So, ich bin den Schritt gegangen und habe Nägel mit Köpfen gemacht. Heute morgen war ich beim Kinderpsychologen. Es war ein gutes Gespräch, worin er mich in zwei Dingen bestätigt hat: Er hat meinem Ex von Anfang an angesehen, dass er "mit hoher Wahrscheinlichkeit" ein Alkoholproblem hat, noch bevor ich das Thema angesprochen habe. Ich hätte das ja nicht mehr gesehen, weil es ihm ja zu dem Zeitpunkt angeblich schon viel besser ging. Er sagte auch, dass er sich natürlich täuschen könne, aber auch die Reaktion meines Ex auf was ich gesagt habe, hätten ihn nicht überrascht. Außerdem hat er mir auch geraten, mit den Kindern ehrlich darüber zu sprechen. Das werde ich jetzt wohl am Wochenende tun, wenn die Große wieder da ist. Ich habe Angst davor, aber es ist der einzige Schritt.
Dann bin ich zu meinem Ex gegangen und habe um ein Gespräch gebeten. Als erstes habe ich ihn um den Wohnungsschlüssel gebeten, da er ja noch immer bei uns ein und aus geht. Er hat gesagt, dass wir dann schnell noch einen Ersatzschlüssel machen müssten. Ich habe das dann verneint und gesagt, dass ich nicht mehr möchte, dass er bei uns ist und er die Kinder dann bei sich betreuen muss. Dabei ist mir insofern nicht wohl, weil ich dann nicht mehr dabei bin. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass er sie sowieso nicht oft bei sich haben will, weil er dann nicht mehr so schalten und walten kann wie er will.
Dann habe ich ihm gesagt, dass er meine Erlaubnis nicht hat, mit den Kindern mit dem Auto in den Urlaub zu fahren. Die Reaktion war so eindeutig wie vorhersehbar. Ich wäre verrückt, wolle nur meinen Willen durchsetzen. Meine Argumente, dass es ja andere Alternativen (Zug, Flug, Alkoholtestusw) gegeben hätte, wollte er vom Tisch wischen. Dass er selber keinen einzigen Vorschlag gemacht hat, um mir entgegen zu kommen: für ihn unwichtig.
Keines seiner Argumente habe ich gelten lassen. Ich habe ihm alles so gesagt, wie ich es sehe, warum er mir aus dem Weg geht (weil er mich nicht ertragen kann/damit ich seine Fahne nicht rieche), warum er Alkoholiker sei (er tränke nur noch sozial/ stinkt aber aus jedem Knopfloch), usw. usw. Es ist mir sehr schwer gefallen, nicht einzuknicken. Er wolle nur Zeit mir den Kindern verbringen, und ich würde sie ihm wegnehmen (was definitiv nicht meine Absicht ist). Als ich ihm gesagt habe, das seine kleine Tochter mir erzählt hat, dass sie sich fühlt als ob sie Wahnvorstellungen hat, weil er immer behauptet, sie hätte Dinge falsch gesehen (wenn sie ihn erwischt hat beim Rauchen oder so) hat er überhaupt nicht kommentiert (was soll er auch dazu sagen?).
Dass ich beim Jugendamt war, hat ihn echt schockiert. Da hat er mich für komplett verrückt erklärt. Er kam dann mit der großen Keule, von der er sich wohl erhofft, dass ich dabei einknicke: Dann musst Du es auch den Kindern sagen! Da habe ich nur ganz ruhig gesagt, dass ich das tun werde.
Nichts, wirklich nichts hat ihn erreicht. Ich habe ihm auch nochmal gesagt, dass sein Umfeld Bescheid weiß (ach ja, Du redest ja immer mit allen Leuten!). Ich habe ihm gesagt, dass diese Leute alle für ihn da wären, wenn er endlich mal der Wahrheit ins Gesicht sehen würde und sich helfen lassen würde.
Naja, es ging eine halbe Stunde, und dann bin ich gegangen. Er hat mir gesagt, dass er fahren würde, so oder so. Ich habe dann gesagt, dass ich jetzt ans Jugendgericht schreiben werde (werde ich auch tun) und dass er eine Straftat begehen würde, wenn er es macht.
Ich werde sehen, was er jetzt macht, aber mein Weg steht fest. Hoffe auf das Beste, aber bereite Dich auf das Schlimmste vor.
Eure Ailin