Chance zum Innehalten

  • Hallo britt,

    achjee... Das klingt schon wütend, dabei hattest du so freundlich diesen Schreibbaum begonnen.

    Habe jetzt alles gelesen und werde mich mal bemühen, Anglizismen aussen vor zu lassen. Bin eher eine Freundin davon, aber finde es auch interessant, mal wie früher zu schreiben.

    Bei mir hat die lange Zeit der Einschränkungen eher größere Angst erzeugt. In meinem Kopf macht es nicht viel Sinn, auf Andere wütend zu sein oder zu werden.

    Ich nehme mal als Beispiel meine Tochter: Sie macht ja seit einigen Jahren work&travel, meint auf deutsch: während der Reise gerade genug zu arbeiten, um weiterreisen zu können. In Coronazeiten Wahnsinn. Im Frühjahr war sie in Kroatien und ist dann über mehrere Länder in Brasilien angekommen. Zwischendurch wollte sie zu mir, weil sie sich Sorgen um mich macht.

    Da sie jedoch keinen Wohnsitz mehr hat (ihr Rucksack ist sozusagen ihre Heimat) war meine Ansage ganz klar. Ich lasse niemanden in die Wohnung, da ich Risikopatientin bin.

    So blieb sie weg. Wir haben Sehnsucht nach einander, aber nützt ja nichts. Und jetzt schließt sich in meinem Kopf gerade der Kreis zur Wut. Obwohl es ziemlich irre ist, wie meine Tochter lebt, vor allem in Coronazeit - kann/will ich nicht wütend sein. Denn ich war auch mal jung. Und rücksichtslos? Bestimmt. Alles hat seine/ihre Zeit. Wir haben keinen Rechtsanspruch auf ewiges Leben.

    Ich bin dankbar für jede/n, der w/m/d sich an die Regeln hält, aber ich habe auch Verständnis für die Anderen.

    Ich ziehe schon mal den Kopf ein, denn ich fürchte eure Antworten. Aber es war mir gerade wichtig, das Prinzip von Siddhartha hier auszudrücken. So wie ich es verstanden habe.

    Netten Gruß,

    ichso

  • Habe jetzt alles gelesen und werde mich mal bemühen, Anglizismen aussen vor zu lassen.

    Ich bin dankbar für jede/n, der w/m/d sich an die Regeln hält, aber ich habe auch Verständnis für die Anderen.

    Hallo!

    Gute Einstellung zum ersten Satz, allerdings lesen sich deine Beiträge besser und vor allem leichter, wenn das Gendergetue nicht wäre. ;)

    Letzteres ist nicht böse gemeint :)

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Da geht es mir wie Gerburg Jahnke. Wennste eima 'n Feminismus hattest, den krichste nich mehr wech ;)


  • Da geht es mir wie Gerburg Jahnke. Wennste eima 'n Feminismus hattest, den krichste nich mehr wech ;)

    Gerburg Jahnke hat ja auch die wirkliche elementare Frage zur aktuellen Situation gestellt:

    Wohin mir dem Mann während Corona?

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    Viele Grüße, <br />Risu

  • Opfere für wenige Videos Datenvolumen, aber da konnte ich natürlich nicht widerstehen ;)

    Kenne Gerburg Jahnke hauptsächlich aus den "Missfits-Zeiten", ewig her... und bin etwas irritiert. Habe mit einem lachenden und einem weinenden Auge geschaut. Passiert mir die letzten Jahre öfter. Entweder hat sich mein Geschmack verändert, oder es müssen "auf Teufel komm raus" Witze produziert werden, weil es soviele Informationskanäle gibt. Ich bedaure das sehr. Also auch bei anderen KünstlerInnen.

    Aber trotzdem bissi lustig: Früher waren wir Risikofrauen (so hot, grins) und heute Risikogruppenfrauen, Mist! ;)

  • Moin,


    Hallo britt,
    Ich nehme mal als Beispiel meine Tochter: Sie macht ja seit einigen Jahren work&travel, Zwischendurch wollte sie zu mir, weil sie sich Sorgen um mich macht.
    ...war meine Ansage ganz klar. Ich lasse niemanden in die Wohnung, da ich Risikopatientin bin.
    Netten Gruß,
    ichso


    Hey, du kannst sehr stolz auf deine Tochter sein. Sie ist wirklich sehr fürsorglich. Sie muss dich sehr lieben....(Ironie aus..)

    Zitat

    Wir haben keinen Rechtsanspruch auf ewiges Leben


    Wie lange dauert eine Ewigkeit? Wie lange dauert eine halbe Ewigkeit?
    Ich gehe da mit Ludwig Wittgenstein, der da sagte:
    „Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.“
    Also ist Ewigkeit = Lebenszeit.
    Im Übrigen: Das Grundgesetz hat dem menschlichen Leben unter allen Rechtsgütern den höchsten Rang eingeräumt. LEBEN - ein absolut geschütztes Rechtsgut!

    :klugsch: beendet

    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Guten Morgen Britt,

    manchmal passiert mir der Fehler, dass ich von mir schreiben will und dann das Wort "wir" rauskommt. Selbstredend meine ich: ich habe keinen Rechtsanspruch auf ewiges Leben. Lese gerade mal wieder die Biographie von Reich-Ranicki und bin auf jeden Fall dafür Leben zu schützen. Das geht jetzt in meinem Kopf allerdings weit ins Philosophische. Denn was ist Leben genau?

    Und zu meiner Tochter: Tatsächlich bin ich froh, dass SIE noch lebt. Nach drei Kindern, die sie vor deren Geburt verlor, war sie dem Tod viel näher als dem Leben. Wir haben viele Jahre der Trauerarbeit hinter uns. So bin ich sicher bei ihr sehr weichpellig.

    Also, auch wenn mir mal ein "wir" reinrutscht, spreche ich immer nur für mich und nicht für andere (noch dazu unbekannte) Menschen. Das halte ich für mega vermessen.

    Dieser Text wurde nicht ärgerlich geschrieben.

    Netten Gruß,

    ichso


  • Guten Morgen Britt,
    Denn was ist Leben genau?
    Netten Gruß,
    ichso


    LEBEN-so vielfältig wie seine Definitionen!
    ego cogito, ergo sum - „Ich denke, also bin ich.“

    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Ich denke nicht, also lebe ich nicht? (Kann leider kein Latein)

    Eine meiner politischen Freundinnen, die hauptberuflich geistig behinderte Menschen als Sozilarbeiterin betreut, könnte mir da sicherlich beim aufdröseln helfen? Denken diese Menschen nicht? Oder können wir (ich) es "nur" nicht verstehen?

    Auch hier ein weites Feld... Ich weiß jedoch, dass einige der Betreuten das Tanzen lieben :) Wie auch ich. Wir hatten hier seit ein paar Jahren einmal monatlich einen Discoabend für Alle: Behinderte und "Normale" - und den vermisse ich gerade schmerzhaft...

    Wenn der wieder stattfinden darf, bin ich die erste auf der Tanzfläche :)) Auf was freust du dich?

  • Hallo ichso,
    so eng ist das Zitat gar nicht gemeint und sollte auch nicht so verstanden werden.
    Vom Prinzip geht es doch darum: Ich bin da, also bin ich da, also lebe ich.

    Die Frage, was eigentlich Leben ist, ist sooooo ein weites Feld.
    Meine Mutter lebte bis vor Kurzem nach einem Schlaganfall, der sie linksseitig völlig gelähmt hat, in einem Heim. Sie selbst empfand sich nur noch als Fleisch, das regelmäßig gewendet werden muss, damit es sich nicht wundliegt. War das noch Leben? Für sie nicht mehr, sie war oft sehr unglücklich, denn sie konnte zwar klar denken, aber bei Weitem nicht mehr so leben, wie sie es wollte.
    Für mich war es Leben, denn sie war noch da. Ich konnte mit ihr sprechen, ich konnte sie berühren usw.

    Nicht nur diese beiden unterschiedlichen Perspektiven haben mich sehr nachdenklich gemacht.
    Ich bin 48 Jahre alt, kann aber krankheitsbedingt keinem Beruf, keiner regelmäßigen Tätigkeit mehr nachgehen. Ich, die ich gelernt habe, dass man in dieser Gesellschaft bis zum Rentenalter Leistung erbringen muss, erbringe keine Leistungen mehr. Ich bin zu nichts mehr nütze, so denke ich in meinen schlimmen Momenten, man könnte also doch sehr gut auf mich verzichten.
    Wenn ich aber daran denke, was meine Mutter für mich bedeutet hat, wie wichtig es mir war, dass sie noch da war, dann denke ich anders über mein Leben.
    Ich bin da und damit bin ich da. - Und es gibt Menschen in meinem Leben, denen bedeutet es etwas, dass ich da bin.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo AmSee,

    so eine Liebe... Heute Nacht träumte ich ganz intensiv von meiner Mutter, im Traum war sie so liebevoll, wie nie im Leben. Ich habe keinen Kontakt zu ihr, und werde auch nicht über andere Kanäle nachhören, ob sie verstorben ist. Denn das war der erste Gedanke beim aufwachen. So ein intensiver Traum, da "muss" was passiert sein.

    Es wurde aus deinem Schreiben nicht klar, ob deine Mutter noch lebt? So ist es mir schwierig, darauf zu antworten. Sicher bin ich neidisch auf eure Liebe. Im guten Sinn.

    Und zu deinem "nützlichseinmüssen". Bullshit. Ich habe mit 36 die Unfähigkeit bescheinigt bekommen. Das ist ein hartes Brot. So kann ich mich erinnern, an dieses gruselige Gefühl der Wertlosigkeit. Dann hatte ich eine Betreuerin, die sagte: "Definieren Sie sich nicht, über das was Sie tun. Definieren Sie sich über das, was Sie sind." Einer meiner Leitsätze geworden. Und ich lese bei dir, du bist auf dem guten Weg :) Fühl dich mal virtuell geärmelt :)

  • Ist ja ein Thread, in dem auch OT Platz hat...
    Wissen geistig Behinderte, dass sie geistig behindert sind? Könnte es sein, dass ich geistig behindert bin und es gar nicht weiß? Kann ein geistig Behinderter überhaupt denken ?
    Interessante Fragestellung. Ich denke schon, dass jeder geistig behinderte Mensch auch denken kann. Die Wahrnehmung der Außenwelt hingegen mag eine andere sein.
    "Betreute", die den monatlichen Discoabend und das Tanzen lieben, können meiner Meinung nach Informationen verarbeiten, denn sonst wüssten sie ja nicht, wie Tanzen geht.
    Also denken sie.
    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Was bedeutet OT?

    Und: du hast "uns" (in diesem Fall berechtigt, lächel...) noch nicht "tanzen" sehen ;)

    Das funktioniert nach dem Motto:

    Jeder w/m/d macht was er will,
    keiner macht was er soll,
    aber alle machen mit ;)

    Gott, wie ich das grad vermisse! Schmeiße jetzt mal das Radio an und tanze 'ne Runde.<3


  • Es wurde aus deinem Schreiben nicht klar, ob deine Mutter noch lebt?

    Wird das nicht schon durch die Vergangenheitsform deutlich? Meine Mutter ist Ende September friedlich gestorben.

    Zu deiner Mutter kann ich nichts sagen. Du bist nicht die erste von der ich höre, dass sie den Kontakt zu ihrer Mutter gänzlich abgebrochen hat. Meine Mutter selbst hat das nach vielen, vielen Jahren des Leids unter ihrer Mutter schließlich auch getan und es war richtig für sie.

    Ich kann gut nachvollziehen, wie‘s dich mit 36 getroffen hat, „unfähig“ zu sein. Ist‘n hartes Brot, in der Tat! Du weißt ja selbst, wie die Gesellschaft, in der wir leben und aufgewachsen sind, so tickt.

    Danke dir. :)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Servus,

    Mei, die nutzlosen Frührentner...der Nachbar hat einfach immer die schöneren Äpfel.

    Als ich in meine erste Selbsthilfegruppe kam, hatte ich ein Gehalt von gut 10.000 Mark im Monat (war damals für meine Verhältnisse ziemlich viel), Euro kam da grade erst, und stand vor einem Karrieresprung, nach dem das Dreifache verdienen sollte. Nach meinem versemmelten Früherwachsensein hab ich noch ein ziemlich begehrtes Studium abgeschlossen, aber Leistungsdenken war trotzdem nicht meins. Nur wenn ich mich schon mal angestrengt habe, wollte ich wenigstens die Beste sein, damit ich mir das immerhin selbst überlegen konnte, was ich draus machen wollte. Aber wer A sagt, muss wohl auch da B sagen, wer nach Leistungsfähigkeit aussieht muss wohl dann auch. Ich hab das eigentlich gar nicht eingesehen, ich wäre lieber heim gegangen, sobald mir das Geld gereicht hätte, aber das haben die Arbeitgeber nicht akzeptiert. Da gabs leichter eine Gehaltserhöhung als die Möglichkeit, Überstunden abzufeiern, weswegen ich das auch nur ein paar Jahre mitgemacht habe.

    Und dann der Gegensatz. In der Selbsthilfegruppe gab es Frührentner, die bekamen ihr Geld dafür, die Füsse auf dem Sofa hochzulegen.

    Wenns gegangen wäre, hätte ich mit denen getauscht. Jedenfalls war ich auf die ziemlich neidisch. Ich hab den halben Tag bei der Arbeit sehnsüchtig nach draussen geguckt und wäre lieber im Garten in der Sonne gelegen. Nur für den Feierabend und das Wochenende gelebt. Stattdessen die IT-Infrastruktur von Kunden nachgebaut, bei denen die Systeme standen, technisch sicherlich anspruchsvoll, aber ansonsten hätte ich die auf den Mond schiessen können.
    Das einzige, was ich hätte nicht haben wollen, waren die Gründe für die Frühverrentung, ich hätte natürlich das Beste aus beiden Welten haben wollen, Geld und Gesundheit, hähä. Aber moralisch hätte ich da nichts dabei gefunden. Ich hätte das Geld fürs Nichtstun mit Kusshand genommen, aber dafür war ich dann natürlich viel zu leicht vermittelbar.

    Heute muss ich auf absehbare Zeit immer noch arbeiten, weil ich das über viele Jahre, so weit als möglich, vermieden habe und daher nur wenig Beitragszeiten für die Rentenkasse habe. Heute schreibe ich Computerprogramme, die das Geld für mich verdienen. Arbeiten tue ich immer noch nur soweit nötig. Und meine Programme werden möglicherweise noch laufen und mir ein Taschengeld einbringen, wenn ich schon 80 bin. Das Programmieren und Enrtwickeln macht mir immerhin Spaß, wenn ich das nach meinem Gusto machen kann.

    Mir kommt es zugute, dass ich relativ wenig brauche und schon immer etwas anders gelebt habe als der sogenannte Mainstream. Relativ minimalistischer Lebensstil, wobei das schon ziemliches Understatememt ist, so wie es hier bei mir jetzt aussieht. Als ich jung war, wollte ich diese Leistungsgesellschaft nach Möglichkeit abschaffen. Ich hab mich als Aussteigerin gesehen, mal sehen mit wie wenig ich auskomme, eine Zeitlang im Zelt und auf der Strasse gelebt. Das war einerseits gleichzeitig mit den Drogen, aber zum Teil auch durchaus von mir so gewollt. Und per Autostop quer duch Europa getrampt, das ging vor 40 Jahren noch ziemlich gut. Nach dem Motto, kein Tier ist so dumm und arbeitet freiwillig mehr als zum Lebensunterhalt unbedingt notwendig.

    Jedenfalls ist Arbeit für mich kein Selbstzweck, ich würde wohl niemals arbeiten, wenn ich das Geld nicht bräuchte - oder erst jetzt, nachdem ich auch den Spaß dran entdeckt habe. aber alles gemäßigt. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, was einen da treffen kann, wenn man das Geld fürs Nichtstun bekommt. Ich kenne x Leute, die würden sich die Finger danach schlecken - natürlich nur, wenn das ohne Schikanen ginge. Aber wenn der Kontostand stimmt, dann gehe ich lieber wandern oder liege im Garten in der Sonne, als in irgend so eine blöde Firma zu latschen. Ich hab das gehasst. Pleite war ich trotzdem schon länger nicht mehr, aber ein bisschen was brauche ich natürlich, noch habe ich keinen Geldscheisser.

    Und mir hat diese Arbeitsunlust immerhin eine Firma eingebracht, bei der ich das Büro neben dem Schlafzimmer habe und weil ich schon vorher keine Kundenkontakte wollte (ich arbeite nicht gerne mit anderen Menschen zusammen), hat sich da durch Corona kaum etwas verändert.
    Was die Corona-Massnahmen angeht, seh ichs ein und halte mich dran. Ansonsten läuft das bei mir wohl auch schon unter Altersmilde, das ich heute mehr "mit spiele".
    Querdenken war ich eher früher und auf etwas andere Art als die Gestalten heute, für die ich nicht bereit bin, Verständnis aufzubringen.
    Ich will mich möglichst auch bald wieder frei bewegen können, und ich glaube, wie beim Saufen, nur halbherzig zu zu machen, ist nur Leidensverlängerung. Geht nur länger, wenn mans nicht richtig macht.

    Was ich momentan am meisten vermisse, ist, dass wir nicht einfach kurz nach Österreich, Schweiz und Italien fahren können, bei mir relativ vor der Haustüre, und dass man bei Ausflügen momentan nicht einkehren kann. Und dass hier um uns herum in den umliegenden Urlaubsgebieten, die für uns Tagesausflugsgebiet wären, jetzt wegen Überfüllung die Hölle los ist. Kein entspanntes hinterher "jetzt gehen wir mal kurz essen", gibt ja eh nichts, und auch keine Parkplätze mehr, weil alle herdrängen. Aber bei genauer Betrachtung sind das Luxusprobleme für mich, jammern auf hohen Niveau. Wir haben selbst zu meinen Saufzeiten gerne und gut gekocht, da fehlt eigentlich nicht viel ausser der Möglichkeit, auch mal was Anderes zu sehen. Sobald es wieder wärmer wird und es im Garten losgeht (den ich zum Glück habe) wird sich das relativieren. Und wenn mal wieder Stadtfeste wären, würde mir das auch gefallen. Aber es bringt mich jetzt auch nicht um, wenn es nicht geht.

    Momentan weiss ich sowieso nicht genau, obs eher das hier in letzter Zeit oft trübe Wetter (grade ist Schneesturm, das sieht wenigstens gut aus) oder die täglichen Katastrophenmeldungen sind, die mich ein bisschen gedämpft machen.
    Es kommt auch wieder Sonne.

    Gruß Susanne

  • Hallo Susanne,

    mein erster Gedanke jetzt gerade: Früher hätte ich das persönlich genommen mit den unnützen Rentern. Denn wie du ja geschrieben hast "you can't have one without the other".

    Seit einiger Zeit denke ich allerdings, dass ich damit wenigstens nicht auf üble Weise das Bruttosozialprodukt steigere ;) Habe in der Stammfamilie jemanden, der produziert mit seinen Kollegen (ohne Gender, sind nur Männer dort) Panzerrohre. Die nennen die da liebevoll "Seelenrohre" :( Da hab ich immer bissi Kotze im Hals! So bin ich ganz zufrieden, in diesem Sinn "unnütz" zu sein ;) Ansonsten habe ich mich gefreut, dass du deinen interessanten Schreib- und Lebensstil von 2019 beibehalten hast 44.

    Brit : Habe beim laufen eben überlegt, was OT sein kann. Bin dann wahrscheinlich drauf gekommen: off topic? Sorry, wollte nicht deinen Blog "sprengen". Mein zweiter Vorname ist "von Kuche backe auf Arsch backe" Ich gelobe Besserung ::)

  • War gar nicht persönlich gemeint. Ich wollte nur auf das raus, dass man oft das attraktiver findet, was einem gerade verwehrt ist. Bei mir war ganz ausgeprägt auch immer der Reiz des Verbotenen. Wenn ich mir z.B. das Trinken verboten hätte - "ich darf nicht" - das hätte wohl nie funktioniert. Drogen hab ich ja gerade deswegen angefangen, weil es verboten war.

  • Moin,
    der Weg zu einer freundlicheren Welt fängt bei mir selbst an.
    Heute bekam ich Post (von der Bundesregierung). Inhalt 2 Berechtigungsscheine für insgesamt 15 FFP2 Schutzmasken kostenlos zur Abholung bei einer Apotheke.
    Zeit zum Innehalten:
    Ich bin finanziell gut aufgestellt..brauche ich die Gutscheine ? Ich kann mir bei Bedarf jederzeit welche kaufen. "Bunkern" kommt für mich nicht in Frage. Also was tun?
    Kurzum, ich fuhr zur Apotheke, löste den ersten Gutschein ein, klingelte bei meiner Nachbarin, von der ich weiß, dass sie mit ihrer Rente gerade so über die Runden kommt und schenkte ihr die Masken. Ihre Freude und ihre Dankbarkeit darüber berührten mich sehr.
    Freude schenken tut auch mir gut.

    Bleibt oder werdet gesund!

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

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