• Hallo Ihr Lieben ,
    vielen Dank für eure Worte.

    Was ich noch vergessen habe zu erwähnen , ich habe gestern meine Mutter angerufen und ihr gesagt das ich Alkoholiker bin ihn Ärtzlicher Betreuung und es ab sofort ein trockener Haushalt ist . Ich habe das getan weil meine Tochter am 27.1 . Geburtstag hat und eines der 2 mal im Jahr treffen ist ,öfter sehen wir uns nicht außer zu meiner Tochter ihrem Geburtstag und zu Weihnachten. Also habe ich es gesagt. Sie war sehr überrascht aber wünscht sich für mich das ich es schaffe.

    Was meinen Mann anbelangt so kann ich es wie gesagt nicht ändern . Er ist glaube ich auch etwas überfordert mit allem ,denn SOOO konsequent kennt er mich nicht. Ich bin viiiiel aktiver und rede nicht nur dahin . Er sieht das sich etwas ändert und ICH glaube das er noch nicht so wirklich damit klarkommt. Ich hoffe und wünsche es mir das er irgendwann meinen weg mitgeht und auch etwas ändert, andernfalls werden sich unsere Wege trennen. Denn ich will raus aus dieser Lethargie die uns beide sehr oft zum trinken animiert hat. Was er aber niemals machen würde ,zumindest glaube ich das , dass er neben mir oder in der Wohnung trinken würde. Er weiß ,würde er dieses tun könnte er sofort seine Sachen packen .


    Das schreiben meiner Geschichte für mich ist fast wie ein kleiner Drang. :rotwerd: Ich habe früher sehr viel geschrieben ,kleine Kurzgeschichten und viele viele viele Gedichte. Das schreiben lag mir schon immer, nur habe ich es schon bestimmt 15 Jahre nicht mehr getan. Und ich weiß das viel schlimmes ans Tageslicht kommen wird. Ich werde ,sobald ich merke das es mir doch zu nahe geht meine Musik schnappen und laufen gehen. Das habe ich mir vorgenommen . :)

    sodale

    LG schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Sodale, das habe ich ja schon lange nicht mehr gehört (bzw. gelesen) ;D

    44. dafür, dass Du Deiner Mutter die Wahrheit gesagt hast.

    Das mit dem Schreiben, mit dem aufschreiben Deiner Geschichte, das kann Dich sehr weit bringen. Es könnte regelrecht befreiend für Dich sein. Sehr gut aber auch, dass Du die möglichen Gefahren im Blick hast und Dir entsprechend Strategien zurecht legst.

    Alles alles Gute!

    LG
    gerchla

  • Auch ich kann nur sagen, dass ich zum Einen höchst erfreut bin, zu lesen, was bei Dir gerade abgeht. 44. :blumen:

    Und zum Anderen aber auch nicht all zu erstaunt bin, dass Dein Mann auf einmal die Handbremse anzieht - vielleicht ist er einfach noch nicht so weit. Und mal ehrlich - wie oft haben wir früher mit Brummschädel gesagt "Nie wieder Alkohol!" Und sobald der Brummschädel verflogen war "Wer hat das gesagt?"

    Um so schöner finde ich es, dass Du es durchziehst - und vielleicht macht es bei Deinem Männe ja doch noch "Klick" ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ihr Lieben,

    Es ist Tatsächlich so das es mir gut tut zu schreiben . Ich habe von ganz vorne Angefangen, sprich mit dem Alkoholmissbrauch der schon seit Generationen in unserer Familie betrieben wird. Ein ein paar Zeilen sind es dann doch schon geworden und bisher war ich immer so das ich alles schnell schnell machen wollte um es ja schnell fertig zu bekommen um dann zu trinken. ABER und das ist mir heute Vormittag schon aufgefallen als ich vom Orthopäden raus bin , das ich mir dachte : Ach komm lauf doch bis zur nächsten u bahn Station du musst ja nicht schnell nach Hause um zu trinken. 8) Es war irgendwie toll keinen druck mehr zu verspüren weil ich weiß daheim wartet kein Alkoholteufel der mich wieder verführen will. Und so Handhabe ich das jetzt mit dem schreiben meiner Lebensgeschichte auch. Ich mache langsam und will es nicht schnell schnell machen und etwas vergessen und wenn ich genug habe oder einfach gerade nicht weiß wie es dann weiter ging dann höre ich auf.

    Ich gestehe mir ein ich muss das jetzt nicht alles zu ende machen oder setzte mich unter Druck. Ich hatte jetzt keine Lust mehr zu schreiben, aber Lust aufzuräumen :o . Das ist mir so noch nie passiert und ich freue mich gerade darüber das ich aufgeräumt habe weil ich Lust darauf hatte und nicht weil ich es musste ..

    Ich hoffe ich nerve euch nicht zu sehr das ich soviel schreibe. Aber ich verändere mich ,ich ändere Kleinigkeiten die mir gut tun und möchte dies gerne teilen . :D


    LG schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Liebe Schlaflos,


    Ich hoffe ich nerve euch nicht zu sehr das ich soviel schreibe. Aber ich verändere mich ,ich ändere Kleinigkeiten die mir gut tun und möchte dies gerne teilen . :D


    Ach was! Dazu ist das Forum (auch) da! Außerdem, wie Du ja gelesen hast, erfreut es nicht nur mich, wenn es bei Dir voran geht! :)

    Zitat

    Ich habe von ganz vorne Angefangen, sprich mit dem Alkoholmissbrauch der schon seit Generationen in unserer Familie betrieben wird. Ein ein paar Zeilen sind es dann doch schon geworden


    Wenn es Dir so ergeht, wie es mir ergangen ist, dann wirst Du mit anhaltender Nüchternheit noch viele Male Deine Lebensgeschichte umschreiben müssen. 8)

    Ich erinnere mich noch so weit zurück an meine Rückfälle, dass ich mich danach immer mit voller Begeisterung in spektakuläre Putz- und Aufräumaktionen stürzte.
    Ein weiser Freund, auch ein schon länger abstinent lebender Alkoholiker, sagte dann immer: "Das ist der Ausdruck Deiner Seele. Du machst jetzt die große Säuberung durch." ;D

  • Das ist ja mal ein Toller Spruch und fühlt sich auch so an. 44.

    Eure lieben Worte und Erfahrungen mit denen ihr mich unterstützt und mir helft lässt mich daran glauben das ich es schaffe. Und das ist wirklich wirklich toll. Vielen Dank dafür. :blumen:

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Liebe schlaflos,

    ich danke dir, dass du uns (mich) hier teilhaben lässt. Du hast dich aufgemacht. Das finde ich toll. Und ich werde weiter bei dir lesen und Anteil nehmen, auch wenn ich nicht immer etwas zu schreiben habe. Aber du schreibst, und ich lese sehr gerne. :)

    Alles Gute weiterhin.

    Camina

    P.S. ich lese gerade meinen kurzen Text nochmal durch und merke, dass man „du hast dich aufgemacht“ auf zweierlei Weise verstehen kann. Ich meinte: Du hast dich auf (den Weg) gemacht. Aber eine andere, ebenso passende Interpretation ist „Du hast dich geöffnet“. Danke dafür.

  • Guten Morgen Ihr Lieben
    und vielen Lieben Dank für deine Lieben Worte Camina :*

    Sodale ;D ich habe meinen Termin in der Suchtklinik für nächsten Donnerstag . Ich freue mich bin aber auch aufgeregt was nun passiert und wie es weiter gehen wird.
    Aber etwas beschäftigt mich gerade sehr und vll könnt ihr mir da helfen. Meine Hausärztin erklärte mir das Abstinent zu Leben auch Rückfälle bedeutet ich soll mir da im klaren sein und ich solle mich wenn es passiert nicht so kaputt machen es würde dazu gehören , ich habe da schon gesagt das mir das nicht passieren wird und naja irgendwie bekam ich komische blicke und wieder der Satz das wäre dann okay es kommt vor. Aber wenn ich mich zurück erinnere so habe ich meine Alkoholsucht ja nie jemanden erzählt ,weil es MEIN persönliches Hintertürchen war wieder zu trinken . Ich wusste wenn ich es jetzt probiere mit dem aufhören und niemanden erzähle also keinem Arzt oder Familie Nachbarn ect. dann kann ich irgendwann wieder anfangen . Mein Mann war da ausgenommen wie oft haben wir gesagt kein Alkohol mehr und zack kaum ausgesprochen bzw das letzte Wort noch nicht gesprochen kam die Pulle von ganz alleine in den Mund geflogen . Also waren diese Bekundungen uns gegenüber egal weil es eh gelogen war .Aber jetzt wo ich es schaffen will , will ich KEINE HINTERTÜREN mehr. Es fühlt sich aber leider so an !!!. "Ach naja du bist zwar etz seit 9 Tagen trocken aber hey ;) 1 Rückfall geht schon :* " so was darf nicht sein und ich weiß es wäre mein völliger Absturz. Ich würde es nicht mehr probieren und mich dem Alkohol ergeben ... wie seht ihr das ?

    PS: Mein Mann und ich hatten gestern noch ein längeres Gespräch wo es darum ging warum er jetzt so zurück zieht. Er ist wie ich schon vermutet hatte mit der Situation überfordert . Er meinte ich wäre ein neuer Mensch und ich müsse ihm zeit geben , da kam es wie aus der Pistole geschossen von mir . "Ich kann dir keine Zeit geben ich will nicht stehen bleiben tut mir Leid das musst du mit dir selber ausmachen " BÄHM das saß er schaute mich erschrocken an und ich wunderte mich über mich selber das ich das gesagt hatte . Ich habe dann versucht es ihm zu erklären und er meinte schau Du bist ein anderer Mensch . Ja das bin ich und es ist gut so . Er nimmt sich jetzt die Zeit, was OK ist und ich denke wenn er bereit ist dann springt er mit rein ins Boot.

    Ich freue mich auf eure Antworten

    LG schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Hallo Tyrion,
    schön von dir zu lesen . Deine Geschichte hat mich wahnsinnig gefesselt und ich habe mir schon viel aus deinem schreiben für mich angenommen und auch parallelen festgestellt. Aber ich glaube jeder Alkoholiker findet sich in der Geschichte der anderen irgendwo wieder .

    Das mit dem Rückfall sehe ich eben so . Ich habe mich nach 27 Jahren Trinken nun endlich dazu entschieden und auch alles dafür in Bewegung gesetzt um ein für alle male dieses Teufelszeug nicht mehr zu brauchen . Für mich war die Aussage meiner Ärztin eben wie ein Freifahrtschein den ich nicht will oder wollte . Ich habe mich bewusst dazu entschieden keinen Tropfen mehr zu trinken und will dieses auch durchziehen . Zumindest ist dies meine jetzige Einstellung . Da ich aber gerade mal paar Tage trocken bin und nicht weiß wie es aussieht wenn der große druck kommt will ich mir nicht selber sagen : Oh warte mal da war doch was , ein Freifahrtschein von der Ärztin RÜCKFALL IS OK KANN PASSIEREN. Oder interpretiere ich das jetzt Falsch oder rede ich mir das jetzt selber ein . Ich bin verwirrt .. Ich will hier auch niemanden in irgendeiner Art verletzten der einen oder mehrere Rückfälle hatte , das liegt mir fern. Aber es lässt mich einfach nicht los .

    LG schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Liebe schlalos,

    ja, der liebe Rückfall... Ist es gut zu sagen, der Rückfall gehört zum Krankheitsbild eines Alkoholikers (was statistisch gesehen nachvollziehbar ist)? Oder ist das falsch, weil der Suchtkranke dann denken kann: einen habe ich auf jeden Fall frei? Darüber wurde schon häufiger diskutiert.

    Ich glaube, was Deine Ärztin sagen wollte ist, dass wenn Dir ein Rückfall passieren sollte, Du nicht völlig verzweifelt alles hinwerfen solltest und dann vielleicht aus Scham nichts sagst und einfach weiter trinkst. Sondern dass es eben passieren kann (siehe wieder mal die liebe Statistik) und Du dann trotzdem weiter an Deiner Abstinenz arbeiten solltest. Es gibt ja auch noch diesen Spruch, man sollte einen Rückfall als Chance sehen. Nämlich als Chance die Mechanismen der Sucht durch den Rückfall besser erkennen zu können um somit weitere Rückfälle ausschließen zu können.

    Aber jetzt will ich auch mal sagen: Es gibt auch nicht wenige Alkoholiker, die rückfallfrei abstinent leben. Ich hatte auch keinen, wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass meine teils monatelangen Zeiten ohne Alkohol nur Trinkpausen waren. Und das waren sie auch, denn rückblickend betrachtet fehlte mir damals die absolute Einsicht und auch der absolute Wille ein DAUERHAFTES Leben ohne Alkohol führen zu wollen. Also ich bin akutell rückfallfrei. Und da gibt es natürlich noch viele andere. In meinem Bekanntenkreis habe ich beides: trockene Alkoholiker mit (teils mehreren) Rückfällen und welche komplett ohne.

    Also, ich würde mal sagen: Mach Dein Ding!

    Aber ich verstehe was Dich da so aufwühlt. Kleine Anekdote von mir: In den ersten Wochen meines Lebens ohne Alkohol ging ich fast täglich in meine SHG. Einmal jedoch, noch ziemlich am Anfang, wollte ich meinen Sohn treffen. Der konnte aber nur zu der Zeit wo eigentlich Gruppensitzung war. Ich war frisch getrennt von meiner Familie und es war mir eminent wichtig ihn zu treffen und mit ihm zu reden. Also vereinbarten wir diesen Termin und ich sagte am Abend vorher in meiner Gruppe: "Leute, morgen komme ich nicht zur Sitzung, da treffe ich meine Sohn". Worauf hin der Gruppenvorsiztende zu mir sagte: "Du darfst auch kommen wenn Du getrunken hast, so lange Du Dich benimmst". Ich: "Nein, nein, ich werde nicht trinken, ich will meinen Sohn treffen". Er: "Ja ja, schon recht, aber das Angebot steht".

    Ich wäre innerlich fast geplatzt, das weiß ich noch gut. Aber ich denke heute, er hat damals wohl aus seiner Erfahrung heraus gesprochen. Mir war es dann auch noch ein Ansporn es wirklich ohne Rückfall zu schaffen. So kannst Du das auch sehen.

    LG
    gerchla

  • Hallo liebe Schlaflos,

    super, dass Du einen Termin in der Suchtklinik bekommen hast!
    Du gehst Deine Gesundung wirklich straight an, finde ich. Ich wünsche Dir, die Weisheit, Dich dabei nicht zu überfordern. Einer der meiner Ansicht nach klügsten Sprüche, auf dem Weg die Sucht zum Stillstand zu bringen, lautet:
    Lieber Schrittchen für Schrittchen, als große, weitausholende Schritte, die Dich überfordern und stolpern lassen können. Viele kleine Schrittchen geben eine lange, sichere Wegstrecke.
    Und weil ich gerade dabei bin: Oft scheitern Betroffene beim Erreichen ihrer Ziele daran, dass sie eine völlig unrealistische Zielsetzung haben, die in der Zeit, in der sich tiefe befriedigende Erfolgserlebnisse einstellen sollten, nicht zu schaffen sind.
    Das soll eine leise Mahnung an Dich sein, damit Du mit Dir selbst achtsam und wachsam umgehst!

    Alkoholismus gehört zu den Rückfallkrankheiten, wie Fachleute es nennen.
    Wenn Du möchtest, dann kannst Du das Thema für Dich hier im Forum unter Rückfälle vertiefen.
    Ich glaube, dass Deine Ärztin sich sehr gut mit der Sucht auskennt, nachdem, was Du berichtest.
    Und wenn Du durch ihre Warnung jetzt so verunsichert und, nun ja … irgendwie störrisch bist, dann ist das auch völlig normal.
    Weil zum jetzigen Zeitpunkt möchtest Du ja am Liebsten, wie Du es schon zu Anfang Deines Thread zum Ausdruck gebracht hast, so weit von Deinem nassen Zustand weg, wie es nur geht. Am liebsten würdest Du alles, was Dir mit Alkohol passiert ist, ungeschehen machen wollen, oder?

    Du hast jetzt, wie es sich liest das erste Mal den unbändigen und sehr starken Drang und Vorsatz nun endgültig Deine Sucht zum Stillstand zu bringen. Das ist eine ganz hervorragende Voraussetzung, damit es überhaupt gelingen kann!
    Deine Ärztin, die bestimmt unter ihren Patienten schon einige erlebt hat, die von der Sucht los kommen wollten, hat es sicher gut mit Dir gemeint. Sie möchte nicht, im Fall, dass Du doch rückfällig werden solltest, die Flinte ins Korn wirfst und Dich selbst aufgibst. Und sie wollte Dir offenbar signalisieren, dass wenn das passieren sollte, ihre Tür für Dich trotzdem und/oder gerade deswegen immer offen steht.
    Eine Hintertür ist das m. E. nicht. Eine Hintertür wäre es, wenn Du selbst denken würdest: „Ach, wenn das schon meine Ärztin so sagt, dann ist es ja nicht weiter schlimm, wenn ich mal ab und an probiere, ob ich doch (kontrolliert) trinken kann.“
    Das willst Du ja nicht.
    Dein Plan ist, jetzt endgültig und zeitlebens nüchtern und abstinent durch Dein weiteres Leben zu gehen, ohne Rückfälle.

    Finde ich gut, und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du alles, was dazu nötig ist, für Dich in die Hand bekommst – und Dir holst.

  • Hallo Ihr Lieben ,

    Also es hat mich natürlich verunsichert und da ich das nicht will also einen Rückfall erleiden oder erleben. Und deshalb hat mich diese Aussage zwar erst heute der Termin war ja vor 2 Tagen erst beschäftigt. Ich denke es beschäftigt mich so weil ich für mich endgültig mit dem Thema Alkohol abgeschlossen habe und bisher es noch nie soweit war das ich da wirklich raus wollte bzw es mir nicht eingestanden habe das ich Hilfe brauche. Deswegen bin ich froh hier zu sein um meine Gedanken und Gefühle schreiben zu können um eure Sichtweisen zu lesen um etwas Klarheit für mich darein zu bringen .

    [quote='Dietmar','https://alkoholforum.de/forum/index.ph…29468#post29468']

    Am liebsten würdest Du alles, was Dir mit Alkohol passiert ist, ungeschehen machen wollen, oder?


    Ich hatte am Anfang wirklich Probleme mit meinen Gefühlen aber jeder Tag , jeder Schritt den ich aus der Sucht heraus gehe sprich mich wirklich kümmere ,raus gehe usw desto mehr kommt die Akzeptanz. Ich gehe wieder raus . Zwar nicht so unbedarft wie früher aber ich tue es . Ich habe auch schon Nachbarn getroffen die Freundlich waren und mich nicht schief angeschaut haben. Und wenn es so wäre könnte ich es nicht ändern. Ich werde jeden der mich fragt was da los war ganz klar sagen wieso und weshalb das passiert ist und ich mich in Betreuung begebe oder begeben habe. Ich weiß ich kann das nicht mehr Rückgängig machen was ich alles getan habe ,aber ich kann es besser machen und zeigen das ich anders bin. Frei vom Alkohol. Ich habe für mich beschlossen das Scham zwar etwas gutes ist aber ich vor lauter Scham nicht versinken will und somit die Gefahr ist stehen zu bleiben .


    ps Ich kapier das mit dem zitieren nicht wie man sieht ;D

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Wow - das ging ja schnell mit dem Termin in der Suchtklinik. Bei uns in Berlin wartet man u.U. bis zu 8-10 Wochen :o

    Ja, das "liebe" Thema Rückfälle. Wenn ich in den Entgiftungsstationen die Info-Abende mache, sage ich u.a. auch immer (sinngemäß!), dass uns sehr wohl bewusst ist, dass Alkoholismus eine Rückfall-Krankheit ist, Rückfälle also "dazu gehören". Aber man kann sich entweder auf dieser Erkenntnis ausruhen und überspitzt gesagt jede Woche seinen Rückfall haben ("Was denn - ist doch eine Rückfall-Krankheit!"). Oder - wie Tyrion es auch schon schrieb - man kann alles dafür tun, dass es eben NICHT zu einem Rückfall kommt. Das Handwerkzeug dazu bekommt man in Therapien, SHG, Literatur, Gesprächen etc.
    Und wenn es dann doch dazu gekommen ist, sollte man so schnell wie möglich wieder die Reißleine ziehen (Entgiftung) und schauen, wie es zu dem Rückfall gekommen ist - um diese Bedinungen nicht noch einmal zuzulassen. Und die können vielfältig sein: Übermut/Dummheit ("Ach, EIN Bier/Wein schadet bestimmt nicht ..."), mangelnde Achtsamkeit (z.Bsp. Überlastung auf Arbeit, nicht NEIN-sagen-können), oder, oder, oder ...

    Mich hat damals meine Scham davon abgehalten, die Reißleine zu ziehen ... das habe ich dann erst 4 Jahre später mit viel Mühe geschafft :-\ Das ist zwar jetzt über 10 Jahre her, aber in meinem Kopf halten sich diese Erinnerungen leider frisch.
    Ich habe seither eigentlich niemanden getroffen, der in den Sucht-Ausstieg NICHT mit dem Gedanken/Vorsatz gestartet ist: "Ich werde NIE einen Rückfall haben!"
    Einigen ist dies bis heute gelungen, anderen nicht.

    Verloren hat nur der, der liegen bleibt.
    Also: Immer aufstehen, Krönchen richten - und weitermachen!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Ihr lieben wikende091


    Gestern konnte ich mich nicht melden und ich möchte euch gerne schreiben warum.


    Ich hatte ja gestern das treffen mit meiner Freundin deren Mann schon seit 13 Jahren Trocken ist und wie man sich Vorstellen kann war ich sehr aufgeregt
    .Ist man glaube ich immer wenn man neue Leute kennenlernt aber wenn man neue Menschen aus einem bestimmten Grund in diesem Fall als Frischer trockener Alkoholiker einen mit beiden Beinen im Leben stehender seit 13 Jahren abstinenter A, kennenlernt da geht schon das kleine Herzchen.
    Aber es war toll. Er hat mir gleich die scheu genommen und von sich selber geredet wie er dazu kam seine Geschichte und wie er es geschafft hatte.
    Es ist ein Wahnsinn wie viel parallelen Menschen haben die das gleiche Problem haben aber doch unterschiedliche Persönlichkeiten sind.
    Wie gesagt es war sehr faszinierend und ich habe mich auch in vielem wiedererkannt .
    Wir haben 3 1/2 std geredet er über seine Geschichte ich über meine.
    Es war ein tolles Gefühl sich mal auszutauschen mal seine Geschichte zu erzählen zwar nicht die ganze dann würden wir heute noch sitzen aber so das was aus dem Schleier hervorgetreten ist und seine Geschichte zu hören
    . ABER das war ja noch nicht alles . ;)
    Er hat mich dann eingeladen in ein AA Meeting gestern Abend , er war Sprecher und da er die 3 1/2 std als Vorgespräch angesehen hatte meinte er ich könne gerne mitkommen .
    So wäre es nicht zu schwer und ich würde ja schon jemanden kennen. Ich sagte natürlich sofort Ja. Also gut , ich bin dann nach hause mein Männe kam und ich sagte ihm das ich heute Abend nicht da bin weil ich in eine Meeting gehe.
    Hmmm erst mal stille .
    Aber dann fand er es doch gut .
    Ich glaube er hat wirklich seine Schwierigkeiten damit wie ich mich ändere und mit der Situation .
    Er sieht ich gehe meinen weg und das auch ohne ihn ,ich schaue nicht auf ihn und warte sondern gehe straight voran .
    Was mich doch aber wirklich sehr gefreut hat war das er dann nach dem Abendessen die kleine geschnappt hat und mit ihr spiele gemacht hat .
    Das wäre vor Wochen nicht drinnen gewesen .
    Da wäre die kleine ins zimmer geschickt worden zum Fernsehen und er wäre aufn Sofa eingeschlafen .
    Aber gestern tat er etwas anderes und so sehe ich das auch er sich Stückchen weise ändert und sich womöglich auch von mir etwas ab schaut . Er tut was und liegt nicht nur rum . Finde ich sehr gut .
    Also bin ich dann los zu meinem ersten AA Treffen, nüchtern und bereit mein Leben weiter zu ändern .
    Ich muss dazu sagen ich war vor Jahren schon mal in einem AA Meeting in dem selben Raum ,aber da hatte ich noch nicht das Bedürfnis und den willen wirklich aufzuhören ,und für mich war es damals schlimm weil ich glaubte jeder starrt mich an und verurteilt mich wegen meinem kleinen Kind mit dem ich damals dort war weil ich alleine war .
    Ihr Lieben ich muss euch sagen es war unglaublich.
    Die Geschichten ,die Menschen ,die Atmosphäre das ganze . Einfach Unbeschreiblich .
    Ich hatte zwischen drinnen als so jeder seine Geschichte erzählte Flashbacks die mir die Tränen in die Augen trieb .
    Ich habe tief und schwer geatmet und fühlte etwas was ich lange nicht gefühlt hatte. ein bisschen inneren Frieden ,Hoffnung und Zuversicht .
    Ich kann euch nicht sagen wie toll das für mich war .
    Als ich daraus ging war ich gefühlte 10 kg leichter und ich konnte richtig durchatmen .
    Ich werde wieder hingehen und das habe ich dann auch meinem Mann erzählt .
    Wir haben danach noch sehr lange darüber geredet wie es war und ich habe erzählt wie ich mich damit fühle und ihm angeboten er kann gerne mitkommen .
    Er ist nicht mehr ganz so abgeneigt aber drängen werde ich ihn nicht .
    Heute bin ich mal faul habe ich für mich beschlossen .
    Es waren anstrengende 11 tage in denen ich stetig voran bin und heute möchte ich einfach nur mal faul nen film schauen und vll später noch bissl im Schnee stapfen ;D ;D ;D ;D

    Ihr lieben ich wünsche euch noch einen schönen Freitag


    LG schlaflos

    Schwarze Wolken verziehen und dann scheint die Sonne.

  • Also bin ich dann los zu meinem ersten AA Treffen, nüchtern und bereit mein Leben weiter zu ändern .
    Ich muss dazu sagen ich war vor Jahren schon mal in einem AA Meeting in dem selben Raum ,aber da hatte ich noch nicht das Bedürfnis und den willen wirklich aufzuhören ,und für mich war es damals schlimm weil ich glaubte jeder starrt mich an ...

    Ich kann Dich schon verstehen bzw. dieses Gefühl nachvollziehen. Es ist ein Riesen-Unterschied, ob man etwas widerwillig macht oder aus freien Stücken ...
    Und wenn es dann so weit ist, dann tut es gut, sich zu erleichtern, alles von der Seele zu reden (in diesem Fall bei dem Bekannten vor dem AA-Meeting).
    Und die Ähnlichkeiten/Parallelen in den Geschichten höre und sehe ich auch immer wieder. Einerseits weiß ich, dass es zum Krankheitsbild gehört, andererseits erstaunt es mich trotzdem immer wieder.

    Schön, dass es so gut läuft.
    Und vielleicht klappt es auch bei noch bei Deinem Mann und er braucht nur etwas länger. Aber das ist sein "Problem".

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich hab grad nicht so viel Zeit, aber ich wollte dir mal sagen, dass ich es ganz toll finde, dass du deinen Weg verfolgst. Mach weiter es lohnt sich. Ich hab fast 5 Jahre voll. Ich fühle mich von Tag zu Tag von Monat zu Monat besser. Nüchtern ist schön. Ich wünsch dir alles Gute.

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Guten Morgen Schlaflos,

    heute Morgen wollte ich schon nach Dir fragen, und wie es Dir ergeht!

    Ich weiß aus eigenem Erleben, dass in solchen Momenten, wie Du es jetzt erlebst, schwer zu verstehen ist, wenn ich Dir schreibe: Betrachte den plötzlich aufkommenden Suchtdruck – nichts anders ist das nämlich – mal mit einer positiven Wahrnehmung!

    Dass so ein enormer Suchtdruck gerade in der Anfangszeit auf dem Weg, die Sucht zum Stillstand zu bringen, immer mal wieder urplötzlich durch unvorhersehbare Situationen entstehen kann, ist völlig normal und geschieht sehr vielen Alkoholikern auf ihrem Weg in die Freiheit.

    Er hat aber, bei aller spürbaren Qual dem Verlangen nachzugeben, auch etwas durchaus Positives an sich: Du merkst, dass es noch Dinge gibt, an denen Du „mit Dir und an Dir arbeiten musst“. Du merkst, dass die zufriedene und stabile Trockenheit nicht von allein kommt, sondern aktiv gefördert werden muss.
    Du kannst aber auch, wenn Du willst, die hohe Wertigkeit feststellen, die Dein Wunsch nach der von der Sucht völlig losgelösten Freiheit hat.

    Du hast das jetzt ganz klasse gemacht, finde ich! Großes Kompliment dazu!
    Am Anfang muss man den Mut haben, den Suchtdruck einfach auch mal „nur auszuhalten“. Er kommt, aber er geht auch wieder. Wichtig dabei: Ihn nicht zu „befeuern“, also zulassen, dass sich die Gedanken nur noch mit der Beschaffung des nächsten Drinks beschäftigen. Sondern sich ablenken, sich auf anderes konzentrieren. Auch vielleicht, die wunderschöne Dankbarkeit zu zulassen und auskosten, dass Du immer noch trocken bist – und es weiter bleiben möchtest.

    Die Rückerinnerungen an die betrunkenen Vorfälle werden immer wieder mal Dein Gehirn fluten. Auch da ist es wichtig, sich nicht darin zu verstricken, und sich nicht von den Schuldgefühlen und der Scham erschlagen zu lassen.
    Zählen tut doch das „Jetzt und Heute“! Und Du weißt, dass Du nüchtern und trocken ein völlig anderer Mensch bist. Die anderen, nun, die werden das schon auch nach und nach immer mehr feststellen können. Sie werden es Dir meist nicht sagen, aber in Wirklichkeit wirst Du von denen, die sich ein wenig mit Sucht auskennen, bewundert!

  • Hallo schlaflos!

    Sport, Bewegung hilft mir auch immer. Geh laufen, aber lass sicherheitshalber das Geld zu Hause.

    Versuch die Scham nicht überhand nehmen zu lassen. Nicht zu vergessen ist sehr wichtig, aber Du willst es jetzt anders machen. Mit der Zeit wird es besser!

    LG
    Caroline

    Edit: Dietmar war schneller, aber doppelt hält besser ;)

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