Beiträge von thomas1159

    @ Rekonvalenzent,

    Vieraugengespräch ist wohl hier im Forum nicht gegeben. geht ja auch nicht! Wir sind ja nur virtuell hier verdrehten.
    Was meinst Du mit gegensteuern? Etwa User "Ichso"?. Bitte tue mir ein gefallen und gehe darauf nicht ein. Es lohnt sich nicht, nur einen Gedankengang in diese Person zu verschwenden. Glaube es mir, ich kenne mich da aus und es verschwendete Energie ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D!

    Hallo,

    ich melde mich auch wieder mal! Ich lebe abstinent, kein Bier, kein Piccolo. Es funktioniert relativ gut, nur so gegen Wochenende habe ich abends mitunter starken Suchtdruck. Glücklicherweise habe ich ja viele Tipps und Anregungen bekommen, wie man bei Suchtdruck vorgeht. Ich musste feststellen das der Suchtdruck nicht ständig präsent ist. Am schlimmsten ist dieser, wenn man lange Weile hat. Lenkt man sich ab, so wie es "Rekonvaleszenz" schreibt, dann lässt dieser nach. Aber im Großen und Ganzen ist es im Moment wie eine Achterbahnfahrt. Ich hoffe, es wird besser und die negativen Gefühle lassen nach.
    Wie ihr verstehen könnt, kann ich natürlich hier im Forum nicht so mitreden, da ich ja noch ziemlich neu hier bin und Hilfe brauche. Es wäre sicher vermessen, anderen Ratschläge zu geben, wie sie zur Abstinenz finden. Betrachtet mich im Moment als stillen Mitleser.
    Das ich hier nicht so aktiv bin im Mitreden liegt nicht daran das ich verärgert bin, weil ich von einen Gastschreiber kritisiert wurde, nein solche Typen gibt es überall und diese nimmt man einfach nicht ernst ;D ;D ;D.

    Viele Grüße Thomas

    Hallo,

    @Orangina, die Abstinenz ist mir damals anfänglich schwergefallen. Aber mit der Zeit verblaste das Verlangen nach Alkohol immer mehr. Klar gab es Phasen, da hatte ich Appetit zu trinken, aber auch diese waren nicht quälend und vergingen schnell wieder.

    @ gerd48, den Gedanken nach dem Urlaub dann zu Hause alles wieder nachzuholen hatte ich nicht. Rückblickend muss ich sagen, es war eine Art Belohnung als ich nach den 3 Wochen wieder einen Schluck getrunken habe.
    Eine Frage, lebst du abstinent?

    Gestern war ich zur Suchtberatung und das Gespräch mit der Therapeutin hat mir was gegeben.
    Auch der Austausch und die guten Ratschläge, Tipps und mich mit euch austauschen zu können geben mir Hoffnung.
    Ich habe mir zum Ziel gesetzt die nächsten 4 Wochen nichts zu trinken und hoffe nach den vier Wochen hat sich in mir ein solches Gefühl eingestellt das mir sagt "Bleibe weiter abstinent". Klar möchte ich dauerhaft trocken bleiben, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist das ein ganz komisches Gefühl, wenn ich daran denke.
    Mich würde mal interessieren, wie es euch erging als ihr aufgehört habt zu trinken?

    LG Thomas

    Hallo, die Sorge ist berechtigt die @ Elly angesprochen hat. Kalter Entzug ist gefährlich. Ich selbst habe es am eigenen Körper erfahren, was Kalter Entzug ist. Es war in den 90er Jahren. Da waren meine Trinkmengen so groß, dass ich früh erstmal einen Schluck brauchte, um zu funktionieren. Das waren auch die Jahre in denen ich oft zur Entgiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
    Ich denke aber, dass in meiner jetzigen Situation es nicht kommt wird. Ich bin nicht körperlich vom Alkohol abhängig, nein es ist mein Kopf, meine Psyche, die mir immer abends sagt "ach wie schön es doch wäre einen kleinen Rausch zu haben" . Ich hoffe ihr versteht was ich meine!
    Im Oktober letzten Jahres waren meine Frau und ich für 3 Wochen in Urlaub. Da habe ich nichts vermisst. Liegt es an den Ortswechsel oder an den vielen Eindrücken die man hat?
    Es gab auch Situationen, in denen ich für mehrere Stunden allein war.
    Zum Beispiel hatte ich im Urlaub eine Fahrradtour geplant aber meiner Frau war es zu anstrengend. Als sie mir das sagte wollte ich auch nicht fahren, denn alleine ist es ja nicht so schön, aber sie meinte "fahre du hast dich darauf gefreut". Daraufhin bin ich gefahren.
    Was ich eigentlich sagen will, ich war für Stunden allein und hätte irgendwo ein oder auch zwei Bierchen trinken können, ohne das jemand etwas merkt. Aber ich hatte absolut keine Ambition dazu.

    Auf alle Fälle danke ich euch, dass ihr mir so gute Ratschläge gegeben habt und euch mit meiner Situation so auseinandersetzt habt. Gerade das ist es war mir hilft und auch immer helfen wird. Wie Gerchla schreibt: "Du musst dich mit dir auseinandersetzen" ich sage es mit meinen Worten, man muss in sich hineinschauen und das ist nicht einfach, aber je mehr man sich mit einem Selbst auseinandersetzt umso klarer wird das Bild bzw. die Störungen die einen treiben. So denke ich jedenfalls!
    Ich führe auch Tagebuch. Das ist einfach gesagt, aber nicht so einfach umzusetzen, wenn man dann auch damit etwas erreichen möchte.
    Seit langen bin ich wieder zuversichtlich. Es ist so als ob an einem dürren Baum sich wieder Knospen bilden und dann vielleicht auch wieder grün zum Vorschein kommt.
    Jetzt höre ich auf zu philosophieren, sonst denkt ihr vielleicht ich drehe durch.

    Allen ein schönes Wochenende wünscht

    Thomas :D

    Vielen Dank für eure nette Begrüßung hier im Forum!

    Zuallererst möchte ich mein Alter nennen, ich werde 62 Jahre alt. Was mich geritten hat, als ich mich vorstellte und zu schreiben "bin nicht mehr jung aber auch nicht uralt", ich weiß es nicht, ist ja jetzt auch egal.
    Ich freue mich hier aufgenommen habt. Schon das Gefühl allein, gibt einen Stärke im Kampf gegen den Alkohol.

    Zu der Frage, wie ich es geschafft habe, nachdem ich meine jetzige Frau kennenlernte abstinent zu leben? Zuallererst nachdem wir uns kennengelernt haben, habe ich gesagt das ich Alkoholkrank bin. Gleichzeitig besuchte ich eine SHG in der Stadt in der wir wohnten, mittler weilen sind wir umgezogen und ich besuche eine andere SHG hier am Ort. Es lag vielleicht auch daran, dass ich die Jahre bevor ich meine Frau kennenlernte zu vielen Entgiftungen war. Diese fanden ja immer im Krankenhaus statt, meist so 8-10 Tage stationär.
    Als ich im Jahr 2000 wieder zur Entgiftung eingeliefert wurde, sagte am letzten Abend vor der Entlassung die Nachtschwester zu mir das es für mich besser wäre mich in der Klinik für Psychiatrie behandeln zu lassen. Dort würde man mehr auf das Alkoholproblem eingehen. Ansonsten würde ich zum "Drehtürpatienten" im Krankenhaus. Zur Entgiftung im Krankenhaus wird man nur körperlich wiederhergestellt. Auf die Psyche geht man da nicht so ein. Der Rat war gut! Am nächsten Tag wurde ich nicht entlassen, sondern in die Klinik für Psychiatrie, genannt auch "Klapper" überwiesen. Da gab es eine Abteilung direkt für Suchtkranke aller Art (stoffgebunden und nicht stoffgebunden). Das hat mir echt geholfen. Dann habe ich wieder angefangen zu arbeiten und auch meine Frau kennengelernt. So kam es, dass ich eben abstinent gelebt habe. Bis eben zu den Tag X im Jahre 2007, glaube ich, war es. Auch da habe ich schnell wieder die Kurve bekommen, aber ein Jahr später passierte dasselbe wie 2007. Ich kann da nur sagen, ich wusste um die Problematik "Ein Bier nur", habe es aber trotzdem getan.
    Durch die lange Trinkerei ist meine Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen. Meine Leber ist nicht mehr die beste. Meine Hausärztin macht einmal im Jahr Ultraschall, um zu sehen, wie die Leber aussieht. Ich dürfte rein aus gesundheitlicher Sicht gar nichts mehr trinken und tue es aber trotzdem. Dafür könnte ich mich Ohrfeigen. Genug nun der Jammerei!

    Mein jetziger Konsum ist niedrig, aber doch noch zu viel, wie so jeder Tropfen. Meine Frau weiß davon nichts und das macht mich kaputt. Ich will es ihr nicht sagen, sondern muss es selbst in Griff bekommen. Nun wird sich hier jeder Fragen stellen, wieso meine Frau nichts davon mitbekommt.
    Da ich ziemlich lautstark schlafe und meine Frau da keine Ruhe findet, schlafe ich im ehemaligen Kinderzimmer. Da haben wir unser kleines Büro eingerichtet und da steht auch mein PC. Abends nach dem Fernsehen gehen wir dann zu Bett, jeder in seinem Gemach. Meist sitze ich da noch für ca. 1 Stunde am PC und schau mir Videos auf Youtube an. Und zu dieser Gelegenheit trinke ich 2 Flaschen Bier und einen Picollo, manchmal werden es auch zwei. Bis zum Morgen 7 Uhr ist der Alkohol aus meinem Körper raus bzw. meine Frau richt davon nichts mehr. Aber das Ganze nur freitags, samstags und am Sonntag. Und nun kommt noch Montag und auch Dienstag dazu. Ich habe zu kämpfen Mittwoch und Donnerstag abstinent zu bleiben. Für mich ist das ein Zeichen, das die Spirale sich immer weiter dreht und ich total versage.
    Sorry, ich muss erstmals aufhören, denn es macht mich fertig wenn das ganze Übel so an mir vorüberzieht.

    Liebe Grüße Thomas :(

    Mein Name ist Thomas. Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber auch nicht uralt :) .
    Mit ungefähr 15 Jahren bin ich mit Alkohol in Verbindung gekommen. Die ersten Discobesuche. Ab dieser Zeit habe ich regelmäßig getrunken. Freitags war Disco und Samstag war in unseren Dorfgasthof, zudem ein großer Tanzsaal gehörte. Später habe ich dann mit der Lehre begonnen, dann musste ich zum Grundwehrdienst und immer war der Alkohol mein Begleiter. Natürlich war ich nicht immer alkoholisiert, aber gab es Anlässe und Alkohol wurde ausgeschenkt und brauchte ich nicht fahren, trank ich Alkohol. Mal mehr, mal weniger.
    Dann kam die Ehe, es wurde ein Haus gebaut, ein Kind geboren und mein Konsum steigerte sich. Es war nicht so, dass ich auf Arbeit angetrunken war, aber zum Feierabend wurde Bier getrunken. Mit Freunden, mit dem Nachbarn in der Garage usw... Es kam zur Ehescheidung, aber nicht wegen des Alkohols, aus anderen Gründen.
    Da hat es mir förmlich die Beine weggezogen. Ich wohnte in einer kleinen Wohnung, war allein und die Kneipe war gleich um die Ecke. Der Konsum steigerte sich, die erste Entgiftung war angesagt. Dieser folgten dann fast jährlich weitere Entgiftungen.
    Bis ich dann meine jetzige Frau kennenlernte und das war in einer Phase, in der ich ein Jahr lang Abstinent gelebt habe. Es folgten noch einige Jahre völliger Abstinenz und es war eine wunderbare Zeit. Bis zu dem Moment, als ich ein Glas Sekt getrunken habe. Natürlich ist da nichts passiert, auch danach nicht. Aber der Gedanke immer mal wieder ein Bier oder Wein trinken zu können, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Und so bürgerte sich ein doch wieder regelmäßiger Alkohol zu trinken. Viele Versuche habe ich unternommen völlig abstinent zu leben, aber ich bekomme es nicht hin. Fahren wir in Urlaub, dann brauche ich nicht trinken. Da fällt es mir nicht schwer auf den Alkohol zu verzichten. Kontrollverlust kenne ich schon lange nicht mehr. Wahrscheinlich ist es das Alter, das ich nur noch kleinere Mengen trinke. 2 Bier und zwei Piccolo, das reicht mir. Aber ich möchte ganz auf Alkohol verzichten. Nur packe ich es nicht.
    Nun lese ich schon eine gewisse Zeit hier im Forum mit und habe schon viel Nützliches und Hilfreiches gelesen und mir auch dazu Notizen gemacht. Ich hoffe, durch die vielen Anregungen und Lebensgeschichten von Menschen so wie ich, die es aber schaffen abstinent zu leben, dass ich es auch schaffe. Auch meiner Gesundheit würde es guttun, den Alkohol sein zu lassen. Ich hoffe und wünsche mir hier im Forum einen regen Austausch zu bekommen.

    Liebe Grüße Thomas