Habe Probleme mit dem Alkoholumgang meines Partners

  • Aber ich bleibe standhaft. Fühle momentan ein Härte in mir, so als wenn mich diese Emotionen nicht erreichen. Fühle mich erleichtert, dass ich immer noch diese Trennung will. Die Vorstellung die Schwäche meines Partners immer wieder zu ertragen lähmt mich. Ich will es nicht mehr! Ich bin es leid immer die Starke sein zu müssen, die alles wuppt wenn der Partner mal wieder einknickt. Ich habe drei Kinder, die mich fordern. Für sie tue ich es gerne.

  • Das kommt mir sehr bekannt vor. Ich war ständig im Laufschritt unterwegs. Positiv und lachend, aber immer unter Stress. Ich hab dann oft getrunken. Heute ohne Alkohol und mit entsprechender Entschleunigung nach einem Burn out lebe ich sehr gut. Meine Ärztin und Psychotherapeutin hilft mir.

    Vielleicht holst du dir auch einfach mal Hilfe. Ich bin eine Zeitlang für die Trauerbewältigung zur Familienberatung gegangen. 44. Ich mache mittlerweile eine ganze Menge für mich. Ich hab begriffen, dass ich ein ganz normaler Mensch bin und kein schlechter Mensch. Mit meiner Mutti klappt das auch nicht so ganz dolle. Ich hatte einen wunderbaren Vater. Leider ist er letzten Monat verstorben mit 91. Aber wir haben uns ganz toll und liebevoll verabschieden können. Was will ich dir sagen? Ich habe mit mir und meiner Vergangenheit Frieden geschlossen. Mit tut das gut. Vielleicht ein Tipp für dich?

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Habe ihm heute gesagt, dass ich maximal bis Mitte August in der selben Wohnung bleiben kann und das auch nur, wenn er meine Entscheidung akzeptiert. Er ist immer wieder wütend und beschimpft mich, zuletzt als mögliche Lesbe! Er beteuert, dass er mich mit all meinen Schwächen liebt. Wieso ich mich stets auf das Negative bei ihm fokussiere. Er wirft mir vor, dass ich es doch auch nicht immer schaffe ohne Zigaretten klarzukommen. Ich bin Nichtraucherin, aber in Phasen, wo er mich verletzt greife ich zu Zigaretten und nach drei Tagen ist wieder Schluss. Aber selbst das vergleicht er mit seiner Sucht.
    Was soll ich machen, damit er hier wirklich auszieht? Er droht mir damit, erst zu gehen, wenn er eine nach seinen Wünschen passende Wohnung findet.
    Ich bin bereits aus dem Schlafzimmer ausgezogen. Das Nebeneinanderschlafen ist mir zu intim, möchte die Nähe zu ihm unterbinden.

  • Da geht es jetzt um die rechtliche Situation. Mietvertrag. Dazu darf dir ein Rechtsanwalt oder ein Mieterverein Auskunft geben. Wenn du dich bedroht fühlst, dann hilft dir auch die Polizei. Du solltest dich morgen gleich darum kümmern.

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Danke schön für deine Offenheit, liebe Betty und deine so wertvollen Tipps. Ja, das Leben ist so wertvoll und schön, wenn wir es zu unserer Zufriedenheit gestalten. Es tut mir irgendwie auch leid für meinen Partner, dass er schon wieder ein Kind nicht jeden Tag aufwachsen sehen wird. Er versteht es nicht, dass ich von meinen moralischen Grundsätzen nicht runterkommen kann. Ich habe es probiert mit Nachsicht, Hoffnung, gelegentlichem Mitkonsum. Nein, dieser Weg, das Leben mit einem Menschen, der sich zum Negativen verändert und es in Kauf nimmt, dass ich mich immer mehr von ihm entferne, dieser Weg ist nicht mein Weg.
    Ich hoffe sehr, dass er meinem Wunsch nachkommt und geht, ohne dass es peinlich wird.

  • Ich wünsch dir alles alles Gute dafür.

    Melde dich. :blumen2:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Vielen lieben Dank :*

    Eine Aussage hätte ich noch, die mich sehr beschäftigt. Er sagt, dass er den Alkoholkonsum ja gut im Griff hätte, immerhin hat er ja vor drei Wochen eine Abstinenzpause von 3 Monaten gehabt. Er sagt, dass er ja aufhören möchte, und dass Rückfälle völlig normal seien. Er findet es traurig, dass ich so ungeduldig bin und verständnislos, weil er ja die Existenzängste hat, und dass man doch in der Partnerschaft dazu da sei, für den anderen da zu sein.
    Also ich finde, dass er sich das sehr einfach macht und quasi einen Freifahrtschein fürs Trinken sucht.

  • Er sagt, dass er den Alkoholkonsum ja gut im Griff hätte, immerhin hat er ja vor drei Wochen eine Abstinenzpause von 3 Monaten gehabt.

    Es hätte mich gewundert, wenn diese Aussage NICHT gekommen wäre. Jeder Alkoholiker gibt - nach außen hin - an, sein Problem ... äh, Alkoholkonsum im Griff zu haben.
    Selbstbetrug ist normal und ändert sich erst, wenn derjenige ERNSTHAFT etwas gegen seine Sucht unternehmen will/unternimmt.

    Er sagt, dass er ja aufhören möchte, und dass Rückfälle völlig normal seien. Er findet es traurig, dass ich so ungeduldig bin und verständnislos, weil er ja die Existenzängste hat, und dass man doch in der Partnerschaft dazu da sei, für den anderen da zu sein.

    Schuldzuweisung an andere - ebenfalls völlig normal. Es gibt kaum einen Alkoholiker, der die Schuld für sein eigenes "Versagen", für seine Sucht den anderen in die Schuhe schiebt.
    Bis ... er/sie ernsthaft ...

    Also ich finde, dass er sich das sehr einfach macht und quasi einen Freifahrtschein fürs Trinken sucht.

    Richtig erkannt! Bei sooo einem Verhalten - da MUSS man ja trinken! Und natürlich weil Montag/Dienstag/Mittwoch/Donnerstag/Freitag/Samstag/Sonntag/Morgens/Mittags/Abends/hell/dunkell/Sonnenschein/Regen ... (beliebig erweiterbar) ist - alles wichtige Gründe, um zu trinken.

    Ich habe früher auch meist Gründe gefunden, warum ich trinken MUSSTE.

    Ich hoffe sehr, dass er meinem Wunsch nachkommt und geht, ohne dass es peinlich wird.

    Richte Dich darauf ein, dass das NICHT passieren wird :( Um so erfreulicher wäre es, wenn es doch passiert. Aber erfahrungsgemäß ... eher nicht.

    Übrigens: Betty hat Dir da einen guten Tipp bezüglich der rechtlichen Situation (Wohnung) und der Polizei gegeben (bin selbst Polizist und kenne das Prozedere zur Genüge). Wenn er also Dich und/oder die Kinder angeht (und wenn es "nur" verbal durch anbrüllen o.ä. ist), zögere nicht, die 110 zu rufen!
    Wenn es gar nicht erst zu solch einer Situation kommt, ist es natürlich am Besten.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Er muß raus aus der Wohnung! Besser heute als morgen.
    Wenn es Deine Wohnung ist, kannst Du ihn rauswerfen. Wenn Unklarheit besteht, muß tatsächlich eine Rechtsberatung her. In manchen Städten gibt es Rechtsberatungen für Frauen kostenlos. Google mal!
    So wie Du die Situation beschreibst, glaube ich nicht, dass es bis August gut gehen wird. Und ob er dann wirklich von allein geht, steht in den Sternen.
    Versuch bitte jegliches Mitleid mit ihm auszuschalten. Er hat die Chance, es bei seinem dritten leiblichen Kind gut/richtig zu machen. Er könnte es aufwachsen sehen. Es liegt an ihm. Er macht sich das selbst kaputt. Nicht Du!
    Raus mit ihm! So schnell es geht! Und versuche die Kinder rauszuhalten. Vielleicht kannst Du die beiden großen für ein paar Tage zu den Großeltern etc. bringen.

    Gruß Titus

  • Vielen Dank Greenfox und Titus für eure letzten Tipps. Es ist so schwer diese Situation zu ertragen. Nun bin ich dran eisern zu bleiben. Er ist ja wieder wie ausgewechselt. Ist höflich und versucht mit Briefen alles wieder gut zu machen. Ich denke, dass wir nur eine Chance haben, wenn wir räumlich auf Abstand gehen und er seine eigene Bleibe hat. Ich schlafe immer noch auf der Couch und gehe auf die Briefe nicht ein. Wie behandelt man einen Ex-Partner in der Situation? Muss ich mir seine Sichtweisen immer wieder anhören, obwohl mein Entschluss fest steht? Ich weiche ihm aus, da ich bei seinen Argumenten wütend werde. Für mich ist er uneinsichtigt, bzw vertritt ganz andere Moralvorstellungen.Habe versucht Kompromisse einzugehen, aber ich schaffe es nicht ihn mit seinem Trinkverhalten zu akzeptieren. Meine Frage wäre an euch, ist es ok wenn ich ihm sage, dass ich nicht mehr darüber diskutieren will, da wir uns stets um Kopf und Kragen reden.

  • Hallo Sonne,

    das ist ja nun irgendwie eine ganz private Sache, die du eigentlich selbst entscheiden musst. Wie soll dir in diesem Fall jemand einen Rat geben? Ich gehe jedenfalls davon aus, dass er seinen Konsum und auch sein Verhalten nicht mal eben so und einfach ändern wird. Das sind jetzt die normalen Reaktionen, um die Beziehung zu retten und damit alles beim "Alten" bleibt. Eine Frage, die du dir stellen musst, ob und wenn "warum?" du es akzeptieren solltest. Eine Änderung tritt meistens erst dann ein, wenn dein Gegenüber merkt, dass du es wirklich bitterernst meinst. ICH würde es ihm sagen. Aber das ist meine Meinung. Du musst es entscheiden. Viel Erfolg.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Sonne,

    ich habe mir Deine Beiträge sehr aufmerksam durchgelesen.
    Nach allem, was Du schreibst, besteht kein Zweifel daran, dass Dein Partner ein Alkohol und ggf. auch ein Cannabisproblem hat.
    Das sind aber seine Probleme, und er allein kann etwas dagegen tun. Das schrieben Dir auch schon andere User hier.

    Daneben fiel mir aber auf, dass das eigentliche Partnerschaftsproblem wohl noch wo anders liegt.
    So schreibst Du insgesamt darüber, dass Du die Beziehung „unter diesen Umständen“ schon lange nicht weiterführen möchtest, auch nicht in Zeiten, in denen er nichts konsumiert.
    Für mich liest sich das dann so: Du hast festgestellt, dass diese Partnerschaft doch nicht das erhoffte Glück ist, dass Du Dir gewünscht hast.
    Daneben gibt es auch noch ganz konkrete Probleme mit dem Alkohol- und Cannabiskonsum Deines Partners.
    Du willst raus aus der partnerschaftlichen Situation.

    Aber

    Zitat

    Habe stets ein schlechtes Gewissen im Nachhinein.


    Und

    Zitat

    Mir auch in Zukunft, wenn die Trennung vollzogen ist und er ausgezogen ist, mir nicht die Schuld für das Aus zu geben. Deshalb bin ich halt den Weg der Suchtberatung gegangen und nun auch des Forums, um für mich zu wissen, nicht überstürzt gehandelt zu haben.“


    Es kommt bei mir so an, als suchst Du ein Alibi für Deine Vorgehensweise, die tatsächlich längst für Dich feststeht: Du willst mit diesem Partner nicht mehr zusammen sein.

    Ich lese es dann so, dass Dir das Selbstbewusstsein und die Stärke fehlt, um zu Deinen Entscheidungen zu stehen, und Du dazu externe Meinungen benötigst, die Dein Vorgehen rechtfertigen.
    Wie gesagt: Das eventuelle Suchtproblem Deines Partners will ich auf keinen Fall klein reden. Aber völlig unabhängig davon sind es ja noch ganz andere Probleme in der Partnerschaft, die Dich zu Deinem Entschluss gebracht haben.

    Zitat

    Hinzu kommt, dass ich schon seit zwei Jahren dagegen angehe, dass er die Badezimmer nicht schliesst und ich stets seine Pupserei mit ertragen muss. Das Händewaschen musste ich auch ansprechen und das In der Nase bohren in meiner Anwesenheit.

    Zitat

    Die Vorstellung die Schwäche meines Partners immer wieder zu ertragen lähmt mich.


    Kannst Du denn „die Stärke“ eines Partners in der Form ertragen, dass so ein starker Partner dann „sein Ding“ macht und das ggf. überhaupt nicht nach Deinen (auch moralischen) Vorstellungen?

    Zitat

    Wie behandelt man einen Ex-Partner in der Situation?


    Du sprichst damit den Vollzug Deiner Entscheidung aus. „Ex-Partner“.
    Aus Deinen Beiträgen lese ich heraus, dass ich an dieser Stelle wohl nichts von „partnerschaftlicher Achtung und Respekt“ zu schreiben brauche.
    Die „Sache ist erledigt“, würde ich sagen.
    So schnell wie möglich die räumliche Trennung einleiten – und dann erst einmal Abstand zu einander nehmen. (Unter Berücksichtigung der Kinder. Wobei ich einem betrunkenen und bekifften Vater keine Kinder anvertrauen würde. Aber das klärt ggf. das Familiengericht.)

    Fazit:
    Da Du Dich schon lange entschieden hast mit diesem Partner nicht zusammenleben zu wollen, und da diese Entscheidung meiner Lesart nach durch seine Suchtprobleme nur bestärkt wird, brauchst Du eigentlich keine Bestätigung oder Entschuldigung für sie.
    Partner kommen zusammen, und Partner trennen sich auch wieder, wenn sich die Beziehung auseinander entwickelt.
    Da ich schon ein paar Partnerschaften hatte, glaube ich erfahrungsgemäß sagen zu können, dass das schlechteste Vorgehen bei einer Trennungsentscheidung (und auch später) ist, wenn ich Gründe (über die naturgegebenen Verschiedenheiten der Partner hinaus) suchen würde, warum ich mich getrennt habe.
    Schließlich habe ich diese Partnerinnen einmal geliebt, und mit einer sogar aus Liebe ein Kind gezeugt. Da wäre es höchst unfair von mir jetzt so zu tun, als wäre alles nur schlecht gewesen.

  • Hallo Sonne,

    war das ein Versehen, dass Du meinen Beitrag an Dich komplett zitiert hast, oder steckt dahinter eine Antwort, die ich bislang noch nicht verstehe?

  • Hallo Dietmar,
    ja, das war ein Versehen mit dem Alles Zitieren. Wollte nur eine Passage markieren, aber die Technik.
    Vielen Dank für deine Zeit mir zu antworten.
    Die Beziehung stand schon von Anfang an unter keinem guten Stern. Die erste Eskalation kam nach zwei Monaten, unter dem ersten Alkoholkonsum. Mein Gefühl sagte mir schon da, dass es schwierig wird und dass ich diese Beziehung nicht führen will. Habe es auch meinem Partner gesagt, dass mit meinen Erfahrungen und Prägung diese Beziehung nicht in Frage kommt. Daraufhin hat mein Partner den Vorschlag gemacht, dass wir keinen Alkohol mehr zusammen trinken. Jeden Ausrutscher haben wir thematisiert. Als ich dann schliesslich schwanger wurde häuften sich die Ausrutscher. Ich habe früh resigniert und öfters die Trennung ausgesprochen. Hatte wohl doch noch die Hoffnung, dass die Kleine einiges ändert.
    Wir haben uns nun für eine räumliche Trennung entschieden. Es sind Gefühle vorhanden, auf beiden Seiten. Aber diese Eskapaden und Streitereien möchte ich den Kindern und mir nicht mehr zumuten. Wenn er trinkt oder kifft, das kann ich nicht ignorieren, dafür sind unsere Wohnverhältnisse schwierig. Ich muss mich vor meinem Partner nicht ekeln oder weglaufen. Ich weiß, dass er es schaffen kann, aber der Zeitpunkt ist bei ihm noch nicht da. Aus Erwartungshaltung kommt eher Trotz. Er muss es selbst verstehen und dahinter kommen was er will. Die Erkenntnis sehe ich noch nicht. Er sieht sein Problem in der Maßlosigkeit aber nicht in der Abhängigkeit. Auf Alkohol ganz zu verzichten oder auf Cannabis kommt für ihn nicht in Frage, so seine Worte. Für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich lasse ihn los, auch wenn es weh tut.

  • Hallo,
    seit meinem letzten Beitrag ist nun einige Zeit vergangen. Es hat mir damals gut getan mir andere Meinungen anzuhören, die mich doch sehr bestärkt haben bei meinem Entschluss zu bleiben mich von dem Vater meiner Tochter zu trennen. Er ist nun vor 5 Wochen ausgezogen, gute 50 km entfernt, da sich dort seine Arbeitsstätte befindet. Die Übergangszeit, in der wir noch zusammen wohnen mussten war ein Psychoterror mit Beschimpfungen. Es war schwer sich davon abzugrenzen, da er mich vor meinen Söhnen als psychisch krank hingestellt hat und meinen Wunsch mich in Ruhe zu lassen nur selten akzeptiert hat. Der Entschluss mich zu trennen war wohl die beste Entscheidung. Mir geht es sehr gut. Ich fühle mich sehr erleichtert. Kann mich auf die drei Kinder und mich konzentrieren, ohne Angst zu haben, dass mein Partner alkoholisiert oder bekifft von der Polizei erwischt wird, weil er Auto fährt. Die Probleme gehen aber doch weiter, obwohl wir nicht mehr zusammen sind. Was die Kinderbetreuung, bzw die Kinderbesuche angeht, da gehen auch hier unsere Meinungen auseinander. Mein Ex ist dauer berauscht. Er kifft ja schon morgens. Aus diesem Grund lasse ich ihn nicht mit der Kleinen Auto fahren. Habe einen Vorschlag gemacht, dass ich ihm die Kleine (12 Monate alt) für ein paar Stunden bringe, sie aber definitiv nicht bei ihm übernachtet. Er ist aber nicht in der Lage mir eine Woche im Voraus eine terminliche Zusage zu machen. Lässt mich bis zum letzten Tag zappeln. Die Warnung, dass ich so kurzfristig nicht zur Verfügung stehe nimmt er nicht an. Alles was ich möchte ist doch planen zu können. Schliesslich bin ich für zwei weitere Kinder verantwortlich und für mich. Er darf seine Tochter natürlich auch in ihrem Zuhause besuchen, da möchte ich allerdings auch vorher gefragt werden. Wir haben schliesslich auch soviele Termine. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass er immernoch Macht auf mich ausüben möchte. Es nicht ertragen kann, dass er nicht unangemeldet vor der Tür stehen kann und über mein Leben Bescheid weiß. Ehrlich gesagt, habe ich Angst vor ihm, weil er mich in seinen Nachrichten und Telefonaten aufs Übelste beschimpt-ich wäre dumm und eine schlechte Mutter, die dem Kind den Vater weggenommen hat. Bei whats app habe ich ihn gesperrt und um sachliche Telefonate bezüglich Kinderbesuchen gebeten. Aber er rutscht stets in die Gefühlsebene und beschimpft mich . Bei meiner Sachlichkeit, und das nicht darauf eingehen, fühlt er sich von mir als Kind behandelt. Meine Frage an Euch? Soll ich mich an das Jugendamt wenden? Ich möchte so wenig wie nötig mit ihm kommunizieren. Einerseits kann ich verstehen, dass er noch Redebedarf wegen unserer Trennung hat. Aber ich muss mich doch nicht von ihm beschimpfen lassen und seinen Machtspielchen bezüglich der Kinderbesuchen ausgeliefert sein.

  • Meine Frage an Euch? Soll ich mich an das Jugendamt wenden? Ich möchte so wenig wie nötig mit ihm kommunizieren.

    Na aber sowas von JA! Hier geht das Kindeswohl vor die Interessen von Deinem Ex!

    Ein wenig kann ich nachvollziehen, dass er sich in seinem Rausch selbstbemitleidet und als Opfer sieht und versucht, Dich runterzumachen, um sich zu erhöhen - ich hatte früher auch manchmal solche gedanklichen (!!) Anwandlungen, habe es aber dann doch noch gesehen, dass nur ich alleine mit meinem Suff alles kaputt mache.

    Aber das Wohl der Kinder geht ja wohl vor. Also wende Dich an das Jugendamt. Da geht es um so wichtige Dinge wie Sorge- und Umgangsrecht und auch um Unterhalt. Und die sollten hier klar geregelt werden. Denn wenn man sich hierüber nicht miteinander vernünftig austauschen und einigen kann ... Mit meiner Ex bin ich ja nun wahrlich nicht mehr gut - aber was die Kinder anbelangt, haben wir uns klar einigen können (wobei gesetzliche Richtlinien auch eine Hilfe sind/sein können) und fahren auch sehr gut damit.

    Auch aus meiner beruflichen Perspektive C:-) kann ich Dir nur raten, hier für eine klare, unmißverständliche Linie zu sorgen. Mit Hilfe des Jugendamtes! Denn wenn klare Beschlüsse existieren, kannst Du im Notfall auch klare Hilfe von den Behörden (z.Bsp. Polizei) erwarten und bekommen. Denn wenn z.Bsp. beide das Umgangs- und Sorgerecht haben ... stellt sich die Polizei nur sehr ungern dazwischen. Es sei denn natürlich, das Kindeswohl ist offensichtlich gefährdet (er ist stark betrunken/berauscht o.ä.).

    Du siehst, meine Meinung zu Deiner FRage ist klar: JA!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Danke, Greenfox. Mein Bauchgefühl sagt mir eigentlich stets das Richtige. Jedoch glaube ich immer an das Gute, ohne Druck zu machen- und lande immer auf der Nase. Es wäre schön, wenn er auch irgendwann eine Einsicht bekommt. Vielen Dank für deine Offenheit. Schön, einen Ratschlag zu bekommen von Jemanden, der selbst mal Probleme dieser Art hatte. Habe mir die Nummer des Jugendamtes gerade herausgesucht.

    Viele Grüße 44.

  • Hallo Sonne,

    unbedingt das Jugendamt einschalten. Ich kenne aus meinem Umfeld übrigens auch einen Fall, wo der Vater eine Suchtproblematik hatte und wo er sein Kind dann zwar sehen durfte, aber nicht alleine. Es musste immer eine zuverlässige, vorher bestimmte Begleitperson dabei sein. Also nicht Du natürlich, sondern z. B. seine Mutter /Schwester oder was auch immer möglich ist.

    Ich glaube ehrlich gesagt auch, dass so etwas sinnvoll ist. Ich meine, jemand der ein derartiges aktives Suchtproblem hat und dann scheinbar auch noch ein recht hohes Aggressionsverhalten (wenn auch aktuell "nur" verbal), den würde ich sehr ungern mit meinem Kind alleine wissen.

    Aber so etwas kann geregelt werden. Darum unbedingt Jugendamt einschalten.

    Meine Ex-Frau hat mich übrigens anfangs auch nicht mit meiner kleinen Tochter alleine gelassen. Ich durfte auch nicht Auto mit ihr fahren. Es musste immer mein großer Sohn dabei sein. Als wir uns trennten war ich bereits trocken, allerdings sehr "frisch". Aber sie hat mir nicht vertraut. Und ehrlich gesagt, ich habe das voll verstanden. Klar habe ich ihr gesagt, dass ich nicht mehr trinke aber aus ihrer Sicht konnte ich voll verstehen, dass sie mir nicht über den Weg traut. Das hat sich über die Zeit, mittlerweile Jahre, dann natürlich irgendwann gegeben und ich konnte Vertrauen zurück gewinnen.

    In Deinem Fall sieht das ja ganz anders aus. Ich wünsche Dir viel Energie um das jetzt zu regeln und in ein ruhigeres Fahrwasser zu kommen.

    Ach und übrigens: Glückwunsch dafür, dass Du Dich getrennt hast! Das war ganz sicher der richtige Weg, egal was er Dir jetzt so an den Kopf wirft!

    LG
    gerchla

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