Moin zusammen,
Ich hab mich jetzt mal dazu entschlossen, hier mal meine Erfahrungen mit Alkohol und der Sucht zu Schreiben. Möglicherweise Interessiert es ja jemanden und es kann Nutzen aus dem Text hier gezogen werden.
Ich bin nun knapp mitte 30 und Trinke seit knapp 2 Jahren. Die Menge recht unterschiedlich. Sorten ebenfalls.
Angefangen von Wein, Bier bis hin zu Wodka und Rum. Selten sogar mal Rum 700Ml 54%
Am Anfang ist es nur eine Flasche Wein gewesen, die ich so über den Abend hin getrunken habe. Danach war ich dann so Voll, dass ich ins Bett ging. Da war die Trinkerei noch verteilt auf 1-2 mal in der Woche oder Freitags und Samstags.
zur Zeit; Einen Tag Suff, einen Tag Pause.
Ich bin irgendwie der Meinung, dass genau da meine Sucht Angefangen hat. Es hatte immer den gleichen Ablauf.. zuerst hab ich mich auf ein gewisses Level gesoffen, war dann lustig drauf und fing an zu Kochen oder ging anderen Sachen nach, die Betrunken einfach besser klappten. zB. Zeichnen, Online Spiele usw. Essen schmeckte auch besser. :>
Kurzum; Ich muss scheinbar immer Besoffen sein um Leistung hinzukriegen, die mich zufriedenstellt.
als Beispiel das Online Spiel Quake. Wenn ich besoffen gewesen bin, Spielte ich einfach viel besser.
Seit einem Jahr mache ich auch recht viel Ausdauer und Kraftsport. Hab mir im Sommer diesem Jahres sogar ein neues Mountainbike gekauft. war nicht ganz Billig aber sollte mir Motivation zum entzug geben.
Meine Epische Psyche allerdings hat es komplett Vermasselt.
Statt einfach meinen Sport durchzuziehen und auf den Alk zu verzichten nahm ich die Aktivitäten sogar noch als Grund mich zu Besaufen..
also in dem Primitiven Gedankengang von; "ich hab ja meinen Stuff durch, jetz kann ich mir die Kannte geben"
Weg von dem Dreck möchte ich vorallem wegen dem Sport denn trotz 250 Liegestütze, 100 Situps und Hanteln Oder Klimmzüge alle 2 Tage und Vernünftiger Ernährung hab ich Schwabbel am Bauch... und daran ist der Alk beteiligt, oder?
Habe mir Extra einen Plan an die Pinnwand gehängt, den ich auch konsequent abhake. Radtour oder Sport.
Ein weiterer Grund ist der, dass ich mich echt schäme. ich seh zwar nicht nach Alkoholiker aus und Pflege mich. Allerdings wohne ich in nem Großen Dorf und hier hat es Penny und Edeka und man kennt sich.
und da ich ja alle 2 Tage losdackel um einzukaufen.. Die an der Kasse wissen jedenfalls, was bei mir los ist und ich möchte mal den Laden regelmäßig ohne Alk im Rucksack verlassen. Passiert zwar gelegentlich aber dann nur aus dem Grund, weil ich schon welchen Zuhause hatte oder ähnliches.
Ein Ding, dass mir irgendwie die Augen öffnete war, dass ich mitm Fahrrad extra in die 18 Kilometer entfernte Stadt gefahren bin nur um ALk zu Kaufen und dabei nich gesehen zu werden. so ein Mindfuck nur wegen Alk..
Also ich habe jetzt Freitag Nacht das letzte mal getrunken und zwar ca. 600ml 37,5% Ouzo. Davor Sport und Danach Besoffen Pizza gebacken und alles ausgekotzt.
Da hats mir endgültig gereicht.
Die Nacht zu Sonntag hab ich ziemlich schlecht geschlafen. Entzugserscheinungen habe ich jetzt nicht so wirklich. Innere Unruhe/Unruhige Muskeln und Unruhige Hände. Komischerweise ging es mir manchmal schon nach nem halben Tag Entzug viel Schlimmer. Da kam Schwitzen hinzu und Zittern.
Spielt bei mir mehr die Psychische Abhängigkeit eine Rolle gemischt mit leichter Körperlicher Abhängigkeit?
Mein Plan sieht nun so aus, dass ich weiterhin Sport mache. zB. morgen Sport und 30Km Radtour, dann Essen und mich irgendwie im Haushalt beschäftigen und Filme gucken und eisern bleiben. Freunde hab ich hier nicht so viele und wenn dann geben die sich ab 18Uhr Bier oder Dope.
Werd ich es merken, wenn ich doch lieber in eine Klinik oder zum Arzt muss? Körperlich und Psychisch?
Is das für mich jetzt hier gefährlich den Entzug Zuhaus durchzuziehen und wie sieht es da mit Sport aus? sollte man darauf erstmal verzichten?
Würd mich über Feedback freuen..