Endlich weg von dem Zeug.

  • Hallo Lena,
    super gemeistert hast du das heute, dass du der Versuchung widerstanden hast! Solche Dinge kann man auch prima in einer SHG teilen. Es muss nicht immer gleich an die intimsten Gedanken gehen. Solche Situationen kennt dort jeder gut.
    Ich war auch nicht körperlich abhängig, aber eben psychisch. Das hast du sehr gut für dich erkannt.
    Vom kontrolliert trinken halte ich nichts. Ich glaube nicht , dass so etwas auf Dauer gut gehen kann. Zu mindestens glaube ich nicht, dass es stressfrei auf dauer gut gehen kann. Denn was hast du davon,wenn du ständig auf der Hut sein musst, dir das nächste Bier krampfhaft versagt, obwohl du es eigentlich trinken möchtest. Für mich war - als ich noch getrunken habe - der Zustand "halb angefüttert" nicht weiter trinken zu dürfen,weil es die Umstände eben nicht erlaubt haben, wesentlich schlimmer als gleich von vorn herein komplett nüchtern zu bleiben.
    Ich halte es für westlich einfacher -und natürlich wesentlich sicherer - komplett abstinent zu leben.
    Und mir fehlt der Alkohol auch nicht. Das war schon nach wenigen Wochen so. Vielleicht kommt dieses Gefühl bei dir ja auch noch. Auch dafür ist eine SHG m.Meinung nach wichtig. Menschen hautnah zu erleben,die abstinent leben und denen es gut damit geht.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Frank

  • Habe gerade ziemlichen Saufdruck. Zum Glück habe ich um 8.30 eine Skypeverabredung, das hilft mir gerade, nichts zu trinken. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, vllt. weil ich nur einen Salat zum Mittag hatte. Habe mir jetzt Reis mit Gemüse gekocht, einen Spaziergang gemacht und werde gleich schön heiß duschen. Ich werde auf keinen Fall trinken, aber gerade fällt es mir echt richtig schwer.

    Vielen Dank für die lieben Worte Frank!

  • Hallo!

    Gegen akuten Druck: Sofort viel Wasser, mindestens 1 l, am besten mit viel Blubber voll, dass der Magen und später die Blase prall gefüllt sind.

    Ruf jemand an oder quatsch mit den Nachbarn, sofern möglich. Ablenkung ist in so einem Fall viel Wert.

    Ich habe mir damals immer gerne das Fahrrad geschnappt und kräftig gekurbelt. So ein Druck dauert meistens nicht lange. Das kann sich schon nach einer 1/2 Stunde wieder legen.

    Viel Erfolg
    Rekonvaleszent

  • Vielen Dank für die Tipps Rekonvaleszent!
    Die Dusche hat schon gut geholfen und jetzt sitze ich gerade mit großer Wasserflasche vorm PC. Ich kann schon spüren dass es nachlässt. Ich hatte noch den Rest Sekt im Kühlschrank... bescheuert, dass ich den überhaupt aufgehoben hatte. Hab ihn in die Spüle gekippt, das hat sich gut angefühlt. Die Dusche hat mir auch insofern geholfen dass ich jetzt im Schlafanzug bin und die Hemmung, nochmal loszuziehen um Alkohol zu kaufen dadurch größer ist.

    Ich rufe jetzt meine Mama an. Vielen Dank!


  • Die Dusche hat mir auch insofern geholfen dass ich jetzt im Schlafanzug bin und die Hemmung, nochmal loszuziehen um Alkohol zu kaufen dadurch größer ist.

    Und genau deshalb wird Einsteigern gearten, den eigenen Haushalt alkoholfrei zu halten. Wenn man sich erst aufraffen muss, um Stoff zu kaufen, hat man bis zum Eintreffen am Getränke-/Supermarkt oder Tankstelle, genug Zeit, den Saufgedanken noch mal kritisch zu beleuchten und zu hinterfragen.

    Wenn das Zeug im Keller steht, ist es bis zum Griff zur Flasche nicht weit.

    Übrigens könnte es gut sein, dass Du deinen Suchtdruck der angebrochenen Pulle zu verdanken hast. Du hast sie doch immer gesehen, wenn Du den Kühlschrank geöffnet hast. Das dürfte deinem blendend funktionierenden Suchtgedächtnis nicht verborgen geblieben sein.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Du hast völlig Recht, Anfängerfehler :-X
    Hab es aber gut überstanden und freue mich jetzt aufs Skypen :) Habt alle einen schönen, klaren Abend!

  • Ich habe gerade mein Skypegespräch beendet und es gibt viel Stoff zum Nachdenken. Ihr kennt sicher alle das Lied "You can be addicted to a certain kind of sadness"... das trifft es. Die Traurigkeit und Melancholie, die ich oft fühle... Ich liebe sie auf eine Weise. Und sie ist bei mir eng verknüpft mit dem Alkoholkonsum. Ich arbeite daran, die beiden voneinander zu trennen...denn traurig sein ist wichtig. Traurig trinken ist vernichtend.

  • Hallo Lena,

    Erstmal Glückwunsch zu deinem Erfolg gegen den Trinkdruck! Sowas kann heftig sein und am besten überwältigt man solche Momente, indem man vorbereitet ist...wenn man weiss, dass dies zur Sucht dazu gehört kann man besser damit umgehen,es akzeptieren und aushalten...ich mag den englischen Ausdruck gerne, er trifft es gut : „Surf it out „

    Wie Rekon schon schrieb hilft viel Wasser,eventuell ein Ortswechsel (in den Wald spazieren gehen ohne Geld!) oder bei mir halfen immer Süssigkeiten. Ich hätte nie Wein zu Süssigkeiten getrunken das schliesst sich gegenseitig aus,kann also akut helfen. Und solche Druckmomente nehmen zum Glück mit der Zeit ab,aber selbst nach 10monaten ohne Alk überkommt es mich manchmal noch! Sag dir immer, dass es nach maximal 30 Minuten in den allermeisten Fällen vorbei ist.

    Melancholisch traurig war ich oft während meiner Trinkzeit...dachte das wäre ein Charakterzug von mir. Stimmt aber nicht, es war nur der Alkohol, der mich depressiv stimmte...seit ich nicht mehr trinke bin ich ein viel positiverer Mensch.

    Wie geht es dir inzwischen? Wie kommst du im Alltag klar?

    Lg
    Rina

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