• Hallo, ich bin 39 und trinke seit 15 Jahren. In letzter Zeit immer mehr. Ich muß trinken. Anfang Februar habe ich meinen Führerschein verloren. Wieder mal besoffen gefahren, Verkehrskontrolle, aufgefallen. Kam nicht ums Pusten umhin. Das war's. Kurz darauf ist meine Freundin ausgezogen. Seitdem trinke ich schon morgens. Bei der Arbeit bin ich jetzt zum zweiten Mal aufgefallen und habe gestern eine Abmahnung kassiert. Mein Chef hat mich jetzt im Visier und ich schaffe es nicht während der gesamten Arbeitszeit nüchtern zu bleiben. Ich bin dabei alles zu verlieren. Ich merke das und kann nichts dagegen tun.

    Gruß Titus

  • Hallo Titus,

    Ich bin dabei alles zu verlieren. Ich merke das und kann nichts dagegen tun.

    Du GLAUBST, nichts dagegen tun zu können.
    Das glaubte auch ich einmal in Bezug auf meinen Alkoholmissbrauch. In meiner Vorstellung hatte ich alles versucht, um den Missbrauch zu beenden. Ich hatte versucht, …weniger zu trinken, …später am Tag mit dem Trinken anzufangen, … alkoholarmes Bier zu trinken usw. usf..
    Und nichts klappte.
    Ich musste trinken. Zumindest empfand ich das so.

    Heute missbrauche ich den Alkohol nicht mehr.
    Ich hatte das Glück, aus mir selbst heraus die Motivation entwickeln zu können, mein Leben zu verändern, weil ich zuvor beim Ausstieg aus einer anderen Sucht die Erfahrung gemacht hatte, dass ein Leben ohne Abhängigkeit um Längen besser ist.
    Diese Erfahrung ließ mich den Entzug durchstehen.

    Nicht jeder schafft es alleine. Muss er auch nicht. Es gibt jede Menge Hilfen. Z.B. hier: https://alkoholforum.de//index.php?topic=238.0

    Alles Gute und Willkommen im Forum!
    Bassmann

  • Moin Titus -

    herzlich willkommen hier im Forum!
    Kurz zu meiner Person:
    Männlich, Ende 50, berufstätig - vor knapp zehn Jahren Entgiftung - danach das "normale" Entwöhnungsprogramm und seit meiner Entgiftung rückfallfrei alkoholabstinent lebend.

    Deine aktuellen Lebensumstände kenne ich aus meiner eigenen Suchtgeschichte nur zu gut (den Führerschein musste ich zum Glück nicht abgeben) - bei mir kamen zum Schluss noch massive gesundheitliche Probleme dazu. Mein Fazit war ähnlich: ALLES AUS!
    In so einer Situation liegt der Schluss nahe, dass "man" nichts tun kann - falsch! Du hast es in der Hand, Deine erst einmal aussichtslos erscheinende Situation zu verändern. Aus meiner Sicht gibt es für Dich jedoch nur einen Weg: Ausstieg aus der Sauferei ...
    ICH würde an Deiner Stelle schnellstmöglich bei einer Suchtberatungsstelle vorstellig werden, mir eine gute Entgiftungsklinik empfehlen lassen und zusammen mit der Suchthilfeeinrichtung überlegen, welche Schritte nach der Entgiftung für Dich am besten passen.
    In Deiner augenblicklichen Situation hast Du im Prinzip nichts mehr zu verlieren. Wenn Du es weiter laufen läßt, wird Deiner Abmahnung mit sicher das nächste "F" folgen (Führerschein/Freundin ... Firma) - Du bist also an einem Punkt, an dem Du nur noch gewinnen kannst - vor allen Dingen kannst Du nach erfolgter Entgiftung Deine Freiheit wieder gewinnen, nicht mehr trinken zu MÜSSEN.

    Soweit erst einmal ...
    Beste Grüße
    keppler

  • Auch von mir ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum.

    Auch ich bin Ü50, berufstätig - und MUSSTE vor meiner hoffentlich letzten Entgiftung vor 9 Jahren trinken. Ich hatte kein Problem mit Alkohol. Nur ohne.
    Mittlerweile habe ich aber erfahren, dass ich nicht trinken MUSS, nicht trinken WILL und vor allem nicht trinken BRAUCHE.
    Und ich bin glücklich damit - ich vermisse absolut nichts!

    Hier wird Dir keiner sagen, dass der Ausstieg leicht und problemlos ist. Nur, dass er MÖGLICH ist. Man muss nur den ersten Schritt tun - und weitere folgen lassen.
    Bassmann hat Dir ja schon unsere Linksammlung verlinkt ;) Hier findest Du viele weiterführende Hilfsangebote, u.a. Suchtberatungsstellen und ambulante Therapie-Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz - je nachdem, wo Du wohnst.

    Also: Augen auf und durch! Es ist machbar - und vor allem: es lohnt sich!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Titus,

    herzlich willkommen. Ich schließe mich an und wünsche dir, dass du den 1. Schritt machst. Ich habe viele Jahre getrunken. Ich musste eher nicht. Wenn ich nicht trank, war es ok. Aber trank ich auch nur ein Glas, dann hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle. Ich habe irgendwann den 1. Schritt getan und mich entschieden aufzuhören. Jetzt über 3 Jahre alkoholfrei und glücklich. Ich habe ganz viel geändert und dies nicht bereut.

    Fang an. Viel Erfolg.

    LG Betty

    Worum ging es bei mir? Ich konnte nicht nach einem Glas aufhören.

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

    Einmal editiert, zuletzt von Betty (7. Juni 2017 um 14:55)

  • Hallo und danke für Eure Antworten! Ich denke auch, ich muß vom Alkohol weg. Wenn ich so weiter mache, geht alles weiter den Bach runter. Mein Chef hat mich auf dem Kieker. Vorhin stand der plötzlich hinter mir und hat mir bei der Arbeit am Rechner über die Schulter geschaut. Wahrscheinlich will er testen, ob ich Alkohol getrunken habe, indem er versucht meinen Atem zu riechen. Da hat er aber nur Lakritzbonbons gerochen. Ich habe heute noch nichts getrunken. Gestern auch erst nach der Arbeit. Bin dann aber schon ein paar Stationen früher aus der Bahn gestiegen und hab mir direkt im nächsten Laden eine Dose Bier gekauft, die ich sofort aufgerissen habe. Konnte nicht bis zu Hause warten. Mist. Dann habe ich mir voll die Kante gegeben. Heute wird es ähnlich laufen, denk ich.
    Die Linksammlung habe ich mir schon angeschaut, aber mir hilft das alles irgendwie nix. Ich brauche immer das direkte Gespräch bzw. den direkten Austausch mit jemandem. Mir muß jemand sagen, wo es langgeht. Vielleicht ist das so. Hat meine Freundin auch getan, aber das hat nichts gebracht. Nur immer für ein paar Tage. Mir geht's schlecht, aber ich will mich jetzt nicht krankschreiben lassen. Dann denkt der Chef, es ist wegen dem Alk. Am Wochenende will ich versuchen, nicht zu trinken. Vielleicht schaffe ich es, alleine aufzuhören. Meine Freundin wollte das immer, aber da war ich noch nicht so weit. Jetzt bin ich es. Ich mache mir alles kaputt. Zuhause stinkt alles nach Kotze. Da darf keiner rein.

    Gruß Titus

  • Titus,

    du schreibst, dass dir jemand sagen muss, wo es langgeht.... Dann benötigst du doch Hilfe von außen. Geh zur Suchtberatung und dringend zu deinem Hausarzt. Lass dir helfen. Mach es dir nicht schwerer als es sowieso schon ist. Jeder Versuch, der nicht funktioniert, macht die h nur noch verzweifelter. Deine Situation ruft geradezu nach Hilfe. Du solltest sie suchen und annehmen. Ich wünsche dir viel Erfolg. Und schreib hier, wenn du Fragen hast. Einer weiß immer irgendwie irgend etwas.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Danke Betty!

    Ja, ich brauche wohl wirklich Hilfe, aber ich habe Angst davor. Ich habe Angst vor dem Druck, der dann entsteht. Wenn einer sagt, mach dies, mach das und Fristen setzt und so funktioniert bei mir gar nichts mehr. So war das ja mit meiner Freundin. Ich erinnere mich noch gut an Situationen, in denen ich unbedingt nüchtern bleiben sollte und dann ging das voll nach hinten los. Gegen Ende unserer Beziehung waren wir bei ihren Eltern zum Mittagessen eingeladen. Da haben wir vorher abgemacht, dass ich nur alkoholfreie Getränke trinke. Was heißt abgemacht? Sie wollte das und ich dachte dann, das wird schon gehen. Ich bin dann doch irgendwie zum Wein gekommen und es wurde peinlich.
    Immer, wenn Druck entsteht, geht gar nichts mehr. So ist das auch an Arbeitstagen. Da ist es viel schlimmer mit dem Saufen als an den Wochenenden.
    Und wenn ich an Suchtberatung denke, dann bedeutet das für mich Druck. Allein schon bei dem Gedanken greife ich zur Flasche.
    Mich einem Arzt anzuvertrauen, wäre vielleicht eine Option. Das wäre mir erstmal lieber. Aber ich habe keinen. Oder besser: ich habe einen ganzen Haufen. Ich lasse mich oft krank schreiben und gehe dann immer zu verschiedenen Ärzten.

    Gruß Titus

  • Da kann ich mich Betty nur anschließen: In einer Suchtberatung hast Du einen direkten und realen Gesprächspartner, der Dir sagen kann, was Du tun kannst. Und in der Linksammlung findest Du z.Bsp. auch Unterstützung bei der Suche nach einer Suchtberatung in Deiner Nähe (hatte ich Dir auch schon direkt verlinkt). Und/oder eine reale [u=https://alkoholforum.de//index.php?topic=229.0]Selbsthilfegruppe[/u] - da hast Du ebenfalls reale Gesprächspartner, die Dir sagen können, wie sie es gemacht/geschafft haben.

    Nur von einem rate ich Dir ab: Dich am Wochenende kalt zu entziehen! Kalter Entzug kann sehr schnell gefährlich werden! Und da nützt es auch nix, sich vorzunehmen, gleich zum Arzt zu gehen, wenn es "unangenehm" wird - dann ist es oft schon zu spät und man kann gar nichts mehr machen oder wohin gehen.
    Am Besten, Du sprichst mit Deinem Hausarzt EHRLICH über Dein Alkoholproblem und machst erstmal einen Entzug (ich meine keine Therapie!!) in einer Klinik. Nach bzw. während des Entzugs kannst Du Dir dann mit Hilfe der Therapeuten überlegen, wie Du dann weiter vorgehen willst.

    Meine Erfahrung: Sich alleine trockenzulegen/aus dem Sumpf zu ziehen ist zumindest schwieriger als mit Hilfe. Mich hat es an die Story von Münchhausen erinnert - und doch habe ich es damals (erfolglos) probiert.
    [u=https://alkoholforum.de//index.php?topic=664.0]Die ersten Schritte[/u] sind (fast) immer die schwersten. Aber wenn man erstmal Fahrt aufgenommen hat ...

    Ich habe Angst vor dem Druck, der dann entsteht. Wenn einer sagt, mach dies, mach das und Fristen setzt und so funktioniert bei mir gar nichts mehr. ... Ich erinnere mich noch gut an Situationen, in denen ich unbedingt nüchtern bleiben sollte und dann ging das voll nach hinten los. ...
    Immer, wenn Druck entsteht, geht gar nichts mehr. So ist das auch an Arbeitstagen. Da ist es viel schlimmer mit dem Saufen als an den Wochenenden.
    Und wenn ich an Suchtberatung denke, dann bedeutet das für mich Druck. Allein schon bei dem Gedanken greife ich zur Flasche.

    Für mich war es damals ähnlich. "Der Druck" war für mich eine willkommene Ausrede, um trinken zu können. Sonst hätte ich "den Druck" ja nicht aushalten können ...

    Abgesehen davon: Wenn Dir jemand z.Bsp. in der Suchtberatung sagt, was Du tun kannst, um vom Alk wegzukommen, dann tut er das, weil DU es willst - warum sonst hast Du Dich sonst hier angemeldet und überlegst Dir die nächsten Schritte? Es sagt Dir doch niemand, was Du tun SOLLST - außer Dir selber!

    Ich wünsch Dir jedenfalls viel Erfolg dabei, herauszufinden, was Du willst: Dein Leben wieder selbst zu bestimmen und zu gestalten - oder vom Alkohol bestimmen zu lassen und das ganze Leben danach ausrichten ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo Titus,

    du schreibst zum einen: „Mir muss jemand sagen, wo es langgeht.“ Und zum anderen: „Immer, wenn Druck entsteht, geht gar nichts mehr. Und wenn ich an Suchtberatung denke, dann bedeutet das für mich Druck. Allein schon bei dem Gedanken greife ich zur Flasche.“

    Das widerspricht sich in meinen Augen.
    Andererseits kann ich das mit der Ablehnung des Drucks verstehen. Ich wäre auch nicht unter Anwendung eines äußeren Drucks vom Alkohol losgekommen. Ich brauchte ein positives Ziel.

    Vielleicht kann dir die Suchtberatung dabei helfen, einen positiven Blick in eine abhängigkeitsfreie Zukunft zu gewinnen? Vielleicht kann dir ein Arzt helfen, vielleicht kann…?

    Du findest es nur heraus, wenn du es versuchst.

    Gruß
    Bassmann

  • Hallo Titus,

    genau wie Bassmann habe ich auch sofort an den Widerspruch gedacht. Du hast vielleicht Angst vor dem Stress? Du windest dich da immer noch raus. Jetzt magst du schon niemanden mehr in deine Wohnung lassen? Hattest du angedeutet. Dein Chef weiß sicher auch mehr als du annimmst, wenn du auch schon häufiger "krank" warst...
    Alle die dir helfen können und wollen machen es anonym. Keiner wird dir seinen Willen aufzwingen und letztlich ist es so, dass du Beratung bekommst, um vielleicht den einen oder anderen Fehler zu vermeiden. Ich habe den Eindruck, es ist schon 5 vor 12 vorbei. Mach ganz schnell was aus deiner Situation. Mein Tipp: Dringend jemanden ansprechen, der sich auskennt! Mit deiner Freundin konnte das nicht gut gehen. Da spielen zu viele Emotionen eine große Rolle. Du wirst dich freuen, wenn es Schritt für Schritt besser wird.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • War bei einer Ärztin, die mich schon mal krank geschrieben hatte. Als sie ins Zimmer kam, in dem ich schon wartete, setzte sie sich mir gegenüber und sah mich eine Weile an. Gefühlt ganz lang. Mir wurde ganz komisch. Ich wollte was von Kopfschmerzen erzählen, Migräne. Aber als sie mich dann fragte, was mich zu ihr führt, hab ich gesagt, dass es mir nicht gut geht und das ich zu viel Alkohol getrunken habe, weil ich Stress habe und mir schlecht ist und dass ich deshalb nicht arbeiten kann. Das kam ganz plötzlich aus mir raus und ich hatte Schweißausbrüche dabei und wahrscheinlich eine knallrote Birne. Sie fragte dann, ob das öfter vorkommt, dass ich so viel Alkohol trinke. Ich sagte ja. Dann hat sie noch ein paar Fragen gestellt, zum Stress und zu meiner Arbeit und wieviel ich trinke und ob ich schon mal was dagegen unternommen hätte. Sie hat mir eine Suchtberatung empfohlen. Und Blut abgenommen haben sie mir und am nächsten Dienstag habe ich einen Termin zur Untersuchung. Ein Gesundheitscheck, da wird alles untersucht.
    Sie wollte mich auch länger krankschreiben, aber das wollte ich nicht. Ich habe Angst, dass ich dann rausfliege. Hatte ja erst die Abmahnung. Morgen gehe ich wieder zur Arbeit.

    Gruß Titus

  • Die Ärztin ist mir schon mal sympathisch - die solltest Du Dir (als Ärztin!) warmhalten.
    Und Du solltest mit ihr wirklich mal über eine Entgiftung sprechen. Wie Betty schon angesprochen hat (und ich vermute es ebenfalls), weiß/ahnt Dein Chef sowieso schon mehr, als Dir lieb sein dürfte.
    Es kann also nur besser werden.
    Da war sie wieder - die Empfehlung, eine Suchtberatung aufzusuchen. Titus: Schaden kann es nicht, da mal hinzugehen! Abgesehen davon, dass es dort anonym ist und die der Schweigepflicht unterliegen. Und bei der Ärztin ist es ja schon "gesprudelt" - vermute mal, Du hast Dich danach auch etwas erleichtert gefühlt (auch wenn es sich komisch angenehm unangenehm/unangenehm angenehm angefühlt hat).

    Ach, eins noch: So ein Gesundheits-Check kann eventuell ergeben, dass z.Bsp. die Leberwerte noch im Normbereich sind. Dann kanst Du nur von Glück reden, solltest es aber nicht als Ausrede nutzen "Ist ja also doch nicht so schlimm!".

    Gruß
    Greenfox

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    können wir nur selber tun!

  • Was soll ich noch schreiben? Die Ärztin 44. Und wie Greenfox schon geschrieben hat. Halt sie dir warm. Tipp von mir: Schenk ihr reinen Wein ein. Erzähle einfach alles. Als ich meiner Ärztin alles erzählt habe, hatte ich das erste Mal das Gefühl, verstanden zu werden. Ich habe auf dem Heimweg geweint, weil ich mich so erleichtert gefühlt habe. Sie kann dich bestimmt unterstützen und das wird dir gut tun. Pack es an. Viel Erfolg. Du schaffst das.

    LG Betty

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  • Ich bin erleichtert. Jetzt jedenfalls. Zuerst war ich irgendwie geschockt. Bin nach Hause gelaufen und mir kam alles mögliche in den Sinn. Hab mir viele Gedanken gemacht. Was ich eigentlich will und so. Aber es führt zu nichts. Ich kann irgendwie nicht denken.
    Ich werde am Dienstag zu dieser Untersuchung gehen und eine Suchtberatung mache ich auch, denke ich. Es geht so einfach nicht weiter.
    Gibt's bei der Suchtberatung eine bevorzugte Organisation? Oder ist es ganz egal an wen ich mich da wende? Hab Suchtberatung und meine Stadt gegoogelt und bekam viele Ergebnisse. Was muß ich beachten? Gehe ich einfach so hin oder mache ich einen Termin? Einfach so hin wäre mir lieber.
    Ich weiß nicht, was mit meiner Arbeit werden soll. Ich schaff das nicht mehr. Morgen muß ich wieder hin. Ich kann gar nicht.
    Jemand sprach hier von gesundheitlichen Problemen. Was hattet/habt ihr für Probleme? Bei mir klappt es schon länger nicht mehr mit dem Essen. Es wird immer unregelmäßiger und weniger. Hab viel abgenommen. Ich weiß nicht, ob das am Alkohol liegt. Vielleicht hab ich ja auch irgendwas anderes und bin deshalb so durch den Wind.

    Gruß Titus

  • Vielleicht doch morgen gleich wieder zu der Ärztin? Das geht so nicht. Vielleicht kann sie dir auch gleich einen Tipp wegen der Suchtberatung geben. Geh hin. Das hört sich nicht gut an. Es geht um deine Gesundheit. Ich bin kein Arzt. Das kann alles Mögliche sein. Aber auf keinen Fall solltest du nicht Nichts tun. Die Ärztin wird dir helfen.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Titus

    Ich war einmal in einer ähnlichen Situation. Ich wollte unbedingt zur Arbeit gehen, obwohl es mir nicht mehr wirklich möglich war. Damals ließ ich mich krankschreiben, heute habe ich eine neue Arbeit und es geht mir viel besser.

    Ich glaube, das wichtigste für dich ist, dich um deine Sucht zu kümmern. Eine Entgiftung zu machen und danach eine Therapie. Dazu brauchst du Zeit und keinen Druck im Hintergrund. Solltest du deinen Job wirklich verlieren, kannst du einen neuen finden. Mein Rat an dich ist, jetzt deine Gesundheit an erste Stelle zu stellen.

    Liebe Grüße
    Sara

  • Kann mich Betty und Sara nur anschließen.
    Auch wenn es drastisch klingt, aber: Mach Tabula rasa! Geh zur Ärztin, besprich das Thema, auch in Bezug auf eine Entgiftung. Ich weiss nicht, wie schnell es bei Euch mit einem Platz klappen würde. Bei uns in Berlin dauert es manchmal 3-4 Wochen ... Zur Suchtberatung kann man normalerweise einfach so hingehen, es kann aber durchaus aauch sein, dass Du einen Termin bekommst - es geht nunmal nicht immer sofort.
    Die Ärztin kann Dich unter Umständen auch erstmal krankschreiben bis zur Entgiftung.
    Und was die Arbeit anbelangt - vielleicht ist es besser, wenn Du Dich erstmal wirklich um Deine Gesundheit kümmerst.

    Bei mir klappt es schon länger nicht mehr mit dem Essen. Es wird immer unregelmäßiger und weniger. Hab viel abgenommen. Ich weiß nicht, ob das am Alkohol liegt. Vielleicht hab ich ja auch irgendwas anderes und bin deshalb so durch den Wind.

    Okay - ich bin kein Arzt und eine Ferndiagnose ist schlecht möglich. Aber meine eigene Erfahrung (mit mir) und auch die vielen Schilderungen anderer - sowohl in meiner Selbsthilfegruppe als auch auf den Entgiftungsstationen, wo ich spreche - sagen mir, dass zu 95% der Alkohol die Ursache ist. Durch den Alkohol werden die Magenschleimhäute und die Speiseröhre angegriffen.

    Sprich mit der Ärztin. Aber EHRLICH, ohne Beschönigungen ("Ich trinke täglich 3-4 Bier." obwohl es reell tatsächlich 9-10 Bier sind - zum Beispiel!!).

    Ich drück die Daumen!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Entschuldige, aber du klings wie jemand der sich im inneren Hilfe wünscht
    , es aber nicht annehmen kann bzw will

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