Versuche schon seit 10 Jahren vom Alkohol loszukommen

  • Rekonvaleszent

    Zitat

    Hast Du keine Hobbies, Frau, Familie, Freunde, die dich ein Stück weit auffangen und unterstützen können?

    Nein, in der Hinsicht gibt es gar nichts mehr. Ich habe noch einen guten Freund, den ich aber mit meinen Alkoholproblemen nicht belasten möchte.

    Daneben habe ich noch eine 84-jährige Mutter.

    Hobbies habe ich natürlich auch. Fahrradfahrern, Schwimmen, Wandern, Lesen. Diese Hobbies kann ich nur ausüben, wenn ich abstinent bin.

    Was Frauen anbelangt, sagt man mir nach ein ausgesprochener Frauentyp zu sein, was aber nicht unbedingt ein Vorteil ist. Frauen mit denen ich gerne eine feste Beziehung eingegangen wäre, sahen mich als unzuverlässigen Hallodri an. Na ja, ... im Grunde war die Einschätzung meiner Person in der Vergangenheit gar nicht mal falsch.

  • Hallo Otto,

    Ich hab ein komisches Gefühl bei deinen Posts, ich weiss echt nicht in wie weit Du uns nicht verarschst? Nach deiner Beschreibung bist du EIGENTLICH ein Mathe-Genie, ein wahrer Frauenheld und Suchtexperte im Thema Alkoholismus. Aber dann in der Realität doch ein nasser Single-Alkoholiker der von Hartz vier lebt? Ich kann das nicht ernst nehmen sorry...Ich werte dich keines Wegs ab, nur scheinst du irgendwie vom Leben bestraft...Verkanntes Talent, mit der Beziehung wills trotz Charme „en masse“ nicht klappen genauso wie mit der Abstinenz trotz aller Erfahrungen und allem Wissen...?

    In Foren entstehen oft Verständnisprobleme, das Kommunizieren ohne Stimme, Mimik, reales Gesicht als Gegenüber lässt leicht Fehlschlüsse zur Person zu, falls ich mich irren sollte tut es mir leid. Es ist trotzdem das Gefühl das du bei mir hinterlässt. Vielleicht hat aber auch der Alkohol schon mehr angerichtet bei dir als du wahr haben willst?

    Rina

  • Du weisst schon Alles, vor allem besser, Du bist ein toller Typ, der locker einen Riesen-Haufen Kohle verdienen könnte, der absolut selbstständig, autonom und zuverlässig arbeiten kann, ein Frauentyp ist, viele Hobbies hat ...

    Du hast nur ein riesiges Ego-Problem. Schon mal was von Selbstüberschätzung gehört?

    Ich habe das Gefühl, wenn Dir jemand etwas erzählt, dass die Tapete der beste Zuhörer ist und Du nur deshalb ZWEI Ohren hast, damit der Hohlraum dazwischen die Töne passieren lassen kann.
    Der Einzige auf der Welt, der von irgendetwas Ahnung hat, bist Du.

    Ich frage mich, was Du dann hier willst. Hier, bei uns Hobby-Suchthelfern. Wenn schon die Ärzte keine Ahnung haben.

    Also - ich bin raus. Ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem weiteren Weg ... wo auch immer der Dich hinführt.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Keine Ahnung. In Foren ist natürlich vieles möglich. Dann amüsiert er sich halt über uns. Wir werdens überleben.

    Ich kenne bzw. kannte im realen Leben aber auch schon hochintelligente Leute, die sich selbst mehr oder weniger teilnahmslos beim Verrecken zugeguckt haben. Ohne jede Selbstempathie genau wussten, was sie taten, wenn sie nüchtern waren. Besoffen dann eher selbstmitleidig. Oder einfach nicht geschnallt haben, wie ernst es ist. Da machst Du dann letztlich Sterbebegleitung. Alkoholismus ist eine potentiell tödliche Erkrankung, die auch das Gemüt betrifft, und irgenwo müssen die Toten ja sein. Und es gibt Frauen, die auf solche Typen abfahren.

    In der Gruppe hörst Du irgendwann , xyz ist mit einer Tablettenvergiftung tot aufgefunden worden, wahrscheinlich Absicht. Oder er hat nen banalen Herzstillstand.

    Meinen Vater habe ich dabei ja teilweise begleitet. Ich hab das akzeptiert, dass er keinen Sinn drin gesehen hatte, aufzuhören. Allerdings hat er sich da auch selbst nichts vorgemacht, war immer klar dass er sowieso nicht aufhört. Und ich hab ja selbst auch lange so gedacht.

    Ich glaube das bringt gar nichts, da Vorwürfe zu machen, es ist Ausdruck einer Krankheit. Er kann ja gar nicht aufhören, entzieht sich seiner Macht. Und ich glaube, wenn er sich ändern könnte, dann hätte er das bereits getan. Ein Punkt, warum er sich dann auch als Versager sieht, der ihm nicht leid tut.

    Mann, Alter, ich hab eine lockere Sprache, aber bei Dir hört sich das auch schon so an, wie wenn Du noch einen letzten müden Versuch machst und zur Hälfte das Leben schon hinter Dir lässt. Hört sich irgendwie so nach Lebensbilanz an. Das müssen wir dann auch akzeptieren.

  • Rina

    Was Du schreibst ist Blödsinn.

    Ich bin kein Frauenheld – ganz im Gegenteil.

    Mir ist erst im höheren Alter klar geworden, dass ich nicht Scheiße aussehe.

    Selbst im Puff haben mich Nutten angepöbelt: "Was willst Du denn hier?".

    Warum sollten Alkoholiker nicht auch positive Eigenschaften haben?

  • Rina

    Zitat

    Bei dir scheinen alle diese guten Qualitäten nur keine Früchte zu tragen, schade.

    Danke Rina für Deinen Kommentar. Ich versuche mich zu bessern. Das ist aber jetzt auch kein blabla. Ich versuche es wirklich.

  • Ich weiß bei dir nicht weiter. Vielleicht bist Du einfach noch nicht so weit und es geht dir gesundheitlich "noch" zu gut, um das Ruder herum zu reißen. Da Du auch Pillen schluckst, bin ich reiner Ex-Trinker nicht der richtige Ansprechpartner. Das Feld der Pillen ist halt nicht meine Baustelle. Insbesondere, wenn man die mögliche Wechselwirkungen mit dem Alk berücksichtigt. Mein Therapeut in meiner ambulanten Therapie meinte in unserer Runde, dass die Kombi Pille+Alk sehr kniffelig und schwieriger zu knacken sei, als der reine Suff.

    In diesem Sinne
    mach's gut. Ich bin hier raus.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Rekonvaleszent

    Es gibt Menschen, die täglich 10 Valium 10 zu sich nehmen.

    Von so einer hohen Dosis sich zu lösen ist deutlich schwerer als von Heroin loszukommen.

    Einziger Vorteil bei Pillen oder illegalen Drogen ist, dass man ohne gesundheitliche Gefährdung (im Gegensatz zum Alkohol) von heute auf morgen damit aufhören kann.

    Natürlich dreht man dann am Rad, nicht wie beim Alkohol 4-5 Tage sondern 4-5 Wochen.

    In Asien gibt es alternative Suchtbehandlungen:

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    Der Aufenthalt und die Behandlung ist dort sehr preiswert, teilweise sogar kostenlos. Die nötige Kohle für einen Flug hätte ich.

  • „In Asien gibt es alternative Suchtbehandlungen

    Die nötige Kohle für einen Flug hätte ich.“


    Nunja, ist im Moment wohl nicht die naheliegende Lösung für dein Problem...geschweige denn von machbar in den nächsten Monaten.

    Plan B?

  • Jo.

    Ich hatte lange, bevor sich dann die Sauferei zu meinem Hauptproblem entwickelt hat, eine handfeste Polytoxkarriere hingelegt. Ich hatte jahrelang kohlschwarze Gedanken, so quasi wie depressiv auf Speed. Und mir war so ziemlich alles egal, also auch lebensgefährliche Aktionen.

    Und ich hatte zwar theoretisch auch ganz gute Möglichkeiten, aber ich war dermassen vernagelt in meiner Denke, dass eine ganze Reihe Leute, Leute, die mir zu gerne da raus geholfen hätten, absolut keine Chance hatten, an mich ran zu kommen. Ich treffe heute noch ab und an Leute, die sich wundern, dass ich noch lebe.
    Mich hätte definitiv niemand retten können, weil ich hatte wirklich noch bessere Tricks drauf, meinen potentiellen Rettern durch die Finger zu schlüpfen, als die. Psychologen, *lol*. Ich war irgendwie voll auf dem Selbstzerstörungstrip und in absoluter Abwehrhaltung. Und dabei hattte ich es irgendwie trotzdem noch drauf, für manche Leute faszinierend zu sein, also ich hab mich da drin sogar noch gesonnt, damit kokettiert.

    Bei mir wars der reine Zufall, dass mir irgendwo weit draussen mal ein Licht aufgegangen ist, bei dem ich so was wie Lebenswillen entdeckt habe.
    Es war im übrigen von allem was dabei, was der Schwarzmarkt und irgendwelche Arzneischränke damals hergeben haben. Also so richtig um sich selbst komplett das Licht auszublasen.
    Trotzdem sass ich danach natürlich ziemlich in der Scheisse, weil ich mich jahrelang ausser um meine Drogenversorgung um nichts gekümmert hatte. Samt Offenbarungseiden und Gläubigern, die mir im Nacken sassen und mir noch 15 Jahre später das Gehalt gepfändet haben, als ich längst ein normales Leben zu führen versucht habe, was ja aber auch erst mal mit Saufen zum Runterkommen ging. Irgendwo auch eine Suchtverlagerung. Privatinsolvenz gab es zu dem Zeitpunkt nicht, und nachdem ich das Saufen dann auch noch aufgehört hatte, hab ich ne zeitlang einen Job gemacht mit dem ich das dann endgültig aus der Welt schaffen konnte. Obwohl ich auf diese Art von Job auch keine rechte Lust hatte, aber es war halt ne Gelegenheit völlig neu anzufangen. Ausserdem war es gut für mein Selbstbewusstsein, dass ich das hingekriegt habe.

    Gesoffen habe ich damals - Polytoxzeit - zwar auch schon, aber das war aus meiner Sicht nur Beikonsum und hab ich überhaupt nicht ernstgenommen, wurde auch erst 10 Jahre später wirklich zum Problem. Und da hatte ich dann auch schon gewisse Ressourcen, weil ich ja schon mal aus so ner Scheiss-Situation rausgekommen war. Ausserdem hatte ich auch schon einiges nachgeholt, es waren aber trotzdm noch genügend Baustellen offen. Aber es war nicht mehr ganz so katastrophal.

    Von der damaligen Szene ich der ich mich dabei, also zu den Polytoxzeiten, meistens bewegt habe, hat es zirka die Hälfte auch tatsächlich nicht überlebt. Und ich war wie gesagt auch knapp davor.

    Also wenn ich das Wort Freak in den Mund nehme, dann meine ich damit mit Sicherheit auch mich selbst. Und der ganze Mist, der bei Dir sein könnte - wie gesagt, ich rate ja nur - war bei mir schon mal ziemlich Realität. Ist nur schon noch länger her als die Sauferei.

    Und bei mir hat das sehr lange gedauert, bis ich Hilfe erfragen und dann auch annehmen konnte. Und bis ich davon lassen konnte, mir da was beweisen zu wollen und zu akzeptieren, dass da zumindest die meisten auch nur ihren Job gut machen wollen und im Prinzip ziemlich hilfsbereit sind, wenn man sie nicht zu blöde anredet.
    Ich bin halt irgendwann über meinen Schatten gesprungen, weils dann auch bei der Sauferei irgendwann absolut auf der Kippe war samt wieder lebensgefährlichen Aktionen und ich im Laufe der Jahre mehr und mehr einen Blick von aussen auf mich selbst hatte und gesehen habe, was ich gemacht habe und dass es auch ganz anders laufen könnte, wenn ich mich nicht so dermassen deppert oder auch geisteskrank anstellen würde. So wie es jetzt eben schon eher läuft.

    Wegen mir kannst Du da gerne rauskommen und mir ist das auch schnurz mit welchen abgefahrenen Methoden. Nur, wenn das so ähnlich läuft wie bei mir, dann ist da von aussen vielleicht nicht viel zu machen. Ich wollte Dir das nur schreiben, denn ich sehe ja auch keine Möglichkeit, wie ich Dir dabei helfen würde. Wie gesagt, bei mir war das Zufall oder ein höheres Lichtchen oder tief drinnen ein Rest Selbsterhaltungstrieb, der verschüttet war und zum Vorschein kam, als gar nichts mehr ging.

  • Ich habe Kontakt zu einem thailändischem Kloster, das Suchtbehandlung vornimmt aufgenommen. Sie haben mir geantwortet und mich eingeladen.

    So schwer ist das nicht. Ich begebe mich zu einem Flughafen, steige in einen Flieger und nehme drüben in Thailand ein Taxi, bleibe dort einige Wochen und dann geht es wieder zurück.

    Außerdem sind die Patienten dort nicht ausschließlich Thailänder, sondern Amerikaner, Australier und Europäer, die genauso ticken wie ich.

    Soweit ich es sehe, wird dort überwiegend Englisch gesprochen.

  • Und Corona-Reisebeschränkungen gelten für alle ausser dich? Ich denke mal die Thais warten nur sehnsüchtig darauf dass ganz viele infizierte Europäer bei Ihnen einfliegen. Egal... nixweiss0

    @ Susanne
    Danke für diese Zeilen, wenn’s dem eigentlichen Empfänger nicht hilft dann wenigstens mir! So ein Instinkt ums Überleben scheint bei allen zu existieren, er entfacht sich vielleicht nur nicht bei allen gleich stark um Aktionen zur Selbstrettung auslösen zu können.

  • Susanne68

    Ich habe mir Deinen Text nochmals genauer durchgelesen. Ich fühle die Schmerzen, die Du in Deinem Leben erfahren hast.

  • Wir/ich merken Deine hier auch.

    So ein Forum erfordert eine klare Kommunikation.
    Es gibt hier Leute, die schreiben hauptsächlich ihren eigenen Strang und wenn sie das kommentiert haben wollen, dann sagen sie es. Erfordert etwas Übung, und ich habe etwas gebraucht bis ich das kapiert habe. Die Foren, die ich kannte, waren auf Dialog ausgerichtet.

    Gibt ja auch Monolog- und Dialog-Guppen, für beide gibts nachvollziehbare Argumente.

    Da kommt dann jedenfalls nicht auf jeden Beitrag eine ungebetene Bewertung. Und vielleicht auch keine Verletzung. Sondern da guckt man zu, wie jemand seinen Weg geht und wenn er was braucht, kann er es ja sagen. Muss man aber klar äussern, weil die Leute hier ganz unterschiedlich ticken. Und natürlich ist es schwer, zuzugucken, wenn jemand immer wieder auf die Fresse fällt, aber wenn er unbedingt selbst laufen lernen will, braucht er das vielleicht. Wie Du Dir denken kannst, könnte ich das nachvollziehen.

    Aber vielleicht brauchst Du ja auch die Reibung, die Du ja offensichtlich in den Auseinandersetzungen mit den ganzen Fachleuten suchst. Beschäftigt Euch gefälligst mit mir. Rückfälle können auch diesem Zweck dienen.

    Bin jetzt ein paar Tage weg.

  • Hallo Otto,

    Ich finde deine Posts ganz wichtig. Manche hier Lesende wissen nämlich gar nicht, dass sie nach der neurologischen und psychiatrischen Beurteilung auch an einer zusätzlichen Störung erkrankt sind.
    Mir macht es wieder mal klar, was Rauschmittel mit einem machen.
    Wie langjähriger und exzessiver (polytoxer) Konsum von Drogen Hirnschäden davon tragen.
    Ich habe mal gelesen, dass statistisch gesehen jeder dritte Alkohoholiker auch Psychosen hat.
    Deine Beiträge sind in meinen Augen durch Halluzinationen, Wahn, Realitätsverlust und Ich-Störungen gekennzeichnet. Bei deinem akuten Psychosezustand, dem auch der Verlust der Krankheits- und Behandlungseinsicht einhergeht, ist m. Mng. nach eine Akutbehandlung in einem geschütztem Rahmen (geschlossene Station) unumgänglich.

    Alles Liebe dir
    Bleib oder werdet gesund!

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

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