Brauche Dringend Hilfe

  • Hallo zusammen,

    ich brauche denke ich wirklich dringend Hilfe. Zu aller erst,ich bin derzeit auf einer Entgiftungstation und gehe morgen nachhause. In eine Wohnung, die so gut wie leersteht. Vorausgegangen ist schonmal eine Entgiftung,die mir meine damalige Verlobte nahelegte,sie zog damals kurzzeitig zu ihren Eltern. Dort nimmt sie sich jetzt nebendran eine Wohnung. Nach meiner damaligen Entgiftung,war ich ca 4 Wochen trocken,die Beziehung besserte sich. Dann vor 2 Wochen ein Rückfall. Aber ein ziehmlich Katastrophaler 3 tägiger,ich bin mit meinem Auto in 4 Autos gekracht,habe unterschwellig anggressives latentes Verhalten meiner jetzt Ex gegenüber gezeigt. Ich habe kaum erinnerungen daran. Dies veranlasste Meine Freundin,(die zudem noch im 7 Monat Schwanger ist) endgültig die Reißleine zu ziehen. Sie zieht nun in die Wohnung neben ihren Eltern. Ca 60km entfernt. Sie war kurz davor wieder zurück zu kehren in das Haus.

    Mein Konsum änderte sich während der Renovierungsphase(waren am Umbauen). Ja und ich wurde dann latent unterschwellig aggressiv und über Wochen wurde mein Konsum und verhalten immer Schlimmer. Merkte wie ich plötzlich den Alkohol brauchte. Das machte mir Angst,aber ich vertraute mich niemanden an. Meine Ex,sprach mich immer mal wieder darauf an.

    Ich solle mir doch hilfe hohlen,sah es immer als angriff,baute ich doch fleißig für sie und das Kind. War meine Ausrede...

    Den letzten Warnschuss vor 5 Wochen habe ich wohl noch nicht so richtig kapiert gehabt. Jetzt habe ich eine 12 Tägige Entgiftung hinter mir und gehe jetzt in ein nichts zurück. Morgen wird mich alles an meine Freundin erinnern,Kinderzimmer usw. ich werde alles verkaufen müssen. Zudem ich jetzt ein Strafverfahren an der Backe habe und ich nicht mehr auf die Arbeit komme.

    Beantragt ist eine Reha,bzw Langzeit, diese werde ich auch machen..aber am meisten Sorge mache ich mir wegen meiner EX Freundin. am anfang brachte sie mir noch sachen,besuchte mich 2 mal.Sprach einmal mit der Psychologin. Jetzt wird sie immer distanzierter....sie beginnt wohl zu verarbeiten und sagt sie möchte ruhe vor mir.

    Wie gehe ich jetzt mit dem ganzen um,ich kehre morgen nachhause und stehe vor einem riesen Scherbenhaufen. Ich habe Angst Rückfällig zu werden. Am meisten Sorge bereitet mir jedoch die Situation mit Frau und Kind. Bzw Ex die Trennung hat sie ja ausgesprochen.

  • Hallo Degan, es gibt Hilfe, Du musst sie Dir nur holen. Es gibt in fast jeder Stadt eine Suchtberatung, ich war damals bei der Caritas Fachambulanz Sucht. Dort bekam ich Hilfe, am Anfang jede Woche ein Gespräch mit einer Therapeutin und einmal die Woche, Orientierungsgruppe. Die Dame die für mich zuständig war, hat mich wegen meiner Geschichte, in eine Stationäre Langzeittherapie empfohlen.
    Das war gut so, gemeinsam haben wir eine Klinik ausgesucht, weit Weg von zu Hause, Salusklinik in Friedrichsdorf.
    500 Km. von meiner Familie entfernt, konnte ich mich auf mich selbst konzentrieren. Man wird in einer Suchtklinik nicht geheilt, unsere Krankheit ist Unheilbar. Aber ich bekam das nötige Werkzeug mit, um ein abstinentes Leben zu führen.
    Alleine hätte ich es nie geschafft, trocken zu sein, zu bleiben.
    Ich kann Dir keine Empfehlung geben, was Du machen sollst, Du musst Deinen eigenen Weg finden. professionelle Beratung kann Dich auf Deinen Weg bringen.
    Selbsthilfegruppen gibt es bestimmt auch in Deiner nähe, da sind Menschen mit einem ähnlichen Problem, die ihre Geschichte haben, oft ist dann etwas dabei, was Dich weiter bringt.
    Du bist gefordert, Du musst es selbst Entscheiden, was Du willst oder welche Ziele Du hast.
    Ich hoffe ich konnte Dir etwas Helfen.

    Ich wünsche Dir die richtigen Entscheidungen und eine gute Zeit,
    woko

    Das Leben leben ohne Alkohol und Medikamente!

  • Hallo Woko,danke für deinen Rat. Eine Langzeittherapie ist bereits beantragt. Warte im Prinzip nur noch auf die Kostenzusage. Dass eine Entgiftung alleine nicht reicht,habe ich jetzt gemerkt,wenn auch sehr folgenschwer.

    Dass sich meine Frau so distanziert hat,damit komme ich aktuell schlecht zurecht. Versuche aktuell so zu entspannen,ohne Alkohol. Bin Krankgeschrieben,so habe ich von da aus schon keinen Druck mehr.
    Danke dir erstmals für deine Antwort.

  • Hallo, Degan, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Die Langzeit ist beantragt 44.
    Aber - warum möchtest Du diese machen? Warum möchtest Du abstinent werden?

    Für Dich? Oder um Deine Freundin zurückzugewinnen?

    Ich kann Dir nur empfehlen, es nur für Dich zu machen. Denn was ist, wenn sie nicht zurückkommt? Willst Du wieder saufen?
    Natürlich kann so eine "Motivation" hilfreich sein, sehr hilfreich sogar. Aber im Endeffekt gibt es nur eins, was wirklich wichtig ist in Bezug auf Sucht - das bist DU.

    Frau/Ehe - kann auch ohne Suff in die Brüche gehen (so bei mir über 8 Jahre nach meinem Ausstieg geschehen).
    Job - eine Firma kann z.Bsp. auch ohne Dein Zutun Pleite gehen, rationalisieren.
    Gesundheit - der überwiegende Teil der Krankheiten hat nix mit Alkohol zu tun und Unfälle passieren auch ohne Alkoholeinfluss.

    Auch wenn etwas davon oder all das in die Binsen gehen sollte - mit einem klaren Kopf (und nicht mit einem Klaren im Kopf ;) ) kann man Probleme immer besser angehen und lösen.

    Bis zum Beginn der Langzeittherapie (LZT) kann ich Dir nur raten, Dir schon mal verschiedene SHG anzuschauen und/oder zu besuchen. Das lenkt ab (zum Beispiel dem Schmerz um Deine Freundin) und Du kannst Dir bei den Gesprächen mit den Leuten auch Infos darüber einholen, was Dich in der LZT erwartet.
    Ich habe übrigens wie Woko die Erfahrung gemacht, dass es von Vorteil ist, eine LZT weit weg von zu Hause zu machen. Als Berliner hatte ich meine in Hennef gemacht. Und in meiner Gruppe war jemand aus Köln, dessen Ehefrau ist in ihrem Suff alle 2 Tage zu Besuch gekommen :(

    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft und Erfolg!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Degan,

    auch herzlich Willkommen von mir.

    Da hast Du Dich ja ganz schön in die Schei...e geritten. Ich denke aber, so wie Du schreibst, dass Du nachvollziehen kannst, warum Deine Freundin die Reißleine gezogen hat. Und wahrscheinlich hat sie damit auch das für sie einzig richtige gemacht. Wenn Du das auch so siehst, dann wäre schon viel gewonnen....

    Ansonsten möchte ich mich komplett Greenfox anschließen, in allem was er geschrieben hat. Besonders aber für den Teil, wo es darum geht, dass Du für Dich selbst trocken werden solltest. Nicht für jemand oder etwas anderes. Es geht jetzt darum, dass Du für Dein Leben wieder lernst die Verantwortung zu übernehmen. Die gibt man als Alki nämlich ab, auch wenn man das natürlich selbst so nicht sieht. Wenn Du für Deine Freundin oder sonst irgendjemanden anderen trocken wirst besteht immer die große Gefahr, dass dieser Mensch Dich mal enttäuscht. In welcher Form auch immer. Bis hin zur Trennung nach längerer Zeit, wie von Greenfox beschrieben. Und dann wäre ja der "Grund" für Deine Trockenheit weg.

    Dazu braucht es auch nicht immer gleich eine Trennung. Auch wenns mal einfach nur schlecht läuft ist man schnell dabei zu denken: Nur wegen ihr habe ich aufgehört und jetzt sowas.... Solche Gedanken liebt die Sucht. Sowas nutzt die Sucht sofort um wieder präsent zu sein. Deshalb muss die Sucht aufgearbeitet werden, idealerweise mit dem Ergebnis, dass der Süchtige von sich aus erkennt, wie sinnlos und sinnfrei trinken eigentlich ist. Hat er das wirklich erkannt und verinnerlicht, hat er auch kein Verlangen mehr. Auch dann nicht, wenns es mal eng wird im Leben bzw. sollte sich die Sucht doch mal "melden", hat er sofort Strategien dagegen parat. Es ist halt einfach so, dass man auch als abstinent lebender Mensch mit den üblichen Problemen im Leben konfrontiert wird. Ich meine das sterben mal Menschen, die man geliebt hat, da verliert man vielleicht auch mal den Job, da wird man vielleicht auch mal ernsthaft krank oder der Partner trennt sich von einem. Das passiert einem auch, wenn man nicht trinkt. Wichtig ist nur zu wissen, dass es sicher nicht besser wird, wenn man deshalb wieder zum Saufen anfängt.... Sondern es tritt das genaue Gegenteil ein!

    Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich Dir jetzt nur sagen, dass Du eigentlich nichts anderes tun kannst als Dich um Dich selbst zu kümmern. Die Therapie ist da jetzt erst mal genau das Richtige. Wenn Du es schaffst dauerhaft trocken zu werden, trocken zu bleiben, dann wird Dein Umfeld das auch wahr nehmen. Auch Deine Ex-Freundin wird das wahr nehmen, denn Kontakt werdet ihr ja weiterhin wahrscheinlich immer wieder mal haben, oder? Du wirst Dich verändern, wirst ohne Alkohol ein anderer Mensch sein. Das passiert nicht, wenn Du nur mal eine Zeit lang nichts trinkst, da ändert sich nämlich nicht viel. Aber wenn Du die Therapie machst und dann weiter an Dir arbeitest, wirst Du auch ein anderer Mensch werden. Auch das wird Dein Umfeld wahr nehmen.

    Ich habe darüber, über mehrere Jahre ging das, das Vertrauen meiner Ex-Frau zurück gewonnen. Bei uns ging es nicht darum, dass wir wieder zusammen kommen hätten können oder wollen aber es ging um unsere gemeinsamen Kinder. Es ging um den generellen Umgang miteiander. Anfangs war sie (sehr berechtigt) immer misstrauisch mir gegenüber, hat mir nichts geglaubt und mir nicht mehr vertrauen können. Und ja, ich konnte und kann das sehr gut nachvollziehen. Bei allem was ich im Suff so veranstaltet hatte.

    Nur durch das Leben meines neuen Lebens ohne weiteres zu tun, also nur dadurch, dass ich wieder ohne Alkohol mein eigenenes Leben in eigener Verantwortung gelebt habe, hat sich dieses Verhältnis normalisiert. Heute ist es sogar ein recht gutes.

    Vielleicht, auch wenn das nicht die Motivation für Deine künftige Abstinenz sein sollte, vielleicht bewirkt es ja bei Dir sogar, dass Du nochmal eine Chance bekommst.

    Alles Gute und einen guten Austausch wünsche ich Dir.

    LG
    gerchla

  • Hallo vielen Dank für eure sehr ausführlichen Antworten. Meine Motivation,für die Langzeit,ist natürlich wieder auf die Bahn zu kommen. Es ist vieles kaputtgegangen wegen dem Trinken. Ich habe gesehen dass eine Entgiftung für andere nichts bringt. Ich war schnell wieder drauf. Jetzt eine Entgiftung. Jetzt warte ich eigentlich nur noch auf die Kosten Zusage. Ich verstehe was ihr meint,es nicht für jemand anderes zu tun. Sondern für einen selbst. So kann man dann ja ganz leicht einen Rückfall am Partner festmachen. Ich habe die Ursache dafür erkannt,dass sie in mir selber liegt. Bzw diese Sucht selbser. Auch jetzt ruft sie mich. Komm trink mich,jetzt ist eh alles kaputt. Ich mache das klar in erster Linie für mich selber,aber ich hoffe schon auf einen neustart mit der Partnerin,alleine wegen dem noch ungeborenen Kind,ich nüchtern erkenne auch wieviel sie mir bedeutet.

    Aber auch wie sehr ich moment wegen des Trinkens am Abgrund bzw vor einem riesen Trümmerhaufen stehe. Dass sie dann die Reißleine gezogen hat verstehe ich. Alles was ich mir erarbeitet habe,alles zunichte alles kaputt. Ich möchte so nicht mehr leben. Aktuell,besuche ich eine SHG. Aber ich bin auch viel zuhause,da kommen manchmal schon konfuse Gedanken zusammen. Vielen lieben Dank für eure Antwort. Auf einen weiteren gepflegten austausch.

  • Hallo das WE war ziehmlich mies,mich zieht diese Trennung dermassen runter,was ich im Suff so alles angestellt habe,kommt immer wieder hoch. Lag die meiste Zeit im Bett.

  • Hallo Degan,

    ok, das ist ziemlich normal. War bei mir auch so. Ich meine, diese Schuldgefühle sind ein Stück weit schon in Ordnung und Du kannst auch gerne Reue zeigen. Was Du jetzt aber nicht tun solltest ist in Selbstmittleid zu versinken. Du hast es verbockt und Du wirst jetzt auch dafür gerade stehen - das hat jemand zu mir damals gesagt. Und er sagte noch: Zeige ruhig Deine Reue, lass Dich aber nicht von Schuldgefühlen dominieren sonst kannst Du Deine Zukunft nicht gestalten. Und damit ist niemanden geholfen.

    Das ist jetzt mal zusammengefasst was eigentlich ein recht langer Prozess war. Ein Psychologe sagte auch mal zu mir, als ich gerade mal wieder recht weinerlich und von Schuldgefühlen zerfressen bei ihm war: Jetzt reißen sich mal zusammen und benehmen sich wie ein erwachsener Mensch.

    Was'n A.... dachte ich mir damals. Ich verstehe heute was er gemeint hat.

    Du kannst Dein künftiges Leben nur gestalten, wenn Du lernst genau mit diesen Gefühlen umzugehen. Ohne dass Du sie mit Alk betäubst, das ist Dir wohl klar. Das würde Dich nur noch tiefer rein ziehen. Was Du jetzt tun kannst, ist so zu leben, wie Du es gerne möchtest. Du kannst jetzt so sein, wie Du sein willst. Jetzt und ab jetzt. Was war, dass kannst Du nicht mehr verändern. Dazu kannst Du nur stehen, Dich zu gegebener Zeit (und damit meine ich auch zu gegebener Zeit) entschuldigen und bereuen. Ab jetzt kannst Du zeigen, dass Du ein anderer Mensch bist. Das Du der Mensch bist, der Du immer sein wolltest und der durch die Sucht ein anderer wurde.

    Diese Chance hast Du jetzt. Deine Zukunft findet jetzt statt. Die Vergangenheit bleibt Dir... Und Du wirst sicher verstehen, dass das Zeit braucht. Auch diejenigen, die Du im Suff verletzt hast brauchen Zeit, vielleicht sehr viel Zeit. Ich brauchte Jahre um wieder Vertrauen gewinnen zu können. Und da helfen auch keine Versprechungen, Beteuerungen usw.

    Vorleben und zeigen, dass es jetzt anders ist, so war mein Weg.

    Ich wünsche Dir viel Kraft! Bleib dran, es lohnt sich, Du wirst sehen....

    LG
    gerchla

  • Immer wenn ich einen Spaziergang machen möchte, habe ich das Gefühl dieses Dorf,gibt mir Peitschenhiebe.Es fällt sehr schwer. Ich denke auch viel an meine EX Partnerin,die nun eine Kontaktsperre möchte bis nach der Reha....man bedenke sie ist im 7 Monat Schwanger jetzt.
    Ich gehe auch fest davon aus das sie dieses,alleine groß Ziehen möchte.
    Ich kann mich nichtmals mehr nach dem befinden erkundigen.
    Bin total fertig deswegen. Hoffe die LZ beginnt bald,das ich aktiver etwas tuen kann.

    Lg

  • Du kannst Dein künftiges Leben nur gestalten, wenn Du lernst genau mit diesen Gefühlen umzugehen. Ohne dass Du sie mit Alk betäubst ...

    Das ist der Casus knaktus: Ohne Alkohol ist (fast) nichts anders - wird nur klar, unverfälscht wahrgenommen.

    Mit Alk kann man sich die Welt deshalb schön saufen, weil die Wahrnehmung verändert wird.
    Nicht umsonst finde ich den Spruch

    Drogen und Alkohol sind was für Anfänger.
    Wer wirklich cool ist, zieht sich die Realität rein.

    (Irgendwo auf Facebook)

    so gut, weil er so treffend ist.

    In der LZT wurde immer gesagt "Man muss nicht nur 'Nein sagen' lernen, sondern auch das Aushalten."
    Ich für mich habe es als zutreffend erkannt/angenommen. Man kann sich nicht immer allen unangenehmen Situationen entziehen, manchmal muss man sie auch einfach mal aushalten.

    Also: Augen auf - und durch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Zitat

    Ich denke auch viel an meine EX Partnerin,die nun eine Kontaktsperre möchte bis nach der Reha...

    Also da war jetzt mein erster Gedanke: immerhin erst mal nur bis nach der Reha. Sie hätte Dir ja auch mitteilen können, dass sie Dich nie mehr sehen will....

    Aber wie dem auch sei. Du solltest Dich jetzt nur auf Dich und Deine Krankheit fokussieren. Denn wenn Du diese Baustelle jetzt nicht aufarbeitest, am Ende dann wieder mit dem Trinken beginnst, dann hast Du nicht nur Deine EX Pertnerin und das Kind verloren sondern Dein ganzes Leben.

    Verstehe das bitte nicht falsch. Ich kann durchaus nachvollziehen in welchem Gefühlschaos Du Dich befindest. Ich musste da auch mal durch. Ich habe auch eine Trennung durch und da waren/sind zwei Kinder. Und diese liebe ich über alles. Und plötzlich war nicht mehr der Papa der ich vorher war. Plötzlich durfte ich meine Kinder nur noch alle paar Wochen für paar lächerliche Stunden sehen. Und das noch unter Aufsicht, weil meine Ex-Frau berechtigterweise und absolut nachvollziehbar Angst hatte, ich könnte getrunken haben.

    Was ich getan habe habe ich Dir schon geschrieben. Also bleib stark.

    LG
    gerchla

  • Danke euch beiden für eure warmen Worte,ja für mich ist das neu,eine Situation auszuhalten. Aktuell liege ich eigentlich da und bemitleide was ich da alles verloren habe. Aber wenn diese Situtation nicht gekommen wäre,dann eine andere. Ich würde mir wünschen die Langzeit würde beginnen. Damit ich überhaupt irgendwas zu tun habe.

    Mich macht das alles echt depressiv. Vor ein paar Wochen war noch alles ok,jetzt sitze ich in der Grössten scheiße. Scheiß Sauferei.

  • Hallo Liebes Forum. Ich habe den Bescheid und Aufnahme Tag von der Klinik,erhalten. Am 30.11 geht es zur LZT. Da werde ich mich vielem stellen müssen. Danach dann Arbeitgeber. Was mit der Partnerin und Kind ist,weiß ich leider auch nicht. Mich machts immer depressiver. Das ich dieses Rasanten Abstieg den ich vom Sommer an hatte nicht gemerkt habe. Wie dünn das Vertrauen in mich nur noch ist. Ich denke ich habe da eine ganze Menge verspielt. Ich mache mir große Vorwürfe. Hätte ich nicht getrunken,wäre meine Partnerin noch hier. Aber ich muss akzeptieren,dass ich krank bin.

  • Wie dünn das Vertrauen in mich nur noch ist. Ich denke ich habe da eine ganze Menge verspielt.

    Das kann ich nachvollziehen. Aber - um Dich wieder etwas aufzubauen: Du hast auch schon eine Menge geschafft!

    Denn zum Einen hast Du für Dich selbst etwas erkannt, was viel Kraft braucht - nämlich dass Du Hilfe brauchst. UND Du bist inzwischen aktiv geworden und hast Dich nicht nur zu einer LZT entschlossen, sondern auch schon alles auf den Weg gebracht. 44.

    Die Zeit bis dahin kannst Du mit Hilfe einer SHG überbrücken - bzw. mit der Suche nach einer für Dich passenden.

    Du kannst stolz auf das bisher Erreichte sein. Alles Weitere wird sich finden.

    Jede große Reise beginnt mit einem ersten Schritt!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Degan!

    Da kann ich mich Greenfox voll und ganz anschließen.

    Es wird ein langer Weg, aber die erste immens wichtige Etappe hast Du bereits erfolgreich hinter dich gebracht. In 12 Tagen geht's los. Der Zeitraum ist überschaubar.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Guten Morgen Degan,

    Zitat

    Mich machts immer depressiver. Das ich dieses Rasanten Abstieg den ich vom Sommer an hatte nicht gemerkt habe. Wie dünn das Vertrauen in mich nur noch ist. Ich denke ich habe da eine ganze Menge verspielt. Ich mache mir große Vorwürfe. Hätte ich nicht getrunken,wäre meine Partnerin noch hier.

    So ist es. An diesem Punkt war ich auch mal. Den musst Du jetzt überwinden, sonst wirst Du nicht auf die Beine kommen. Dauerhaft mit Selbstmitleid und Selbstvorwürfen kann niemand zufrieden oder glücklich werden. Und für uns Alkoholiker führt ein unzufriedenes Leben meist schnell zurück zum Seelentröster Alkohol. Und dann geht der ganze Mist weiter und wird schlimmer.

    Also, da musst Du jetzt durch. Und jetzt hast Du Deinen Termin, und so lange ist es nicht mehr hin. Das ist eine sehr gute Perspektive, wie ich finde. Also bleib' jetzt dran, Du hast schon viel geschafft, auch wenn Du das im Moment vielleicht selbst nicht so siehst.

    Zitat

    Aber ich muss akzeptieren,dass ich krank bin.


    Das ist eine Grundvoraussetzung um Deine Krankheit dauerhaft in den Griff bekommen zu können. Ich konnte das für mich auch sofort so akzeptieren (bei meinem letzten Ausstieg). Und das hat mir sehr geholfen und verhindert, dass es (wie die vielen Male vorher)nicht wieder nur eine Trinkpause wurde. Mir ist es aber auch wichtig, dass meine Krankheit nichts von dem entschuldigt, was ich getan habe. Ich habe mich bei allen Menschen, die ich durch meine Trinkerei verletzt habe, entschuldigt. In der Hauptsache war das natürlich meine Ex-Frau. Ich habe ihr gesagt, dass meine Krankheit mein Verhalten erklärt, aber das es mein Verhalten nicht entschuldigt. Schließlich hat mich niemand zum Saufen gezwungen, ich war es selbst, der sich dafür entschieden hatte. Und entschuldigen und vielleicht sogar verzeihen kann nur derjenige, der verletzt wurde.

    Also, bleib jetzt dran. Du beginnst bald mit der Therapie, ich bin sicher das Dich das dann richtig weiter bringen wird.

    Alles Gute und

    LG
    gerchla

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