Hilfe bzgl Symptomen und auf der Suche nach Antworten

  • Hallo ihr Lieben,

    bin neu hier und hatte mich erst vorgestellt. Ich habe nächste Woche einen Termin zur Suchtberatung und war mehrfach bzgl Symptomen schon beim Arzt.

    Auf viele Fragen finde ich keine Antworten.
    Deshalb vielleicht kann mir jemand sagen wie ich meine Tage besser überstehe bis zu einer Entgiftung oder wie andere mit Alkohlproblem ihre Tage "überlebten".

    Ich hab täglich massive Symptome, die einen normalen Alltag unmöglich machen. Bin auch krank geschrieben. Hab aber auch ein Kind.

    Es fing an vor ca 4 Wochen mit täglichen schwitzen so bald ich wach bin. Egal wie lang der Alkoholkonsum her war ob 5 oder 12 Stunden. So bald ! ich wach bin Herzrasen, Unruhe, schwitzen , zittern leicht . Seit der Zeit ist mein Gesicht mega rot, Hände und Dekolleté. Für mich der absolute Horror alles.
    Ich habe immer "nur" abends " getrunken und von der Menge 1-1.5 l Sekt/Wein über ca 1.5 Jahre und zuvor weniger, nicht so viel oder regelmäßig seit 2018.
    Jetzt gibt es einige die solche Mengen 10 Jahre getrunken haben und nicht solche krassen Symptome haben und frage mich wie das möglich war für andere einen normalen Tag zu haben ?

    Die Symptome fingen an obwohl ich nichts reduziert hatte und halten dauerhaft an . Dann trinke ich abends und manches geht weg aber weder total fertig. Also mit und ohne Alkohol fühle ich mich rein nie normal das fing ganz plötzlich an, weshalb ich dann auch einen Arzt aufsuchte.

    Wie war das bei euch mit Symptomen?


    Liebe Grüße

  • Hallo Traumwandlerin,

    Deine Vorstellung habe ich gerade gelesen und bin nun hier gelandet.

    Bei was für einem Arzt warst Du? Es gibt Ärzte, die sich auf dem Gebiet der Alkoholsucht
    nicht wirklich auskennen. Hat er Dir irgendwie helfen können?

    Diese meisten Symptome, die Du schilderst, deuten auf Entzug hin! Bei mir war es so,
    dass ich morgens zittrige Hände hatte, unruhig war... Und Du schreibst ja, dass es
    morgens am Schlimmsten ist und sich steigert.

    Wenn es Dir richtig schlecht geht, dann fahr in eine Notaufnahme oder lass Dich
    dort hin fahren.

    So richtig gut wird es Dir wohl erst wieder gehen, wenn Du den Entzug durch hast.
    Aber entziehe bitte nicht kalt!

    LG Elly

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Vielen Dank für deine Antwort.

    Mich macht das alles nur noch wahnsinnig mit diesen Symptomen und dass ich nicht mal sicher sagen kann ok sind Entzugsymptome da ich ja nicht mal einen Entzug gemacht habe. Auch nichts reduziert. Trotzdem kamen von einem auf den anderen Tag vermehrt diese Symptome weshalb ich überhaupt ein Arzt aufgesucht habe und auch vom Alkoholkonsum erzählte.

    Ich war mittlerweile in dem Zentrum auch bei einem Suchtmediziner, der meinte das könne theoretisch schon sein da der Körper immer mehr Alkohol braucht und wenn ich dann tags nicht trinke diese Symptome auch ohne reduzieren kommen könnten da der Stoff fehlt und es ist massiv von schwitzen, Unruhe etc. Kein Tag erlebe ich noch normal.

    Bin mal gespannt nächste Woche bei der Suchtberatung

  • Guten Abend!

    Ich habe meine Antwort nochmal überdacht und abgeändert.

    Ja, bei mir war es ähnlich und es steigerte sich. Denn der Körper braucht immer
    mehr Alkohol. Deswegen fangen viele ja schon morgens wieder an zu trinken,
    damit die Symptome aufhören!

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Ja der Arzt hat mir das auch so erklärt und ich trinke ja nie so früh aber trotzdem frag ich mich oft von was ich denn einen Entzug haben sollte wenn ich gar nichts reduziert habe .
    Gibt ja durchaus viele die nichts haben und rein abends xy trinken. Dachte immer das geht mit Reduzieren einher oder aufhören und fragte mich oft warum das so massiv ist in letzter Zeit zumal es ja doch einige gibt die 10 / 20 Jahre getrunken haben und mich oft fragte häää was bei mir los nach "do kurzer Zeit " aber nun ist jeder Körper natürlich anders

  • Du solltest aufhören, Dich mit anderen zu vergleichen!

    Denn genau DAS ist nämlich der Kasus Knacktus: "Der/die trinken doch viiiiiel mehr als wie ich - also kann ich doch gar kein Alkoholiker sein! Der/die trinken doch viiiiiel mehr, also können das doch keine Entzugserscheinungen sein! ..."
    Du wirst immer etwas finden, was bei Dir nicht "so schlimm" ist wie bei anderen - Du trinkst ja NUR 1-1,5 Liter Sekt pro Tag, andere trinken harte Sachen. Aber 1,5 Liter Sekt sind ca. 144 Gramm reiner Alkohol (guckst Du HIER).

    Kümmere und konzentriere Dich auf DICH, und NUR auf Dich!
    Denn sonst wird auch die Entgiftung nur von kurzer Dauer sein.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Moin Traumwandlerin,
    ich bin Britt, Mitte 50 und trockene Alkoholikerin.
    Weißt du, was Suchtmittelabhängigkeit, Toleranzentwicklung und Entzug bedeuten?
    Wenn du regelmäßig ein bestimmtes Verhalten (Alkohol trinken) wiederholst, wird dein Körper daraus lernen und eine ausgleichende Reaktion zeigen.
    An dieser Stelle beginnt die Toleranzentwicklung, die Einstellung einer erhöhten Verträglichkeit.
    Das heißt du musst mehr und mehr trinken, um eine ähnliche Wirkung wie vorher zu erreichen.
    Wenn du deinen Alkoholkonsum einschränkst oder ganz einstellst, werden deine Glückshormone drastisch absinken. Aber die Kompensation durch den Alkoholkonsum bleibt aus und es treten die von dir beschriebenen Symptome auf. Das sind Entzugserscheinungen. Diese Entzugserscheinungen führen in der Regel dazu, dass du erneut trinken musst, um dich besser zu fühlen. Bitte bedenke, ein kalter Entzug kann gefährlich, ja sogar lebensbedrohlich sein.
    Hast du Personen in deinem Umfeld, die dir beim Entzug helfen können? Rede mit ihnen und weihe sie in deine Pläne ein.
    Ich brauchte einen stationären Entzug.
    Alles Gute für dich!
    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Hallo

    Danke für die Rückmeldung.
    Ja ich weiß von der Toleranzentwicklung und wie das sonst so ist. Hab mich über das Thema informiert.

    Allerdings hatte ich ja weder reduziert noch aufgehört und dann quasi trotzdem ein Entzug immer da der Körper mehr Alkohol bräuchte? Mehr kann ich aber gar nicht trinken....
    Ist nicht so dass ich von der Menge dann nichts spüre aber da stellen sich auch lang keine Glückshormone mehr ein sondern im Gegenteil. Wenn ich trinke werde ich müde , kaputt, weinerlich.
    Deshalb fühle ich mich weder mit wohl noch ohne und hab nicht noch mehr getrunken da ich es gar nicht packe.

    Ich mache kein kalten Entzug. Ich hab nächste Woche ein Termin bei der Suchtberatung.


  • Allerdings hatte ich ja weder reduziert noch aufgehört und dann quasi trotzdem ein Entzug immer da der Körper mehr Alkohol bräuchte? Mehr kann ich aber gar nicht trinken....

    Auf dieses mehr kann ich nicht trinken, will ich besser nicht eingehen...

    Berichte doch bitte von dem Termin, wenn Du bei der Suchtberatung warst!

    LG

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Ich bin auch akut auf der Suche nach einer Lösung für den Moment da ich quasi täglich diese Symptome habe und nicht durch den Tag komme und mich daher frage wie andere das gemeistert haben.
    Ich hab eine Tochter und es ist ein Kampf zu funktionieren während man Schweißausbrüche hat , zittern, Unruhe etc und den ganzen Tag noch Leistung zu erbringen obwohl man am absoluten Limit ist und ich gar nicht anfangen kann währenddessen zu trinken da ich sonst müde werde und auch nicht mehr Leistung erbringe . Deshalb frage ich mich was man tun kann bis man die Entgiftung macht. Wie andere das erlebt haben ?
    Wie ich durch den Tag komme ...
    Aber vermutlich gibt es dafür akut keine Lösung

  • Doch! es gibt eine Lösung: Ich kann dir nur dringend empfehlen:
    Lass dein Kind betreuen (zur Not ruf das Jugendamt an, die können dich dabei unterstützen) und lass dich in ein Psychiatriekrankenhaus Notfall-einweisen.
    Was willst du dir und deinem Kind denn noch antun? Worauf wartest du noch? In der Suchtberatung kannst du keinen Entzug machen!

    Rumjammern hilft dir nicht. Tu was!

    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Yepp! Und bevor jetzt kommt, dass Du Dir Dein Kind nicht wegnehmen lassen möchtest (was ich sogar verstehen kann):

    Informiere Dich mal über das Schicksal von Alkoholiker-Kindern (bzw. von Kindern aus Suchtfamilien im Allgemeinen) - zum Beispiel hier im Forum in der Rubrik "Angehörige"!
    Auch ich habe erst im Nachhinein WIRKLICH verstanden, was ich meinen Kindern angetan habe. Als ich noch getrunken habe, habe ich es nur geahnt. Und auch das hat mich schon belastet - so wie Dich.

    Also mach - in Deinem und dem Interesse Deiner Tochter - Nägel mit Köpfen. Sie wird es Dir später danken!

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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