Vorstellung

  • Guten Morgen,

    ich bin 54 Jahre alt, weiblich und trinke seit 51 Tagen keinen Alkohol mehr. Ich hab zuvor in einem anderen Forum geschrieben, das sich auch an Reduzierer richtet und fühle mich da nicht so richtig aufgehoben. Ich möchte mich hier gerne austauschen.
    Ich habe immer an den Wochenenden und anderen arbeitsfreien Zeiten getrunken, mich dann mit einer Flasche Wein ziemlich schnell "weggeschossen". Gestern abend bin ich fast eingeknickt, hab's aber dann doch geschafft.
    Ich wünsche allen frohe Weihnachten!

    Schöne Grüße,
    Honeybee

    :)

  • Hallo!

    Erst mal Glückwunsch zu den ersten 7 Wochen.

    Die Weihnachtszeit ist für viele Neueinsteiger eine gewaltige Aufgabe, vor allem wenn sie, so wie ich früher, in dieser Zeit besonders heftig zugeschlagen haben.

    Daher dürfte dein gestriger Suchtdruck keine Überraschung aus heiterem Himmel sein. Das Suchtgedächtnis meldet sich ab und an und zeigt, dass es immer noch blendend funktioniert. Die Abstände der einzelnen Attacken werden jedoch immer größer. Ich wurde jetzt schon mehr als 1 Jahr nicht mehr gepiesackt.

    Was hilft gegen den Druck? Meine Devise: Erst mal kräftig Wasser mit viel Kohlensäure trinken. Wenn der Durst gelöscht ist, habe zumindest ich keine Lust auf Bier.

    Und anschließend Dinge tun, die einem Freude machen und zugleich ablenken.

    Ereilt einen der Druck auswärts, hilft mir auch ein sofortiger Ortswechsel, erst mal raus aus der Gefahrenzone.

    Weiterhin gutes Gelingen wünscht der
    Rekonvaleszent

  • Hallo und herzlich willkommen. Glückwunsch, dass du gestern nicht getrunken hast. Ich bin bei diesem Gefühl immer raus an die Luft gegangen. Egal welches Wetter. Es hat mir geholfen. Und Wasser trinken ist immer super. Ich wünsche dir guten Austausch hier.
    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Honigbiene,

    willkommen im Forum und frohe Weihnachten Dir :welcome:

    Ist das Deine erste Abstinenz überhaupt oder bist Du "Alkoholerfahren"?

    Hast Du Dich komplett "weggeballert"? War es stets nur die eine Flasche Wein oder waren es mehr? Welche Erkenntnisse haben Dich zu diesem (ehrenwerten) Schritt erwogen? Hast Du bereits Erfahrungen mit Therapie und Gruppen gemacht?

    Ich weiß, viele Fragen gleich auf einmal... schwitz. Aber ich frage Dich das, weil es mein Bedürfnis ist Dir zu helfen 44.


    Dass Du dem Saufdruck nicht nachgegeben hast finde ich toll und es unterstreicht Deinen Willen Deine Situation zu (ver-)ändern!

    Ich persönlich bin damit so umgegangen, indem ich telefoniert habe, vorzugsweise mit Menschen aus meiner damaligen Selbsthilfegruppe...

    ...aber auch das schreiben hier im Forum kann eine wirksame Ablenkung sein.

    Lass Dich nicht stressen von mir :) schön Dich hier zu haben!

    Kurz zu mir:
    Ich bin 41 Jahre alt, trocken seit über 14 Jahren. 13 Jahre war ich in einer SHG aktiv und seit einem guten Jahr bin ich hier im Forum aktiv.

    LG

    Proky

  • Vielen Dank für den freundlichen Empfang!

    Ich kann mich gerade nur kurz zurückmelden: Liege seit gestern mit Erkältung flach und melde mich ausführlich, wenn es mir besser geht. Getrunken habe ich jedenfalls nichts :)

    Viele liebe Grüße,

    Honeybee

  • Hallo Proky,

    vielen Dank, es geht mir besser. :D

    Also das mit der Abstinenz hab ich schon ein paar Jahre "geübt", bisher ohne Erfolg, denn ich bin immer wieder eingeknickt. Dieses Mal habe ich jedoch diese Entschlossenheit, die mir bisher gefehlt hat. Ich hab immer an den Wochenenden, freien Tagen und im Urlaub getrunken, um meine Sorgen und den Alltagsstress zu verdrängen. Ich habe mich in den letzten zwei Jahren mehr und mehr mit dem Thema auseinandergesetzt und viel Literatur dazu gelesen. Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich so nicht weitermachen will. In erster Linie aus einem ganz einfachen Grund: Ich bin nicht mehr bereit, den Preis (Kater) für den Rausch zu bezahlen. Und mir ist bewusst, dass ich wenn ich trinke, zuviel trinke. Es ist nicht so, dass ich nicht mehr nach Hause komme, wenn unterwegs war. Aber ich höre nicht nach ein bis zwei Gläsern auf. Alkohol trinken ist kein "Genuss", sondern erfüllt einen bestimmten Zweck. Ein bestimmter Zustand (Erleichterung, Entspannung) soll erreicht werden.

    Meiner besten Freundin habe ich neulich davon erzählt. Das war ein großer Schritt. Früher haben wir uns oft an den Wochenenden getroffen und zusammen getrunken. Das Zusammensein mit ihr ist also stark getriggert und ich habe bewusst einen Wochentag gewählt, wo ich nicht in Versuchung gerate. Sie will immer wieder mit mir ausgehen und ich möchte das nicht mehr. Ich glaube, sie fängt jetzt an zu verstehen, dass ich dazu nicht mehr "geeignet" bin.

    Nun sehe ich der nächsten Herausforderung entgegen - Silvester.

    Schöne nüchterne Grüße,

    Honeybee

  • Nun sehe ich der nächsten Herausforderung entgegen - Silvester.

    Hallo!

    Ja, Silvester ist in der Tat eine Herausforderung. Ich bin jetzt über 4 1/2 Jahre clean und gehe erstmals Silvester feiern, allerdings mit Leuten, die nur mäßig trinken und nicht so wie ich früher.

    Was hast Du an Silvester vor? Daheim bleiben?

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Liebe Honeybee,

    es ist immer schön mit zu bekommen wenn ein Mensch sich dazu entschließt auf seine körperliche wie psychische Gesundheit zu achten und den toxischen Alkoholkosnum zu beenden! 44. Egal aus welchen Gründen, egal wie viele Anläufe er dazu braucht!


    Ich bin nicht mehr bereit, den Preis (Kater) für den Rausch zu bezahlen.

    Wenn es nur der Kater wäre... ;)

    Aber es steckt ja noch mehr dahinter:

    - der körperliche Schaden, vor allem die inneren Organe und damit meine ich nicht nur die Leber, sondern meine u.a. auch den Magen, die Nieren, das Herz, die Aterien, die Speiseröhre...

    All diese (und noch mehr) Organe nehmen bei dauerhaften Alkoholkonsum Schaden...

    - die psychische Belastung; Schuld, Scham durch den Konsum; nicht bewältigte psychische Altlasten die der Alkohol zu Tage fördert... das Gefühl versagt zu haben und "anders als die anderen zu sein"...

    - die sozialen Lasten; je länger Du trinkst, umso mehr nimmt Dein Konsum zu, umso mehr verlierst Du die Selbstbeherrschung über Dich. Das ist ein Prozess der schleichend von sich geht. Und so merkt der Betroffene oftmals nicht wie er sich von Freunden und der Familie abwendet oder auch umgekehrt, wie er geschnitten wird.

    Der Preis ist also schon ein wenig höher, als "nur der kleine Kater" ;)

    Wenn Du bislang aber "nur" den Kater hattest, sei nicht nur froh darüber Honigbiene, bedenke bitte auch an den von mir aufgezählten Punkten, welches Schicksal Dir durch die Abstinenz erspart bleibt!

    Da Du aber schreibst, dass Du schon über Jahre hinweg versucht trocken zu werden Schlussfolgere ich, dass Du tiefer in der Krankheit und deren Folgen steckst, als Deine ersten zwei Posts vermuten lassen...


    Und mir ist bewusst, dass ich wenn ich trinke, zuviel trinke.

    Eine wichtige Erkenntnis 44. Und dagegen hilft nur die Abstinenz!
    Und dafür bist Du hier bei uns und dafür wollen wir Dich unterstützen!

    Fragen:

    - hast Du schon mal mit Deinem Hausarzt über Deinen Konsum gesprochen?

    - Warst Du schon mal in einer, wir hier im Forum sagen, "analogen Selbsthilfegruppe"? Wie Anonyme Alkoholiker, Guttempler, Kreuzbund, Blaues Kreuz, Freundeskreise?

    - Deine Freundin, sie trinkt? Würde sie Deine Abstinenz bedingungslos unterstützen?

    - Rekonvaleszent fragte ja schon nach Silvester...

  • Hallo Honeybee,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ich stelle mich mal kurz vor: Ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker und lebe jetzt schon lange ohne Alkohol. Vorher trank ich etwas über 10 Jahre süchtig, wobei ich die meiste Zeit heimlich trank. Ich hatte Familie (2 Kinder) und funktionierte bis zum Schluss. Die letzten 2 Jahre waren jedoch ziemlich kritisch. Die Trinkmengen enorm und mein gesundheitlicher Zustand war sowohl körperlich als auch psychisch ziemlich bedenklich. Hätte ich den Ausstieg nicht geschafft, ich denke ich hätte dauerhaften Schaden genommen oder wäre evtl. auch schon nicht mehr auf dieser Welt.

    Du schreibst, dass es sich für Dich jetzt anders anfühlt (Du nennst es Entschlossenheit) als die anderen Male, wo Du versucht hast aufzuhören. Dazu kann ich Dir sagen, dass es bei mir ähnlich war. Natürlich habe ich auch viele Versuche gestartet mein Trinkverhalten in den Griff zu bekommmen. Unterschiedlichste Variationen. Mal einfach nur jeden 2. Tag zu trinken, mal nicht über x Bier zu trinken, häufig aber auch gar nicht mehr zu trinken. Aus den Versuchen nicht mehr zu trinken wurden dann i. d. R. mehr oder weniger lange Trinkpausen. Die längste davon dauerte tatsächlich fast ein Jahr, bis mich ein ansich ganz unscheinbares Biermischgetränkt innerhalb kürzester Zeit wieder auf die Spur brachte.

    Immer war es so, dass ich versuchte "heimlich" mit dem Trinken aufzuhören. Ich weiß ja nicht wie das bei Dir ist, aber bei mir wusste niemand davon, dass ich trank. Schon gar nicht welche Mengen und das ich abhängig war. Man sagt ja immer, dass es alle längst wissen und der Alki immernoch denkt, keiner merkt was. Bei mir war das tatsächlich nicht so. Meine Frau erfuhr es erst bei meinem Outing, dem Tag an dem ich plötzlich wusste: Jetzt ist Schluss!
    Ich musste sie dann auf davon überzeugen, dass ich wirklich Alkoholiker bin. Indem ich ihr dann alle meine Verstecke zeigte, die ich im Haus, Garten und auch im Auto angelegt hatte. Erst dann glaubte sie mir.

    Ich frage mich heute schon, wie jemand jeden Tag 10, 12 Bier + oft noch sehr viel Wein trinken kann und nicht mal die eigene Frau merkt was. Allein der Gestank... Aber in meinem Fall war das offenbar möglich. Einerseits weil ich sehr geschickt war, und natürlich ein begnadeter Lügner, Tarner und Täuscher, andererseits weil wir uns (bedingt durch mein Verhalten durch die Sucht) auseinander gelebt hatten, meist getrennt schliefen, etc.
    Was ich eigentlich sagen wollte: An diesem bestimmten Tag, also am Tag X sozusagen, da wusste ich: Das ist jetzt etwas anderes, jetzt bin ich wirklich bereit, jetzt will ich nicht mehr und ich werde das jetzt schaffen. Es war quasi wie eine göttliche Eingabe die mir sagte: Bei allem was jetzt an Elend kommen wird (und es kam viiiieeeel, denn meine Frau und Kinder wurden dadurch all ihrer Zukunftspläne beraubt), du hast noch einen Auftrag in Deinem Leben und den kannst du nur finden und erfüllen wenn du von dem Zeug weg kommst. Und es fühlte sich von der ersten Minute anders an als die vielen Versuche vorher.

    Ein Schlüssel dafür: Mein Outing! Du hast es ja nun auch Deiner Freundin gesagt. ich weiß nicht welche Menschen Du sonst so um Dich hast, welche Menschen wichtig für Dich sind. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten, mit allen die Dir wichtig sind darüber zu sprechen. Echte Freunde werden zu Dir stehen, all diejenigen, für die Du auch ein wichtiger Mensch bist werden Dich unterstützen. Von allen anderen kannst Du Dich nach und nach verabschieden. I.d.R. passiert das dann "von selbst", wenn Du dauerhaft keinen Alkohol mehr trinkst.

    Ich möchte auch kurz auf das bevorstehende Silvester zu sprechen kommen. Als ich aufhörte, war ich ähnlich lange trocken als Du jetzt, knapp 2 Monate nämlich. Erst mal war da natürlich Weihnachten als Challenge, wobei ich damals viel mehr damit zu kämpfen hatte, dass ich mich kurz nach meinem Ausstieg von meiner Frau getrennt hatte und somit auch meine Kinder "verloren" hatte. Nun kam da dieses erste Weihnachten, wo ich am Hl. Abend noch meine Frau und Kinder besuchte (die Kinder hofften natürlich ich würde bleiben) um dann aber den "Rest" ohne sie zu verbringen. Und dann natürlich gleich Silvester.

    Ich habe dieses erste Silvester an einem Ort verbracht, der mir sehr wichtig ist und den schon immer sehr geliebt habe. Nämlich im Wald. Im dunklen Wald, ein langer Spaziergang trotz Kälte bis ich dann in der Ferne die Knallerei gehört habe. Dann ging ich langsam zum Auto zurück und fuhr in mein neues Zuhause, fiel ins Bett und schlief tief und fest. Ich weiß es noch genau. Ganz viel habe ich in diesen Stunden gedacht, hin und her und her und hin. Alles war ja noch frisch, und vor allem meine Schuld über das was ich meiner Frau und meinen Kindern angetan hatte erdrückte mich fast. Für mich gab es keinen besseren Ort als diesen Wald, diesen Weg, diesen Spaziergang.

    Vielleicht gibt es für Dich auch einen Ort wo Du Silvester verbringen möchtest. Einen Ort, wo Alkohol keine Bedeutung hat, vielleicht hast Du ja auch jemanden, der Dich begleitet, mal so was ganz anderes, was eigentlich "Verrücktes" mit Dir macht. Ich jedenfalls werde dieses Silvester niemals vergessen, denn es war megaemotional. Ich bin froh, dass ich all die starken und meist schmerzenden Gefühle und Gedanken in diesen Stunden zugelassen habe, dass ich keine Ablenkung hatte. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass durch diese Aktion all meine Probleme beseitigt gewesen wären, aber es war zumindest der Auftakt für mich, mich meinen Gefühlen, vor allem eben auch den schmerzenden, zu stellen und nicht davon zu laufen (vormals: sie wegzusaufen).

    Deine Situation ist sicher eine ganz andere. Aber vielleicht kannst Du ja irgendwas auf Dich übertragen, vielleicht bekommst Du eine Idee, einen Denkanstoss. Mehr will ich mit dem was ich schreibe gar nicht erreichen.

    Da Du ja auch geschrieben hast, dass Du schon länger immer wieder versuchst vom Alkohol weg zu kommen, will ich Dir auch noch schreiben, was ich bei mir als wichtigste Faktoren für das Gelingen meines Ausstiegs erachte:

    Wichtig war ganz sicher, dass ich allen Menschen die mir wichtig waren von meiner Sucht erzählt habe. Mein bester Freund hat dann auch bei meiner Aufarbeitung eine wichtige Rolle übernommen, als Gesprächspartner.

    Wichtig war, dass ich mich meinen Gefühle gestellt habe, vor allem den schmerzenden und dass ich sie bewusst erleben wollte. Das war über Monate hinweg alles andere als angenehm, es war teilweise die Hölle. Ich suchte aber hier bewusst keine Ablenkung, ich wollte alles erfühlen und denken. Nach diesem Silverstererlebnis begann ich dann mit regelmäßigen langen Spaziergängen, so gut wie täglich, die dann zu regelrechten Denkspaziergängen wurden, so dass ich teilweise gar nicht mehr wusste wie lange und wo ich eigentlich genau entlang gelaufen war.

    Wichtig war, dass ich mir vom ersten Tag an Hilfe von außen gesucht habe. Erste Anlaufstelle bereits am 1. Tag ohne Alkohol war eine SHG der AA. Diese begleitete mich durch die ersten Monate ohne Alkohol, bis ich merkte, dass ich (jetzt) etwas anderes brauche.

    Wichtig war, dass ich die Aufarbeitung meiner Sucht als zentrale Aufgabe für mich definiert hatte. Ich wollte wissen wie so ich da hinein gerutscht bin, warum ich trinken wollte und was der Alkohol mir gegeben hat. Um das alles zu ergründen suchte ich mir ebenfalls Hilfe, diese Hilfe war ganz Zentral für mich.

    Wichtig war, dass ich erkannte, dass meine enorme Schuld (ich log, betrog, führte ein Doppelleben, etc. während meiner Suchtzeit) das belastendste und damit auch gefährlichste Überbleibsel meiner Sucht war. Und dass ich lernen musste mit dieser Schuld umzugehen bzw. zu leben. Hier hatte ich ebenfalls große Hilfe. Ohne diese Hilfe wäre ein Neustart unmöglich gewesen, denn die Schuld fraß mich teilweise auf, das Leid welches ich vor allem in meiner Familie zu verantworten hatte war unglaublich hoch. Schließlich trennte ich mich dann ja auch noch und für meine Frau und Kinder brach eine Welt zusammen. Hätte ich den Umgang mit dieser Schuld nicht erlernt, ich hätte sicher kein neues Leben auf dieser Schuld aufbauen können.

    Und wichtig war auch, dass ich mir intensive Gedanken darüber gemacht habe, wer ich eigentlich war, wer ich bin und wer ich gerne sein möchte. Was ich von meinem (Rest-)Leben eigentlich noch erwarte, welcher Mensch ich eigentlich sein möchte und was für mich eigentlich "Glück" bedeutet. Wie für mich ein glückliches Leben eigentlich im Idealfall aussehen sollte. Bei der Beantwortung dieser Fragen stellte ich fest, dass das alles mit Alkohol nicht das Geringste zu tun hat und im Gegenteil, mit Alkohol sogar niemals erreichbar ist. Das war dann ein sehr langer aber auch sehr schöner Prozess, der im Grunde immer noch andauert und hoffentlich auch nie endet.

    So, jetzt habe ich Dich ein wenig zugetextet. Ich hoffe es war was für Dich dabei. Wenn Du Fragen hast, dann immer gerne.

    Ansosnsten wünsche ich Dir für Deinen Weg alles Gute. Ich finde es ganz toll, dass Du hier bist und dass Du diesen Weg jetzt gehst. Und das anstehende Silvester: Es ist nur einer von 365 Tagen im Jahr. Mach' ihn doch einfach zu Deinem Tag! Ohne Alkohol aber mit viel Zuversicht im Blick auf Dein neues Leben!


    LG
    gerchla

  • Hallo Ihr,

    vielen Dank für Eure Beiträge und dass Ihr so viel von euch selbst erzählt. :)

    Also mein Hausarzt würde mich unterstützen, falls ich Hilfe benötigen sollte (ambulanter Entzug?). Sowas habe ich mal erwogen, falls ich es alleine nicht schaffe.
    Eine SHG habe ich noch nicht besucht. Habe Angst und Scheu, vor mehreren fremden Menschen zu reden.
    Meine Freundin hat signalisiert, sie könne auch auf Alkohol verzichten, wenn wir uns sehen. Allerdings haben wir uns früher eben in Kneipen getroffen und das ist nun keine Umgebung mehr, in der ich mich wohl fühle.
    Heute kriege ich noch Besuch (Kidz) und dann bleibe ich wohl zu Hause.

    Zum Outing: Mit meiner Herkunftsfamilie (Eltern und Co) werde ich nicht darüber reden. Auf diese Diskussionen habe ich keine Lust (verständnisloses Kopfschütteln; "Kannst du denn nicht Maß halten? Mann, Mann, Mann..." ::)
    Mit meinen Kindern vielleicht. Aber ich bin mir noch nicht ganz sicher. Ich will mir sicher sein.

    Mein Freund weiß selbstverständlich Bescheid. Er trinkt nur ab und zu mal zwei Gläser Wein und hat das auch stark eingeschränkt. Das macht mir nichts mehr aus.

    Dann wünsche ich erstmal allen einen guten Start ins neue Jahr! Für mich beginnt es mit Rhabarberschorle. :)

    Schöne Grüße,
    Honeybee :D

  • Moin Honeybee,

    ich kann dich gut verstehen. Mit meiner Familie hätte ich auch Probleme gehabt. Mein Vater hat noch miterlebt, dass ich nicht mehr trinke. Er hat allerdings eben immer gewusst, dass ich einen starken Willen habe und somit war sein Konzept: wenn man nicht trinken will, dann hört man eben auf. Basta. Meine Mutter dachte ähnlich. Allerdings mochte sie leider auch viel zu gerne einen Schluck trinken. Ja, eine Generation, die Alkoholkrankheit nicht wahrnehmen wollte. Egal. Ich war und bin allein verantwortlich und somit ist es gut.
    Meine Tochter ist stolz und glücklich, dass ich heute ohne Alkohol lebe. Mit ihr kann ich reden und zwar auch sehr angenehm.

    Für dich ist gut, dass du einen Hausarzt hast, der dir helfen kann. Ich habe eine Hausärztin, die gleichzeitig auch Psychotherapeutin ist und somit hatte ich Hilfe. Ich bin jetzt seit März 2014 alkoholfrei unterwegs. Ich bin glücklich und stolz, dass es nach langer Zeit doch noch funktioniert hat. Viele Jahre habe ich immer wieder versucht, einen Weg zu finden, aber es hat recht lange gedauert.

    Ich kann mittlerweile sehr gut auch richtig feiern "ohne Alkohol". Lachen, Spaß haben und tanzen, genießen. Es geht sehr gut, wenn man nüchtern ist und macht viel mehr Spaß, denn am nächsten Morgen hat man keinen Kater, kein schlechtes Gewissen und einen tollen Tag vor sich.

    Ich wünsche dir für das Jahr 2020 alles Gute, gutes Gelingen für dein alkoholfreies Leben, beste Gesundheit und natürlich die Erfüllung all deiner Wünsche.

    Grüße aus dem Norden von Betty :sun: :blumen3:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Dankeschön Betty! Ich wünsche dir auch einen guten Start ins neue Jahr, Gesundheit und Zufriedenheit!
    Viele liebe Grüße :sun: :heartBalloon:

  • Moin Honeybee,

    wie sieht es aus bei dir? Ist alles in Ordnung und kommst du voran mit deinen Gedanken?
    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Guten Morgen Betty,

    das ist nett, dass du fragst, vielen Dank :)

    Ich freue mich, dass ich an den Feiertagen nichts getrunken habe. Bin nur schon wieder erkältet und - denke gerade nicht so viel, hänge einfach nur durch ;) Aber das vergeht.

    Liebe Grüße,

    Honeybee

  • Gute Besserung für dich. Ich kuriere auch gerade eine Erkältung mit totaler Abgeschlagenheit aus. Viel Ruhe, viel Tee und dann wird das schon.
    Schönen Sonntag.
    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

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