fran53 - hallo

  • Hi,

    nun bin ich genau 100 Tage alkoholfrei.

    Was ist mir jetzt aufgefallen?

    Ich bin jedenfalls aufmerksamer geworden und bin draufgekommen, dass man viele Situationen auch ohne
    Alkohol recht gut überstehen kann.

    Es gibt weiterhiin gute und schlechte Tage (welch Überraschung ;))

    Was nicht unbedingt angenehm ist:
    Alte und neue Ängste, Sorgen (die ich jetzt nicht weiters erläutern will) treten nun ungefilteter auf,
    als wenn ich Alkohol (da wurden sie eher verschleiert) trinken würde.
    Also in dieser Hinsicht gibt es noch viel zu tun für mich.

    Das Verlangen nach Alkohol hält sich zum Glück in Grenzen, aber wenn ich ehrlich bin,
    manchmal aber schon noch den lustigen und fröhlichen Zeiten des Alkohols etwas nachtrauerere.

  • :heartBalloon: :blumen2:

    Wunderbar. Ich freu mich für dich. 44. Ich denke, dass du irgendwann nicht mehr den feucht-fröhlichen Zeiten nachtrauerst. Lass dir Zeit. 100 Tage sind toll, aber dein Körper und deine Gedanken sind noch immer dabei sich umzustellen. Ich hab grad mal nachgeschaut. Bin jetzt bei 80 Wochen und 1 Tag. Ich trauere nicht mehr. Ich freu mich nur noch. Und das es schlechte und gute Tage im Leben gibt, ist ja normal. Mit und ohne Alkohol. Allerdings geht es ohne Alkohol besser. Bleib dran, mach weiter, alles Gute usw.

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hi Betty,

    vielen Dank, ich freue mich sehr über deine Rückmeldung. :)

    Hmm, ja, es ist Freude und ein wenig Wehmut (zb keine Dopaminschwemme mehr, zumindest in dem Ausmass).
    Das mit der Wehmut ist nicht sooo schlimm, nur ein bisschen und das auch nur manchmal.

    Die Anfangseuphorie bzw. die Aufbruchsstimmung ist aber so gut wie vorbei,
    es ist und wird noch mehr zur Gewohnheit werden (hoffentlich ohne lästige "Ausrutscher-Unterbrechnungen")
    und nun ist eigentlich wo etwas wie "Alltag" in der Hinsicht.

    Eins ist mir klar: weiter motivieren, weiter das positive in den Vordergrund stellen.
    Einen guten Anfeuerungssatz finde ich, den mir der Arzt damals gab:
    "Du hast alles zu gewinnen und nichts zu verlieren".

  • Auch von mir "Herzlichen Glühstrumpf" zu den ersten 100 Tagen.

    Und dass es auch ohne Alkohol gute und schlechte Tage gibt, hast Du ja schon selbst erkannt.
    Und trotzdem bin ich der Meinung: Mit einem klaren Kopf kann man alles wesentlich besser meistern - auch wenn man nicht alles lösen kann. Das ist eben das reale Leben :D

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Danke Greenfox,

    Eins ist schon: Sachen, die zu erledigen sind.
    werden jetzt rascher gemacht und nicht mehr so auf
    die lange Bank geschoben.

    Schau ma mal, was sich in den nächsten 265 Tage tut.
    Oder nein, ich mach lieber doch kleinere Etappenziele. ;)


  • Mit einem klaren Kopf kann man alles wesentlich besser meistern


    Und nicht nur das.
    Ich habe in der Vergangenheit erlebt, dass dieses Meistern -zumindest für mich- viel mehr zählte, seitdem ich das ohne meine Suchtkrücken tat. Das fing bereits mit dem Wegwerfen der ersten Krücke -der Zigarette- an. Plötzlich erlebte ich eine ungeahnte Stärke in mir, obwohl ich meine zweite Krücke -den Alkohol- noch zu brauchen glaubte.
    Heute weiß ich, dass ich weder das eine noch das andere brauche, sondern dass es sich um Hemmschuhe handelte.
    Deshalb glaube ich auch, dass die Sache mit den Sorgen und dem Wegfall des Filters eher positiv als negativ zu sehen ist.
    Die Sorgen werden dich nicht umhauen.
    Und was uns nicht umhaut, macht uns stärker.

    Auf die nächsten 100!

    Bassmann

  • Hallo Franz

    Auch von mir einen Glückwunsch zur ersten Hundert 44.
    Großartig, ich freu mich wirklich sehr für Dich und mit Dir!!

    Ich hab es auch so erlebt wie Betty schreibt. Über das Gröbste ist man ja schon recht bald drüberweg. Doch nach 100 Tagen war das Thema auch bei mir ansich auch noch recht präsent. Teilweise noch im Sinne einer positiven Bewältigung, aber vielmehr noch im Sinne einer langfristigen und bewussten Aufarbeitung. Manchmal dachte ich, ich hätte ein gewisses Niveau erreicht, aber dann geht der Prozess doch immer noch eine Stufe höher und dann wiederum noch ein Stück weiter.

    Ich glaube fast, du kannst dich da schon noch auf par weitere so schöne Veränderungen freuen ;)

    Mach weiter so Franz,
    und ich wünsch Dir alles erdenklich Gute,
    und Gute innere Kraft immer :)

    Land-in-Sicht

  • Hallo Land-in-Sicht, vielen Dank,

    ein neues Motto noch von mir:

    "es ist das meiste zu schaffen; wenn ich bei irgendwas keinen Erfolg habe,
    dann habe ich es wenigstens probiert und kann ggf. aus Fehlern lernen". ;)

  • Zitat

    ...dann habe ich es wenigstens probiert und kann ggf. aus Fehlern lernen". ;)

    Hallo Franz,
    so kannst du es sehen oder auch so:

    Ich denke dann immer: Nun bist du um eine Erfahrung reicher. Eigentlich ist nämlich alles gut und nichts umsonst, was man ausprobiert.

    LG Betty

    Auf einen schönen Tag :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Eigentlich ist nämlich alles gut und nichts umsonst

    Meine Omma hat immer gesagt: Nichts ist umsonst - es kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen ;)

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hi,

    ja, das Gute ist, dass ich meine Freizeit nun besser nutze, keine Zeitverschwendung mehr durch trinken und die
    verminderte Leistungsfähigkeit nach dem Trinken.

    So betreibe ich mehr Sport als früher (oder lese mehr) und gestern habe ich beim laufen meine Jahresbestzeit über meine Strecke aufgestellt (9 km in unter 52 min.).

  • In letzter Zeit ist es für mich nicht so toll gelaufen: Habe einen neuen Thread im internen Bereich (Who is who) erstellt!

  • Hey....

    Warum gehst Du denn jetzt?

    Jedenfalls wünsch ich Dir alles Gute!

    Lg Mira
    (War als P-Nachricht gedacht, aber Du erhältst diese ja nicht)

  • Was ist denn los? Hab ich etwas verpasst?

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • So, also wie versprochen (oder angedroht, je nachdem wie man es sieht). Ich habe wieder einiges weggelassen, was bringts?

    Seit letztem Sonntag spiele ich mit dem Gedanken, zuerst schwammig, dann zunehmend konkreter, mich hier abzumelden. Nur einige Beispiele (ich habe die Namen jetzt nicht ausgeschrieben), die mich dazu motivieren:

    1) Green.../Lin.., Sid..., Donf...: bezugnehmend einmal auf Lindas "Reduziertem Trinken" Thread:
    Nachdem alle wieder dem Admin recht gegeben und (wieder) einmal entschuldigt haben, ist ja anscheinend wieder alles und schön. Ich hatte bei diesem Thread schon vorher Bedenken, habe einen Text wieder revidiert, weil ich das genau so kommen sah. Eigentlich sollte ja hier (ausnahmsweise) keine/r posten, der da einen koplett anderen Hintergrund hat (d.h. reduziertem Trinken keine Option ist). Wie erwartet und befürchtet ist Green... aus dem Nichts eingebrochen und hat (wieder einmal) ein deftiges Posting abgeliefert.

    Nicht einmal ein Bedauern oder ein relativieren war zu lesen. Und gerade ein Administrator soll sich auszeichnen, vermittelnd zu sein und nicht wiederholt polarisieren. Sicher Lind..., sid... und gerade dieser DonF... waren z.T. schon sehr frech, aber auch die Gegenreaktionen waren heftig.

    2) Rekonv.../Blaum...:
    (Blaum... schloss Alkoholkonsum vor einem Harley Treffen nichts aus)
    Rekonv... hat sich schon die Hände gerieben, (Prost geschrieben, du wirst schwach werden...)
    Also, ich finde das unglaublich! Dann war er fast enttäuscht, dass es nicht passierte. Selbst so ein ängstlicher, übervorsichtiger und gleichzeitig auch austeilender Mensch (er machte sich schon Tag vorher Sorgen um irgendein kleines Fest).

    3) Ping...
    Zuerst 2500 Postings oder so, dann wochen- und monatelang verschwunden. Dann gäbe es einmal wichtigeres im Leben als Alkohol, er sei (plötzlich) kein Thema mehr. Kommentiert hat das (eigenartigerweise?) wieder einmal niemand.

    Man fühlt sich ja beklemmt, wenn man hier Ausrutscher und keine 100%ige Abstinenz erwähnt oder sogar zugibt. Wenn das nicht mehr problemlos geht, dann hat das für mich keinen Sinn und wohlfühlen kann man (ich) mich hier auch nicht mehr. Also einen Rückfall "beichten" würde ich hier (nicht) mehr. Aber gerade das sollte ja möglich sein, auch wenn man mittendrin ist.

    Es sind viele verschwunden (Land..., Vit..., Xand..., Mokk..., ...) und viele, die vor meiner Anmeldung aktiv waren, vielleicht aus verschiendensten Gründen, vermutlich die wenigsten aufgrund "zufriedener Abstinenz".

    Was mich so herunterzieht, sind Postings, die belehrend, mit erhobenen Zeigefinger, vorwurfsvoll, kleinkariert und die, in dem Motto "ich habs dir eh gleich gesagt, dass das und das passiert, wennn du dieses und jenes (nicht) tust ...", übervorsichtig, ....

    Also: Was mache ich hier noch? Meine Zeit hier ist abgelaufen. Es stellt hier für mich keinen Gewinn mehr dar. Und recht hereinpassen tu ich hier auch nicht mehr.

    Als dann, alles Gute!

    Alles Leben ist Fliessen und Veränderung. Panta rhei.

    Einmal editiert, zuletzt von franz68 (12. Mai 2017 um 19:19)

  • Hallo Franz

    Jetzt wo du Ross und Reiter für deine Beweggründe
    genannt hast bleibt mir wohl nur übrig zu sagen:
    "Viel Glück auf all deinen Pfaden. Mach es gut."
    Das meine ich auch so!

    Brant

  • Hallo Franz,


    Was mich so herunterzieht, sind Postings, die belehrend, mit erhobenen Zeigefinger, vorwurfsvoll, kleinkariert und die, in dem Motto "ich habs dir eh gleich gesagt, dass das und das passiert, wennn du dieses und jenes (nicht) tust ...", übervorsichtig, ....

    ich habe jenes von vielen Foristen an den Tag gelegte Übervorsichtige/Demut vor der Krankheit Zeigende/Kapitulierende usw. lange Zeit nicht kapiert. Im Gegenteil: Ich spürte, dass mir diese Art und Weise des Umgangs mit dem Alkoholismus nicht helfen kann, wirklich und endgültig aus dem Suchtkreislauf auszusteigen. Also hielt ich dagegen, weil mir die Reaktionen halfen. Mehr als einmal bestärkten mich gerade die extremen Reaktionen darin, es anders als der Mainstream zu machen.

    Inzwischen bin ich gelassener geworden. M.E. gibt es nicht den sogenannten Missbräuchler und den „richtigen“ Alkoholiker, sondern letztendlich nur Abhängige, wobei deren Abhängigkeit mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Wahrscheinlich kann ein schwach Abhängiger einen stark Abhängigen nur schwer verstehen. Umgekehrt dürfte es genauso sein. Aber beide leiden unter ihrer Sucht und sollten Hilfe (z.B. in einem Forum wie diesem) bekommen.

    Nicht nur aus diesem Grunde finde ich es schade, wenn du als „Gemäßigter“ in diesem Forum nicht mehr schreibst.

    Wie auch immer, ich wünsche dir alles Gute.

    Bassmann

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