Vorstellung Erdbeerherz

  • Halloooo...nun bin ich hier wo ich dachte nie hin zu kommen. Leider muss ich mir eingestehen dass ich ein ernstes Problem habe. Ich bin Weinsüchtig. 2Flaschen Weißwein über den Tag werden schon lange von mir getrunken und mehr. Mehrere Blackout erlitten oder ja wie peinlich Menschen aus meinem Umfeld haben mich auch schon ein paar mal in peinlicher Verfassung erlebt. Ich dachte immer ich hab's im Griff aber meine Gedanken sind beim Wein. Ich hoffe wenn ich hier im Forum über mein Problem schreiben kann bzw mich austauschen kann ist es der erste kleine Schritt. Ich find mich selbst schon eklig. Erst danke fürs lesen und mir fehlen gerade passende Worte. Hab heute noch nicht getrunken. Ganz liebe Grüße und einen trockenen Abend für alle

  • Hallo Erdbeerherz,
    Erstmal herzlich willkommen im forum. :D
    Ich finde es gut dass du dich in diesem forum angemeldet hast. Das ist schon mal der erste schritt.

  • Nun.... über mich gibt's vieles zu erzählen...ich bin bereits über 50 Jahre und schon viele Jahre krank. Leider hat der Alkohol mir gezeigt wie man einiges an Schmerz und Gefühle abstellen kann. So kam es immer früher am Tag und öfter die Woche vor Wein zu trinken.

  • Hallo,
    Ich bin 34 jahre alt und ich will nicht mehr saufen! Darum habe ich mich hier im forum. Meinst du mit viele jahre krank die alkoholkrankheit oder hast du noch andere krankheiten??
    Lg

  • Guten Morgen Stevie,
    ich hatte eine entspannte Nacht. Nun bin ich fit und positiv eingestellt für einen zweiten Wein freien Tag.
    Meine Lebensgeschichte in Kurzform.
    Vor 55 Jahren geboren aber unerwünscht, Familienangehörige zogen mich groß, mit 20 Jahren plötzlich auf mich allein gestellt und krank, Krankheiten chronisch Allergien Asthma aber in schwerer Form, falschen Mann geheiratet 3 Kinder bekommen, manchmal war ich müde vom Leben, Dank der Kinder hatte mein Leben aber einen Sinn bekommen, Alkohol gab es in der Ehe genügend, hier lernte ich zu trinken, seine Familie und er tranken viel, ich früher gar nicht, böse Trennung mit 40, neuer Mann neue Problem und schwere Rückenprobleme mit viel Schmerzen, Trennung vor 10 Jahren und nun ging's richtig los, immer öfter Trank ich viel zu viel, betrank mich auch bevor ich ausging, Getränk mich auch oft allein, betäubte mich, Schmerzen und Gefühle irgendwie ausschalten, bin immer arbeiten gegangen hatte ja Verantwortung, nur mich selbst habe ich zerstört, mittweile wieder in Beziehung, er trinkt kaum, lässt mich aber trinken, er meckert schön auch bzgl der Medikamente unteranderem Antidepressiva Schmerzmittel usw, irgendwie habe ich das Gefühl ich will mich selbst zerstören!

    Ich habe nun versucht etwas über mich Preis zu geben, ich hoffe ich hab's etwas verständlich rüber bringen können

  • Liebe Erdbeerherz,

    willkommen. Wie geht es dir jetzt?

    Ich habe dich so verstanden, dass du schon seit mehreren Jahren sehr regelmäßig Wein trinkst. (So war es bei mir übrigens auch.)

    Dann ist es wichtig, dass du zu einem Arzt gehst, damit du sicher entgiften kannst. Eventuell ja auch stationär. Suchtberatungsstellen kennen Ärzte, die sich mit Alkoholismus auskennen. Warst du schon einmal in einer Suchtberatungsstelle?

    Wenn du Antidepressiva verschrieben bekommst, hast du ja aber vielleicht einen entsprechenden Arzt. Es wäre wichtig, dass du dorthin gehst und ihm/ihr sagst, dass du gerne aufhören möchtest zu trinken.

    Ich würde mich freuen, wieder von dir zu lesen.

    Alles Gute!
    Camina (w, 50)

  • Guten Morgen... leider hab ich gestern versagt. Schon wahr..ich muss einiges verarbeiten. Hab den Vorschlag in der Rehaklinik erhalten ich sollte Tiefenpsychlogie machen. Hab bereits eine Psychologin aber sie hat wenig Termine man kommt da zu nix. Leider kann ich mich nicht Orten und ja Freunde denen ich blind vertrauen kann hab ich nicht. Liegt an mir... Vertrauen kann ich nicht,leider. Einen Partner habe ich aber auch mit ihm kann mit nicht richtig reden. Ihm war bisher ein ruhiges friedvolles leben gegönnt und ich bin eher eine Katastrophe. Ich bräuchte sehr viele gute Gespräche und ja ohne vertrauen ist es wirklich schwierig. Heute Mittag bin ich unterwegs mit Tochter und Enkelkinder....ich freue mich so sehr dass ich die habe. Das beste in meinem Leben sind meine Kinder und Enkel. Traurig ist dass ich sie im Grunde belügen

  • Hallo erdbeerherz,

    noch ein verspätetes herzliches Willkommen von mir.

    Bevor ich ein wenig auf Deine Zeilen eingehe möchte ich mich ganz kurz vorstellen.

    Ich bin 50 Jahre alt, männlich, Alkoholiker und lebe jetzt schon länger ohne Alkohol.

    In dem was Du geschrieben hast ist einiges dabei, das mich schon ziemlich nachdenklich gemacht hat. Erst mal Deine Formulierung "vor 55 Jahren geboren aber unerwünscht", das lässt auf eine echt üble Kindheit schließen und eine schwere Last, die Du da zu tragen hast. Dann natürlich Deine Andeutungen, dass Du manchmal Lebensmüde warst, dazu noch die vielen Krankheiten.... Da hat wohl das eine das andere ergeben. Hilfe und vielleicht auch ein wenig Trost hast Du dann im Alkohol gefunden. So wie das wohl bei fast allen von uns der Fall war, wenngleich wir alle völlig unterschiedliche Lebensgeschichten vorzuweisen haben.

    Aber eines haben wir dann doch alle wieder gemeinsam: Niemanden von uns hat der Alkohol geholfen. Jeden von uns hat immer noch tiefer nach unten geführt. Alle waren wir wahrscheinlich anfangs von seiner Wirkung begeistert. Manche von uns haben sich vielleicht auch einfach gar keine tieferen Gedanken darüber gemacht, sind einfach so reingerutscht. Andere haben den Alkohol bewusst eingesetzt, weil er ja zumindest temporär erst mal so wunderbar funktioniert. Und alle die wir hier schreiben kamen irgendwann zu der Erkenntnis, dass es so nicht weiter gehen kann und das der Alkohol eben nicht das hält, was wir dachten das er uns verspricht. Und wir haben die Notbremse gezogen.

    Damit, liebe erbeerherz, gehörst Du, wie wir alle hier, zu der Minderheit an Alkoholikern, die überhaupt mal so weit kommen. Die große Masse trinkt einfach weiter und funktioniert so lange sie eben funktioniert. Um dann irgendwann mal direkt oder inderekt an den Folgen des Alkoholkonsums zu sterben. Du aber hast beschlossen etwas zu unternehmen, es nicht einfach hinzunehmen und weiter zu trinken sondern Du willst etwas ändern. Du möchtes los kommen von dem Zeug. Und das finde ich wirklich toll, denn es ist mehr die Ausnahme als die Regel.

    Vielleicht denkst Du Dir jetzt: Ja aber mir ist doch das hier passiert:

    Zitat

    leider hab ich gestern versagt


    Dazu will ich Dir meine Meinung sagen. Nein, Du hast sicher nicht versagt. Die Sucht war stärker aber jetzt, heute, hast Du hier wieder geschrieben! Und genau so ist es richtig. Weißt Du, ich will mal ehrlich sein. Wenn ich das wenige das ich jetzt von Dir gelesen habe mal so von außen betrachte, dann denke ich, dass Du 55 nicht sehr einfache Jahre hinter Dir hast. Du schreibst von Antidepressiva die Du nehmen musst, Du schreibst auch davon, dass Du das Gefühl hast Dich selbst zerstören zu wollen. Ich glaube nicht, dass es für Dich so einfach sein wird, so mir nichts, dir nichts auf den gewohnten Alkohol zu verzichten.

    Du hast jetzt mehr oder weniger Dein Leben lang mit Hilfe des Alkohols versucht die Realität irgendwie so hinzubiegen, dass Du sie einigermaßen ertragen kannst. Auch das ist Dir, so lese ich es jedenfalls, trotz (oder auch wegen) des Alkohol nur mit sehr mäßigem Erfolg gelungen. Die Menge die Du seit langer Zeit konsumierst ist eine ganz erhebliche. Alleine die Tatsache das Du jetzt einfach alles auf einen Schlag weg lässt birgt schon mal größte Gefahren. Was Du damit tust ist nichts anderes als kalt zu entziehen. Und ein kalter Entzug kann eine sehr sehr gefährlich Angelegenheit werden.

    Unabhängig davon will ich Dir aber sagen, dass Du für die Aufarbeitung all dessen was Du in Deinem Leben offenbar bereits erlebt und hinter Dir hast, unbedingt Hilfe von Profis in Anspruch nehmen solltest. Ich glaube bei Dir ist sehr vieles nicht aufgarbeitet. Und da ich auch ein wenig Erfahrung mit Anitdepressiva habe bin ich der Meinung, dass auch damit oft "nur" die Wirkung bekämpft wird, nicht jedoch die Ursache. Letztlich ist das auch genau das was der Alkohol kurzzeitig auch tut. Er verändert unser Bewusstsein, er hebt unsere Stimmung, er lässt uns (zunächst) positiver denken aber er löst niemals die eigentlichen Probleme, niemals und zu keiner Zeit. Damit will ich nicht den Einsatz von Antidepressiva in Frage stellen, nicht falsch verstehen. Das ist besser als in einem dunklen Loch zu versinken. Aber gleichzeitig, so meine Meinung, sollten auch die Ursachen bekämpft werden. So lange Du jedoch trinkst, wird das nicht möglich sein. Deshalb ist Dein Entschluss Deiner Sucht den Kampf anzusagen, das beste was Du tun kannst. Genau richtig!

    Und jetzt bist Du hier, hast einen großen Schritt getan. Hast Dich geöffnet, was Dir, glaube ich zumindest, ganz und gar nicht einfach gefallen ist. Aber Du hast es trotzdem getan. Du hast Dich auf den Weg gemacht und jetzt gehe diesen Weg aber gehe ihn richtig und vor allem konsequent. Und hol Dir die Hilfe, die Dir meiner Meinung auch mehr als zu steht! Und gib dabei nicht auf, siehe dazu diese Zeilen von Dir:

    Zitat

    Hab den Vorschlag in der Rehaklinik erhalten ich sollte Tiefenpsychlogie machen. Hab bereits eine Psychologin aber sie hat wenig Termine man kommt da zu nix.

    Setze es durch! Oder probiere was anderes. Aber keinesfalls resignieren und aufgeben. Kommt überhaupt nicht in Frage. Ich war damals auch bei einem Psychologen dem ich am liebsten bereits bei der ersten Sitzung vom Stuhl gesprungen wäre. Ich tat es nicht, erkannte aber gleichzeitig, dass ich noch andere Hilfe brauchte, wenn ich meine Sucht wirklich überwinden möchte. Und ich suchte mir diese Hilfe, ich gab nicht auf. Du solltest auch nicht aufgeben.

    Wenn Du mich jetzt fragen würdest, wie ich vorgehen würde: Ich würde erst mal zum Arzt gehen, ganz offen über meine Probleme und vor allem auch über die Sucht sprechen. Dort auch besprechen was Du bereits alles getan hast, was Dir vielleicht geholfen hat, was Dir nicht geholfen hat. Vor allem darüber sprechen, wie eine Entgiftung bei Dir aussehen könnte, welche Möglichkeiten es für Dich gibt. Und einen langfristigen Plan machen, wie eine Therapie dann aussehen könnte. Und dann würde ich tatsächlich VERTRAUEN und mich auf den gemeinsam beschlossenen Weg begeben. Damit sich wirklich etwas bei Dir bewegt und zwar nicht nur in Bezug auf Deine Alkoholsucht (die alleine schon eine Riesenaufgabe ist) sondern eben auch auf das Bündel das Du sonst noch so mit Dir herum schleppst und das wahrscheinlich ein Auslöser für Deine Sucht war.

    Ich weiß gar nicht ob ich die richtigen Worte gefunden habe oder ob Du Dir denkst "der Mann hat ja null
    Schimmer". Aber ich kann hier auch nur das schreiben, was mir aufgrund Deiner Schilderungen in den Sinn kommt.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall nur das allerbeste, ganz viel Kraft und Mut und das Du einen (Deinen) Weg finden wirst. Wir begleiten Dich hier gerne weiter. Gleichzeitig will ich Dir ans Herz legen, Dir auch noch andere, professionelle Begleiter zu suchen. Alles alles Gute und einen guten Austausch hier bei uns im Forum!

    LG
    gerchla

  • Hallo erdbeerherz,

    Zitat

    Ich bin schon wieder am trinken, sorry. Darf ich das schreiben?

    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob es hier im Forum offizielle Regeln dafür gibt ob jemand schreiben "darf" wenn er getrunken hat oder gerade noch am trinken ist. Ich habe aber natürlich eine persönliche Meinung dazu. Die möchte ich Dir auch mitteilen.

    Aus eigener Erfahrung halte ich es für nicht sehr sinnvoll sich tiefer mit der eigenen Sucht zu beschäftigen, wenn man sozusagen gerade trinkt oder gar betrunken ist. Die Frage ist natürlich was betrunken jetzt genau bedeutet. Ich sag's mal so: Ich kam mir damals, nach 5 oder 6 Bieren noch völlig klar und nüchtern vor. Später auch nach 7 oder 8 Bieren und manchmal auch noch nach 10 Bieren, wenn sie schön über den Tag verteilt waren. Ich weiß aber nicht, was der Alkomat angezeigt hätte, wenn mich die Polizei mal aus dem Verkehr gezogen hätte. Außerdem erinnere ich mich gut, dass bereits nach ein paar Bieren eine veränderte Wahrnehmung hatte, und auch das was ich dann so äußerte nicht mehr dem entsprach, was ich eigentlich wirklich im nüchternen Zustand dachte oder auch fühlte. Mal abgesehen davon, dass man nach Jahren der Sucht auch mit Null Promille eine nasse Denke hat aber wenn man dann wirklich noch Alkohol im Blut hat ist es ja doch nochmal ne andere Hausnummer. Besonders bewusst wurde mir das immer dann, wenn ich meine WhatsApps vom Vorabend am nächsten Morgen nochmal las.

    Phuuuu, ich trank ja heimlich und keiner wusste von meiner Sucht. Wenn ich mir dann aber mal so manch eine WhatsApp oder SMS-Nachricht in Erinnerung rufe, dann muss ich sagen: Da war einiges dabei, wo ich am nächsten Tag echt Angst hatte, meine "Tarnung" könnte aufgeflogen sein. Und dann noch die WhatsApps die an Personen gingen die diese garnicht erhalten sollten....

    Also, liebe Erdbeerherz, ich würde hier ab einem bestimmten Level nicht mehr schreiben. Aber das ist nur meine Meinung. Für mich wäre es sogar eine Art Regel oder Selbstschutz einfach konsequent zu sagen: ich schreibe nur wenn ich nüchtern bin. Und mir dann aber auch die Zeit nehmen und in diesen Phasen zur Tastatur greifen.

    Und mitlesen geht ja sowieso immer. Oder, wie es mir meine AA-Freunde in meiner SHG gleich am Anfang gesagt haben: "Du darfst auch zu uns kommen wenn du getrunken hast, aber nur wenn du dich ordentlich benimmst". ;)

    Eines möchte ich Dir noch schreiben. Ich weiß ja nicht, wie Du jetzt weiter vorgehen möchtest. Solltest Du mit dem Gedanken spielen, in irgendeiner Form meinen "Vorschlag" im vorhigen Post in Erwägung zu ziehen, dann würde ich an Deiner Stelle versuchen möglichst schnell einen Termin bei einem qualifizierten Arzt zu erhalten. Vielleicht gibt es ja schon einen Arzt Deines Vertrauens wobei ich glaube mich zu erinnern, dass das mit dem Vertrauen nicht so einfach für Dich ist... Aber wie dem auch sein, jedenfalls einen Termin bei einem Arzt, um mit ihm weitere Schritte zu besprechen, zunächst einmal eben auch die Entgiftung. Und bis Du diesen Termin hast würde ich versuchen den Konsum stark zu reduzieren, jedoch nicht komplett einzustellen. Stichwort:Kalter Entzug und die möglichen Folgen.

    Ich kenne einige Menschen die jetzt jahrelang (sogar jahrzehntelang) trocken sind und die genau so angefangen haben. Sie tranken sich sozusagen herunter auf ein relativ niedriges Niveau und überbrückten damit die Zeit bis zur qualifizierten Entgiftung. Sie haben also schon was "gemacht", bevor sie sich dann professionelle Hilfe gegangen sind. Aber sie haben nicht den möglicherweise fatalen Fehler gemacht, einfach selbst komplett aufzuhören und kalt zu entziehen.

    Also, liebe Erdbeerherz, überlege Dir doch mal in Ruhe, welchen Weg Du weiter gehen möchtest. Meine Erfahrung: Einen Plan braucht's auf jeden Fall. Ich brauchte auch einen obwohl ich zu den Glücklichen gehörte, bei denen es quasi ganz plötzlich "klick" gemacht hat und die dann wussten: Jetzt reicht's, ich will nicht mehr - Und so konnte ich sozusagen völlig ungeplant aufhören. Nur eines ist ganz sicher: Ohne einen Plan und intensivster Aufarbeitung meiner Sucht (wieso weshalb warum) im Anschluss wäre ich sicher niemals richtig trocken geworden. Es wäre mal wieder nur eine Trinkpause heraus gekommen und ich hätte mit Sicherheit schnell wieder mit dem Trinken begonnen und wäre aus meinem Elend nicht heraus gekommen.

    Alles alles Gute Dir!

    LG
    gerchla

  • Liebe Erdbeerherz,

    ich schrieb Dir ja:

    Zitat

    ... ist es wichtig, dass du zu einem Arzt gehst, damit du sicher entgiften kannst. Eventuell ja auch stationär. Suchtberatungsstellen kennen Ärzte, die sich mit Alkoholismus auskennen. Warst du schon einmal in einer Suchtberatungsstelle?

    Wenn du Antidepressiva verschrieben bekommst, hast du ja aber vielleicht einen entsprechenden Arzt. Es wäre wichtig, dass du dorthin gehst und ihm/ihr sagst, dass du gerne aufhören möchtest zu trinken.

    Von „Versagen“ kann nämlich keine Rede sein, weil als sich bei der Alkoholabhängigkeit um eine Krankheit handelt, die dazu führt, dass man (ich, du) nicht einfach so aufhören kann, auch wenn wir es eigentlich wollen.

    Ich glaube übrigens auch nicht, dass es zur Zeit sinnvoll wäre, eine (tiefenpsychologische) Psychotherapie zu machen. Ich glaub, erstmal ist das Nüchternwerden dran. Alles andere kommt später.

    Wenn du also wirklich aufhören willst, dann hol dir Hilfe und entgifte erst einmal. Du brauchst auch keine Angst zu haben; die Leute in der Suchtberatungsstelle wissen genau, wie es dir geht, und sind da, um Dir zu helfen.

    Fass Dir ein Herz, liebe Erdbeere. :)

    Camina

  • Hallo....
    Ich melde mich mal ganz leise zurück.
    Mir geht's nicht gut, ich bin nicht in der Lage mich beim Arzt oder anders wo vorzustellen

  • Hallo Erdbeerherz,

    von mir erstmal auch ein herzliches Hallo.
    Tut mir leid für dich, dass es dir grad nicht gut geht. Ich kann mir vorstellen, wie du dich grad fühlst. Das kenne ich auch zu genüge.

    Was hindert dich daran zum Arzt zu gehen? Was könnte dir helfen, dass du es doch tust?

    Mir geht und ging es auch immer so. Zum Arzt gehen? Oh Nein.
    Erst jetzt begreife ich die Gedanken die dahinter standen. Bei mir war es die Furcht davor, dass es schon ganz schlimm ist. Das es offiziell wird und es kein Weg zurück gibt. Dann MUSS ich ja aufhören.
    Aus meiner Sicht alles Gedanken der Sucht. Die Furcht davor einen alten "Freund" zu verlieren.

    Lg

  • Liebe Erdbeerherz,

    schön, dass du dich wieder gemeldet hast.

    Hier vor uns (behaupte ich mal) brauchst du dich nicht zu schämen, wir wissen alle, wie es ist/war, sich der Sucht ausgeliefert zu fühlen.

    [quote]Mir geht's nicht gut, ich bin nicht in der Lage mich beim Arzt oder anders wo vorzustellen

  • Guten morgen erdbeerherz,
    Das du nicht zum arzt gehen willst/kannst kann ich verstehen. Nur, wenn es ein guter arzt ist und seine Arbeit gründlich macht sieht es der arzt am blutbild. Meonem arzt habe ich nicht gesagt dass ich alkoholiker bin. Als ich anrief um zu fragen was bei meinen blutbild rauskam, meinte mein arzt: " ihre leberwerte sind schlecht, sie haben den beginn einer fettleber, gehen sie mit dem fuss vom gas, wenn sie so weitermachen leben sie nur noch 10 jahre"! Das hat natürlich gessessen.
    Was ich damit sagen möchte, geh zum arzt. Oder frag deinen lebensgefährten ob er dich begleitet.

  • Hallo Erdbeerherz,

    ich finde es prima, dass Du hier weiter schreibst! Du kannst Dich im Moment noch nicht durchringen zu einem Arzt zu gehen, aber Du kannst hier schreiben wie es Dir geht, was Dich bewegt, was Du denkst und wir werden Dir unsere Meinung dazu schreiben. Jeder von uns in seiner persönlichen Art.

    Wie Du bemerkt hast, haben meine Vorschreiber schon versucht Dir die Angst zu nehmen doch den Schritt zu seinem Arzt zu wagen. Weißt Du, wir waren hier ja irgendwie alle mal an dem Punkt wo Du jetzt bist. Ganz sicher waren wir nicht ganz genau in der selben Situation, aber wir waren alle mal an dem Punkt wo wir eine Entscheidung treffen mussten oder auch wollten.

    Es geht dabei um eine der wichtigsten Entscheidungen in Deinem Leben. Frei übersetzt entscheidest Du Dich entweder für das Leben oder den Tod. Wir trockenen Alkoholiker haben uns für das Leben entschieden. Der Tod wird uns noch früh genau ereilen und zumindest ich denke, ich muss das nicht durch die Ausübung meiner Sucht beschleunigen.

    Naja, alles blabla wirst Du Dir jetzt vielleicht denken. Aber ganz ehrlich: Ich bin mir nicht sicher ob ich heute noch auf dieser Welt wäre, wenn ich damals nicht die Weichen in Richtung Leben gestellt hätte. Auf jeden Fall, das kann ich mit Sicherheit sagen, wäre ich ein desolates Wrack, das ich ja damals auch schon war. Nur dass es heute nach vielen weiteren Jahren mit Alkohol ganz sicher noch viel schlimmer wäre. Wie gesagt, wenn überhaupt...

    Aber ich kann trotzdem nachvollziehen was da in Dir gerade passiert. Denn bei mir waren auch einige wirklich ganz schlechte Jahre, auch mit körperlich eindeutig dem Alkohol zuzuschreibenden Nebenwirkungen, nötig, bis ich soweit war und nicht mehr wollte. Dabei war mir auch klar, dass die Tatsache das ich mich nicht mehr auf den Bauch legen konnte ohne erhebliche Schmerzen zu spüren, nicht daran lag, dass ich gerade mal zu viel gegessen hatte. Und das mein morgendliches Erbrechen nach den ersten Bieren nicht daran lag, dass ich was schlechtes gegessen hätte.

    Aber trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen mich irgendwem gegenüber zu öffnen. Ich machte das alles mit mir selbst aus. Und trank weiter, war ja eh schon alles egal. Schon interessant, was einem die Sucht da so ins Hirn pflanzt.

    Da bist Du ja schon ein Stück weiter und kannst Dich hier öffnen! So und jetzt möchte ich Dich auch motivieren den nächsten Schritt zu tun. Ich habe es Dir ja schon geschrieben, ich denke Du hast einiges zum Aufarbeiten. Ich bin aber auch davon überzeugt, wirklich davon überzeugt, dass Du das hinbekommen kannst und Du wirst danach ein Leben führen können wie Du es Dir heute nicht vorstellen kannst. Das "einzige" was Dich daran hindert ist Deine aktive Alkoholsucht, ist Dein längst gescheiterter Versuch all Deine Baustellen und Probleme mit Hilfe des Alkohols zu verdrängen. Du hast längst verstanden, dass der Alkohol Dir keinen Millimenter weitergeholfen hat und auch niemals weiter helfen wird. Sonst würdest Du hier nicht schreiben.

    So und jetzt überwinde Deine Scham und öffne Dich den Menschen gegenüber, die nichts anderes tun werden als Dir zu helfen. Der Arzt steht dabei an vorderster Stelle. Es ist keine Schwäche sich zu öffnen, es eine wahnsinnige STÄRKE. Und nur wer diese Stärke hat, wird mit dieser Sucht fertig.

    Ich wünsche Dir das Du zu diesen Menschen gehörst!

    LG
    gerchla

  • Guten morgen Erdbeerherz,
    Wie geht es dir? Bist du schon bei deinem arzt deines vertrauen gewesen? ;D oder hast du einen termin bei der suchtberatung gemacht?
    Die vorschreiber haben ja dazu auch schon einiges geschrieben. Vielleicht redest du mit deiner tochter darüber? Deine tochter lässt dich bestimmt nicht hängen und vielleicht kannst du mit ihr eher darüber reden wie mit deinem lebensgefährten? Oder du redest mit einer neutralen person. Mir hat eine neutrale person immer wieder anregungen zu dem thema gegeben und mmir mut gemacht. ;D
    Was mir am Anfang auch viel geholfen hat, war das ich viel hier im forum geschrieben habe.
    Vielleicht sind ja ein paar anregungen für dich dabei??
    Ich wünsche dir alle gute ;D
    Lg

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