Guten Morgen!
In Gesprächen zu Ostern mit meinen „alten Herrschaften“ ist mir bewusst geworden, wie schwer es für sie ist, mit der Krise umzugehen:
Mein alter Herr sagte: Bitte rede deutsch! Ja, ich finde, er hat Recht. Es wäre wichtig, dass wir (und vor allem die Medien) Deutsch reden.
Da gibt es m.E. seit Wochen zunehmend ein Missverhältnis. Das am häufigsten verwendete Fremdwort
ist zur Zeit der Corona-Scheinanglizismus Home-Office
(im Englischen: Innenministerium !

)
Und wir werden weiter mit Fremdwörtern überschüttet: Homeschooling, Gruppen-mails, Scypen (wie denn ohne Computer/Handy !)
Chatrooms-Messages, Social-Distancing in der Hotspot-Zone, Handy-Tracking, Lockdown oder ganz schlimm Flatten the curve.

Statt der geschlossenen Kirchen gibt es jetzt für die Home-Churchs Links zu gestreamten Gottesdiensten im Livestream und Podcasts.
Ist es nicht gerade für die „Alten“ wichtig, dass alle möglichst alles verstehen? Es gibt für fast jedes Fremdwort ein deutsches Wort. Mir ist bewusst geworden, wie schnell ich mich an diese unglaubliche Form der Sprache gewöhnt (Gewohnheit ist nie gut) habe und das macht mir Sorgen. Die Art, wie ich über Dinge spreche, beeinflusst immer auch die Art, wie ich darüber nachdenke und handele.
Ich sehe hier auch Parallelen zu meiner Alkoholsucht:
Wenn ich will, kann ich mich immer von etwas lösen und darüber reflektieren. Nichts zwingt mich in eine bestimmte Spur.
Mein Fazit: Die Coronakrise bedroht nicht nur die Menschen, sondern auch die deutsche Sprache,
selbst beim kontaktlosen Osterfest mit meinen betagten Lieben.
Wenn ich verstanden werden will, sollte ich auch verständlich sprechen.
Bleibt oder werdet gesund!
