Meine bzw. unsere Situation ist gerade sehr akut, daher freue ich mich auf gute Vorschläge, Meinungen und Erfahrungsberichte von euch und sage schon einmal im Vorfeld Danke dafür!
Meine Schwiegermutter hat mittlerweile einige Therapien, AA-Gruppen, Klinikaufenthalte etc. hinter sich. Immer wieder berichtet sie, dass sie die Musterpatientin sei und vermittelt uns den Eindruck, dass sie das eigentlich nicht nötig habe.. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich die Einzige bin, die das nicht glauben kann.
Nur 6 Wochen nach ihrem letzten Aufenthalt wurde sie per Notarztwagen mit 3,8 Promille ins Krankenhaus gebracht. Nachdem sie sich nach nur 3 Tagen wieder selber entließ, zwang ich sie, sich noch einmal in die Entzugsklinik einzuweisen und drohte ihr, dass sie ansonsten ihre Enkelkinder nicht mehr wiedersähe.
Ich bin nicht so grausam wie das klingt, aber ich war hochschwanger, diese Situation für mich ungewohnt und ich handelte aus dem Bauch heraus. Auch hier entließ sie sich nach nur 4 Wochen und wir ließen sie wieder an unserem Familienleben teilhaben.
Nun eskalierte es kürzlich wieder und für uns unerwartet, da wir ja funktioniert haben. Dieses Mal nahm sich ein anderer Teil der Familie ihrer an. Sie bekam eine neue Frisur, neue Anziehsachen und mein Mann und seine Brüder bekamen die Nachricht, dass die Einsamkeit überwunden werden müsse und dass es ihre Aufgabe sei, dafür zu sorgen...
Ich schlug die Einladung für meine Kinder und mich zur Geburtstagsfeier meiner Schwiegermutter aus, worauf hin meinem Mann gedroht wurde, er solle bloß gut darüber nachdenken. Was auch immer damit gemeint war, stellte ich klar, dass man meine Kinder nicht auch noch zur Co-Abhängigkeit zwingen kann und sie daher bitte heraus zu halten wären. Darauf hin bekam ich eine lange Nachricht von diesem Familienmitglied (nicht meine Schwiegermutter) aus der ich einiges zitieren möchte:
"...ich bin fassungslos, wie ihr mit der Krankheit!!! deiner Schwiegermutter umgeht..."
- die Person habe umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit Alkoholikern, sei sie doch mit einem alkoholkranken Vater und einer alkoholkranken Schwester aufgewachsen
"Sowohl Alkoholismus als auch Depressionen sind anerkannte, erbliche Krankheiten, die äußerst schwierig zu behandeln sind"
"sie fallen zu lassen, ist sicher keine Lösung"
"wir alle können es nicht verhindern, dass sie sich über kurz oder lang umbringt, aber ihr seid auf dem besten Wege, das zu beschleunigen"
"du hättest den Strick sehen müssen, als du da warst, mit dem sie sich erhängen wollte. Zu gehen, ist unterlassene Hilfeleistung!" (es war zu dem Zeitpunkt überhaupt kein Strick da!)
"ihr solltet dankbar sein, die Krankheit nicht geerbt zu haben. Ich wünsche euren beiden Kindern, dass sie von der Krankheit verschont bleiben..."
"eure Kinder sind noch nicht in dem Alter, dass sie realisieren, was los ist" (sie sind 3 Jahre und 2 Monate alt)
"es ist ihre größte Angst, ihre Enkelkinder zu verlieren. Es liegt in eurer Hand!"
Auf meine Frage hin, ob das alles tatsächlich ernst gemeint ist, uns das ganze auch noch schriftlich zu geben erhielt ich die Antwort:
"Ja, denn wir können euer Verhalten nur unter der Rubrik Unerfahrenheit, wenn wir es wohlwollend meinen, verbuchen."
Wir sind im Übrigen 35 Jahre alt und die Brüder meines Mannes 27 Jahre alt! Und an Lebenserfahrung mangelt es allein aufgrund dieser Geschichte schon einmal gar nicht!
Ich bitte euch nun um eure ehrliche und objektive Meinung! Es sind tatsächlich Zitate und nichts selbst interpretiertes. Wie regiert man auf so viel Schwachsinn? Und was kann man tun?