...und ein liebes "Hallo" in die Runde *winkewinke*
Tja, und wie fange ich an!? Ich habe das Gefühl, ich stehe vor den Trümmern meines Lebens. Kurz zu mir, ich bin weiblich, 36 Jahre jung, Mutter von 2 kleinen Kindern und habe die letzten Jahre ein "scheinbar" schönes Leben geführt. "Scheinbar", weil ich mir dieses Leben schön getrunken habe.... Dabei hatte ich doch alles. Außer mein persönliches Glücksgefühl, denn dieses kam frühstens nach 1/2 Liter Wein, Vielleicht muss ich weiter ausholen. Vor knapp 5 Jahren versuchte ich das erste mal aus meiner (damals noch intakten) Ehe auszubrechen. Ich war Hausfrau im ländlichen Reihenmittelhaus am Waldrand und hatte das große Privileg ganz und gar für die Familie da zu sein. Mittelklasse Urlaube (meistens 2-3x pro Jahr) waren nie ein Problem, auch die Musikschule und der Sportverein konnten bezahlt werden. Bis irgendwann der Tag (irgendwann im Juli 2014) kam an dem ich nach einem Klassentreffen relativ spät am Abend heimkam und mir die Gespräche noch bis zum Morgen durchs Hirn geisterten. Ich habe mir nichts daraus gemacht und ein paar Tage später das Gespräch zu meiner "damals besten" Freundin gesucht. Ihre Idee: das haben wir gleich. Ich mach und erst mal eine Flasche Sekt auf!? Klar, dachte ich klingt verrückt, aber so machen wir das. Alkohol spielte bis zu diesem Vormittag kein große Rolle in meinem Leben, ich hatte nie das Bedürfnis mir einen hinter die Binde zu schütten und auch gemütliche Abende mit Wein auf der Couch gab es eigentlich nie....
Ab diesem Tag im Juli 2014 nahm die Sache eine gefährliche Wende. Ich ertrug das Leben plötzlich total gut und zu den am Anfang 1-3 Dosen Sekt kam dann oft am Abend eine (oder manchmal auch 2) Flaschen Weißwein dazu. Ich habe nie heimlich getrunken und wurde ab diesem besagten Tag im Sommer zum regelmäßigen Trinker. Immer mit der romantischen Vorstellung das ich kein Problem mit Alkohol habe! Sondern nur noch ohne! Mein Leben dümpelte so daher, es gab gute und weniger gute Tage bis Oktober diesen Jahres. Da kam dann der Horror schlechthin, denn ich habe mich an einem Scheißtag betrunken ins Auto gesetzt und bin jemandem hinten drauf gefahren. Das ganze passierte auf dem Weg zu einem Mann den ich auf dem besagten Treffen kennenlernte.
Mein Führerschein ist weg, ich habe mich von meinem getrennt und lebe aktuell bei meinen Eltern- die Kinder sind bei meinem noch-Mann. Das war der Tag an dem ich mir eingestehen musste das ich definitiv ein gewaltiges Problem habe. Ich habe seitdem nichts mehr getrunken, ich habe noch am selben Abend die Notfall Nummer der Suchberatung gewählt und daraufhin 2 Gespräche in einer direkten Beratung gehabt.
Gerne würde ich SHGs besuchen, aber ich habe seit dem Unfall Angst vor Menschen.... Klingt vielleicht bescheuert, aber vielleicht geht es anderen auch so? Mein Umfeld hat übrigens relativ gut reagiert, allerdings sind viele aus allen Wolken gefallen als ich das "Alkoholproblem" offen ansprach. So Dinge wie ach du doch nicht und doch nicht wegen 3 Sekt oder einer Flasche Wein, da gibtś doch viel härtere Fälle.... Ja das ist mir klar, aber ich würde mit diesem Problem gerne ernst genommen werden, auch wenn es immer schlimmer geht.
Vielleicht hab ich das alles ziemlich Wirr geschrieben, ihr dürft mich selbstverständlich mit Fragen löchern. Mir war jetzt erst mal wichtig mir das von der Seele zu schreiben.
Ich grüße Euch ganz herzlich in die Runde,
Schnurzelchen