• @ Betty
    Ja ich hab auch immer gehört : Sie kann das schon.
    Sie schafft das schon.
    Sie kann alles schaffen was sie möchte.

    Ich habe mein erstes Kind mit 18 bekommen.
    Und ja , ich hab das ganz gut geschafft ;)

    Was in den letzten Jahren zusätzlich auf mir lastet, ist dass meine Schwester psychisch erkrankt ist.
    Dadurch wollte ich noch weniger irgendjemanden aus unserer Familie mit meinen Sorgen belästigen.

  • Eine Meisterin des Verstecken und Verstuschens bin ich sowieso.
    Von außen läuft es ja ganz wunderbar.
    Kinder, ein Enkelkind , selbstständig, als optimistisch und lebensfroh werde ich beschrieben.
    Und da bin ich auch.

    Liebe Ilka, genau das kenne ich auch. Immer verstecken und verstuschen und die Fassade aufrecht erhalten, dass nach außen alles gut wirkt. Daher bewundere ich um so mehr, dass du deinem Freund die Wahrheit gesagt hast.
    Da kannst du wirklich stolz auf dich sein und, soweir wie ich das beurteilen kann, ist das ein sehr großer Schritt nach vorne.

    Wie ärgerlich, dass du ausgerechnet jetzt krank geworden bist. Ich drücke die Daumen, dass es nicht allzu langwierig wird.
    Aber vor allem drücke ich die Daumen ganz fest für deinen nächsten wichtigen Schritt, morgen Zuhause.
    Aber das schaffst du schon!
    Vor allem, weil du dir darüber bewusst bist. Vielleicht (wenn du jetzt nicht zu stark erkältet bist) planst du schon mal im Voraus, was du an dem Zeitpunkt machst, an dem du sonst das erste Glas eingeschänkt hast (falls es das bei dir so gab). Muss ja nichts großartiges sein. Z.B. die zweite Folge von "Ohne Alkohol mit Nathalie" Da wird mir immer beim Hören nochmal alles richtig präsent, also die Nachteile, weil die beiden da so konkret drüber sprechen.

    Und denk dran, dass du dich wirklich schonst, wenn du jetzt richtig Angina hast.
    Ich kenne das, ich bin auch selbstständig, da bleibt man nicht einfach mal Zuhause, um sich in Ruhe auszukurieren. Aber gerade jetzt solltest du nicht an deine Grenzen kommen, ob nun körperlich oder auch psychisch. Zumindest ist das bei mir so, dass es viel schwieriger ist, abstinent zu bleiben, wenn ich meine physischen oder psychischen Grenzen überschritten habe.
    Das spukte mir gerade so durch den Kopf, als ich hier in deinem Thread las.
    Gute Besserung wünsche ich dir jedenfalls!
    Minza

  • Hi Minza !
    Ja absolut.
    Bei mir sind es auch die Zeiten wo ich unter Druck stehe.
    Es ist weniger Langweile oder Mangel an Interesse.
    Ich hab mir deine Zeilen zu Herzen genommen und du hast meine Gedanken total bestätigt.
    Ja es is schwierig als Selbststöndige , ich hab da manchmal schon den Wunsch einfach in Krankenstand zu gehen :)
    Ich hab diese Woche total entschärft. Alles abgesagt was nicht unbedingt sein muss. Oder alles was ich gut mit mir vereinbaren kann.
    Ist dann auch immer gleich mühsam finanziell .
    Aber das Projekt TROCKEN SEIN hat jetzt oberste Priorität.

    Ich bin seit frühem Nachmittag daheim und es ist gut gelaufen.
    Bissl einsam hab ich mich gefühlt , so ein Loch , das hab ich immer wenn ich länger mit meinem Freund zusammen war.
    Jetzt kommt dann mein Sohn und wir machen einen gemütlichen Abend.

    Wie lief dein 6. Tag ?

  • Hallo Ilka,

    danke, mein 6. Tag war sehr gut! Ich habe von morgens bis abends gearbeitet, das war zwar stressig, aber heute ein angenehmer Stress. Außerdem habe ich den Luxus, dass ich meine Arbeit wirklich gerne mag.

    Jetzt sitze ich gerade im Wohnzimmer mit einer Tasse leckerem Kirschtee und mein Hund liegt leicht schnarchend neben mir.
    Ich hatte gar kein ekliges schwitzen mehr und heute nicht ein einziges Mal den Wunsch gespürt, zu trinken (na gut, einmal ::) aber nur ganz kurz und es war ganz leicht, darüber hinweg zu kommen)

    Den Feierabend genießen zu können, ist so schön! Das fiel mir schon in der letzten alkoholfreien Zeit (diese 43 Tage) auf, dass der Abend plötzlich richtiger Teil des Tages ist. Sonst hab ich mich komplett weg gebeamt, aber jetzt erlebe ich den Abend bewusst und entspanne mich wirklich (statt "ich brauch jetzt Wein, damit ich runterkomme/abschalte/entspanne...").
    Also heute ist ein sehr schöner Tag, mal sehen, wie es so weiter geht.

    Wow, dass du nichts getrunken hast, obwohl du alleine warst und dich leicht einsam gefühlt hast. Toll! :clap:
    Wie gut, dass du für dich gesorgt hast und mehrere Termine abgesagt hast. In irgendeinem Buch habe ich gelesen, dass die Autorin sich -nachdem sie trocken wurde- um sich selbst genauso gut gekümmert hat, wie sie sich um ein kleines Kind kümmern würde: Genug gesunde Nahrung, genug Schlaf, viel frische Luft und Bewegung. Und wenn ein kleines Kind krank ist, sorgt man für Erholung und Ruhe...

  • Ja das Bild trage ich auch in mir. Dass ich mich um mich kümmere wie im ein Kind :)
    Ich mag meinen Beruf auch.
    Steh mir nur gelegentlich selbst im Weg..
    Beschreibe ich ein anderes mal :)

    Ja das Gefühl is super wenn der Abend zum Genuss wird !!

    Und übrigens Hund hab ich auch :)

    Schwitzen tu ich immer noch in der Nacht. Und gut durchschlafen konnte ich noch nicht.

    Aber - ich freu mich jetzt auf Bett und Buch !!

    Wunderschöne gute Nacht !

  • Hi Ilka,

    wie geht es dir zu Hause angekommen? Hoffe es geht gesundheitlich bergauf?

    Viel Kraft und Mut für Tag 7, wünsche dir viel Sonnenschein und positive Energie!

    Rina

  • Hallo liebe Rina!
    Sehr lieb dass du fragst :)

    Emotional geht es mir gut. Körperlich nicht so. Aber ich denk mir vielleicht hat das auch seinen Sinn und ich übe mich darin mich gut zu pflegen und betreuen :)

    In der Früh ist es - trotz krank sein - so fein nüchtern zu erwachen.

    Ich hatte ja immer wieder abstinente Wochen / Monate und das hab ich immer besonders genossen , das gute Aufwachen.

    Allerdings um ehrlich zu sein , beneide ich schon noch die Menschen die 2, 3 mal im Jahr feiern mit Alkohol können ohne das es problematisch wird.

    Dabei ist es im Moment überhaupt nicht so dass ich Alk vermisse. Nur die Möglichkeit so ab und an mich zu berauschen.

    Wie gehts dir mit dem Thema ?
    Und wie geht es dir generell ? :)

  • Das ist doch schon mal super, dass es emotional gut geht! Von der Krankheit wirst du dich körperlich schneller erholen da alkfrei, es geht bergauf 44.

    Seitdem ich nicht mehr trinke, liebe ich den Morgen! Das ist so die Tageszeit wo ich voller Energie bin, bin ein echter Frühaufsteher und Frühsportler! Wusste ich lange gar nicht weil ich so oft halt verkatert aufwachte...

    Ja solche Gedanken an die gute alte Feierzeit habe ich natürlich auch noch...zu letzt gerade an Weihnachten. Da wurde eine Woche ziemlich viel um mich herum getrunken, ich fand das zum Teil schwierig und fühlte mich ausgeschlossen vom wirklichen Fest. Jetzt ist das Gefühl weg, es geht alles vorüber aber ich hatte so meine paar Tage damit zu kämpfen, hab auch einen Thread aufgemacht...unter Allgemeines "Weihnachten und seine Nachwirkungen", kannst mal nachlesen, musste mich schon ziemlich durchbeissen. Das gute und positive ist, dass ich vor genau einem Jahr an Weihnachten einen Rückfall hatte, nach 4 Monaten ohne Alk. Dieses Jahr habe ich es durchgestanden, das bbehalte ich im Kopf, das ist ein schöner Erfolg. Denn als ich vor einem Jahr rückfällig wurde hat es natürlich im Debakel geendet, es war keine Spur von Freude, Ausgelassenheit oder Feststimmung...ich war einfach nur peinlich und neben der Realität! Das vergisst man aber in so Drucksituationen leider oft, für mich wird es kein unbeschwertes Trinken mehr geben, der Zug ist ab.

    Deshalb betreibe ich auch strenges Risiko-Management...wenn eine Situation zu gefährlich wird lasse ich sie sausen. Meine Abstinent ist zur Priorität geworden, mit ihr steht und fällt mein Leben.

    Sei positiv und glaube an deine Ressourcen, wir haben sie alle in uns man darf nur nie daran zweifeln!

  • Naja, hab ziemlich heftig getrunken, Rum und Wein, viel mehr als sonst üblich... das alles-oder-nichts-Prinzip hat sich verschärft, es war übel. Der Rückfall hat so 5 Tage gedauert. Dann habe ich mich wieder gefangen...zum Glück. Dann wieder ein paar Monate trocken, wieder Rückfall...seit Juni ist es eine rückfalllose Zeit, bin glücklich darüber. Es geht vielen so, man darf sich aber nicht fallen lassen, nicht in so ein fatales Denken rutschen wie "jetzt ist es eh egal". Ich konnte mich immer nach ein paar Tagen wieder aufraffen, aber einfacher wurde es dadurch nicht! Im Gegenteil eigentlich...die Sucht wird stärker habe ich das Gefühl, bie mir jedenfalls.
    Auf der Gewinnerseite sehe ich mich aber noch lange nicht, mein Weg ist noch nicht geschafft, ich bleibe auf der Hut!

  • Hallo Rina!
    Hab deinen Beitrag jetzt gelesen. Mit Weihnachten und Neid und so .
    Ja dann kennst du das ja nur zu gut :)

    Wenn du schreibst, dass es noch ein langer Weg ist bis du stabil abstinent bist - heißt das du rechnest mit einem Rückfall ?

  • Nein, mit einem Rückfall rechne ich im Moment nicht, aber wer weiss, ich meine, mein halbes Leben steht noch vor mir, wer kann das schon sagen?

    Ich meine eher, dass ich sehr auf mich aufpasse und mich nicht freiwillig in "gefährliche" Situationen begebe, die einen Suchtdruck auslösen können. Dazu gehören eben grössere Apero-Anlässe mit Freunden, die des öfteren ausarten. Ich fühl mich da nicht stabil genug, kann nicht sagen, wie ich reagiere und welche Gefühle solche endlosen Trinkangelegenheiten bei mir auslösen...ich muss es mir ja nicht unnötig schwer machen!

    Und ich hätte wirklich geglaubt, so nach 7 Monaten ist das schlimmste vorbei, aber solche Momente gibt es immer noch, eben Festtage...Viele sagen, nach einem Jahr Abstinenz tut sich was, da hat man alle Situationen durch: Geburtstage, Muttertage, Urlaub, Weihnachten, Neu-Jahr, Karneval...Kann mir gut vorstellen, dass da was dran ist.

    Jetzt geht es mir aber wieder sehr gut, die Gedanken des "vom Leben bestraft sein" etc sind weg, es war eine Phase, die ich zum Glück schadenfrei überwunden habe. Aber es war wohl nicht die letzte solcher Phasen, deshalb meine Achtsamkeit!

    Wie geht es dir heute...nach beginn der 2.Woche?? 44.

  • Ah ok verstehe, ja.

    Mir gehts gut.

    Ich war mit den Hunden eine Stunde in den Weinbergen spazieren. Herrliches Wetter, Sonnenschein. Hab es total genossen.
    .... und mir ist erst daheim und Stunden später aufgefallen, dass ich trotz der Umgebung nie an WEIN gedacht habe :D

    Ich geb mir mal eine 1 + dafür :)


  • Und ich hätte wirklich geglaubt, so nach 7 Monaten ist das schlimmste vorbei, aber solche Momente gibt es immer noch, eben Festtage...Viele sagen, nach einem Jahr Abstinenz tut sich was, da hat man alle Situationen durch: Geburtstage, Muttertage, Urlaub, Weihnachten, Neu-Jahr, Karneval...Kann mir gut vorstellen, dass da was dran ist.

    Das finde ich interessant. Ich wollte ganz am Anfang zuerst mal nur für ein Jahr aufhören, damit ich genau das, was Du schreibst auch einmal durch habe, und dann wollte ich mich noch mal entscheiden, ob ich das wirklich besser fand, als weiter zu trinken.
    Dabei habe ich nach den Erfahrungen mit meinen Trinkpausen nicht mehr geglaubt, dass ich auf Dauer weniger trinken würde, ich war nur sehr im Zweifel, ob mir ein nüchternes Leben jemals wirklich Spaß machen würde, und "kampftrocken" vor mich hinvegetieren wollte ich nicht für den Rest meines Lebens, dann lieber noch mal volle Kanne..
    Und ich hab ja schon mal geschrieben, es war bei mir genau umgekehrt, ich dachte es wird furchtbar, ich hab mit 5 Jahren gerechnet, die ich zu kämpfen hätte, und dafür brauchte ich natürlich schon erst mal den Versuch, ob sich das überhaupt lohnt.
    Ich habe so sehr damit gerechnet, dass es total beschi..en wird, dass dann alles, was nicht ganz so schlimm war, schon positiv war. Und vieles ging ja auch ziemlich gut, schon allein das morgendliche Aufwachen und noch mehr. Nach 4 Wochen war ich überzeugt, dass ich nie wieder anfange.

  • @ Ilka
    "Ich geb mir mal eine 1 + dafür :-)"

    Verdiente 1 44.! Ich hab lange Jahre im Weingeschäft gearbeitet und in einem Weingebiet gelebt, man kommt da fast nicht ums Trinken rum wenn man sich in so Kreisen dreht...war natürlich mehr als fatal für eine Alkoholikerin!
    Bleib dran und körperlich aktiv zu sein tut so gut, du wirst dich sehr schnell wieder top fit fühlen!

    Susanne
    "ich war nur sehr im Zweifel, ob mir ein nüchternes Leben jemals wirklich Spaß machen würde, und "kampftrocken" vor mich hinvegetieren wollte ich nicht für den Rest meines Lebens, dann lieber noch mal volle Kanne.."

    Sehe ich genauso. Ich würde das Wort Spass für mich noch nicht verwenden, denn der fehlt mich ehrlich, oder diese Extase, das Extreme halt. Ich glaube aber mit etwas Zeit kann man das auch anders lernen, ohne Suchtmittel...muss nur noch herausfinden wie! Aber es stellt sich so eine innere Zufriedenheit und Ruhe ein. Ich kann wieder hinter meinen Worten und Taten stehen und fast ein bisschen stolz auf die Person sein die ich heute bin. War zu Trinkzeiten nicht der Fall...war dauernd damit bbeschäftigt mich für irgendwelche peinlichen Aktionen zu schämen oder Dinge zu bereuen, meistens beides gleichzeitig. Was für ein be$$$nes Leben...

    "Nach 4 Wochen war ich überzeugt, dass ich nie wieder anfange."
    Beneidenswert. Ich hoffe nie wieder anzufangen, mit einer solchen Sicherheit kann ich das aber nicht sagen. Du hast so zusagen die Hölle erwartet und alles wurde gut, das ist super!

  • Weiss ich nicht so genau, was wirklich besser ist, oder ob es überhaupt so oder anders besser ist. Hauptsache, man schafft es überhaupt irgendwie.

    Bei mir wars ja dann so, dass ich als nächstes richtig euphorisch wurde, weil es so unerwarteterweise gut ging, war wie ein Lottogewinn, mit nichts gerechnet und trotzdem gewonnen, ich war trocken fast wie betrunken, aber so ging das ja auch bei mir nicht weiter. Irgendwann nach einem guten Jahr war ich dann wieder absolut unzufrieden und wusste nicht mehr weiter, nur brauchte ich da den Alkohol schon nicht mehr. Ich habe dann auch gesehen, dass mir der Alkohol dabei gar nicht geholfen hätte, und zwar nicht nur vom Kopf her, sondern auch gefühlt. Ich habe dann angefangen, wieder an meinem Leben rumzubasteln, mich beruflich noch zwei mal verändert bis es dann endlich einigermaßen passte. Trotzdem war es deswegen nicht immer einfach.

    Steht ja hier irgendwo, und irgendwann, nachdem ich diese Phasen durch hatte, wurde ich so was wie realistisch, ich hab dann gesehen, dass das Leben einfach weiter geht, und dass ich weder immer guter Laune noch immer schlechter Laune bin, sondern dass es so kommt wie es kommt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!