Rückfall nach 22 Jahren abstinenz

  • Hallo!

    Dampfablassen ist wichtig.

    Es sind nur noch 2 Tage, wenn ich dich richtig verstanden habe. Das schaffst Du auch. Eine Entgiftung ist keine Therapie. Da musst Du jetzt durch.

    Siehe deine Erfahrungen als Motivationshilfe für die Zukunft, indem Du zu dich selbst pushen kannst: "In so einen Laden will ich nie mehr rein."

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Hallo,

    bin jetzt seit gut einer Woche wieder Zuhause die Entgiftung war wichtig und richtig.
    das wichtigste war zu erkennen wohin der Alkohol führt das hatte ich in der langen trockenen zeit vergessen.
    Die Distanz zu meinem Mann war wunderbar ich konnte dort wieder schlafen.
    Die zeit in der Klinik habe ich zum lesen und nachdenken genutzt.
    Es ist die Entscheidung gekommen das ich nicht mehr trinken werde.
    Habe drei mal eine AA Gruppe besucht und festgestellt das diese Gruppe viel gutes hat was mich im Moment sehr unterstützt.

    Gestern war ich bei der Caritas, meine Sucht TherapeutIn und ich stellen einen Antrag auf eine ambulante Langzeit Therapie.
    Ich werde einen Ort brauchen um Klarheit für meine drängenden Probleme zu finden.
    Mein Mann trinkt seit gestern auch nicht mehr, er sagt wenn er merkt das er nicht abstinent bleiben kann wird er sich Hilfe holen.
    Hoffe das wir auch die Probleme die durch die trink Zeit in unserer Beziehung entstanden sind gelöst bekommen.

    Es ist wunderbar wie viel Liebe und Zuwendung ich von meinem Bruder meiner Tochter, der FreundIn und vielen anderen Menschen nach meinem zurückkommen erfahre habe.
    Da will ich hin, da will ich sein, da will ich bleiben. Das Gegenstücke ist lügen, verstecken, Distanz Einsamkeit und Scham.

    Ich werde ab heute wieder zum Pilates gehen, aktiv sein und meinen alten Platz wieder belegen .
    Mein Mann und ich haben uns für eine Wander Woche in den Ötztaler Alpen angemeldet,
    die Gruppe wo wir mit wandern wollen besteht aus 16 abstinent lebenden Menschen.
    Wenn das nicht mal für uns wie ein sechser im Lotto ist.

    Im Moment fühle ich mich gut habe Zuversicht und bin neugierig was die Zukunft bringt.

    Es grüßt die
    Birgit

  • Herzlich Willkommen zurück ;)

    Na, das liest sich doch gut. Nun wünsche ich für Dich beim Weihnachtsmann, dass sich Deine Pläne auch umsetzen lassen.


    Mein Mann und ich haben uns für eine Wander Woche in den Ötztaler Alpen angemeldet,
    die Gruppe wo wir mit wandern wollen besteht aus 16 abstinent lebenden Menschen.
    Wenn das nicht mal für uns wie ein sechser im Lotto ist.

    Aber wenn es schon so super los geht ... 44.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Anika,

    schön wieder von Dir zu lesen! Und noch schöner, was ich da lesen durfte.

    Hört sich für mich sehr gut an. Vor allem auch, dass Dein Mann den abstinenten Weg jetzt auch wieder einschlagen will.

    Ich wünsche Euch, dass Ihr schnell wieder zu Eurem alten Leben zurück findet. Vielleicht dann noch mit ein bisschen mehr Bewustsein, was dieses Leben eigentlich wert ist.

    LG
    gerchla

  • Hallo Anika,
    es freut mich sehr, dass dein Leben eine Wendung nimmt. Du hast Unterstützung durch die Familie. 44. Dein Mann zieht mit. 44. Du merkst für dich, dass du dich ohne Alkohol gut fühlst. 44. Die Voraussetzungen sind gut. Ich wünsche dir, dass du dich an dein neues Leben gewöhnen und es genießen kannst. Es lohnt sich sehr. Ich möchte es nicht mehr missen. Ich kann mir ein Leben mit Alkohol nicht mehr vorstellen. Mein Leben, mein Freundeskreis, mein Umfeld ist völlig neu und anders geworden. Leider erst spät... Ich hätte schon Jahre meines Lebens ein viel besseres Leben haben können. Aber: es ist nie zu spät. Ich bin heute sehr glücklich und zufrieden. Kummer und Sorgen gibt es auch ohne Alkohol, aber es ist einfacher zu bewältigen.

    Ich wünsch dir alles Glück und lebe dein Leben.

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo,

    ich wollte noch mal etwas von mir schreiben.
    Bin nun seit fast 5 Wochen trocken und fühle mich deutlich besser damit.
    Ich habe gute und weniger gute Tage.
    Aber im nüchternen Zustand verliere ich nicht mehr den Überblick,
    besonders wenn meine Ängste wieder kommen.
    Nach einem Tief kommt auch schnell wieder eine gute Phase.
    Ich habe Zuversicht das ich Lösungen finde.
    Wenn die Gedanken an den Alkohol kommen frage ich mich, warum denke ich gerade jetzt soviel darüber nach und meist wird es mir schnell klar.
    Damit habe ich dann einen Lösungsansatz für mein Problem.
    Leider vertraue ich meinem Mann nicht mehr, was seine Abstinenz angeht dafür schäme ich mich manchmal und weiß auch das unsere Partnerschaft auf wackligem Boden steht aber ich kann es im Moment nicht ändern.
    Es ist so wie es ist.
    Ob er trocken ist weiß ich nicht, ich vermisse bei ihm die Entschiedenheit.
    Aber es geht in erster Linie um mich und um mein Leben.
    Meine Aufgabe ist es trocken zu bleiben und dann werde ich auch für dieses Problem eine Lösung finden.
    Meine Selbsthilfe Gruppe besuche ich jede Woche und finde dort die Unterstützung die ich brauche.
    Die ambulante Therapie die ich beantragen werde am 03.01.2018 brauche ich dann um tragfähige Entscheidungen zu treffen.
    Ich glaube das mir die Therapie noch mal einen positiven Schub geben wird.
    Auch will ich Geduld lernen, Ruhe bewahren und ein Schritt nach dem anderen zu tun, eben alles zu seinen Zeit.

    Es grüßt die
    Birgit

  • Hallo, Birgit!

    Das liest sich ja hervorragend 44.

    Das deckt sich genau mit meinen Erfahrungen.
    Und was Dein Misstrauen Deinem Mann gegenüber betrifft - auch das ist okay. Du hast sehr richtig erkannt, dass nicht er Dein Problem ist, sondern Du Dich um Dich selbst kümmern musst. Und er für sich selbst verantwortlich.

    Ich wünsche Dir einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Neues Jahr - dass alle Deine Wünsche/Pläne in Erfüllung gehen!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo,

    war gestern nach einem eher schlechten Tag, noch mal bei einem Meeting der AA.
    Mein Kopf Kino wollte einfach nicht aufhören und ich konnte mich nicht gut auf mich selber, sondern eher auf andere fixieren .
    Das Meeting war wunderbar, auf der Heimfahrt die 30 Minuten dauerte war ich geflächt von guten Gefühlen und neuen Ansätzen.
    Der Tag hatte noch ein schönes Ende gefunden.
    Trotz der langen Zeit meiner Abstinenz, in der ich auch zufrieden nüchtern war,
    finde ich in der Gemeinschaft immer neue Ansätze die mir helfen, viel mehr mit mir zu sein.
    Habe mir gedacht da könnten auch Ansätze für meine Selbsthilfe Gruppe oder meine baldige Ambulante Therapie bei sein.
    Die Gründer der AA Bill und Bob waren mit Sicherheit kluge Kerle die gut in sich hinein gehört haben.
    Ich achte im Moment gut auf mich, bin offen für die Dinge die mich weiterbringen und werde mit Sicherheit noch öfter zu den AA Leuten fahren.
    Auch werde ich ein paar Dinge aus ihrem Gedankengut in mein Leben integrieren und ausprobieren wie es mich weiterbringt.

    Wünsche euch eine gute Woche,
    Es grüßt die Birgit

  • Hallo,

    ich möchte euch gerne mitteilen wie es bei mir gerade läuft.
    Bin nun fast 7 Wochen ohne Alkohol und fühle mich damit gut.
    Mir macht meine Arbeit wieder Freude und meine Interessen an der Umwelt nehmen auch wieder zu, ich kann gut entspannen und sehe mich auf dem richtigen Weg.
    Leider trinkt mein Mann wieder, zwar nur heimlich aber für mich nicht heimlich genug.
    Es macht mich traurig zu erleben wie wertvoll ihm der Alkohol ist.
    Ich merke wenn ich ankündige, am Abend nicht zu hause zu sein, wie seine Stimmung sich aufhellt und der Rausch für ihn in greifbare nähe kommt.
    Er nutzt die Zeit des alleine seins zum trinken und ist im Bett ehe ich nach hause komme.
    Meine Gefühle dazu sind sehr widersprüchlich, ich kenne ja auch das Gefühl, so dicht vor dem trinken, endlich alleine zu sein, den Alkohol bei sich zu haben und es kaum abwarten zu können, bis endlich die Tür ins Schloss fällt.

    Wie oft war ich mir in meiner Trink Zeit, abends wenn ich im Bett lag sicher, ab morgen trinke ich keinen Tropfen mehr, bin sogar aufgestanden habe den Rest Alkohol ausgeschüttet und bin mit gutem Gewissen und voller Zuversicht eingeschlafen.
    Doch leider funktioniert das so nicht.
    Soll ich meinen Mann darauf ansprechen oder lieber schweigen, das ansprechen würde wahrscheinlich dazu führen das er noch vorsichtiger beim trinken sein wird, wir kennen ja alle die Kniffe des heimlichen trinkens.
    Außerdem scheue ich mittlerweile auch diese Art der Gespräche, es wird gelogen, gedroht, versprochen und vielleicht trage ich danach auch noch eine Mitschuld an seinem trink verhalten, ich könnte es ja tolerieren da er weder gewalttätig noch sturz betrunken ist.
    Es ist auch meiner Meinung nach alles gesagt.
    Das schweigen bringt mich emotional weiter von ihm weg, das tut mir auch nicht gut, ist aber vielleicht im Moment die bessere Lösung.
    Es passt nicht gut zusammen, wenn ich versuche mich zu verändern zu wachsen und sicher im Leben stehen möchte.
    Könnt ihr das verstehen, oder bin ich zu egoistisch und zu anspruchsvoll ?
    Sicher, ich soll mich um mich kümmern und um mein nüchternes Leben, aber es macht die Sache für mich nicht leichter.

    Das schreiben hat mir auf jeden Fall gut getan, und ich bin froh das Forum dafür zu haben.

    Wünsche euch allen einen schönen Tag,

    Es grüßt die Birgit.

  • Liebe Birgit,

    als ich heute Morgen Deinen Beitrag las, musste ich an mich denken.
    Wie viele Jahre ich mich mit Problemen herumgeschlagen habe, weiß ich nicht. Aber meist hat eine Lösung dieser Probleme nur einen Bruchteil der Zeit und des Aufwands benötigt.
    Wenn ich von außen Ratschläge erhielt, wie ich das Problem für mich lösen könnte, fiel mir eher mehr dazu ein, warum ich diese Vorschläge nicht umsetzen konnte, als Gedanken dazu, wie ich es nach Möglichkeit umsetze.

    Heute versuche ich mit auftauchenden Problemen völlig anders umzugehen.
    Ich versuche sie nach einer Zeit des Abstands und des gründlichen Nachdenkens konkret und Schritt für Schritt anzugehen, und all das, was zu ihrer Entstehung beigetragen hat, abzustellen oder zu verändern.
    Meist lösen sie sich dann sehr rasch auf. Noch nie in irgendeiner Weise zu meinem Nachteil.

    Ich möchte damit ausdrücken: Niemand weiß so genau Bescheid über Euer Verhältnis zueinander und Euren Umgang miteinander, wie Du, und es wird Dir niemand besser als Du selbst sagen können, wie Du in Deinem Fall mit dem Problem „trinkender Ehemann – abstinent lebende Ehefrau“ umgehen solltest, sodass sich eine für Dich befriedigende Lösung ergibt.

    Wir haben hier im Forum schon oft darüber geschrieben, dass noch niemand allein wegen seiner Partnerin oder seinen Angehörigen trocken geworden ist, oder trocken geblieben ist.
    Man muss ja leider sagen, so wie Du das in einem anderen Thread hier erst vor Kurzem geschrieben hast: Solange der Betroffene dem Alkohol den Vorzug vor seiner Partnerin gibt, wird die Partnerin bestenfalls immer nur das fünfte Rad am Wagen sein.
    Besser wie Du in Deiner Situation kennt niemand all die Folgen und Begleiterscheinungen, die durch die Sucht entstehen. Lügen, betrügen, verheimlichen, täuschen, tricksen, Schuldzuweisung, leere, viele Male gebrochene Versprechungen u.v.m.

    Sehr real und fast schon „brutal“ musst Du feststellen und erkennen, dass Dir all das an Deiner Seite nicht gut tut.
    Die Frage, für mich, ist dann nur noch: Wie lange wird Birgit das aushalten? Wie groß muss der Leidensdruck werden, bis sie handelt?
    Ich beantworte deswegen Deine Frage mit einer Gegenfrage: Worzu würdest Du Deiner besten Freundin in so einem Fall raten?

  • Guten Morgen Anika,

    jetzt hast Du seit 7 Wochen keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken. Das finde ich absolut prima, vor allem auch weil Du einen Mann an Deiner Seite hast der weiter trinkt. So wie Du schreibst gibt es für Dich nur einen Weg und das ist ein Weg ohne Alkohol. Ich bin fest davon überzeugt, dass Du damit alles richtig machst.

    Was Deinen Mann betrifft finde ich es wirklich erstaunlich, dass er scheinbar glaubt, dass Du sein heimliches Trinken nicht bemerkst. Wo Du doch selbst Alkoholikerin bist und all die Tricks und Kniffe bestens kennst. Aus meiner eigenen Alkoholikersicht kann ich gar nicht verstehen, dass er glaubt er könnte Dir verheimlichen, also jemanden der selbst Alkoholiker ist und einfach die Erfahrung hat. Ich hatte (und habe auch heute noch) immer ein Gespür dafür, ob jemand ein Alkproblem hat oder nicht und ich weiß aktuell nicht ob ich mich schon mal geirrt habe, ich glaube aber nicht. Vielleicht weiß er aber auch dass Du es weißt und es ist ihm egal bzw. er kann nicht anders und trinkt Dir zu liebe nicht offen sondern heimlich. Sozusagen um Dich nicht zu sehr zu belasten. Wie dem auch sein, ich kann mir vorstellen in welch emotional schwierige Situation Dich das bringt.

    Als Du von der Aufhellung seines Gesichtsausdrucks wenn Du ihm sagst, dass Du abends weg bist geschrieben hast, musste ich so an meine Trinkerzeit zurück denken. Oja, was war das schön, wenn ich wusste, dass ich entspannt trinken konnte, ohne angst haben zu müssen, dass jemand mich erwischt. Ohne dass ich über irgendwelche Ausreden zu meinen Geheimverstecken gelangen musste um dort schnell 2 oder 3 Bier auf ex in mich hinein schütten zu können. Es ist traurig, dass er wieder soweit gekommen ist, wo er doch so lange trocken war.

    Zitat

    Könnt ihr das verstehen, oder bin ich zu egoistisch und zu anspruchsvoll ?


    Die Antwort kennst Du doch selbst. Du bist natürlich nicht zu egistisch oder zu anspruchsvoll. Was Du möchtest ist ja nur ein ganz normales Leben ohne Alkohol. Etwas ganz Selbstverständliches einfach. Und das steht Dir auch zu. Die Frage ist nun, ob Du mit einem Trinker an Deiner Seite so ein "normales" Leben überhaupt erreichen kannst. Weißt Du, mir fällt es in Deinem Fall auch sehr schwer irgendwelche kluge Ratschläge zu geben. Deinen Mann und Dich verbindet ja eine sehr lange Zeit, und da waren ja auch sehr gute Zeiten dabei. Ihr habt zusammen 22 Jahre trocken gelebt! Da ist die Hoffung, dass er sich besinnt und wieder zurück findet natürlich größer als bei Paaren, wo einer von beiden schon immer gesoffen hat und völlig uneinsichtig ist. Es ist schwer, ich denke Du musst immer für Dich abwägen wie es Dir damit geht und ob Du so leben kannst und willst oder ob Du Konsequenzen ziehen musst.

    Was das Ansprechen Deines Mannes auf sein heimliches Trinken betrifft:

    Zitat

    Es ist auch meiner Meinung nach alles gesagt.

    Ich glaube damit ist dann tatsächlich alles gesagt. Ihr habt ja schon darüber gesprochen und wenn Du nun immer wieder damit anfängst wirst Du wohl nichts erreichen. Ich meine, Du kennst das doch selbst, Du hast ja die Erfahrung genau wie wir anderen Alkoholiker. Ich denke, solltest Du Dich irgendwann dazu entscheiden einscheidende Konsequenzen zu ergreifen, also z. B. Deinen Mann zu verlassen, dann wäre es sicher fair, wenn Du ihm vorher nochmal vor die Wahl stellst. Entweder er unternimmt etwas oder Du bist weg. Das macht aber auch nur dann wirklich Sinn, wenn Du Dir ein Leben mit ihm, wenn er tatsächlich wieder trocken werden sollte, auch vorstellen kannst. Es kann ja auch sein, dass sich da im Laufe der Zeit und durch die Erfahrungen die Du jetzt machst etwas bei Dir ändert. Es ist wirklich sehr schwer von außen sinnvolle Einschätzungen zu geben.

    Was ich noch schreiben will: ich habe sehr großen Respekt davor, dass Du jetzt so konsequent Deinen Weg gehst! Dazu gehört sehr viel Stärke und innere Klarheit, auch wenn Du im Moment vielleicht denkst bei Dir herrscht das Chaos.

    Ich wünsche Dir, dass Du auf Deinem Weg bleibst und dass Du schnell in ein geregeltes, normales Leben zurück findest ohne den Druck, den Du jetzt durch das Trinken Deines Mannes hast.

    LG
    gerchla

  • Hallo Gerchla und Dietmar,

    eure Antworten sind mit soviel Wohlwollen und Verständnis geschrieben, vielen Dank.
    Beim lesen eurer Zeilen ist mir schnell klar geworden das ich den einzig richtigen Weg gehe, es gibt nur die Nüchternheit für mich.
    Die Bestätigung eurer seits hilft mir wieder klarer zu sehen, und mich zu stabilisieren.
    Mein Verstand ist leider weiter als meine Gefühle, und da heißt es nun einen Schritt nach dem anderen tun, oder auch, Alles zu seiner Zeit.
    Ich verspreche mir viel von der Ambulanten Therapie.
    Die Ambulante Therapie vor 22 Jahren hat mich damals richtig gut vorangebracht und mir viel Hilfestellung gegeben.
    Ich glaube auch das ich die Fähigkeit habe mir, für mich wichtige Dinge raus zu picken und gut zu nutzen.
    Im Moment bin ich wieder ruhig und gelassen, es ist wunderbar das meine schlechten Gefühle auch nach kurzer Zeit wieder verschwinden.
    Das gibt mir Zuversicht.
    Ich bin Dankbar das ich bei so vielen Menschen und Gruppen immer wieder auftanken kann.( AA, Selbsthilfe Gruppe, Bruder, Freundin, meiner Tochter und natürlich bei Euch hier im Forum.
    Wo ich noch getrunken habe war das anders, da hatte ich keinen Einfluss auf meine Gefühle, sie haben mich total mitgerissen.

    In meiner Krise ist das doch schon mal ein guter und wichtiger Schritt.

    Das trinken ist keine Option, da werde ich vorher irgend eine der genannten Menschen oder Gruppen befragen.
    Bestimmt erhalte ich dann den Ratschlag,

    die Beste Droge ist ein klarer Kopf. O0

    Es grüßt die Birgit.


  • die Beste Droge ist ein klarer Kopf. O0

    Yepp! Deshalb:

    Drogen und Alkohol sind was für Anfänger.
    Wer wirklich cool ist, zieht sich die Realität rein.
    (Irgendwo auf Facebook)

    44.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo,

    habe mir in den letzten Tagen mal Gedanken um die zufriedene Trockenheit gemacht.
    Nun trinke ich seit gut 10 Wochen keinen Alkohol mehr, aber eine zufriedene Trockenheit hat sich bei mir bisher noch nicht wieder eingestellt.
    Im Gegenteil ich ertappe mich dabei wie ich manchmal mit meiner Abstinenz hadere, nicht lange es sind nur kurze Momente, dann übernimmt mein Verstand wieder die Überhand und ich bin froh über meine Entscheidung, abstinent zu leben.
    Mir hilft zum einen dann, mir die Frage zu stellen, wofür bräuchte ich jetzt den Alkohol wogegen oder wofür will ich ihn einsetzten.
    Auch denke ich an die Leute aus meiner Selbsthilfe Gruppe, die AA oder an Euch hier im Forum, an die entschieden Trockenen eben und dann weiß ich das Abstinenz auch für mich der einzig richtige Weg ist.
    Da habe ich das Gefühl das alle diese Leute es mehr als einmal überprüft haben, und ich kann mich beruhigt wieder bei euch einreihen.
    Auch bin ich ein Stück weit Trotzig dem Alkohol gegenüber, ich will nicht trinken und merke oft über welche Schiene die Sucht sich wieder in meinem Kopf breit machen will, dann sage ich mir, jetzt erst recht, ich habe dich den Alkohol durchschaut.

    Was will ich damit sagen, auch wenn es bei mir noch nicht wieder Klick gemacht hat und ich noch nicht zufrieden trocken bin, ist das so wie es bei mir im Moment läuft, der Weg der gegangen werden muss.
    So ist das nüchtern werden eben.

    Doch es geht mir ja auch schon wieder deutlich besser, bin halt nicht sehr Geduldig.
    Gutes zu berichten gibt es ja auch,ich rauche seit 3 Wochen nicht mehr,
    zum Glück habe ich wenig verlangen nach den Zigaretten.
    Habe mir gedacht wenn das schöne Wetter kommt will ich vielleicht direkt mit dem laufen wieder anfangen und da passen Zigaretten nicht dabei.
    Will mir nicht durch Alkohol und Nikotin die wirklich tollen Momente versauen.
    Die Arbeit macht wieder Spaß und ich merke das meine Gedanken auch wieder bei anderen Dingen als wie beim Alkohol sind.

    Mein Mann ist nun seit 3 Wochen wieder trocken und ich hoffe das er nun auch dabei bleibt.

    Unterm Strich bin ich zufrieden wie es gelaufen ist.
    Freue mich auf die Ambulante Therapie die am 26.02 beginnt.

    Es grüßt die Birgit.

  • Hallo Anika,

    Zitat

    habe mir in den letzten Tagen mal Gedanken um die zufriedene Trockenheit gemacht.
    Nun trinke ich seit gut 10 Wochen keinen Alkohol mehr, aber eine zufriedene Trockenheit hat sich bei mir bisher noch nicht wieder eingestellt.

    Da bist Du bestimmt nicht alleine mit solchen Gedanken gerade auch am Anfang Deiner Abstinenz.

    Schau mal hier Zufriedene Abstinenz - und wie wichtig ist sie? und
    hier Zufriedene Trockenheit – was bedeutet das für mich?

    Ansonsten: Liest sich gut, was Du von Dir berichtest! 44.

  • Hallo, Anika!

    Bei mir stellte sich die Zufriedenheit ohne Abstriche erst so nach ca. anderthalb-zwei Jahren ein. Vorher war ich zwar auch zufrieden, dass ich endlich trocken bin. Aber zwischendurch doch immer mal wieder so ein paar kleine Gedanken wie "Ach, jetzt ein Bier würde den Augenblick perfekt machen!". Trotzdem war ich im Großen und Ganzen zufrieden. Und es machte mir sogar etwas Angst, dass es mir auf einmal so "leicht" fiel, trocken zu bleiben. Warum vorher nicht?? Ich sprach es sogar einmal in meiner Gruppe an, diese Angst, dass das "dicke Ende" noch kommt. Und diese kleinen Gedanken (s.o.) hielt ich schon für "Saufdruck" ... Ein paar Monate, nachdem ich das Thema in der Gruppe angesprochen hatte, lernte ich, was Saufdruck wirklich ist schwitz. Und ich möchte sagen, dass ich erst seitdem zufrieden trocken bin.

    Und trotzdem blitzen auch heute noch kurzzeitig Gedanken auf wie "Ein Gläschen wäre jetzt schön - aber das haste Dir selbst verbockt."
    ICH halte das für normal.

    Also mach Dir keinen Kopp - alles im Grünen Bereich :D

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo, Anika!
    Wenn du deine Krankheit akzeptierst und danach lebst, genau wie andere Menschen mit chronischen Krankheiten, ist das ein wichtiger Schritt zur Zufriedenheit.
    Den Gedanken an den Geschmack diverser alkoholischer Getränke begleitet mich wahrscheinlich mein Leben lang, ich habe ja auch noch den Geruch eines Misthaufens im Unterbewusstsein gespeichert, aber weder erstes noch letzteres animiert mich zu kosten ;D
    Es ist halt so und fertisch.

    Grüsse
    Gerd

  • ich habe ja auch noch den Geruch eines Misthaufens im Unterbewusstsein gespeichert, aber weder erstes noch letzteres animiert mich zu kosten ;D

    :lach:

    Stimmt aber laugh2

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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