Wie geht es weiter?

  • Hallo Greenfox,
    du hast Recht. Ohne die ganze Vorgeschichte hätte ich mich längst entschieden.
    Und auch wenn es wie eine Ausrede klingt (mit dem Hund). Ich habe mir den Kopf zerbrochen nach einer Lösung. Ich müsste ihn hierlassen weil ich einfach den ganzen Tag arbeite und keine Zeit hab.

    Ich weiß, dass es mir im Moment alleine besser gehen würde. So viel Klarheit hab ich mittlerweile.
    Ich leide und bin unglücklich. Jetzt liegt es an mir, was zu ändern.

    Aber einfach ist das alles nicht. Ich hab viel Energie und Emotionen investiert. Und auch die Hoffnung, das alles zu schaffen. Damit muss ich jetzt erstmal umgehen.

  • Liebe Tinka,

    schön, dass Du Dich wieder mal hier gemeldet hast. Und gleichzeitig sehr schade, dass Du keine positiven Nachrichten für uns hast. Ich war wirklich der Meinung, dass Ihr eine gute Basis für eine positive Fortführung Eurer Beziehung haben könntet.

    Aber jetzt berichtest Du ja anderes. Und das was Du berichtest, habe ich auch schon von anderen Partner gehört und gelesen. Leider ist es nicht so selten, dass es trotzdem nicht mehr gut funktioniert. Obwohl der Partner nicht mehr trinkt. Und so scheint es bei Dir jetzt auch zu sein. So wie Du ihn beschreibst, scheint er extrem unzufrieden mit seiner Situation zu sein. Er müsste ja jetzt schon ein paar Wochen trocken und auch zuhause zu sein.

    Ich kenne das von mir nicht. Ich war von Anfang an sehr froh und dankbar um jeden Tag, den ich nicht mehr trinken musste. Natürlich hatte ich Stimmungsschwankungen, jedoch hatte ich mich doch soweit im Griff, dass ich diese nicht an anderen Menschen ausließ. Aber gegen das, was mich belastet hat, habe ich auch sofort versucht etwas zu unternehmen. Sprich, ich habe mir Hilfe gesucht. Ich habe darüber gesprochen, mit unterschiedlichen Menschen. Das war immer sehr hilfreich. Und er sollte natürlich gerade mit Dir sprechen, damit Du einschätzen kannst, was da ihn ihm eigentlich gerade abgeht. Ich könnte mir vorstellen, dass es für ihn auf Dauer schwierig sein wird ohne Alkohol zu leben, wenn er hier nicht versteht, dass er aktiv etwas tun muss.

    Das hier...

    Zitat

    Ich war so positiv und dachte, wir schaffen alles, aber leider bin ich wohl gescheitert.

    ... ist doch hoffentlich nicht Dein Ernst, oder? Du bist doch nicht gescheitert. Du hast doch alles gegeben. Er hat getrunken und er ist derjenige, der sich jetzt zurück zieht und sein Ding macht. Im Gegenteil, Du bist immernoch da obwohl Du sicher längst mit bestem Gewissen die Koffer gepackt haben könntest.

    Bitte achte auf Dich und Deine Bedürfnisse. Eine räumliche Trennung könnte Euch beide weiter bringen. Dich auf jeden Fall, weil Du Dein eigenes Leben leben kannst und dann deutlich spüren wirst, wie Du Dich damit fühlst. Und für ihn wäre es die Gelegenheit mal in Ruhe darüber nachzudenken, wie er eigentlich weiter leben möchte. Eine räumliche Trennung muss nicht sofort das Ende der Beziehung bedeuten, notfalls würde sie aber das Beenden der Beziehung (für Dich) erleichtern und einfacher machen.

    Alles alles Gute für Dich und ich wünsche Dir, dass Du einen guten Weg finden kannst.

    LG
    gerchla

  • Hallo Gerchla,

    wenn wir mal reden, sagt er mir, er ist unzufrieden mit sich selbst. Glaub ich ihm auch. Ich weiß, dass es nichts mit mir zu tun hat, trotzdem belasten mich diese Stimmungsschwankungen extrem.
    Und ich merke, dass ich immer ruhiger werde und auch immer weniger rede. Das ist nicht gut.

    Er geht weiterhin zur Gruppentherapie und hat auch nichts getrunken.
    Ich habe aber auch momentan das Gefühl, er hält es nicht durch, weil es einfach noch zu viele Baustellen gibt, die er nicht bearbeitet. Aber das sind nicht meine Baustellen und da kann und will ich nichts machen. Ich habe ihn so oft in den Hintern getreten, es reicht. Wenn er jetzt noch nicht aufgewacht ist, dann ist das nicht mein Problem.

    Ich denke, ich hab mich emotional ziemlich entfernt in den letzten Wochen und ich warte momentan noch ab (auf was warte ich eigentlich? Ich weiß es selbst nicht).
    Aber der Auszug rückt näher. Ich wünsche mir die Zeit der Reha zurück, wo ich meinen Tagesablauf planen könnte und Auszeiten hatte, wenn ich das wollte. Einfach nach der Arbeit nach Hause kommen und wohlfühlen, ohne Stress. Das hab ich momentan leider nicht.

    Ich weiß, dass es ihn extrem runterzieht, wenn ich gehe, aber auch das ist nicht mein Problem. So klar bin ich mittlerweile.
    Wenn ich jetzt noch ne gute Lösung für meinen Hund finde, wäre es perfekt, aber das ist ein anderes Thema.

    Ja es tut mir auch leid, ich habe wirklich alles versucht, aber manchmal muss man einsehen, dass es nicht reicht. Es sind immer beide dafür verantwortlich und wenn er nicht mitziehen kann/will, dann muss ich die Konsequenzen ziehen.

    Er lebt gerade in seiner Komfortzone und ruht sich aus. Leider ist er nicht wie du und sucht sich Hilfe, für die Unzufriedenheit.

    Ich danke dir, für deine Worte und deine Tipps. Das macht mir immer wieder bewusst, dass ich nicht Schuld bin.

  • Geht mich ja eigentlich nichts an und wenn Du den Entschluss fassen solltest, ihn zu verlassen, dann ist das eben so. An sich sage ich ja selbst, warte nicht ewig.

    Allerdings..bei mir stand der Entschluss, mit dem Trinken aufzuhören, von Anfang an fest und ich war auch immer zufrieden trocken in dem Sinn, das ich diesen Entschluss nie angezweifelt habe.
    Nach so ein paar Monaten, wie Du jetzt hier bist, hörte bei mir die Anfangseuphorie aber erst langsam auf und die wirklichen Probleme kamen erst langsam zum Vorschein. Es dauerte dann noch ca. 4 Jahre, bis ich überhaupt wirklich wusste, wo mich der Schuh drückte, und noch zwei oder drei Jahre, bis ich aus dem Gröbsten langsam raus war. Es war trotzdem anders, als wenn ich weiter gesoffen hätte.

    Alles in allem wollten sich mein Partner und ich mehrmals trennen, aber immer wars dann kurz danach so, dass das ja noch schlimmer gewesen wäre. Mein Partner hätte möglicherweise noch weniger damit leben können als ich. Aber überlebt hätte ers, da bin ich mir sicher, so ein Abhängigkeitsverhältnis würde ich gar nicht haben wollen.
    Und ich hab meinen Partner, der mir sein persönliches Unglück mit der Situation auch vorgelebt und auf seine Weise vorgeworfen hat - genau das, was Du auch tust - gezwungen, selbst Therapie zu machen, sonst wäre ich nämlich weg gewesen. Der dachte auch, ich brauche ihn unbedingt, aber in Wirklichkeit wars andersrum mindestens genau so. Und ich weiss von anderen Alkoholikern, dass genau das lätscherte Gesicht des Partners genau das war, was sie nicht mehr sehen wollten und konnten. Diese Opferhaltung, ich bin die arme Sau, die es mit Dir aushalten muss....dazu zwingt Dich wirklich keiner. Es ist genau so Deine Entscheidung, und entweder stehst Du dazu oder eben nicht. Du eierst genau so in der Gegend rum.

    Deine Laune ist Dein Problem, genau so wie seine Laune seins ist. Und Du bist auch schlecht drauf, gibts ja wohl kaum Zweifel dran. Und das könnt Ihr Euch gegenseitig an den Kopf knallen, wer da für wessen schlechte Laune (mit-) verantwortlich ist, hilft nur keinem von Euch beiden.

  • Auch wenn ich Dir sonst meist in fast allem zustimme, aber in diesem Fall: Ich denke nicht, dass Tinka oder irgend jemand es auf sich nehmen und Dir nachmachen muss und sich immer weiter runterziehen lassen muss.
    Erst die Zeit, in der der Partner/die Partnerin gesoffen hat - man hat es irgendwie ausgehalten. Dann hat er sie eine Therapie o.ä. gemacht und macht eine Zeit der Veränderung durch - man hält immer noch durch und toleriert immer noch Vieles.
    Aber Alles und Jeder hat eine Toleranz-/Schmerzgrenze.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Müssen tut sie sowieso nichts.
    Weder bin ich weisungsbefugt noch bilde ich mir ein, dass ich das entscheiden könnte.

    So schlimm wie ich das gerne darstelle, wars bei und gar nicht. Phasenweise schon, aber unterbrochen auch durch lange andere Phasen. Sonst wären wir uns kaum einig gewesen, dass wir lieber weitermachen, so masochistisch sind wir nun auch nicht veranlagt.
    Es gab Phasen, wo wir uns mehrere Wochen am Stück - trotz ehrlicher Versuche, das zu lassen - fast täglich in der Wolle hatten und uns gefragt haben, obs das noch bringt. Wir konntens halt nicht lassen, es gab Reibungspunkte und Dinge, die wir uns gegenseitig nie verziehen hatten, die dann halt gerne mal hochpoppten.

    Aber zwischendrin gab es auch genug, weswegen wir es dann doch besser fanden, weiter zu machen.
    Ich war auch nicht durchgehend unzufrieden, es gab nur nen wesentlichen Punkt bei dem ich lange nicht wusste wie ich damit umgehen sollte und wollte. Und das war teilweise was Äusseres, wo mein Partner eher ähnlicher Meinung war wie ich.
    Und mein Partner hatte definitiv eigene Baustellen. Das ist aber auch eher "normal".

    An sich hab ich nur deswegen geschrieben, weil Tinka schreibt, er trinkt nach wie vor nicht und geht auch in seine Gruppentherapie, dabei ist er jetzt vielleicht ein halbes Jahr trocken und da gibts genügend Beispiele - auch hier - wo nach einem halben Jahr noch längst nicht alles paletti ist. Es macht ja was, so ist es ja nicht. Und bei mir gings halt auch nicht so schnell, wie ichs gerne gehabt hätte. Mehr ist da nicht.

    Ausserdem weiss ich natürlich überhaupt nicht, wie das zwischen den beiden wirklich aussieht, das ist ja grundsätzlich immer schwierig, das von aussen zu beurteilen, warum jemand nun zusammen bleibt oder sich trennt usw. Ich wollte nur noch mal nen Denkanstoss geben. Was da draus wird, hat mit mir eher weniger zu tun.

    Gruß Susanne

  • Hallo Tinka,
    schön, wieder mal hier zu studieren.
    Auch bei mir/uns geht es ständig auf und ab.
    Ich selber weiß auch noch nicht, wie unsere Beziehung weiter gehen wird.
    Mein Mann wurde im Oktober entlassen. Ihm fällt das Alleinsein sehr schwer, das gibt er mir immer wieder zu verstehen. Ich weiß, wie einsam er sich fühlt. Mir gelingt es jedoch immer noch nicht, wieder neues Vertrauen aufzubauen, um öfter und länger zu ihm zu gehen, zu Besuch in der eigenen Wohnung zu sein fühlt sich komisch an.
    Er hat mich wieder belogen, erwartet von mir, dass ich ihn verstehe, und auch mal ein Wochenende mit ihm verbringe. Leider kommt es immer wieder relativ schnell zu unseren typischen Meinungsverschiedenheiten, wenn wir über unsere Probleme reden. Ich kann im Moment unsere Nähe nicht genießen, sondern es ist für mich Stress, weil ich weiß, dass ich seine Erwartungen nicht erfülle. Ich weiß auch, unser Weg ist noch lang. Ich bin jedoch auch nicht in der Lage, einen Schlussstrich unter unsere Beziehung zu machen.
    Uns hält noch ein Band, das zerreisst vielleicht nie, ein Band unseres Lebens.
    Tinka, wie geht es dir gesundheitlich. Es ist sehr wichtig, dass es dir gelingt, was für Dich zu tun, dir Gutes zu tun, aus dem Du Kraft schöpfen kannst. Dein Hund ist ein unglaublich wichtiger Partner, er hilft dir sehr und ich merke, was dir das Tier bedeutet. Gibt es vielleicht in deiner Nähe sowas, wie einen Hunde-Kindergarten. Hier in unserer Nähe gibt es so was. Da geben Leute ihre Hunde tagsüber ab, wenn sie auf Arbeit sind und holen das Tier nach der Schicht wieder ab. Vielleicht findest du auch andere Leute, denen Du Deinen Liebling tagsüber anvertrauen könntest.
    Für mich persönlich ist der Abstand mein Rettungsanker.
    Einen gemeinsamen Tag zusammen zu verbringen, kann ich mir im Moment gar nicht vorstellen.
    Ich komme mit seinen Stimmungsschwankungen und depressiven Einstellungen einfach nicht klar. Das kann mein Mann nicht verstehen, weil ich zu allen anderen eine sehr fürsorgliche Person bin. Nur ihn lasse ich allein.
    Ich kann meinen Tag planen und was ich schaffe, ist ok. wozu ich gerade keine Lust habe, das lasse ich einfach für den nächsten Tag. So viele Freiheiten wie jetzt, habe ich noch nicht in meinem Leben erlebt. Das tut mir unglaublich gut. Ich war immer auf 120%, und das war manchmal nicht genug für meinen Ehrgeiz. Ich hätte nie von mir gedacht, dass ich mal so gelassen werden kann. Das tut mir gut.
    Liebe Tinka, ich wünsche dir Kraft und Mut, den Schritt zu gehen, den dir Dein Herz vorgibt. Wenn du erst richtig krank bist, fällt es sehr schwer, eine Veränderung im Leben zu bewirken.
    Pass gut auf dich auf und genieße jede schöne Kleinigkeit.
    Alles Gute - Bea

  • Hallo!
    Ich habe mich leider ewig nicht gemeldet. Das tut mir leid.
    Insbesondere an Gerchla hab ich oft gedacht, an die Ratschläge, an die lieben Worte.

    Ich wollte nur ein kurzes Update geben. Auch in dem gleichen Thread, vielleicht kann ja irgendein anderer Angehöriger irgendwas von rausziehen.

    Um es kurz zusammenzufassen. Ich stand absolut hinter meinem Partner, ich war der Meinung, wir schaffen alles, wenn nicht wir, wer dann?
    Ja dumme und naive Vorstellung....
    Ich hatte letztes Mal schon geschrieben, dass ich fast verzweifelt bin, weil er nicht mit mir redet.
    Er ist jedem Gespräch aus dem Weg gegangen. Er hatte immer Recht, er hat mich klein gemacht.

    Ich habe leider sehr sehr lange gebraucht, um zu begreifen, dass es gescheitert ist.
    Ich hatte 1000 Ausreden, insbesondere den Hund. Und auch, dass ich irgendwas ändern muss, dann wird das schon wieder.

    Ich hatte kein Selbstbewusstsein mehr, ich hatte keine eigene Meinug mehr, ich wurde immer stiller. Ich habe mich zurückgezogen.
    Ich habe zu Hause alles versucht, ich wollte alles perfekt machen. Ich bin dabei komplett auf der Strecke geblieben.
    Ich habe mir psychologische Hilfe gesucht (auf Raten von einem Freund, der sich richtig Sorgen gemacht hat).

    Die Psychologin hat mich sozusagen auf den richtigen Weg gebracht. Es hat gedauert, aber mir wurde klar, dass ich nicht nur extrem Co-Abhängig bin, sondern auch komplett ohne Selbstbewusstsein und völlig klein.
    Ich habe gekämpft, immer noch. Ich habe versucht, mit ihm zu reden. Kein Gespräch möglich. Nur Vorwürfe .... Ich habe alles gemacht, aber es war nicht genug.

    Es hat noch lange Zeit gedauert, bis ich mich entschieden hab, auszuziehen.
    Ich habe lange Wohnungen gesucht und hatte immer was auszusetzen. Ich war noch nicht so weit.
    Aber zu Hause wurde es nicht besser.
    Zu der Alkoholsucht (er ist immer noch trocken), kam dann aber die Suchtverlagerung. Kauf- und Süßigkeitensucht.
    Ich konnte gar nicht so schnell wegräumen, wie neue Pakete kamen. Irgendwann stand die ganze Wohnung voller Kartons. Ich konnte mich nicht mehr bewegen (ein einziges Chaos) - Gespräche nicht möglich.... Und irgendwann konnte ich nicht mehr atmen.
    Allergisches Asthma. Mehrmals in der Notaufnahme. Dauerhaft Cortisonspray.

    Irgendwann, als ich gar nicht mehr suchen wollte (weil ich keine Kraft mehr hatte), habe ich DIE Traumwohnung gefunden.
    Kein Kompromiss, 3 Zimmer, riesen Balkon, großes Bad mit EBK und super Fußbodenbelag.
    Ich müsste mich schnell entscheiden. Eine Nacht drüber geschlafen, aber ich wusste, wenn ich das nicht mache, werde ich es immer bereuen.
    (Ich hab anscheinend das Glück, bei einem Arbeitgeber zu arbeiten, bei dem jede Wohnungsbaugesellschaft einen mit Kusshand nimmt.)
    Ich hab die Wohnung sofort bekommen.

    Ich bin eine Woche vor Weihnachten ausgezogen. Der Hund ist bei ihm geblieben (er kümmert sich leider nicht so, wie ich gehofft hab) aber er kümmert sich irgendwie.
    Ich hol den Hund ab und zu ab.
    Aber auch das werde ich jetzt massiv einschränken, weil er mich immer noch gerne verletzt (verbal). Er kann mir nicht mehr wirklich wehtun, ich sehe ja jedesmal sein Haus. Immer noch ein einziges Chaos und er kriegt sein Leben nicht in den Griff.
    Aber mit dem Hund kann er mich treffen.

    Aber egal. Genug gejammert.
    Mir geht's super in meiner Wohnung, ich freue mich über mein neues Leben, ich habe seit dem Tag des Auszugs kein einziges mal das Spray genutzt. Ich kann wieder atmen.
    Ich hatte zwischenzeitlich so massiv abgenommen. Wog noch 56 kg bei 1,75. Das war viel zu wenig.

    Ich habe jetzt zugenommen (wieder 3 kg) und wenn ich mal bei ihm war, freue ich mich extrem auf meine Wohnung. Platz, und Luft zum Atmen....
    Ich muss mir jetzt langsam wieder einen Freundeskreis aufbauen. Ein paar sind mir geblieben, aber nicht viele.
    Durch diese Beziehung hab ich mich leider sehr isoliert.

    Also an alle, die in einer ähnlichen Situation sind: Habt die Kraft euch zu trennen, wenn ihr merkt, es geht nicht mehr.
    Grundsätzlich bin ich der Meinung, man kann das schaffen, aber man muss auch rechtzeitig die Reißleine ziehen.

    Lasst euch nicht so reinziehen wie ich. Und leidet nicht so.
    Spätestens, wenn der Körper streikt, muss man aufpassen.

    Vielen Dank an dieses Forum. Ihr habt mir den Start gegeben und mich vorbereitet....
    Danke Gerchla für deine lieben Worte, danke Greenfox für die ebenfalls lieben, aber auch sehr eindeutigen Worte ...
    Und auch danke an Susanne, du hast mich oft auf die Palme gebracht, aber auch du meinst es gut, hast nur ne etwas andere Art. Aber mittlerweile kann ich mit deiner Art umgehen.
    Vielen Dank an alle anderen, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen.
    Ich werde immer mal wieder hier reinschauen. Das ist in letzter Zeit echt auf der Strecke geblieben. Aber ich war gestresst....

    Ich werde immer mal wieder mitlesen, solange es mich nicht belastet. Denn das kann ich gerade nicht gebrauchen.
    Vielen Dank für alles.

  • Hallo, Tinka!

    Schön, dass Du Dich mal wieder meldest :)
    Und nach Deiner "Wasserstandsmeldung" scheint Dir das Wasser ja nicht mehr Unterkante-Oberlippe zu stehen - was mich mächtig für Dich freut :blumen:

    Ja, nicht nur wir Süchtlinge brauchen oft ziemlich lange und müssen meist erst unseren "Tiefpunkt" erreichen (der für jeden anders aussieht), ehe wir uns (hoffentlich) endlich doch aufraffen, unser Leben zu ändern.
    Auch bei den Angehörigen, insbesondere den Eheleuten, ist es schwierig, sehr schwierig. Vielfach spielt da auch ein falsch verstandener Hilfsgedanke ("Ich kann ihn/sie doch nicht im Stich lassen!"), verbunden mit permanenter Gewalt (psychischer Gewalt) durch den/die Partner/in ("DU bist doch Schuld, dass ich trinke! Und wenn Du mich verlässt, tue ich mir etwas an!") eine große Rolle.

    Deshalb ist es gut, dass Du auf Deinen Freund gehört und Dir Hilfe gesucht hast!

    Vielleicht solltest Du, auch wenn es Dir natürlich zunächst schwer fallen wird, auch die letzte Brücke abreissen!?!

    Gruß wikende091
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Susanne, du hast mich oft auf die Palme gebracht, aber auch du meinst es gut, hast nur ne etwas andere Art.

    ich sage, was ich denke. Ob ich es gut meine, lassen wir mal dahingestellt. Ich hab ne ganze Menge von diesem sogenannten "gesunden Egoismus".

    Für mich heisst Selbsthilfe in erster Linie, dass sich jeder selbst hilft. Unter Verwendung des Erfahrungsaustauschs und eventuell anderer Blickwinkel. Einen anderen Blick auf die Dinge habe ich sicher manchmal.

    Und Wut - oder auf die Palme bringen - rührt das Denken manchmal kräftig durch. Und mir selbst ging es früher oft so, das ich genau das - bei allem Verständnis auch - gebraucht habe. Vor allem, wenn mein eigenes Denken nicht zur Lösung führte. Mir haben schon auch einige Leute Dinge gesagt, die mir nicht gefallen haben. Sie haben mich aber öfter mal zur Selbstreflektion gebracht. Deswegen muss ich ja trotzdem nicht tun, was mir jemand sagt, wenn es passt, passt es, wenn nicht, dann nicht. Das kann ich ja dann entscheiden. Zum Teil hat es mir sogar geholfen, wenn mir jemand schaden wollte, weil ich mich dann auf die Hinterfüße stellen musste.

    Es kommt drauf an was hinten raus kommt, sagte mal jemand. Wenn es Dir jetzt besser geht und Du Deinen Weg gehen kannst, dann hast Du meinen Segen.

    Gruß Susanne

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