Eine kleine Geschichte

  • Sehr schöne, zum Nachdenken anregende Geschichte! Danke für's Einstellen 44.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo LiS

    Die Story erinnert mich sehr an einen alten Thread vom Uwe. Er hiess:
    "Ein Käfig ging einen Vogel suchen".
    Am 8. September 2013 schrieb er in seinem Eröffnungsbeitrag Folgendes:

    Ein entspanntes Wochenende
    Brant

  • Geschichte der zwei Wölfe

    Eines Abends saß ein alter Indianer mit seinem Sohn am Lagerfeuer.
    Es war dunkel geworden.
    Die Bäume um sie herum warfen schaurige Schatten und das Feuer knackte und knisterte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

    Der Indianer schaute nachdenklich in die Flammen.

    „Das Flammenlicht und die Dunkelheit, sind wie die zwei Wölfe,
    die in unseren Herzen wohnen.“

    Fragend schaute ihn sein Sohn an.
    Nach einer Zeit des Schweigens begann der Indianer seinem Sohn
    eine Geschichte zu erzählen.

    „Der eine, – der Schwarze Wolf ist böse.
    Er arbeitet mit Angst, Ärger, Sorgen, Schuld, Lügen, Unterdrückung, Vorurteilen, Eifersucht, Neid, Gier, Überheblichkeit, Arroganz, Feindschaft und Hass.
    Er ist rachsüchtig, aggressiv und grausam.

    Der andere, – der Weiße Wolf ist gut.
    Er nutzt Zuneigung, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Mitgefühl, Freundschaft, Frieden, Rücksicht, Gelassenheit, Hoffnung, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Wahrheit und Freude.
    Dieser Wolf ist liebevoll, sanft und mitfühlend.

    In jedem von uns lebt ein Weißer und ein Schwarzer Wolf.
    Zwischen beiden Wölfen findet ein immer währender Kampf statt.“

    Der Enkel schaute nachdenklich in die Flammen des lodernden Feuers.
    Er dachte über die Worte seines Vaters nach.
    Nach einer Weile frage er:

    „Sag Vater, welcher der Wölfe gewinnt den Kampf?“

    Der Indianer sah ihn an und antwortete:

    „Es gewinnt der Wolf, den du am häufigsten fütterst!“

  • Eine Kurzgeschichte. Vllt könnte man sie auch >Der Turm der Abstinenz< nennen.

    Der Wettlauf der Frösche

    Es war einmal ein Wettlauf der Frösche. Das Ziel war es, auf den höchsten Punkt
    eines großen Turmes zu gelangen. Es versammelten sich viele andere Frösche,
    um zuzusehen und ihre Artgenossen anzufeuern.

    Der Wettlauf bagann. In Wirklichkeit glaubte keiner von den Zuschauern daran,
    dass auch nur ein Frosch auf die Spitze des Turmes gelangen könnte, und alles
    was man hörte, waren Sätze wie:
    „Die Armen, sie werden es nie schaffen!““

    Die Frösche begannen einer nach dem anderen aufzugeben, ausser einem, der
    weiterhin versuchte, auf die Spitze des Turmes zu klettern.

    Die Zuschauer fuhren fort und riefen: „Die Armen! Sie werden es nie schaffen!““
    Die Frösche gaben sich geschlagen, außer dem einen, der nicht aufgab.

    Endlich hatten alle Frösche ihr Vorhaben abgebrochen – nur jener Frosch hatte
    alleine und unter großer Anstrengung die Spitze des Turmes erreicht. Die
    anderen wollten von ihm wissen, wie er das geschafft hatte.

    Sie näherten sich ihm, um zu fragen, wie er es geschafft hätte, den Wettlauf zu
    gewinnen.

    Da merkten sie, dass er taub war.


    Verfasser Unbekannt


    *Soviel zu dem wie Fremdbestimmung die eigene Verwirklichung doch ausbremsen kann.


    Einen schönen Tag!

  • Es gab einen reichen Menschen, der zu einem weisen Rabbiner ging und ihm bezüglich seines Glaubens eine wichtige Frage stellen wollte. Er stand vor des Rabbis Haus, was unglaublich luxuriös und prächtig war, und betrat es. Als er drinnen war, stellte er sofort fest, dass der Rabbi nur einen Tisch und einen Stuhl besaß, dazu eine Matratze auf dem Boden und einen Nagel an der Wand, um dort seine Klamotten aufzuhängen. Erstaunt fragte der reiche Mann: 'Wo sind deine Möbel? Wo sind all deine Sachen?' Der Rabbi sah ihn an und fragte im Gegenzug: 'Wo sind denn deine Möbel und Sachen?' Daraufhin antwortete der reiche Mann: 'Ich bin nur für kurze Zeit hier', woraufhin der Rabbi erwiderte: 'Ich doch auch'


    (Diese kleine Geschichte stammt aus einem Interview mit Jorge Bucay das ich neulich gelesen habe: https://www.dasmili.eu/art/jorge-buca…e-grosse-luege/)

    Einmal editiert, zuletzt von Mojo (10. März 2024 um 21:17)

  • SCHMETTERLINGSTRAUM

    Einst träumte Dschuang Dschou, daB er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wusste von Dschuang Dschou. Plötzlich wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Dschuang Dschou. Nun weiss ich nicht, ob Dschuang Dschou geträumt hat, daß er ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, daß er Dschuang Dschou sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dschou und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge.

  • Ein Schüler fragte den Zen Meister Nan Tiang:

    „Was ist der wahre Weg?“

    Da erwiderte dieser:

    „Der alltägliche Weg ist der wahre Weg.“

    Da sagte der Schüler:

    „Ich suche nach dem Weg, und möchte ihn gerne finden. Wie kann ich ihn erlernen?“

    Da sprach Nan Tiang:

    „Wenn du den Weg suchst, wirst du ihn nie finden. Wenn du ihn nicht suchst, wirst du ihn auch nie finden. Wenn du ihn erlernen möchtest, wirst du ihn nie erfahren können. Und wenn du ihn nicht erlernen möchtest, wirst du ihn auch nie erfahren.

    Sei offen und weit wie der Himmel, und du bist auf dem Weg.“

  • Der Meister sagte: „Der Hauptgrund, warum so viele Menschen leiden, liegt darin, dass sie eine Befriedigung aus ihrem Leiden ziehen. Neulich fuhr ich in einem Schlafwagen. Unter mir lag ein Mann, der die ganze Zeit stöhnte: „Mein Gott, bin ich durstig. Ich bin ja so durstig.“ So ging das die ganze Zeit. Schließlich stand ich auf, holte im Speisewagen ein Glas Wasser und brachte es dem Mann, der es dankbar annahm und in einem Zug leerte. Kaum lag ich wieder im Bett, da hörte ich wieder seine Stimme: „Mein Gott, war ich durstig, ach, wie war ich durstig.“

  • Es lebte einst ein Mann der war auf der Suche nach Gott. Nach vielen Jahren intensiver Suche kam er einen Berg hoch und näherte sich einer Hütte. Auf dem Türschild stand "Hier wohnt Gott". Er wollte schon freudig eintreten als ihm Bedenken kamen. Was würde geschehen wenn jetzt gleich die Suche beendet wäre. Sein Leben verlöre doch all seinen bisherigen Sinn. Und das neue Unbekannte was mag das schon sein? Der Mann machte kehrt und rannte schleunigst den Berg hinunter und geht dann doch lieber seiner alten Beschäftigung nach - der Suche nach Gott und das obwohl er doch weiss da oben am Berggipfel ist eine Hütte... .


    Frei erzählt nach einer mal gehörten Geschichte von irgendwoher.

  • Glaube allein gibt wohl nur die Ausrichtung und Orientierung. Die eigene Erfahrung ist dann wohl der Schüssel. Ein annehmen des scheinbar Langweiligen und Gewöhnlichen. Die Gier auf mehr und mehr Kicks macht den Menschen nur zum Junkie in welchen Kategorien auch immer. Offenbarungen die uns in Tiefen führen wo wir klare Einblicke in unser Wesen haben sind doch ziemlich selten. Und so soll es wohl auch sein.

    Eines Tages gingen drei Jäger durch einen dunklen Wald. Unterwegs entdeckten sie eine Höhle.
    Im Halbdunkel kniete ein Einsiedler auf dem Boden. Sein Gesicht strahlte vor Glückseligkeit.
    Die Jäger begrüßten ihn: „Guten Abend, Bruder. Wir wünschten, es ginge uns so gut wie dir.
    Du siehst so glücklich aus.“ „Ich bin immer glücklich!“ „In dieser dunklen einsamen Hütte tust
    du Buße und bist auch noch glücklich? Uns fehlt es an nichts, aber wir sind nicht glücklich. Was
    ist dein Geheimnis?“ „Das Geheimnis meines Glücks ist hier“, antwortete der Einsiedler und
    winkte die Jäger zu einem kleinen Loch in der Höhlenwand. „Schaut es euch an!“ Die Jäger
    schauten durch das Loch. „Du willst uns wohl zum Narren halten?“, riefen sie. „Da sind doch
    nur ein paar Zweige.“ „Schaut noch einmal genau hin!“ „Weiter nichts als Zweige und ein
    kleines Stück Himmel!“ „Das ist das Geheimnis meines Glücks“, sagte der Einsiedler.
    „Ein kleines Stück Himmel!“

    Aus der Tradition des Zen

  • Der Verstand ist derjenige, der dich benutzt. Du wirst benutzt, der Verstand ist zu deinem Herrn geworden. Du bist sein Sklave, aber er ist sehr schlau, er bestärkt dich. Er sagt: „Ich bin nur ein Instrument, du bist der Meister.“ Aber schau richtig hin, sieh den Mechanismus des Verstandes, wie er dich immerzu benutzt. Du denkst, dass du ihn benutzt. Du kannst ihn nur benutzen, wenn du weißt, dass du getrennt von ihm existierst, wie kannst du ihn sonst benutzen? Du bist mit ihm identifiziert.

    Osho

  • Hallo Paul

    Als ich heute morgen deine kurze Antwort las wusste ich ehrlich nicht was antworten. Ich habe mich die Jahre über sehr mit der Welt der Symbole beschäftigt und ein Archetyp wie der Eremit ist für mich nicht schwer zu lesen. Er steht für die Ruhe, für das alleine sein, für die Konzentration auf das Wesentliche. Im Tarot hält er eine Lampe. Sei dir selbst ein Licht wie schon Buddha sagte. Das ist es in etwa was der Eremit bedeutet. was braucht es da noch Philosophie oder Spekulation.
    Ich erinnere mich an eine alte Freundin. Für sie war alles okay bis zum unausweichlichen Punkt wo unweigerlich ein JA ABER kam. Diese Reaktion kann sehr hilfreich sein wenn es darum geht Schaden von sich abzuwenden zB wenn es darum geht eine geplante Anschaffung nochmal genauer abzuklopfen. Als Selbstläufer wird dieses JA ABER jedoch zu einer Falle die jeglichen Fortschritt, sich als eins - nicht getrennt zu erleben, verhindert. Es ist nicht schön als ewiger Zweifler durch das Leben zu gehen. Meine Meinung.

    Fehlt bei dieser Geschichte nicht, das der Einsiedler nicht im Stande war die Höhle zu verlassen?


    Okay eine Geschichte noch wo der Eremit dann doch seine Höhle samt seines kleinen Stückchens Himmel verlassen hat.

    Milarepa hatte überall nach Erleuchtung gesucht, aber nirgends eine Antwort gefunden, bis er eines Tages einen alten Mann langsam einen Bergfpad herabsteigen sah, der einen schweren Sack auf der Schulter trug. Milarepa wusste augenblicklich, dass dieser alte Mann das Geheimnis kannte, nach dem er so viele Jahre verzweifelt gesucht hatte. „Alter, sage mir bitte, was du weißt. Was ist Erleuchtung?“ Der alte Mann sah ihn lächelnd an, dann ließ er seine schwere Last von der Schulter gleiten und richtete sich auf. „Ja, ich sehe!“ rief Milarepa. „Meinen ewigen Dank! Aber bitte erlaube mir noch eine Frage: Was kommt nach der Erleuchtung?“ Abermals lächelte der Mann, bückte sich und hob seinen schweren Sack wieder auf. Er legte ihn sich auf die Schulter, rückte die Last zurecht und ging lachend seines Weges.

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