Hey Leute,
ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben: Denn ich weiß es schon lange, dass ich Alkoholikerin bin. Nur: Außer mir weiß es niemand. Ich würde wahnsinning gerne "die Tür nach draussen" finden und in ein normales Leben zurückkehren können. Noch denke ich, daß ich es alleine und mit eisernem Willen schaffen könnte, denn ich habe einfach wahnsinnig Schiß davor, mich irgendwo und irgenwie zu "outen". Die Hemmschwelle in eine SHG zu gehen ist enorm.
Ich bin 56 Jahre alt,geschieden, alleinlebend und trinke seit gut acht Jahren, mit zunehmender Tendenz. Derzeit bin ich bei ein bis zwei Flaschen Wein pro Tag angelangt, besser gesagt ich trinke diese Menge erst am Abend (in relativ atemberaubender Geschwindigkeit). Ich habe tagsüber überhaupt kein Verlangen nach Alkohol. Und: Ich trinke in erster Linie aus Langeweile, weil ich sonst nix mehr mit mir anfangen kann. Gut, davor waren etliche emotionale Verletzungen, die ich überstehen mußte und nun ist es so, daß ich einfach nur mehr dieses dumpfe Gefühl von "ist ja eh egal" mit Wein hervorrufe, um dann irgendwann besoffen ins Bett zu gehen. Nüchtern betrachtet, stehe ich sozusagen "mitten im Leben", bin "gut situiert", habe einen tollen Job mit Verantwortung und bekomme jede Menge Anerkennung.
Wenn ich das ganze Dilemma so anschaue, sehe ich einerseits jede Menge Optionen, es anders zu machen und dann falle ich doch wieder zurück in diese Gewohnheit des betrunkenen Zustands. All dies zu schreiben, bedeutet schon ein brutales Zugeben des Zustands für mich und fällt mir alles andere als leicht.
Wie habt ihr da rausgefunden? Was war Eure Tür nach draussen in ein normales Leben?
Danke für's Lesen bis hierhin und ich freu mich auf Eure Antworten!