• Missbrauchsopfer...unter Süchtigen gibt es eine Menge PTBS-ler, wobei das wie bei Depressionen ein Henne-Ei-Problem ist, was war zuerst da und was wird wodurch verstärkt. Und ich glaube eine Menge EKAs sind ebenfals PTBS-ler, meine Kindheit gibt da jedenfalls auch Möglichkeiten her. Und was im Suff dann so alles schief geht, kann das wieder wecken oder auch erst hervorrufen. Wie viele betrunkene Frauen wurden dann unvorsichtig oder wirken als wehrloses Opfer, mit dem mans machen kann? Oder man wacht morgens in irgendeinem Bett auf und fragt sich was eine geritten hat. Und wie viele Alkoholiker hören sich an, dass sie ein Stück Scheixxe sind, oder werden mit Hass konfrontiert usw usf. Deswegen wirken ja Vorwürfe meistens nicht, weil die jeder zur Genüge kennt. Man macht dann zu.

    Bei PTBS-lern verstärkt Stress jedenfalls nachweislich das Craving, den Suchtdruck.

    Die Wertschätzende, oder was fast das selbe ist, gewaltfreie Kommunikation ist unter anderem ein Mittel, damit PTBS-ler und andere durch Angstörungen irgendwelcher Art beeinträchtigte ihre Abwehr nicht gleich hoch fahren. Denn die Ängste sind ja zwar eingebrannt, aber sie hindern ungemein am (therapeutischen) Zugang oder vernünftigen Reden.

    Kennt jeder unerfahrene Angehörige, der einem Alkoholiker seinen Alkohol wegnehmen will, die gutgemeinte Hilfe wird zuerst als Angriff gewertet. Und das ist auch weder wertschätzend noch gewaltfei, denn oft meinen Angehörge, "die/der muss sich ändern", was sie ja selbst nicht könnten, sie stellen sich also über ihn weil ja nur der Alkoholiker ist ja so schlecht, dass er sich ändern muss, während Co Mutter sich als Mutter Therasa fühlt, also Schuldzuweisung und Anweisungen und "ich bin besser als Du" oder so was in der Art, und zweitens würdigt es auch nicht die innere Logik des Trinkers, dass für den seine Gründe durchaus plausibel aussehen, und wenns noch so daneben ist. Der hat seine Sicht und die hat genausoviel Daseinsberechtigung wie eine andere. Nur kommt er so halt nicht runter, wenn er mal aufhören will, und da muss man ja dann dran kommen. Und dazu muss er erst mal von innen aufmachen und dann sollte er die Tür halt nicht gleich wieder zu machen, wenn er dann nur Vorwürfe hört.

  • Naja das gibts halt so einen Wirkungskreis zwischen Hippocampus, wo die Erinnerungen organisiert werden, Amygdala= Mandelkern= Angstzentrum und präfontalem Cortex, der bei der Verhaltenssteuerung eine große Rolle spielt, der ist bei PTBSlern gestört. Nachweislich werden auch Dopamin und Serotonin anders ausgeschüttet. Hat auch was mit der Nebennierenrinde und dem Cortisol zu tun, was bei Dauerstress ausgeschüttet wrd und Hirnzellen schädigt. Und Alkohol wirkt genau an der gleichen Stelle und verstärkt die Störungen. Betäubt das erst mal aber gleichzeitig geht dann ohne Alkohol noch weniger. Und konserviert gleichzeitig die PTBS.
    Ansonsten das warum..das wurde schlicht empirisch festgestellt. Es ist ja immer ein Problem, wie der organische Befund mit dem bewussten Erleben korreliert, warum das so ist, weiss man ja zum Teil noch gar nicht, man kann nur feststellen, das bestimmte Änderungen im organischen sich eben so auswirken. Jedenfalls werden da sicher irgendwo Synapsen auf- andere abgebaut, und das Gleichgewicht der Neurotransmitter wird auch verändert, wobei Alkohol als Wirkstoff sicher auch ein Rolle spielt, wirkt an manchen Synapsen dämpfend und an anderen enthemmend.

  • Normalerweise löst Angst oder Stress eine Fluchtreaktion aus. Das System wird hochgefahren, man rennt weg oder kämpft, und dann wird das System wieder runtergefahren. Das ist die normale Reaktion, auf die der Körper durch die Evolution gut eingestellt ist.

    Meistens führt ein Einzelereignis nicht zu einer PTBS, sondern erst mehrfache Erlebnisse oder eine Situation, aus der man nicht entkommt. Da sind wir bei EKA oder so. Sauferei ist für den Körper auch Dauerstress. Eine unglückliche Ehe eventuell ebenfalls, oder ein ungeliebter Job. Und Dauerstress führt eben dazu, das das System nicht mehr heruntergefahren wird, und das Cortisol, das der Körper dann dauerhaft in zu hoher Dosis ausschüttet, schädigt gewisse Bereiche des Gehirns. Und das macht dan wiederum empfindlicher für Alkohol und gewisse Drogen bzw. auch Benzos. Teufelskreise.

    Im übrigen ist das ja auch die Bedeutung von "psychosomatisch" - körperlich und geistig, mit Leib und Seele.

  • Neee, Susanne
    alles gut...ich nehme sehr viel aus Euren Beiträgen für mich mit...Danke euch

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Guten Morgen!

    Ich hätte auch noch etwas Senf dazuzugeben :):

    Wertschätzung ist m.E. eine Form der Anerkennung, wie Du, Britt, das ja auch schon anfänglich geschrieben hast, geht aber noch darüber hinaus.

    Ich denke, sie beinhaltet immer auch Gefühle der Zuneigung, im Unterschied zur Anerkennung oder auch zum Respekt. Man kann ja durchaus jemanden respektieren oder anerkennen, was er tut und wie er ist, ohne ihn zu mögen.

    Aber bei der Wertschätzung ist das anders. Jemanden wert zu schätzen bedeutet, daß dieser Mensch für mich persönlich wertvoll ist. Es bedeutet, daß ich das Gute in ihm erkenne. Also vielleicht etwas, was andere Menschen nicht sehen können, weil sie andere „Wertmaßstäbe“ haben als ich.

    Wertschätzung ist meiner Meinung nach nichts, worauf man einen Anspruch hätte. Während eine gute Arbeit z.B. Respekt und Anerkennung verdienen und auch erhalten sollten, liegt Wertschätzung im Auge des Betrachters. Die Wertschätzung kann verschwinden, wenn diese Gefühle schwinden, so, wie Rina das beschrieben hat.

    Mit der Wertschätzung sich selbst gegenüber verhält es sich genau so.

    Mit einem objektiv meßbaren „Wert“ hat Wertschätzung also meiner Meinung nach nichts zu tun.

    Viele Grüße und einen schönen Tag!
    Rieke

  • P.S. Mit „diesen Gefühlen“ meine ich positive, wohlwollende Gefühle, die man jemandem entgegenbringt.
    Den Satz, in dem die vorkamen, hatte ich gelöscht 8)

  • Corona hat uns jetzt auch getroffen. Ich gehöre zur vulnerablen Gruppe und habe Angst.
    Z. Zt. Habe ich kein Mut zu unpopulären Entscheidungen. Am besten überhaupt keine Entscheidungen treffen. Ich bin froh und dankbar über jeden trockenen Tag und ohne Luftnot. Dankbar, dass ich leben darf.
    Ich warte wieder mal ab. Nur stellt sich mir die Frage, worauf warte ich wieder? Dass sich meine Probleme vielleicht doch noch auf wundersame Weise verflüchtigen ?
    In den nächsten Wochen werde ich wahrscheinlich wieder nach irgendwelchen fadenscheinigen Begründungen suchen und mir selbst vorwerfen, warum ich mich wieder mal verkrieche anstatt endlich mal zu handeln.
    Vielleicht aber auch nicht, wer weiß das schon?

    Bleibt oder werdet gesund!
    Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Anderswo las ich kürzlich:
    "Ich habe das Recht, nichts zu tun/entscheiden, ehe ich nicht bereit dazu bin."
    (= Geduld mit sich selbst, Vertrauen in den Prozess, Liebe zu dem, was da ist.)

    Das Thema "Wertschätzung", vor allem Selbstwert, spricht mich auch sehr an.
    Lange hielt ich das für eine Errungenschaft, die ich auch schaffen musste/wollte.
    Ganz aus mir selbst heraus, ohne Anerkennung oder Verstärkung von außen.
    Ich wollte so gut drauf sein wie alle, die ich um ihren Frieden oder Erfolg beneidete.

    Je mehr ich mich darum bemühte, umso mehr nahm die innere Spannung zu.
    Es ging nicht vorwärts, hin zu mehr "Erfolg", und auch nicht mehr zurück, weil ich
    ja wollte, dass ich langsam gesünder, aus meiner Sicht aber eigtl. "besser", wurde.

    Erst als ich mir eine wohlwollende Kraft hinzu nahm, mich als erwünscht zu erleben,
    konnte diese Haltung allmählich in mich hinein wachsen. Ich leihe mir diese Liebe,
    die von dieser Kraftquelle (Leben, Gott, egal wie man sie nennen möchte) ausgeht
    und die mich bedingungslos meint. - Und so ganz langsam verändert das meine
    Beziehung zu mir selbst.

    Ich spüre inzwischen die Härte, die ich in eigenen Gedanken und Urteilen gegenüber
    mir selbst pflege, eher auf. Und ich spüre den Schmerz, den sie in mir auslösen.
    Ich bin nicht mehr bereit, mir selbst diesen Schmerz zuzufügen. Ich lerne, Anteil an mir
    und meinen Begrenzungen zu nehmen. Selbstachtung ist für mich ein schönes Wort.
    Das ist ein Verhalten, das ich üben kann. Alles achten, was sich in mir abspielt. Ohne
    wertenden Blick von außen darauf. Mehr von innen nachspüren, was ich wirklich brauche,
    und was mir z.B. ein Schmerz gerade sagen will. Was brauche ich jetzt wirklich? - Das
    kann ein Gespräch mit einem wohlwollenden, zugewandten, lieben Menschen sein.

    ... das berührt dann wieder die Wertschätzung, die ich im Kontakt dabei auch spüre. :)

  • Für manche mag das absurd klingen, aber das Virus hat unserer Beziehung eine neue Qualität gegeben.
    Mein Mann hat sich das Virus bei einem privaten Männersport-Treffen eingefangen.
    Wir leiden seit vielen Wochen sehr unter den Symptomen. Und doch sehe ich auch Positives:
    Durch Selbstisolation/Quarantäne getrennt von Tisch und Bett lernen wir gerade, Nähe und Distanz zum Partner neu wertzuschätzen.
    Das erste Mal sprach er von Schuld und Scham und quält sich mit Selbstvorwürfen (weil er Corona nicht ernst genommen hat.. was alles hätte passieren können…usw)
    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich ihn je so emotional erlebt habe.
    Selbstfürsorge, Sinnfragen, Mitgefühl, Verständnis, Rücksicht, gesunde Gespräche und Zuhören auf Augenhöhe. Wir trösten uns selbst als auch den anderen.
    Wir haben gegenseitiges Verständnis für die missmutigen Gefühle und Ängste des anderen.
    Ja, wir sehen uns gerade mit ganz neuen Augen.
    Muss erst (s)eine unberechenbare Krankheit dafür sorgen, dass wir unsere Ehe ganz neu beurteilen?
    Ich blicke jedenfalls mit einem guten Gefühl nach vorne, denn sobald dieser Mist durchgestanden ist, werde ich sagen:
    Wir haben das gemeinsam durchgestanden! Wir haben uns noch so viel zu sagen! Wir schaffen das!
    Und…. es gibt niemals einen Grund zu trinken!

    Bleibt oder werdet gesund wünscht
    Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~


  • Wie läuft die Suche nach den fadenscheinigen Begründungen? Fündig geworden?
    Was genau bringen Selbstvorwürfe, wenn man eigentlich gar nichts ändern will? Lust an der Selbstverzwergung? Freude am Drama?


    Moin Susanne,

    warum haben deine Fragen "eigentlich" einen zynischen Beigeschmack?
    Ich antworte mal genauso … Ironie an: Lt. Maley/Duff liegen die Vorteile der Drama-Arbeit in der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und ICH-Kompetenz.
    Die Sensibilität für soziales Miteinander wird geschult und verbindet verbale und nonverbale Aspekte der Kommunikation.
    Und nach Richard Finch kann Drama die Entfaltung der gesamten Vielfalt der menschlichen Intelligenz, die Fähigkeit kreativen Denkens und Handelns, Einfühlungsvermögen und Sensibilität für soziales Miteinander,
    die Entwicklung physischer und geistiger Fertigkeiten und die Erweiterung der kognitiven Bereiche bewirken. Sich selbst und andere auf eine neue Art kennen lernen…
    In diesem Sinne: Drama, Baby! ;)Ironie aus

    Lieben Gruß und schönes Wochenende

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~


  • Brit : Das ist halt das Problem einer rein schriftlichen Diskussion, bei der die soziale Interaktion fehlt, da man sich nicht Aug in Aug gegenüber steht. ;)
    Und hier schreibt ein jeder halt so wie es ihm gefällt. Du doch auch, oder? Der eine formuliert todernst, der andere schreibt halt etwas frischer.
    In diesem Sinne einen schönen Abend


    Moin,
    jepp, bei fehlender sozialer Interaktion kann nur ein einziges Wort schon zu üblen Missverständnissen führen.
    Ich nehme humorvolle und "frische" Kommunikation sehr ernst, auch wenn er in der Pisa-Studie nicht überprüft wurde. Wer weiß, wie ich als Norddeutsche da abgeschnitten hätte? Das Humorverständnis ist nun mal (regional) unterschiedlich.
    In gewisser Weise sind wir alle Sterbende, es ist eine Frage der Zeit , wann und wie wir sterben. Jeder von uns muss sich dem Tod stellen – und du hast recht, warum nicht in einer unbeschwerten und fröhlichen Weise?
    Aber bin ich wirklich todernst? Ich glaube, ich werde hier völlig falsch eingeschätzt, weil ich ein ernsthaftes Thema wichtig nehme. Glaub mir, ich lache viel und oft. Aber ich unterscheide schon zwischen arroganter (hochmütig und spöttisch) und ironischer „Frische“. „Echter“ und "frischer" Humor ist halt schwierg. Ein „schräger Ton“ kann kann durchaus witzig sein. Das gilt in meinem Fall für die Musik ebenso wie für das Leben überhaupt. Die große Kunst scheint mir zu sein, dass die schrägen Töne an der passenden Stelle gesetzt werden.

    Übrigens: (Bier)ernste Menschen sind oft Beamte ;)

    In diesem Sinne ein schönes Wochenende!

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Alter Falter...Weil ich jetzt nicht einfach dazwischen plappern wollte, habe ich alle 20 Seiten mehr oder weniger (quer) gelesen. Tatsächlich schon das zweite Mal, denn Anfang 2020 hatte ich auch versucht, etwas Tröstendes wegen der Körperlichkeit nach Krebs zu schreiben. Ist untergegangen. Und nicht schlimm. Also Beides in meinen Augen.

    Ich glaube sehr daran, dass wir herrlich individuell sind (wobei es hier im Forum ja schon Überschneidungen gibt). Und da ich ja sozusagen eine Witzefachfrau bin ;) die schwarzen Humor über alles liebt (seit der Therapie aber an der kurzen Leine hält, oft zu meinem Bedauern) fand ich Susannes Post mit der Frage nach der Selbstverzwergung saukomisch ;)

    Warum ich das schreibe? Puuuhhh, habe bisschen den Faden verloren nach dem vielen Lesen. Fazit bleibt aber: Ich mag euch in euren bunten Kleidern <3

    Netten Gruß,

    ichso
    PS: Die Sendungen auf 3Sat über Angst und Gefühle hätte ich mir gestern sparen können. Susanne hatte alles hier schon reingeschrieben 44. Und ich freue mich sehr, das Britt nun auch mal "Zähne zeigt", ist für mich ein Ausdruck von fortschreitender Genesung 44. :)

  • Guten Abend!
    Was maße ich mir an? Wieso stelle ich mich innerlich über den Anderen und kritisiere ihn dann "von oben herab" ? Warum habe ich oftmals den Drang, Kritik äußern zu müssen, obwohl sie gar nicht gefragt ist ? Ich merke, wie es mich triggert, wenn mich etwas stört bzw. jemand etwas "falsch" macht, sagt oder schreibt. Warum muss ich eine Person korrigieren und meiner Unzufriedenheit Luft machen? Meckern als Selbstbestätigung? Ich meckere, also bin ich? Warum verwende ich meine Energie nicht , um mit mir selbst ins Reine zu kommen? Ich habe in der Therapie gelernt, bei mir zu bleiben und nicht zu werten. Alles hat mehrere Seiten...mindestens 2. Was ich für einen Fehler halte, kann für einen anderen der perfekte Weg sein. Ich habe mich mit der "Wahrheit" befasst. Was ist das und gibt es sie überhaupt? Ich kann sie für mich definieren, aber sie lässt sich nicht auf andere Menschen übertragen.
    Ich stelle fest, die Symptome meiner Alkoholkrankheit sind immer noch da. Ich muss mich mal wieder mit meinem "inneren Kind" beschäftigen.

    Lieber Rekonvaleszent (und alle, die sich angesprochen fühlen) :
    Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich subtil provoziert habe.
    Mein "Ton" war weder angemessen noch respektvoll.

    Bleibt oder werdet gesund!
    Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Wer austeilt, darf auch mal in den Genuss kommen, einzustecken. ;)

    Ich habe mich lediglich über bestimmte Begriffe in leicht ironischer Form, ob dies angemessen war, darüber lässt sich trefflich streiten, mokiert und bin niemanden direkt als Person angegangen. Es gibt einen Unterschied zwischen der Sach- und der Persönlichkeitsebene. Leider schweifen manche Kritiker gerne von der Sach- auf die subjektive Schiene ab, und ersetzen die Sachdiskussion durch direkte persönliche Angriffe. Das kommt tag-täglich und überall vor, im Arbeitsleben, in der Nachbarschaft, beim Einkaufen, beim Sport, halt überall wo Menschen miteinander kommunizieren. Das ist also nichts Überraschendes.

    Zu den Begrifflichkeiten, die ich im Abstinenzgeschäft für sonderbar halte, Du hast einige erwähnt, werde ich mich morgen mal etwas auslassen, auch wenn es dem einen oder anderen evt. weniger gefallen wird. Aber keine Sorge, das mache ich nicht in deinem thread.

    In diesem Sinne auf ein Neues :)

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Moin,
    Resilienz, ein „Modewort“ (nur in Coronazeiten) ?
    Seit Tagen schwirren mir Gedanken zu diesem Thema im Kopf herum. Ich bedauere, dass ich nie wirklich gelernt habe, wie ich mir ein „dickes Fell“ anlege.
    Wie eigne ich mir bessere Nerven an, die manche von Geburt an haben?? Kann ich Widerstandsfähigkeit überhaupt lernen?
    Meine Therapeutin sagte mir, Resilienz sei eine Charaktereigenschaft, die man nur bedingt beeinflussen kann. Was ich aber sicher lernen kann, seien bestimmte Bewältigungsstrategien durch Verhaltensänderung.
    Aber führen meine erlernten Bewältigungsstrategien nicht zu Resilienz? Ich weiß es nicht.
    Ein Anfang könnte sein: nur noch einmal pro Monat hier reinschauen…

    Bleibt oder werdet gesund!
    Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Guten Morgen britt,

    ich glaube, das ist die Krux am Internet: Einmal im Monat reinschauen? Ist das zu schaffen? Hört sich ähnlich an wie kontrolliertes Saufen.

    Ich bin mein bestes Beispiel: Als ich hier anfing zu schreiben hatte ich 15 GB Datenvolumen (PC und WLAN 2016 abgeschafft), nun sind es mittlerweile nur noch 7 GB. Immer noch genug, um hier Auf- und Anregung zu finden, die es coronabedingt ja noch spärlicher für mich gibt als vorher. Wo ich ja auch schon eine alleinstehende alte weiße Frau ;) im Behindertenruhestand war.

    Schaffst du das? 1 mal im Monat? Was tust du stattdessen? Andere Internetseiten? Oder reale Dinge? Das finde ich gerade sehr spannend, weil ich ähnlich fühle wie du.

    Und Resilenz? Das Wort hat für mich schon ein paar Jahre Gewicht. Ich glaube zwar nicht, dass ich die durch meine geänderten Verhaltensstrategien "verdickt" habe, aber ich sehe klarer, was ich kann/will und was nicht.

    Ein Beispiel: Mein Meckerblog. Wo ich eben einen "angeranzt" habe, der mir schon länger auf die Nerven (nicht vorhandene Resilenz?) geht. "Normalerweise" bin ich so ein Harmonie-Suchtel, denn Streit war in meiner Kindheit oft ein sicheres Anzeichen für nachfolgende Gewalt. Deshalb versuche ich wohl auch, zwischen dir und Reko zu vermitteln...

    Lange Rede, kurzer Sinn: Durch das Erlernen von Strategien (z.B. nur ankündigen, was für mich auch durchsetzbar ist, wie das Instrument Ignorieren in diesem Fall) helfe ich meiner "kleinen Resilienz".

    Kannst du damit etwas anfangen? Oder macht das wieder mal nur in meinem Kopf Sinn? ;)

    Ich wünsche dir einen schönen Tag mit lecker Kaffee, der auch noch da ist, wenn du ihn brauchst 44.

    ichso - die fürchtet, dass das Internet eine ebenso große Herausforderung ist wie kiffen, saufen und rauchen :(

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