Liebes Forum,
Ich bin auf diese Seite gestossen und fand die Beiträge sehr sympathisch, weshalb ich mich hier registriert habe.
Ich finde es sehr ermutigend dass es solch Austauschmöglichkeiten gibt, und möchte mich hier kurz vorstellen.
Ich bin 22 Jahre alt und lebe in der Schweiz.
Ich wohne mit einem guten Freund in einer Wohngemeinschaft und arbeite in einer Firme welche Werkzeugmaschinen herstellt. Dort bin ich inder Produktentwicklung und Forschung tätig. Nebenbei arbeite ich in einem Tattoo Studio als tätowierer, dies ist auch meine grosse Leidenschaft neben der Musik.
Ich komme aus einer liebevollen Familie und habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern und Geschwistern.
Leider ist da aber ein Problem.
Ich trinke viel zu viel und bin mir langsam sicher, dass ich alkohliker bin.
Mit 16 begann ich zu trinken, weil es einfach "cool" wahr. Nichts schlimmes, ab und zu mit meinen Freunden ein paar Bier, dass macht ja nichts. Plötzlich lebte ich nur noch von Wochenende zu Wochenende, und freute mich immer darauf mich endlich zu besaufen.
Dies lief so bis ich von zu Hause auszog.
Mittlerweile trinke ich täglich um die 8 Dosen Bier und merke wie ich dadurch meinen Job, meine Freunde und meine Familie vernachlässige.
Ich mag am Wochenende nicht mehr raus gehen, am liebsten bleibe ich zuhause in meiner Komfortzone und betrinke mich.
Ich habe schon so oft versucht "Pausen" einzulegen, aber ich bin nie konseguent.
Wenn ich termine oder wichtige sachen habe kann ich mich immer beherschen, aber ansonsten hat der alkohol die oberhand.
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Skinked -
16. Januar 2016 um 00:30
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Hallo Skinked,
warum ist es eigentlich so, dass man nicht einfach so mit dem Trinken aufhören kann? Warum gelingt es meist nicht, von heute auf morgen einfach weniger zu trinken? Warum kreisen die Gedanken während einer Trinkpause ständig um den Alkohol?
Mir hat es geholfen, auf diese und andere Fragen Antworten zu finden. Dazu habe ich mich mit Hilfe von Büchern, dem Internet usw. schlau gemacht. Die pauschale Aussage „Ich bin ein Alkoholiker“ hat mir nicht gereicht.
Dann habe ich mir die Frage gestellt, was sich in meinem Leben zum Positiven verändern könnte, wenn ich aus dem Suchtkreislauf aussteige. Als ich die Antwort kannte -ich hatte das Glück, aus meinen beim Rauchstopp gemachten Erfahrungen schöpfen zu können, wusste also, wohin die Reise gehen könnte- und auch fühlte, dass diese Veränderung für mich wertvoll sein würde, war alles gar nicht so furchtbar schwer. Zumindest rückblickend.Dein letzter Satz zeigt eigentlich das ganze Dilemma auf.
Wenn dir etwas wichtig ist, kannst du dich gegen den Trinkwunsch (Ich schreibe bewusst nicht: Gegen den Alkohol. Denn der führt ja kein Eigenleben.) durchsetzen. Ansonsten lässt du dich treiben.
Es ist also eine grundsätzliche Einstellungs- und Verhaltensänderung angesagt, oder?Willkommen im Forum!
Bassmann
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Hallo Skinked,
willkommen im Forum. Schön, dass Du da bist und herzliche Grüße in die wunderschöne Schweiz! :welcome:
Ich finde es toll, dass Du Dein Leben ändern willst und erkannt hast, dass Dich das Trinken nicht weiterbringt sondern eher zurückwirft. Und dass Du so mutig bist, den ersten Schritt zu tun und Dir Hilfe zu suchen, sei es auch erst einmal "nur" in Form des Registrierens in einer virtuellen Selbsthilfegruppe. Eigentlich ist es schon der zweite Schritt. Denn der erste ist ja das Erkennen des Problems an sich. 44.
Aus Zeitgründen fällt meine Begrüßung sehr kurz aus, aber ich freue mich auf einen guten Austausch.
Freundlich grüßt
Pinguin -
Hallo Skinked,
:welcome: im Forum.
Ok, Problem ist erkannt. Es ist der Alkohol, wie bei uns allen hier.
ZitatMittlerweile trinke ich täglich um die 8 Dosen Bier und merke wie ich dadurch meinen Job, meine Freunde und meine Familie vernachlässige.
Der Klassiker - wenn Du nichts unternimmst, wird das noch schlimmer werden...ZitatMittlerweile trinke ich täglich um die 8 Dosen Bier und merke wie ich dadurch meinen Job, meine Freunde und meine Familie vernachlässige.
War bei mir auch so. Möglichst viel Zeit allein, bzw. zu zweit mit dem besten Freund, dem Alkohol verbringen. Familie, Freunde und co. sind da nicht mehr so wichtig....ZitatIch habe schon so oft versucht "Pausen" einzulegen, aber ich bin nie konseguent.
Könnte daran liegen, dass Du Alkoholiker bist und es einfach nicht mehr kannst. Oder nur unter größter Anstrengung und dann auch nur über einen begrenzten Zeitraum. So war es bei mir....Wie sieht denn jetzt Dein Plan aus? Super, dass Du Dich hier angemeldet hast. Hier kannst Du viel lesen, von den Erfahrungen anderer Alkoholiker profitieren, die den Ausstieg geschafft haben. Vor allem auch wie sie es geschafft haben. Und was sie tun um dauerhauft trocken zu bleiben. Wenn Du magst, dann erzähl doch noch ein wenig darüber, wie Du Dir Deinen weiteren Weg so vorstellst.
LG
gerchla -
Grüezi, Skinked, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum!
Schön, dass Du Dir Gedanken über Dein Verhältnis zum Alkohol machst, etwas ändern willst und hergefunden hast!
Du hast völlig Recht:
Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel:
Es löst Familien, Ehen, Freundschaften,
Arbeitsverhältnisse, Bankkonten,
Leber und Gehirn auf.
Es löst nur keine Probleme.Hier kannst Du Dich mit Profis austauschen, die auf den unterschiedlichsten Wegen den Ausstieg geschafft haben bzw. dabei sind, auszusteigen.
Also: ein riesiger Erfahrungsschatz!Die Nutzung desselben ist kostenlos - und hoffentlich nicht umsonst
Ich wünsche einen guten Austausch!
Gruß
Greenfox -
Hi Skinked,
:welcome: und auf einen guten Austausch. Schön, dass du hier her gefunden hast. Wie du bemerken kannst, s. Greenfox sind wir auch ohne Alkohol ganz amüsant.
LG Betty
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Herzlich Willkommen Skinked wikende091
jetzt will ich aber auch nochmal nachfragen wie es nun weitergeht mit dir?
Aus deinem Starbeitrag lese ich aus vielen Punkten ganz viel Potential und persönliche Ressourcen heraus. Beruf, Kreativität, Rückhalt in der Familie und mehr. Auch die Art und Weise wie konkret du deine Situation beschreibst lässt auf eine ausgeprägte Gefühls- und Gedankenwelt schließen. Das Alles kann dir sehr hilfreich sein, wenn du es nutzt.
Du bist ja nun schon bei einer beachtlichen Dosierung angelangt und das täglich. Auch andere Dinge, das vernachlässigen des Freundeskreis zugunsten der 'Komfortzone', erste spürbare Auswirkungen auf das Arbeitsleben (und ich denke mal z.B. auch Dosenbier weil es preislich günstiger ist?) etc. pp. .. das zeigt schon wie du bestimmte Taktiken und Strategien nachgehst die nach und nach immer mehr eine Suchtstruktur ausprägen, und nach außen hin eine konstruierte Fassade aufrecht erhalten. Dazu gehören auch Ausreden, oder gar Lügen, immer abwechselnd in verschiedenen Läden einkaufen bzw. Tarnkäufe, und andere Beispiele mehr, ... das alles kostet zudem auch ordentlich Kraft. Lebenskraft. Von der man dann fatalerweise glaubt sie sich im Rausch wieder holen zu können ...
Hier nun die gute Nachricht:
Der Weg da wieder raus besteht eigentlich aus so ziemlich genau den gleichen Grundbausteinen.....
Aus der persönlichen Kraft die man investiert - und aus Strategien und Taktiken die man aktiv und bewusst für die Umsetzung erarbeitet. Der Begriff 'bewusst' deutet nun auch schon auf einen kleinen aber wesentlichen Unterschied hin: nämlich dass dieser Weg von nun an -zielgerichtet- läuft. Das Ziel bestimmt man dabei selbst.
Skinked, auch ich freue mich dass du hier her gefunden hast,
und würde es sehr gut finden wieder von dir zu lesen.Bis dahin wünsche ich viele Gute Kraft!
mit Grüßen und bis bald,
Land-in-Sicht
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