Hallo Bighara,
Wie Brant geschrieben hatte, ist es ein Versuch so einen riesigen Themenkomplex in Worte zu packen. Das war ein wenig zu viel Rundumschlag.
😉 genau, es ist ein riesiger Themenkomplex und lass dir von mir versichern, dass du meine volle Anerkennung hast, dass du dich mit soooooo einem Projekt aus deiner Komfortzone wagst.
Hinterher ist man immer schlauer, heißt es, und da ist ja auch was dran.
Ich sehe die Punkte, dass ich mehr bei mir bleiben muss, denn darum geht es mir. Gleichzeitig hatte ich mir auch vorgenommen, Nichtbetroffenen die Sucht thematisch näherzubringen und mehr Verständnis für die Erkrankung zu wecken. Denn meiner Meinung führt Aufklärung zu Verständnis und damit auch zu einer anderen Sicht und einem anderen - weniger stigmatisierten hoffentlich - Umgang mit der Erkrankung.
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit diesem Themenkomplex und in der Selbsthilfe drängt sich mir der Gedanke auf, dass du dir zunächst einmal zu viel vornimmst, zu groß denkst.
Du machst da in gewisser Weise zwei große Fässer auf, die, wie ich das wahrnehme, im Grunde jedes für sich schon ziiiiiieeeeemlich groß sind. Du musst das gar nicht alles unter einen Hut bringen.
Eine wohlmeinende Anregung: Beschäftige dich nicht mit dem, was in den Köpfen anderer Menschen sein könnte.
Da kann alles mögliche drin sein oder überspitzt gesagt eben auch gar nichts.
Nimm Abstand davon, in den Köpfen anderer bewusst etwas verändern zu wollen. Du kannst gar nicht wissen, was drin ist. Manchmal überraschen Menschen dich im positiven wie im negativen Sinn.
Das einzige, was du tun kannst, ist, sie zum Zuhören einzuladen.
Brich das, was du erzählen möchtest, so weit runter, dass du selbst dir zuhören möchtest, dass es für dich in sich stimmig und logisch klingt.
Wenn deine Zuhörer ins Mitschwingen kommen, wenn da irgendwas ist, was sie anspricht, dann verändert sich vielleicht etwas in ihren Köpfen. Vielleicht aber auch nicht. 🤷♀️
Ob du einen Betroffenen überhaupt erreichst, hängt von soooo vielen Faktoren ab. Du schilderst doch selbst, wie lange du gebraucht hast, dir dein Problem selbst einzugestehen und dann auch noch tätig zu werden. Ich selbst hab dafür auch echt lange gebraucht.
Da hängt in der Regel so viel dran, sich selbst sein Problem überhaupt erst einzugestehen und dann auch noch in Handlung zu kommen. Mancher Betroffene schafft das leider nie.
Nimm dir selbst den Druck, für andere irgendwas erreichen zu MÜSSEN. Musst du nicht.
Du darfst das, was du inzwischen weißt, teilen, vielleicht hilft das jemand anderem. Mehr aber auch nicht.
Die Leute aus dem anderen Fass kannst du u.U. erreichen, wenn du einfach nur von dir erzählst. Da fließen wesentliche Informationen, die aufklären, von ganz allein mit rein, wenn du nur von dir erzählst. Wenn du sie gar nicht interessierst, interessiert sie auch nicht die Aufklärung.
Also:
Don‘t thing big! Think small! That‘s really enough. 😉