Wie geht ihr mit saufdruck um?

  • Gestern habe ich ein paar bier getrunken. Hatte das Verlangen danach..
    Meine frage: wie geht ihr mit Saufdruck um?? :o
    Danke für die Antworten im vorraus.
    Lg ;D

  • Was heisst "Saufdruck" denn für Dich? Wie war denn das "Verlangen"?

    So wie ich es in dem anderen Thread gelesen und interpretiert habe, hattest Du Langeweile - und hast deshalb getrunken.
    Der einfache Gedanke "Ach, ein Bierchen wäre jetzt aber schön! Das vertreibt die Langeweile./Das habe ich mir zur Belohnung/als Trost verdient." hat aber mit SaufDRUCK nach meinem Verständnis und meinem persönlichen Erleben nichts, aber auch garnichts zu tun!

    Ich habe MEIN Erlebnis schon mal HIER beschrieben:


    Zu Beginn meiner Abstinenz habe ich immer wieder mal davon gehört und gedacht, das wäre dieses etwas wehmütige Gefühl, wenn man z.Bsp. bei schönem Wetter an einem Biergarten vorbeikommt und dann so bei sich denkt: "Ja, das wäre schön - jetzt gemütlich hier sitzen und ein Bier trinken und das Wetter geniessen." Und dann habe ich mir gesagt: "Nee, das (Bier) brauche ich nicht." und gut war's.
    Habe dann auch mal in meiner Gruppe angesprochen - da war ich so ungefähr 1 Jahr trocken -, dass es ich die Leichtigkeit meiner bisherigen Abstinenz etwas beängstigend finde. Warum ist es mir früher so schwer gefallen (eigentlich unmöglich war), trocken zu bleiben? Und jetzt - keine Probleme?!?

    Und dann kam für mich der "dicke Hund": Ich war ca. 1,5 Jahre trocken, ein schöner Tag, kein Stress, kein Ärger, alles chic und schön. Ich war mit meiner Familie bei einem Kindergeburtstag im A10-Center (für die, die es nicht kennen: ein großes Einkaufszentrum) und stand gerade draussen, um eine zu rauchen. Und plötzlich - aus heiterem Himmel - kriege ich das große Zittern und habe ein unbändiges Verlangen, mir die Hucke vollzusaufen :o Ich BRAUCHE! JETZT! was zu saufen!! SOFORT!! Ich bin schon fast losgelaufen ... zum Glück kam irgendwo aus den unendlichen Tiefen des Unterbewusstseins noch die Stimme meines Schutzengels und fragte "Eh Alter! Was machst Du denn jetzt für ein Scheiss? Willst Du Dir wirklich alles kaputtmachen, was Du Dir bis jetzt wieder mühsam aufgebaut hast??" Aber dieses Scheiß-Gefühl blieb. Trotzdem wollte ich doch eigentlich nicht trinken - und andererseits doch. Also habe ich mit dem letzten Funken Verstand meinen Zettel mit den Telefonnummern von meinen Gruppenfreunden und mein Handy rausgeholt, um jemanden anzurufen. Ich habe zwar heute keine Ahnung, ob es funktioniert hätte, ob mir der Angerufene hätte helfen können - jedenfalls ist dieser "Anfall" so schnell wie er gekommen ist auch wieder weggewesen ::) Puuh Ich jedenfalls wieder rein zu meiner Familie und erstmal einen halben Liter Wasser auf ex! Meine Frau hat zwar gesehen, dass irgend etwas passiert war, ich konnte ihr aber nicht wirklich begreiflich machen, was/wie es war - sie ist eben keine Betroffene.

    Und zu meiner Erleichterung war dies der erste und LETZTE Vorfall dieser Art gewesen. Noch mal brauche ich das nicht. Jedenfalls weiss ich jetzt, was für MICH Saufdruck ist.

    Dieses Trinkbedürfnis aus Langeweile ... Hast Du Alkohol zu Hause in Deiner Wohnung? Oder musst Du erst losgehen und Dir etwas besorgen?

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hey Stevie,

    ausführlich möchte ich Dir in Deinem Thread SHG antworten. Hier möchte ich mich nur aufs wesentliche beschränken:

    Dem Saufdruck begegnest Du am Besten mit Achtsamkeit und Ablenkung!

    Achtsamkeit: Das GEfühl erkennen und akzeptieren das ein Saufdruck da ist. Evtl sogar den/die Auslöser des Drucks benennen.

    Gleichzeitig aber auch: Sich darüber im Klaren sein, dass ein Nachgeben des Drucks nur persönliche Nachteile mit sich bringt. (Welche das sind, weißt Du ja selbst) und das Standhaft bleiben ein persönlicher Gewinn bedeutet!

    Ablenkung:

    Telefonieren und/oder mit jemanden darüber sprechen der das Problem versteht. Idealerweise ist das jemand der ein trockener Alkoholiker ist.
    Aus diesem Grund ist eine analoge SHG sehr wichtig, weil es dort diese Menschen gibt.

    Alternativ geht natürlich auch:

    Spazieren gehen
    Fahrrad fahren
    alle Arten von Sport
    lesen
    schreiben

    etc...

    Hauptsache weg von Alkohol!

    Ebenso wichtig: Nicht verdrängen, das was passiert ist thematisieren bei Menschen die Dich verstehen und unterstützen - auch hier ist das idealerweise eine SHG.

    Und wenn es doch passiert ist, so wie in Deinem Fall:

    Aufhören, aufstehen, Krone richten und den eingeschlagenen Weg der Abstinenz weiter gehen...

  • Anknüpfend an proky:

    Ggf. sofortiger Ortswechsel und das Befassen mit Dingen, die mir Freude bereiten. Das letzte mal in der Weihnachtszeit packte ich schnell meine Sporttasche und fuhr ins Fitnesstudio. Der Druck war spätestens bei Eintreffen im Studio verflogen.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Hallo greenfox. Habe deine geschichte durchgelesen. Finde ich schon den hammer wie der extrem saufdruck bei dir war und wie du den unterbunden hast. So stelle ich mir saufdruck vor :o
    Das war bei mir nicht so der fall. Eher so: es ist schön warm, du hast heute viel erledigen können. Hatte gestern frei. Du hast eine woche nichts getrunken. Du langweilst dich da kannst du ja paar biere trinken :o
    Eigentlich eine ganz doofe denkweise :o
    Zu deiner frage: ich habe kein alkohol im hause bzw die restlichen biere hab ich im ausguss geschüttet.
    Eines noch greenfox: ich finde es gut dass du dich im forim und im realen leben so engagierst. 44.
    Und ich finde gut dass du bei deinen posts nicht rumeierst sondern es gleich auf dem punkt bringst
    Noch was um alkohol zu kaufen müsste ich rausgehen ind ihn mir besorgen..
    Lg

  • Hallo rekonvaleszent,
    Ich bin heute nach der arbeit ins fitnessstudio gegangen. Dachte gehst mach der arbeit hin, im fernsehen kommt nichts und filme um 20.15 srhe ich nicht ganz. Habe heute bis 20.00 gearbeitet. :D
    Im fitnessstudio treffe ich ja leute die bei mir in der nähe wohnen, da kommt man eigentlich schnell ins gespräch. Und so schüchtern bin ich jetzt auch nicht.
    Hat richtig spass gemacht 44. 44.
    Habe ja auch irgendwo gelesen dass man alte gewohnheiten durchbrechen soll..
    Lg


  • Gestern habe ich ein paar bier getrunken. Hatte das Verlangen danach..
    Meine frage: wie geht ihr mit Saufdruck um?? :o
    Danke für die Antworten im vorraus.
    Lg ;D

    Guten Morgen Stevie84,
    ich habe heute meinen 53. Tag geschafft (also alles noch quasi ganz frisch) und denke sehr viel gerade über mich und mein Leben nach.
    Ich muss so einiges ändern, sei es Gewohnheiten, neue Hobbies suchen, alte (Sauf-)Freunde aus meinem Leben drängen usw.
    Auch langeweile nutzte ich, um zu trinken.

    Ist das noch so drin, dich nach deiner Arbeit zu "belohnen" (mit einem Feierabendbier) oder an einem freien Tag nicht wirklich zu wissen was man mit sich anstellen soll (außer zu trinken)? So war es bei mir.
    Es war am Anfang der Abstinenz echt schwierig sich Alternativen zu suchen zum Beschäftigen.. auch weil ich mit mir selber nicht gerne beschäftigt habe (so dachte ich...). Und so probierte ich dies und das aus, was mir Spaß machen könnte. Wenn ich jetzt frei habe (dies ist mein 1. Alkoholfreier Urlaub ZU HAUSE) gehe ich meine kleine Liste durch und versuche alles, was ich schon immer machen wollte. Weil ich jetzt weder verkatert bin noch habe ich keinen Bock alles nach dem blöden Alkohol zu planen und zu richten. Es tut gut und ich entdecke so viel neues (Ja, ich wusste bis vor Kurzem nicht, dass mein Stadtteil einen Friedhof hat. Ich wusste aber, wo es die besten bars gab! Traurig aber wahr :D)

    Du hast ja meinen Beitrag gelesen vom Wochenende, als ich so schlimmen Saufdruck hatte, dass mir soo übel wurde (vom körperlichen Stress) und ich meine eigenen Gäste nach einer Stunde schon verlassen musste weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich lag wie eine Verrückte im Bett, konnte nicht schlafen, wollte nur noch trinken. Es war gruslig. Aber ich bin stark geblieben und es war GUT dass es zu dieser Situation kam.

    Am Montag konnte ich nämlich mithilfe dieser Situation mit meiner Suchtberaterin einen Plan erstellen.
    Es war wie eine Ampel aufgebaut: rot (für solche Momente, an denen ich meine Gedanken nicht zur Ruhe bringen kann, quasi wie ein "Anfall".. es war so ähnlich wie es auch greenfox beschrieben hat), gelb (für Momente, an denen diese "Stimmen" nerven, ich sie aber relativ schnell loswerden kann wenn ich ihnen nicht so viel Aufmerksamkeit schenkte), und grün (mir gehts gut, alles ok, trotzdem gefährlich weil ich auch getrunken habe, als es mir gut ging) und Maßnahmen für diese Situationen. Den Zettel hab ich immer bei mir.
    Ich vermute mal wie greenfox, dass es keine "rote" Situation war, sondern eine "gelbe" ("so ein schöner Tag, sich bei nem Bier 'entspannen'..."). Probier es doch mal aus dir diese Liste zu machen.

    Hier ist ein kleiner Einblick meiner Liste:
    ROT - den Raum verlassen, mit jemandem sprechen, weinen (nicht unterdrücken), kuscheln, kalt duschen, Wasser ins Gesicht, Ablenken (irgendne Spielapp, hauptsache Gedanken darauf richten), Entspannungsübungen (wenn überhaupt möglich), Sport (auspowern), Tagebuch schreiben, Chilibonbons (ein Tipp meiner Suchtberaterin - soll den Körper ablenken)
    GELB - Ablenken, kochen, putzen, Sport, sich Rat suchen / telefonieren, Entspannungsübungen, Alternativgetränk (Kräuterlimo), ganz viel Wasser exen, Hobby nachgehen und sich darauf konzentrieren
    GRÜN - hier kommen die Alternativen Beschäftigungs- und Belohnungsmöglichkeiten hin :)

    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Ich kann nicht viel von meinen Erfahrungen sprechen, aber diese Liste hat mir persönlich eine gute Stütze gegeben.

    Hast du dir Hilfe geholt? Bist du auch bei der Suchtberatung?
    Am Donnerstag besuche ich zum 1. Mal eine SHG, sonst bin ich bei "Einzelsitzungen" gewesen. Keine Therapie.


  • Hier ist ein kleiner Einblick meiner Liste:
    ROT - den Raum verlassen, mit jemandem sprechen, weinen (nicht unterdrücken), kuscheln, kalt duschen, Wasser ins Gesicht, Ablenken (irgendne Spielapp, hauptsache Gedanken darauf richten), Entspannungsübungen (wenn überhaupt möglich), Sport (auspowern), Tagebuch schreiben, Chilibonbons (ein Tipp meiner Suchtberaterin - soll den Körper ablenken)
    GELB - Ablenken, kochen, putzen, Sport, sich Rat suchen / telefonieren, Entspannungsübungen, Alternativgetränk (Kräuterlimo), ganz viel Wasser exen, Hobby nachgehen und sich darauf konzentrieren
    GRÜN - hier kommen die Alternativen Beschäftigungs- und Belohnungsmöglichkeiten hin :)

    ICH finde die Liste gut.
    In meiner Anfangszeit der Abstinenz hatte ich übrigens stets und ständig eine große Flasche Wasser bei mir - auf Arbeit, unterwegs, egal wo. Und wenn ich auch nur den Hauch von Durst verspürte, habe ich getrunken. Natürlich Wasser ;)
    Auf diese Weise hielt sich mein Bier-"Durst" (ich habe hauptsächlich/am liebsten Bier konsumiert) so dermaßen in Grenzen, dass ich ihn kaum bis gar nicht verspürt habe. Und auch als ich später überhaupt keinen mehr hatte - mein Wasser ist mir geblieben, schön verfeinert mit einem Spritzer Zitrone und manchmal einem Blatt Minze :D

    Das mit deer Wasserflasche war übrigens auch ein Tipp von den "alten Hasen" - hat funktioniert (zumindest bei mir) 44.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo himbeere,
    Ja da kommt immer wieder der gedanke, nach der arbeit ein schönes kühles bier. Denke mir dann du hast.so viel wasser getrunken, eines geht schon. Leider bleibt es nicht bei einem bier. Irgenwie habe ich das leider manchmal noch drinnen.. vielleich auch weil ich früher mal im gartenbau gearbeitet habe und da war es üblich während der arbeit zu trinken nixweiss0
    Habe da mir immer gesagt ist ein guter Durstlöscher oder du kannst besser arbeiten usw. Nach feierabend ging es weiter..
    Das mit der liste finde ich eine gute idee. Ich werde mir mit dem ampelsystem rausschreiben was ich machen kann um mich abzulenken 44.
    Bei der suchtberatung war ich noch nicht. Zu einer SHG will ich unbedingt gehen.
    Hast du eigentlich eine lzt.gemacht??
    Lg

  • Hallo greenfox, dass man immer eine wasserflasche dabei haben soll und dann trinkt wenn man suchdruck spürt oder hat ist recht gut. ;D
    Das der tipp von den "alten hasen" von der SHG kommt find ich gut. 44. Manches mal dachte ich mir da sind 40 plus drin bzw waren als ich eine besuchte auch drin. Von den "alten Hasen" kann man viel lernen :D
    Nicht nur in einer SHG sondern auch in der arbeit
    Lg

  • Hallo greenfox, dass man immer eine wasserflasche dabei haben soll und dann trinkt wenn man suchdruck spürt oder hat ist recht gut. ;D

    Ich habe nicht "Suchtdruck" geschrieben - ich schrieb "Hauch von Durst". Denn meist kommen diese Dummen Gedanken "Jetzt ein Bier", wenn man leichten Durst hat. Also garnicht erst Durst aufkommen lassen.
    Also entweder genauer lesen - aber da entgehen einem die Untertöne. Oder endlich mal wirklich eine/mehrere SHG's besuchen und ausprobieren.
    Und nicht immer nur schreiben "Zu einer SHG will ich unbedingt gehen." :klugsch: :sorry:

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  • Hallo greenfox,
    Danke für deine antwort. Ich habe mich da verlesen. ;D
    Morgen gehe ich in eine SHG nach dee arbeit. Bin schon mal gespannt was mich da erwartet und wie die menschen dort sind ;D freue mich schon drauf.. 44.
    Stimmt schon immer nur schreiben ich geh da hin ich geh da hin dass hilft mir nicht viel nixweiss0
    Lg


  • ICH finde die Liste gut.
    In meiner Anfangszeit der Abstinenz hatte ich übrigens stets und ständig eine große Flasche Wasser bei mir - auf Arbeit, unterwegs, egal wo. Und wenn ich auch nur den Hauch von Durst verspürte, habe ich getrunken. Natürlich Wasser ;)
    Auf diese Weise hielt sich mein Bier-"Durst" (ich habe hauptsächlich/am liebsten Bier konsumiert) so dermaßen in Grenzen, dass ich ihn kaum bis gar nicht verspürt habe. Und auch als ich später überhaupt keinen mehr hatte - mein Wasser ist mir geblieben, schön verfeinert mit einem Spritzer Zitrone und manchmal einem Blatt Minze :D

    Das mit deer Wasserflasche war übrigens auch ein Tipp von den "alten Hasen" - hat funktioniert (zumindest bei mir) 44.

    Guten Morgen :) Das mit dem Wasser exen habe ich oft gelesen und bringt wohl vielen etwas. Am besten Mineralwasser, das schön sprudelt im Bauch. Es ist so ne ganz einfache Sache die so wenig Aufwand kostet...
    Das Wasser mit Minze und Zitrone verfeinert ist ganz erfrischend im Sommer LECKER und natürlich viiiel günstiger als Alkohol.
    Gleich das Geld für was Sinnvolleres sparen und sich belohnen von dem Geld nach z.b. einem Monat Abstinenz.

    Hey Stevie, ich habe auch in meiner alten Firma, in der ich fast 10 Jahre tätig war, mit meinen Arbeitskollegen auch während der Arbeitszeit getrunken. Und manchmal vor dem Spätdienst, und nach dem Dienst. Und ja, immer wenn sich die Gelegenheit ergab. Weil es mir "den Tag versüßte", so dachte ich.
    Ich muss sagen seitdem ich letztes Jahr den Betrieb gewechselt habe und von vornerein auf der neuen Arbeit nichts trank, konnte ich ein "Neuanfang" starten. Es ist radikal gewesen und kostete so viel Kraft diesen Schritt zu gehen weil ich gutes geld verdiente, aber es war so wichtig für mich. Für meine Gesundheit. Und denk da auch mal an deine gesundheit, du bist Epileptiker.
    Vielleicht brauchst du auch ein Neuanfang? Beruflich, persönlich..? Einen CUT machen, das blöde Leben ohne Alkohol hinter sich lassen, sich auf ein neues nüchternes Leben einlassen.. erst irgendwie langweilig, "was tun nach feierabend?" Aber hey, dir werden noch so viele andere Dinge einfallen. Hauptsache sich das mal abzugewöhnen, sich mit Alkohol zu "belohnen" für den "ach so harten Arbeitstag"... "man gönnt sich ja sonst nichts"..

    Zu deiner Frage: Nein, ich habe keine Langzeittherapie gemacht. Garnichts in der Art. Bin auch nicht zum Arzt um mir Hilfe zu holen.
    Ich versuchte seit letztem Jahr mein Problem alleine in den Griff zu bekommen, hat nicht funktioniert. Letzten Monat habe ich mir Hilfe bei der Suchtberatung gesucht, gestern war mein 1. Treffen in einer Gruppe (hat mir sehr gut gefallen). Es tut gut sich mit Menschen auszutauschen die dich ernst nehmen (weil sie ähnliche Situationen durchgemacht haben) und sich Vorbilder zu suchen.
    Das ist das was mir gut tut.

    Es gibt so viele Möglichkeiten dir helfen zu lassen, trau dich und gehe diesen wichtigen kleinen Schritt. Es muss nicht gleich das volle Programm sein. Du wirst so unendlich stolz auf dich sein.

    Du kannst gerne berichten wie es in der SHG war. Es würde mich interessieren :)

    Lg

  • Morgen gehe ich in eine SHG nach dee arbeit. Bin schon mal gespannt was mich da erwartet und wie die menschen dort sind ;D freue mich schon drauf.. 44.

    Na, dann freue ich mich auf Deine "Vollzugsmeldung" ;) und Deinen Erfahrungsbericht.
    Ich hoffe nur, dass Du auch gelesen hast, dass nicht alles Gruppen zu einem passen: entweder von ihrer Art (Monolog-/Dialog-Gruppe) her - oder auch von den Leuten (also der "Chemie") her ... und es keine Enttäuschung war nixweiss0
    Wenn - dann eine andere SHG ausprobieren.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • 44.
    Hört sich gut an - dass Du da warst, Dich vorher erkundigt hast, Dir noch andere Gruppen anschauen willst ... und Du nicht enttäuscht warst.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo himbeere,
    Ja das mit mir eine neue arbeit suchen bzw was anderes auszuprobieren habe ich auch schon überlegt. Bei mir ist es zeilweise im job sehr stressig. Du hast manchmal paar kunden gleichzeitig alle wollen was von dir, sind gleich eingeschnappt. Oder richtig pampig. >:(
    Schlimm ist es auch weil sie teilweise neratungsresistenz sind. Dann der druck die anstehenden arbeiten zu erledigen. Oder die arbeitszeiten. Mal früh mal spät!Arbeite im verkauf aber gott dei dank draussen ;) ;) bin verkaufsgärtner in einem Gartencenter. Nur den perfekten job gibt es nicht.
    Ich weiss auch nicht so richtig was ich für eine neue arbeit ich mir suchen soll. Ich arbeite zu gerne draussen bei dem schönen wetter ;D ;D
    Ich mache oder versuche mit meiner Vergangenheit abzuschliessen. Einfach in die zukunft blicken

  • Hallo,

    ich bin ja mit meinem Tag 4 ebenfalls ein Neuling mit der ganzen "Saufdruck" Geschichte. Meine Erfahrungen kann ich allerdings auch mal teilen. Ich habe ja auch vorherige Versuche gehabt und verschiedene Intensitäten von Druck gehabt (Ich nenne es meistens Craving) und führe Buch über die Intensität des Verlangens (Skala 0-10).

    Und ich kann mich tatsächlich der Erfahrung von Greenfox anschließen.
    Von 0-3 nenne ich Gedanken, die eben mal aufkommen: "Jetzt ein kühles Bier."; "Das hättest du dir verdient." etc. -> Diese Gedanken kann ich leicht beiseite Schieben und sie belasten mich nicht besonders stark.

    Von 4-6 wird es schon etwas griffiger. Ich werde unruhig, meine Gedanken richten sich stärker auf den Stoff und ich habe leichte Mühe mich abzulenken. -> Ablenkung geht noch.

    Von 7-9 wird's ganz schön knackig. Unruhe. Gedanken sind auf das Bier gerichtet. Alles wirkt doof und mist ohne Bier. Nichts anderes scheint interessant zu sein oder Spaß zu machen. Gedanken lassen sich schwer abschütteln und in diesen Momenten wirkt die Idee der Abstinenz absolut bescheuert. Wozu? Sterbe ich halt früh. Sche*ß doch auf alles und jeden! -> Viel viel Wasser trinken, bis ich Platze. Zwar ist das Verlangen dann nicht sofort weg, aber Bier passt nun wirklich nicht mehr in den Bauch hinein. Alternativ mit dem Hund eine große Runde gehen, denn beim Bewegen können sich Gedanken besser lösen. Oder eben eine Runde Joggen gehen. 10 Minuten Ausdauersport senken nachweislich das Verlangen nach Alkohol.

    Die 10 ist der blanke Horror. Da geht gar nichts mehr. Mir wird schwer. Ich kann nicht still sitzen oder liege auf dem Sofa, mit dem Gesicht nach unten und alles dreht sich nur um den Alkohol. Ich kann wütend werden und alle verfluchen. Alle sind schuld. Warum soll ich aufhören? Ich muss das jetzt trinken, sonst kann ich mir auch gleich die Kugel geben. -> Sport, laute Musik. Einmal bin ich in so einem Moment tatsächlich losgefahren, stand vor dem Bierregal. Ich hab da bestimmt 10 Minuten gestanden und in mir war ein extremer Kampf zwischen "Ja" und "Nein". Irgendwann habe ich mich einfach weggedreht und bin gegangen. Das war bis jetzt meine beste Erfahrung. Ich war danach derart euphorisch, dass ich die ganze Zeit gegrinst habe. Als Belohnung habe ich mir einfach ein leckeres Steak gekauft. Zu Hause angelangt habe ich mich so gut gefühlt wie seit Jahren nicht mehr und meine Frau war mehr als überrascht. Wir haben anschließend noch bis in die Nacht Spiele gespielt.

    Keine Ahnung ob dir das hilft. Ich drücke dir weiterhin ordentlich die Daumen!

    Liebe Grüße,
    Johann

  • Guten morgen johann,
    Erstmal finde ich es toll dass du 4tage nichts mehr getrunken hast 44. Super, weiter so 44.
    Saufdruck von einer scala von 1-10 zu.bewerten finde ich eine gute idee.

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