat

    Eine Frage, lebst du abstinent?


    Ja.

    Zitat

    Mich würde mal interessieren, wie es euch erging als ihr aufgehört habt zu trinken?


    Die ersten Monate waren schon anstrengend, plötzlich viel Zeit, kein heimliches Ver- und Entsorgen,
    die Gedanken drehten sich oft um Alk, Abwehren von Trinkangeboten usw..
    Also überwiegend Kopfsache, das anfängliche Zittern ging nach max. 4 Wochen vorüber.

    LG Gerd
    P.S. Vor 4 Monaten hat mir der Arzt 3 Stents in die Herzkranzgefäße gehämmert, ich vermute, Spätfolgen (nach 13 Jahren) vom Alk :)

  • Hallo Thomas,

    ich bin seit über zwei Jahren abstinent.
    Ich frag mich was ich dir raten soll, eigentlich bist du ja selber Profi.

    Andererseits, wenn du das nicht mehr siehst, dann hat die Sucht dich wieder voll erwischt. Das ist unabhängig von der Trinkmenge.
    Ich habe die letzten Jahre bevor ich aufgehört habe gemäßigt getrunken und war trotzdem total süchtig und habe meinen Alltag um das Glas Xy am Abend herum organisiert. Ich habe mich gefangen gefühlt, hatte dauernd ein schlechtes Gewissen, habe immer geschaut nicht aufzufallen und hatte auch enorme Stimmungsschwankungen.

    Mich davon zu befreien war eine Erlösung.

    Die effektivste Methode, dich selbst unter Zugzwang zu setzen ist es deine Frau einzuweihen. Wenn du das nicht machst, lässt du dir eine Hintertür auf.

    Ansonsten kann ich nur sagen: es wird jeden Tag ein bißchen einfacher nicht zu trinken, wenn man es konsequent durchhält, bis Dich plötzlich die Erkenntnis treffen wird, dass du dich befreit hast.

    Die ersten Schritte hast du gemacht, also einfach weiter. :)

    Viele Grüße, <br />Risu


  • Natürlich soll das hier geschriebene in den alten Tread.

    Das funtioniert leider nicht. Es ist möglich, Beiträge aus einem Fadewn herauszutrennen - aber das Zusammenfügen funzt nicht.

    Da gibt es eine Parallele: Vertrauen. Das Zerstören funktioniert oft sehr gut - das "wieder kitten" selten oder nur äußerst schwer ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

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