Vielen Dank für eure nette Begrüßung hier im Forum!
Zuallererst möchte ich mein Alter nennen, ich werde 62 Jahre alt. Was mich geritten hat, als ich mich vorstellte und zu schreiben "bin nicht mehr jung aber auch nicht uralt", ich weiß es nicht, ist ja jetzt auch egal.
Ich freue mich hier aufgenommen habt. Schon das Gefühl allein, gibt einen Stärke im Kampf gegen den Alkohol.
Zu der Frage, wie ich es geschafft habe, nachdem ich meine jetzige Frau kennenlernte abstinent zu leben? Zuallererst nachdem wir uns kennengelernt haben, habe ich gesagt das ich Alkoholkrank bin. Gleichzeitig besuchte ich eine SHG in der Stadt in der wir wohnten, mittler weilen sind wir umgezogen und ich besuche eine andere SHG hier am Ort. Es lag vielleicht auch daran, dass ich die Jahre bevor ich meine Frau kennenlernte zu vielen Entgiftungen war. Diese fanden ja immer im Krankenhaus statt, meist so 8-10 Tage stationär.
Als ich im Jahr 2000 wieder zur Entgiftung eingeliefert wurde, sagte am letzten Abend vor der Entlassung die Nachtschwester zu mir das es für mich besser wäre mich in der Klinik für Psychiatrie behandeln zu lassen. Dort würde man mehr auf das Alkoholproblem eingehen. Ansonsten würde ich zum "Drehtürpatienten" im Krankenhaus. Zur Entgiftung im Krankenhaus wird man nur körperlich wiederhergestellt. Auf die Psyche geht man da nicht so ein. Der Rat war gut! Am nächsten Tag wurde ich nicht entlassen, sondern in die Klinik für Psychiatrie, genannt auch "Klapper" überwiesen. Da gab es eine Abteilung direkt für Suchtkranke aller Art (stoffgebunden und nicht stoffgebunden). Das hat mir echt geholfen. Dann habe ich wieder angefangen zu arbeiten und auch meine Frau kennengelernt. So kam es, dass ich eben abstinent gelebt habe. Bis eben zu den Tag X im Jahre 2007, glaube ich, war es. Auch da habe ich schnell wieder die Kurve bekommen, aber ein Jahr später passierte dasselbe wie 2007. Ich kann da nur sagen, ich wusste um die Problematik "Ein Bier nur", habe es aber trotzdem getan.
Durch die lange Trinkerei ist meine Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen. Meine Leber ist nicht mehr die beste. Meine Hausärztin macht einmal im Jahr Ultraschall, um zu sehen, wie die Leber aussieht. Ich dürfte rein aus gesundheitlicher Sicht gar nichts mehr trinken und tue es aber trotzdem. Dafür könnte ich mich Ohrfeigen. Genug nun der Jammerei!
Mein jetziger Konsum ist niedrig, aber doch noch zu viel, wie so jeder Tropfen. Meine Frau weiß davon nichts und das macht mich kaputt. Ich will es ihr nicht sagen, sondern muss es selbst in Griff bekommen. Nun wird sich hier jeder Fragen stellen, wieso meine Frau nichts davon mitbekommt.
Da ich ziemlich lautstark schlafe und meine Frau da keine Ruhe findet, schlafe ich im ehemaligen Kinderzimmer. Da haben wir unser kleines Büro eingerichtet und da steht auch mein PC. Abends nach dem Fernsehen gehen wir dann zu Bett, jeder in seinem Gemach. Meist sitze ich da noch für ca. 1 Stunde am PC und schau mir Videos auf Youtube an. Und zu dieser Gelegenheit trinke ich 2 Flaschen Bier und einen Picollo, manchmal werden es auch zwei. Bis zum Morgen 7 Uhr ist der Alkohol aus meinem Körper raus bzw. meine Frau richt davon nichts mehr. Aber das Ganze nur freitags, samstags und am Sonntag. Und nun kommt noch Montag und auch Dienstag dazu. Ich habe zu kämpfen Mittwoch und Donnerstag abstinent zu bleiben. Für mich ist das ein Zeichen, das die Spirale sich immer weiter dreht und ich total versage.
Sorry, ich muss erstmals aufhören, denn es macht mich fertig wenn das ganze Übel so an mir vorüberzieht.
Liebe Grüße Thomas