Hallo @all,
tatsächlich hat die Pandemie in meinem Leben erstaunliche persönliche Erkenntnisse ans Licht kommen lassen. Also außer denen, die von Aussen auf uns alle hereinprasselten.
Ein Beispiel: Trotz meiner jahrelangen Abstinenz fühlte ich mich oft minderwertig. Auch das ich keinen liebevollen Partner finden konnte, machte mich traurig. Natürlich "wusste" ich durch die vielen Therapiestunden und den guten Gesprächen beim Blauen Kreuz in der Selbsthilfegruppe, dass ich ein "Mensch erster Klasse" (nach dem Gedicht von Friedrich von Bodelschwingh: Wenn du einem geretteten Trinker begegnest, dann begegnest du...) bin. Aber wieso "liebte" mich dann keiner? Also so richtig für immer.
Ich dümpelte also so vor mich hin, mit meiner Frührente, den politischen Freundinnen und dem Ehrenamt.
Und dann: Bäääm! Corona. Nach der irrsinnigen Angst kam im freiwilligen Lockdown - und hier jammere ich auf hohem Niveau: Edeka und Bofrost liefern Essen. Aber seit ich nicht mehr saufe und rauche, hab ich immer Geld übrig - die wichtige Erkenntnis: Ich will überhaupt nicht umarmt werden! Nähe ist mir schon lange so unangenehm, dass ich mir vor Jahren bereits eine Haarschneidemaschine kaufte, damit ich beim Friseur niemanden an mich heranlassen musste, egal ob w oder m.
Und hier schließt sich für mich der Kreis zu meinem neuen Lieblingslied
Wobei es bei mir, wie schon im Musikblog geschrieben, nicht "noch nicht" sondern "nicht mehr" heißen muss/will/kann/darf
Also: ganz wichtig (für mich) ich bin zu respektieren, bin (wieder) anständig. Ich gehe (nicht mehr) zu Dates, ich werde weder geküsst, noch gedrückt, noch sonst was. Und trotzdem (oder gerade weil) bin ich für "ihn" im Lied die Richtige. Cool, den nehm' ich, oder seinen Gaul, oder keinen. Denn mein Leben lang dachte ich, ich "brauche einen". Das ist in meinem Kopf inzwischen Quatsch.
Ja, guuut... Wenn Campino bei mir an der Haustür klingelt, werde ich wohl nochmal ein Auge zudrücken
Habt ihr ähnliche Erkenntnisse? Oder ganz andere? Wird mich freuen, wenn ihr berichtet
Netten Gruß,
ichso - die das alles immer noch mit begrenztem Datenvolumen auf dem Smartphone tippselt, aus Angst vor Suchtverlagerung. Das hat sich nicht geändert.