Wie schnell kommt die körperliche Abhängigkeit zurück.


  • Sie hat das Rauchen aufgehört

    Nur aus Interesse, Jbob, ... wie steht es um ihr Trinkverhalten und ihre Absichten?

    Falls Du dazu schreiben magst.

    Ich wünsche Dir nach wie vor alles Gute für Deinen Weg, den keiner von uns kennt.
    Kannst Du denn die Sorgen um das noch ungeborene Kind nachvollziehen, ohne
    Dich in Deinen Gedanken und Gefühlen dadurch kritisiert zu fühlen?

    Habt ihr Hilfe (Beratungsstelle oder anderes) zur Seite? Das wäre lanfristig wichtig,
    oder?

    Das sind innere Fragen, die in mir aufsteigen. Darauf erwarte ich keine Antwort hier.
    Es kann ja nicht darum gehen, Dich zu lenken. Die Realität (Gefahr fürs Kind) ist nur
    mit im Raum, ganz egal, ob ihr Euch gut versteht ... das fiel mir dazu noch ein.

    Viele Grüße
    Wolfsfrau

  • Sie trinkt nicht und möchte auch nicht mehr trinken. Sie besucht jetz auch ihre nachsorge gruppe und bin zuversichtlich das sie das schafft. Sie hatte 2 Ausrutscher das stimmt aber das heisst nicht das sie wieder richtig eskalieren wird. Und seit der Schwangerschaft möchte sie das erst recht nicht. Sie will genauso sehr ein gesundes Kind zur Welt bringen wie ich. Und ja bei einer Beratungsstelle war sie und sie wird auch noch mit mir zu einer gehen sobald sie dann bei mir ist und Corona es zulässt. Einige hier wissen bestimmt das es nach einem rückfall wichtig ist sofort bewusst zu bremsen und es bei dem Rückfall zu belassen und nicht wieder alles einbrechen zu lassen. Das hat sie getan, bin ich sehr stolz auf sie.
    Ich habe z.b. einen guten Freund er ist seit 4 Jahren Clean, er hatte nach seiner damaligen therapie auch 3 rückfälle in einem relativ kurzen zeitraum. Nun ist er seit 4 Jahren Clean. Nur als positives Beispiel.
    Ich bin mir sicher es wird alles gut. Ich bin überzeugt davon das sie nicht trinken wird, erstens weil sie selber das gar nicht mehr möchte und zweitens ihr die Gesundheit unseres Kindes genauso sehr am Herzen liegt wie mir. Werde sie auch unterstützen dabei so gut ich kann. Ich bin sehr zuversichtlich das alles gut wird und wir einen Weg finden zusammen der uns alle beide bzw. Dann 3 glücklich machen wird. Um ehrlich zu sein bin ich mir sogar sicher. Ich glaube fest daran. Und vertraue auf ihr,/mein Bauchgefühl, Gott und das Gute auf der Welt.

  • Hallo Jbob,

    ich habe deinen Faden immer ein wenig mitverfolgt, aber dir noch nichts geschrieben, weil ich ehrlich gesagt nicht wusste, was ich von der ganzen Geschichte halten soll.
    Jetzt, wo du in deinen letzten beiden Posts geschrieben hast, dann sie nicht mehr trinkt und nicht mehr raucht, habe ich doch das Bedürfnis, euch von Herzen alles Gute zu wünschen.
    Viele, mich eingeschlossen, haben gedacht, dass das alles gar nicht gut gehen kann. Aber eigentlich hoffen wir doch alle, dass ihr uns Lügen straft und uns beweist, dass ihr es schafft.
    Ich ziehe übrigens den Hut vor ihr, dass sie auf einen Schlag Trinken und Rauchen hat bleiben lassen; auch wenn viele vielleicht sagen werden, dass das doch für eine Schwangere selbstverständlich sein müsste..

    Liebe Grüße

    Frank

  • Hallo Jbob,

    ich schreibe Dir die Tage noch ausführlich.

    Ich wünsche Dir frohe Weihnachten und besinnliche, erholsame und suchtdruckfreie Feiertage.

    Bleib gesund und hoffnungsreich! :) 44.

    LG

    Proky

  • Lieber Jbob,

    es ist viel passiert in deinem Leben, gerade auch in letzter Zeit, vor allem: emotional. Das liest sich auch sehr schön in diesem Thread heraus...

    Nichtsdestotrotz, Du hast zum saufen aufgehört und damit eine selbstzertstöreische Lebensweise beendet und die soziale, berufliche, finazielle und psychische Abwärtsspirale damit gestoppt.
    Deine ganze Energie, deine ganze Kraft die dir nun zur Verfügung steht, brauchst Du nun um Dein Leben wieder in geordnedte Bahnen zu bringen. Eine psychisch stabile gesunde Lebensweise frei von Alkohol (...und anderen Drogen!), einen neuen Job. Mittel- bis Langfristig sollte sich dann diese Abwärtsspirale umdrehen und wieder zur Aufwärtsspirale werden - Das ist Dein Grundlegendes Ziel, welches Du niemals aus dem Auge verlieren solltest!

    Vergiss bitte nie: Der Alkohol und alles was zum Alkohol führt (z.B. psycvhische Belastungen) wird Dich zurück werfen und sogar wieder abstürzen lassen - psychisch, finanziell, sozial, beruflich...

    Das alleine schon sollte Motivation sein (zumnidest ist sie es für mich), kein Riskio einzugehen und der alten Sucht den Rücken zu kehren...


    Warum habe ich jetzt das geschrieben?


    Du hast eine Frau kennengelernt und ihr zwei bekommt nun ein Kind.

    Das ist in der Regel etwas sehr schönes und kann dich (auch sie) dazu motivieren Dein/Euer Leben in den Griff zu bekommen!


    Ich bitte Dich nur um eines:

    Sobald es Anzeichen gibt, dass einer von Euch beiden wieder zum Alkohol greift, dann musst Du oder sie die Notbremse ziehen!

    Denn ein Leben mit Alkohol kannst Du Dir nicht mehr leisten. Deine Freundin auch nicht. Und erst Recht nicht das Kind!

    Jetzt heißt es erst recht stur trocken bleiben...

  • So Halli Hallo. Habe lange nix hören lassen und wollte euch , da ich hier ja eh schon alles dieser tragischen Story aufgeschrieben habe, auch das Ende nicht vorenthalten.
    Also die besagte herzensdame kam am 25.12.20 zu mir, es verlief doch sehr harmonisch und da ich liebeskasper ohnehin so verliebt war in sie war es für mich wie der Himmel auf Erden. Sie blieb bis zum 3.01.21. Für mich der Beginn von Liebeskummer Teil 2, naja als sie zuhause war hat sie sich dann von ihren lieben leuten überzeugen lassen das die Abtreibung die richtige Entscheidung wäre...es bricht mir das Herz. Sie hat es getan. Unser ungeborenes ist weg.
    Ich hatte zwischenzeitlich die schlimmsten suchtdruckschübe überhaupt seit ich am 08.11.20 aus meiner Therapie zurück kam. Doch ich bin Büchern geblieben und bleibe es. Eine wirklich heftige Erfahrung das alles mit diesem Menschen. Sie sagte sie hätte mit vielen erwachsenen gesprochen, was für mich beinhaltet das sie sich selbst nicht als erwachsen ansieht...naja sie hat auch nicht auf ihr Herz gehört das gab sie zu als ich das zu ihr sagte...naja sehr traurig. Das blöde ist, das ich ihr nicht mal sauer sein kann. Ich finde das alles einfach nur traurig und hoffe sie macht was aus sich und fällt nicht wieder in die teufelsspirale der sucht.
    Ich schließe nun mit dem allem ab und mache meinen Frieden damit. Es wird schon seinen Sinn haben all das auch wenn ich ihn nicht so wirklich sehen kann... nixweiss0
    An alle die hier mitlesen und vll Vorgaben auf eine Langzeit Therapie zu gehen. Geht dort keine liebesbeziehung ein kann ich nur raten. Ich weiß manchmal verkuckt man sich da kann man nunmal wenig gegen machen. Aber das was ich hier mitgemacht habe das wünsche ich nicht mal meinem schlimmsten feind...
    Auch wenn ich manches schön war. Aber ich denke die Wahrheit ist sie, sie hat mich nie wirklich geliebt auch wenn sie das sagte...einfach traurig. Aber wieder eine Erfahrung gemacht die ich wohl machen sollte. Ich gehe dennoch gestärkt aus der Sache und mit erhobenen Haupt raus. Und verschließe mich nicht vor der liebe. Denn das ist wonach wir alle streben und sie ist es wert.
    Love life even if it fucks me up sometimes.
    Bleibt nüchtern und gutes neues Jahr ihr Lieben.
    Euer jbob.

  • Jo.
    Ich hatte nie ein gutes Gefühl bei der Geschichte, hab aber nichts mehr geschrieben, weil ich da ja auch nichts dran ändern konnte.

    In 10 Jahren siehst Du das dann vielleicht auch so, dass das eigentlich von Anfang an fast nur schief gehen konnte und besser so ist, wie es jetzt ist. Momentan bist Du natürlich gefühlsmässig noch sehr stark betroffen, aber das wird sich sehr wahrscheinlich irgendwann ändern, weil es sich bislang noch bei jedem irgendwann geändert hat. Irgendwann wird es eine Episode aus Deinem Leben sein, die vorbei ist.

    Ich schick Dir mal ne Umärmelung und eine Runde Trost. Lass Dich nicht zu sehr runterziehen (ja, ich weiss, leicht gesagt und hilft Dir momentan vielleicht gar nichts) und bleib dabei, dass Du auf Dich selbst aufpasst.

    Gruß Susanne

  • Hallo !

    Schön wieder mal von dir zu hören !
    Ich bin ehrlich gesagt ganz erleichtert über den Ausgang der Geschichte...nicht dass ihr euch getrennt habt, vor allem wegen der Schwangerschaft.

    Ich bin deshalb erleichtert weil du irgendwann diese schöne Erfahrung unter anderen, gesünderen Umständen machen kannst - zu mindestens wünsche ich es dir. Ein Kind ist eine Herausforderung, für jedes Paar. Manche trennen sich weil sie es als Familie nicht hinbekommen. Und Du wärst in diese unglaubliche Verantwortung gerutscht mit jemanden den du nicht lange kennst und abgesehen davon noch mit der Alkoholsucht kämpft. Von deinen eigenen Problemen reden wir noch nicht mal. Das wäre eine grosse Last gewesen...ich habe Kinder und ich weiss wie anstrengend es ist.

    Du siehst das wahrscheinlich jetzt noch nicht so, das kann ich verstehen. Wenn aber der Zeitpunkt da ist wo du entscheiden solltest Vater werden zu wollen wirst Du an die heutigen Tage zurück denken und dem Leben dankbar sein dass es dazwischen gefunkt hat.

    Du machst das richtig gut mit dem Suchtdruck und wie du die Lage unter Kontrolle hältst...bei all diesen emotionalen Ereignissen ist das unglaublich stark -

  • Joa...Danke Rina.
    Ich bin selber verwundert das ich bisher Clean, bei allem dieser (sorry) kranken scheiße!!
    Aber habe die letzten 3 Wochen wirklich extremen suchtdruck Teil. Nach so einem mega Rausch :( :-[
    Wo es ja nichts ändert an den Dingen und ich es genau weiß aber der Druck danach ist gestört. Naja die letzte nacgchsorge Gruppe ist hald auch schon einen Monat her evtl. Macht das auch etwas aus... ;(
    Zum kotzen...dieser ständige Kampf gegen die eigenen Dämonen ist sooo anstrengend zum Teil.
    Weil hald auch einfach alles zusammenkommt und kam die letzten 10 oder 12 Wochen...puuhh.
    Naja wird sicher auch wieder leichter...

  • Kannst Du mit irgend jemanden über diese Situation und den Suchtdruck sprechen? Also ich meine vielleicht einen Therapeuten, Suchtberater, Arzt, eine SHG oder so...Oder kämpfst Du dich da gerade alleine durch?
    Ich kann mir sehr gut vorstellen wie heftig das zum Teil abgehen muss in dir, es ist immer besser mit solchen starken Gefühlen nicht alleine zu bleiben.
    Vielleicht findest du auch Halt im Glauben, Kirche? Bin selber nicht gläubig aber ich weiss von anderen dass dies allenfalls grosse Kraft spenden kann.

    Wie gehst du mit deinem Suchtdruck um?

    Hier deine Gefühle frei von der Leber runter zu schreiben ist auch eine Option mit dem Ballast umzugehen. Habe ich schon öfter gemacht. Wir haben hier bestimmt alle unterschiedliche Meinungen und Herangehensweisen, so wie Menschen halt unterschiedlich sind. Aber gemeinsam haben hier alle, dass sie die Sucht kennen und verstehen, wie es in dir aussieht bei solchem Druck. Und keiner wünscht dem anderen ein Scheitern, im Gegenteil...Bleib dabei und berichte wie es dir geht.

    Es wird besser, solange du nicht trinkst wird es zwangsläufig besser.

    Rina

  • Ja, ich habe schon Leute mit denen ich reden kann. Mein Bruder und meine Mutter und auch den ein oder anderen Freund und Freundin. Auch die nachsorge gruppe die ich besuche gibt mir halt und eben das wissen das es alles schlimmer wird wenn ich wieder Alkohol trinke, Drogen nehme und Glücksspiel betreibe. Bei mir fängt das ja immer mit dem alk an und dann wird die gesamte pallete gebrettert :(. Und das wissen das viele meiner sogenanntem "Freunde" denen ich den Rücken gekehrt habe sich wie kleine Kinder zu Weihnachten freuen würden wenn ich wieder abstürzte. Ich finde es ist wirklich Wahnsinn wie man von den Leuten mit denen man früher gesoffen hat und konsumiert hat, plötzlich verteufelt und ja beinahe gehasst Wird, habe um mehrere ecken mitbekommen wie diese leute sich das maul über mich zerreißen und mich jetz als arrogant bezeichnen... :( nur weil ich mich distanziert habe und nicht mehr so Leben möchte, im ständigen Rausch.
    Ist schon traurig...

  • ...mach dir keine Gedanken darüber, was die Leute über dich reden und denken, mit denen du früher gesoffen hast. Und außerdem, was sie reden und was sie denken sind immer noch 2 Paar Schuh. Denn einige von ihnen beneiden dich sicher insgeheim, aber sie werden es natürlich nicht zugeben.
    ...egal,mit ihnen wirst du sowieso keine Basis finden, es sie denn, sie würden irgendwann mal selbst die Kurve kriegen.
    Wichtig sind die Leute, die dir Halt geben, das tun diese Leute nicht.
    Du kannst stolz auch dich sein.

    Liebe Grüße

    Frank

  • Danke Frank und ein Hallo in die Runde.
    Puhh ich muss iwie einfach ein wenig Schreiben Und hoffe das hilft. Momentan hab ich beinahe unaufhörlich Druck. Ich bin jetzt seit 07.06.2020 Clean und ab nächster Woche 17 Wochen zuhause und das auch Clean, ist dann genauso lang wie ich auf Entzug und Therapie zusammen war.
    Aber die letzten drei Wochen seit ich wieder arbeite und meine "alte Liebe" abgetrieben hat ist der Druck so extrem.
    Das arbeiten ist schon ok und bin auch froh wieder im Job zu sein aber dann kommt das Wochenende und es gibt iwie nichts worauf ich mich freuen kann was halt Corona zu Schulden ist...
    Und mich plagen solche Depressionen und denke für was das alles noch. Wenn es nichts mehr gibt worauf man sich freuen darf/kann, eine schöne Unternehmung...mal in die Sauna oder wieder mit den Arbeitskollegen Fussball spielen.einfach mal Abwechslung zum hometraining und kochen und joggen...
    Zur Zeit ist es so schwer, habe extrem Angst wieder diese ganzen Depressionen und Hoffnungslosigkeit mit Alkohol zu dämpfen wobei ich doch weiß das es alles dadurch nur schlimmer wird... ;( das ist so doof.
    Ich hoffe wirklich sehr das es ab Mitte Februar wieder besser wird mit Freizeit Gestaltung...es wird für mich wirklich schwer das psychisch auszuhalten.
    Sorry für das wirre geschreibe.

  • Hallo Jbob,
    hab deinen Post gelesen und fühle mich angesprochen, dir zu antworten.

    Ich leide seit Jahren an Depressionen, u.a. auch deswegen bin ich inzwischen arbeitsunfähig. Wenn du also von Depressionen sprichst, kann ich mir ungefähr vorstellen, wie’s dir geht.
    Dass es dir derzeit recht bescheiden geht, ist eigentlich nicht verwunderlich. Das, was du privat erlebt hast, war sehr, sehr belastend und wird dich womöglich noch eine Weile beschäftigen. Hast du dich mal mit Trauerphasen beschäftigt? Mir hat es z.B. geholfen, mich darüber zu informieren und einzuordnen, wo in etwa ich gerade bin. Es half mir auch, weil ich durch dieses Wissen ein wenig wieder die Kontrolle zurückbekam. So in etwa, wie eine Panikattacke zwar nicht zu kontrollieren ist, aber wenn man weiß, was da jeweils in einem abgeht und sich beobachtet, wieder etwas Kontrolle gewinnt.
    Auch, dass du wieder im Beruf bist, ist eine zusätzliche Belastung. Du nimmst sie vielleicht nicht ganz so wahr, aber wieder zu arbeiten ist mit verschiedenen Reizen verbunden, die man irgendwie verarbeiten muss.

    Bist du wegen der anhaltenden Depressionen schon mal beim Arzt gewesen? Wenn nicht, würde ich dir dazu raten, denn du musst dich ja nicht noch in Gefahr bringen, doch noch zum Alkohol zu greifen.

    Prima, dass du bislang dem Suchtdruck widerstehen konntest, vielleicht findest du ja ein paar Anregungen, wie du etwas finden könntest, das wieder etwas mehr Freude bringt.

    Was für ein Typ bist du? Interessierst du dich für Krafttraining oder Sport oder bist du in irgendeiner Weise kreativ tätig?
    Falls dich Krafttraining interessiert: Die Fitnesstudios sind zwar zu, aber du kannst auch in deinem eigenen vier Wänden etwas tun und zwar mit Übungen, bei denen du das Gewicht deines Körpers nutzt. Bei YouTube wirst du gewiss fündig, wenn du entsprechende Übungen suchst. Du kannst auch Wasserflaschen als Gewichte nutzen oder siehst dich mal bei Ebaykleinanzeigen um, ob was interessantes dabei ist. Auch ein Minitrampolin ist nicht übel für Kraft- und Konditionstraining. Lässt sich auch günstig in den Kleinanzeigen finden.
    Falls du kreativ bist: Erinnerst du dich an die Ergotherapie in der Klinik? Gab’s da was, was dich interessiert hat? Ich gucke z.B. gerne im Verschenkteil von Ebaykleinanzeigen, ob da was ist, das sich aufmöbeln oder upcyclen lässt. Ich hab in der Ergotherapie mit Holz gearbeitet. Besonders das stundenlange Schleifen hatte etwas enorm beruhigendes. Ein Freund von mir hat einen Türgriff für seinen Kühlschrank gemacht, weil der alte kaputt war. Ist n Hammer-Handschmeichler-Griff geworden. Mehrfach geschliffen und lackiert.
    Das sollen nur so ein paar Ideen sein, die zur Anregung gedacht sind, mal in dich hineinzuhorchen, was dich überhaupt interessiert.
    Ansonsten gilt, bleib nicht in der Wohnung, wenn dir die Decke auf den Kopf fällt. Geh ohne Geld raus, spazieren oder joggen oder was-auch-immer.
    Was auch hilft, ist viel, viel, viel Wasser trinken.

    Alles Gute dir
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Puhh ja das das wird es wohl sein einfach die Trauer über die Sache mit ihr. Meine Therapeutin aus der nachsorge gruppe meinte auch als ich ihr davon erzählte und das bei mir dann auch Altlasten hochkommen und ich dann mich Frage warum mir immer so viele traurige Sachen passieren, das ich wohl mit vielen Altlasten oder traumatas noch nicht abgeschlossen habe oder sie verarbeitet habe. Wo ich dachte das hätte ich nixweiss0
    Ich hoffe einfach es wird besser wenn erstmal wieder das öffentliche Leben einfach wieder auflebt mit all den Freizeitangebote.
    Ähm was Typ angeht. Ich mache Krafttraining seit dem ich aufgehört habe zu trinken und auch seit dem November lockdown mache ich den zuhause habe mir extra alles dafür gekauft und zieh das auch 3 bis viermal die Woche durch. Seit dem ich wieder arbeite Pack ich es aber nur 2mal, weil ich erstens zu geschafft bin von der Arbeit und 2tens ich das einfach gerne mal wieder um Studio machen wurde. Joggen geh ich auch regelmäßig. Also bin sehr sportbegeistert aber zur zeit wird es schwerer mit der motivation und dem antrieb irgendwie.
    Wie gesagt ich denke und hoffe und glaube das tatsächlich auch das es nach dem lockdown nur besser werden kann weil ich dann einfach nicht mehr so beschränkte Möglichkeiten habe und mal Abwechslung reinbringen kann. Weil 3 Monate zuhause trainieren, joggen und spazieren und wenige soziale Kontakte und einfach nur das gleiche + diese traurige Geschichte mit dem Mädel ist nicht so zufriedenstellend.
    Glaube muss es einfach aushalten. Vll eine Playstation besorgen...wollte mir eh bald ein Arbeitskollege verkaufen.
    Und ich weiß nicht so wirklich ob das Depressionen sind aber denke schon...Also ich habe auch oft den Wunsch einfach nicht mehr da zu sein. Diesen hätte ich auch schon häufiger in meinem Leben. Auch hätte ich mal eine sehr schwierige depressive Episode in meinem Leben über die ich auch mit meiner Therapeutin auf der Langzeit Therapie geredet habe...war übel.
    Ich denke daher rührt dann auch immer der Wunsch mich wegzuballern. Weil ich möchte ja auch meist wenn ich dann so Druck habe gar nicht so bissl trinken. Ich will mich immer komplett ausschalten also einen vollrausch.
    Iwie hängt das zusammen diese ich möchte nicht mehr hier sein es ist alles zu schwer und zu sinnlos und dem trinken...quasi ich bin zu feige mich weg zu machen und deshalb vollsuff weil das dann wohl sie alternativ Lösung für mich ist. Keine Ahnung...hatte so schlimme Gedanken lange teit nicht mehr...Aber seit der Abtreibung und dem totalen aus mit dem Mädel und mir und dem Wiedereinstieg in den Job sind diese Gedanken jetz auf jeden Fall vorhanden. Echt madig gerade.
    Mir fehlt auch einfach Zuneigung. Fühle mich zur Zeit einfach nicht geliebt oder gemocht von iwem und deshalb auch oft der Gedanke dann trink doch was dann wird dir zumindest kurz warm ums Herz. Bescheiden ist das alles.
    Aber i Keep on fighting.

  • Das klingt schon nicht mehr ganz so übel wie vorhin, finde ich. Geht’s dir etwas besser?

    Ob du Depressionen hast oder nicht, kann letztlich nur ein Arzt diagnostizieren. Wenn du Glück hast, ist es nur ne „traurige“ oder leicht depressive Phase. Jemand, der diese Krankheit nicht selbst am eigenen Leib erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, wie sehr sich das von einem „normalen“ Tief, wie’s jeder mal erlebt, unterscheidet. Meine Mutter hatte diese Krankheit schon, aber mit was die zu kämpfen hatte, hab ich erst begriffen, als es mich selbst erwischt hat.
    Du sprichst von dem Wunsch, sich wegzuballern. Ich denke, ich kenne diesen Zustand, von dem du sprichst. Ich selbst hab zu meinem Glück bzw. weil ich wusste, wie gefährlich das ist, nie während so eines Zustandes zu Alkohol gegriffen. Dein Gehirn hat diese Möglichkeit leider kennengelernt und wird sie immer wieder aufrufen, weil sie so schnell und bequem ist. Was der Alkohol allerdings mit dir macht, wenn du diese Möglichkeit wählst, weißt du allzu gut.
    In der Therapie hast du sicher gelernt, dass du‘s gar nicht so weit kommen lassen sollst, dass du letztlich vorausdenken, vorausplanen musst. Und genau das ist jetzt gefragt. Was kannst du zu deiner Entlastung tun?
    Gut ist, dass du Sport machst und das, was du dazu brauchst, zuhause hast. Über die Vorteile von Sport brauche ich dir gewiss nichts zu erzählen. Dass du durch deinen Beruf nun öfter geschafft bist, ist kein Wunder. Bräuchtest du denn mehr Motivation, um Sport zu treiben, oder treibst du deiner nach Ansicht trotzdem noch genug Sport? Wenn du mehr Sport bräuchtest, es dir aber an Motivation fehlt, könntest du dir eine Gewohnheit antrainieren. Sowas hilft bei Motivationstiefs. Beispiel: Wenn du jeden Tag mit dem Hund rausgehst, weil du‘s musst, wird’s zur Gewohnheit und du wirst auch gehen, wenn du eigentlich keine Lust oder Energie hast. Sich eine Gewohnheit anzutrainieren kostet Energie und braucht mindestens sechs Wochen Zeit, aber es kann sich u.U. lohnen.

    Der Lockdown setzt uns allen mehr oder weniger zu. Ich für mich versuche mich immer wieder auf das zu konzentrieren, was eben gerade möglich ist. Bei uns in der Gegend wird sehr oft der Spruch „Nützt ja nix.“ verwendet und für mich passt die Einstellung, die dahinter steht. Die Situation ist jetzt eben so und nicht zu ändern, also finde ich eine Möglichkeit, wie ich trotzdem Spaß am Leben habe. - Finde gerade keinen treffenderen Ausdruck. - Beispiel: Wenn ich unterwegs bin, dann kehre ich gerne irgendwo ein, um Kaffee oder so zu trinken und vielleicht ein Stück Kuchen oder was auch immer. Geht im Moment nicht. Also hab ich letztens mal wieder die Thermoskanne rausgekramt, mit heißem Kaffee gefüllt, Kuchen und Melone und ne Kerze eingepackt und unterwegs im Auto Picknick gemacht. - Kannst du mir folgen, was ich meine? Klar hoffe auch ich, dass diese Corona-Geschichte bald endlich vorbei geht, aber da wir nicht wissen, wie lange sich das noch hinzieht, mache ich mich nicht davon abhängig, darauf zu hoffen, sondern suche jetzt nach Möglichkeiten.

    Übrigens ist es überhaupt nicht feige, sich nicht wegzumachen. Eher ist es umgekehrt. Ich habe diese Kämpfe oft in meinem Innern geführt und ich kenne diese Gedanken ziemlich gut. Da ist aber auch ein anderer Teil und der ist, das wird aus deinen letzten Worten ziemlich deutlich, auch bei dir vorhanden.
    Natürlich ist es schön, jemanden an seiner Seite zu haben, der einen liebt, aber - nimm mir das nicht übel - so richtig funktioniert das erst, wenn man sich selbst lieben kann. Wenn man sich selbst lieben und voll und ganz akzeptieren kann, ist man nicht mehr von der Liebe anderer abhängig.

    Das mag jetzt belehrend klingen, aber belehren will ich dich gewiss nicht. Was ich dir hier geschrieben habe, sind Gedanken und Erfahrungen, die ich besonders in den letzten Jahren gemacht habe und die mich weitergebracht haben.

    Viele Grüße

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

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