Mit der Abstinenz klappt es so semi. Keine 10 Minuten nachdem ich von der Klinik weg gefahren war, hatte ich einen kleinen Nervenzusammenbruch. Es war einfach ein scheiß Gefühl wieder "versagt" zu haben. Konnte mich auf der 6 sündigen Fahrt zwar etwas beruhigen, habe in meinem Kopf aber schon klar gemacht, dass ich trinken werde wenn ich zuhause ankommen bin. Der Rückfall ging vier Tage. War dann wieder 10 Tage abstinent. Die letzten zwei Abende hatte ich wieder getrunken. Heute aber nicht mehr.
Du eierst ganz schön rum, Schnisskettchen. Du machst bestenfalls mal (kurze) Trinkpausen. Du weisst zwar, dass Du ein Problem hast, und kannst auch ganz nett drüber schreiben, aber von einer Lösung des Problems oder wenigstens einer konsequenten Herangehensweise bist Du nach meinem Dafürhalten Lichtjahre entfernt.
Deine ganzen Erklärungen, warum Du das machst, kannst Du in die Tonne treten, denn sie bringen Dich nicht weiter. Ich bin versucht, Wetten darüber abzuschliessen, dass eine Umschulung in Deinem Verhalten nichts ändern wird.
Da hast Du halt Saufdruck. Hilfts Dir irgendwie weiter, wenn Du dann deswegen trinkst? Wird er davon weniger - und wie lange? Macht Dich das irgendwie glücklicher, dann zu trinken? Du schreibst zwar irgendwie, das ist doch nicht so schlimm, dann hast Du halt Rückfälle, und das musst Du natürlich mit Dir selbst ausmachen, aber ich denke, so wird das eine unendliche Geschichte bleiben. Da musst Du vor mir nicht rechtfertigen, aber ist das wirklich das, was Du willst? Jedenfalls TUST Du es ja. Du greifst zum Glas, denn das "passiert" ja nicht, ohne das Du etwas machst.
Du bist doch mitten im Hamsterrad. Trinkst Du, leidest Du, trinkst Du nicht, leidest Du auch, aber wie es da rausgeht, hast Du noch absolut nicht begriffen. Mach Dir nichts vor, das kann noch 20 Jahre so weitergehen und dann bist Du genau da, wo Du nicht hinwillst. Von wegen, bei Dir ist es nicht so schlimm. Es ist definitv so schlimm, dass Du bislang nicht aufhören kannst. Du bist so abhängig wie nur irgendwer. Und Dein ganzes Denken ist davon durchdrungen. Auf Entgiftungsstationen hängen auch immer Leute herum, die können Dir bis ins letzte Detail erklären, warum das so und so ist und was sie alles tun müssten und werden, aber aufhören können sie deswegen nicht. Zwei Wochen später sind sie wieder da. Ich war zwar selber nie Patient da, aber ich habs mir angeguckt.
Und wo bist Du denn weiter als vor ein paar Jahren? Gestern stand ich am Abgrund, heute bin ich einen Schritt weiter? Du steckst doch noch mittendrin und es geht weiter abwärts. Bei jedem Rückfall hast Du zu tun, dass Du wieder rauskommst, und Du wärst ja nun so ziemlich die erste, bei der das nicht mit der Zeit schwieriger wird.
Du schaffst Dinge, die andere nicht schaffen? Na dann mach mal. Bis jetzt schaffst Du sie jedenfalls nicht. Ich glaube, Du möchtest das zwar gerne glauben, aber das würde dann schon anders aussehen.
Aufhören muss man halt machen, das erledigt Reden nicht oder Schreiben nicht. Es ist ganz simpel, man muss nur erst das Glas stehen lassen, und das unter wirklich allen Umständen. Es gibt keine Ausreden und keine wirklichen Gründe, um zu trinken. Auch wenn die Welt um einen herum untergeht, das habe ich mir damals geschworen, das ist mir schnuppe. Egal was kommt, es ist alles nüchtern aushaltbar. Alles andere ist Rumeiern. Es liegt nur an mir - oder Dir - ob das klappt.
Und "es ist schwer" ist kein Argument, wenn man sich mal anguckt wie nasse Alkoholiker oft enden. Damit möchte ich auf gar keinen Fall tauschen, aber Du ja vielleicht. Bis jetzt benimmst Du Dich ja so, wie wenn das nur ein Spielchen wäre...ja, aber eins mit dem Leben. Mit DEINEM Leben. DAS ist schwer und es wird noch viel schwerer, dagegen ist Aufhören eine der leichtesten Übungen.
Triff mal die richtige Entscheidung, und zwar dann wenn es schwer fällt. Bislang gibst Du dem Druck doch einfach nach. Und wenn du dann mal ein, zwei, fünf Jahre trocken bist, dann kannst Du drüber nachdenken und mal gucken was im Rückblick von Deinen ganzen Erklärungen überhaupt stimmt und was Du Dir nur vorgemacht hast, Damit Du Dir damit die Erlaubnis zum Weitertrinken selbst erteilen konntest.
Mich gehts eigentlich gar nichts an, aber ich glaube das nasse Geschwätz von Dir muss hier auch nicht unkommentiert bleiben. Wenn wir uns auf solche "Begründungen" einlassen würden, wie Du sie bringst, wäre hier niemand trocken geworden.
Versteh mich nicht ganz falsch, ich wünsche Dir wirklich, dass es mal "klick" macht. Momentan siehts für mich einfach nicht danach aus. Aber so was kann sich ja ändern.
Gruß Susanne