Leider schlägt die Sucht immer wieder zu

  • Es mag etwas zynisch klingen, aber meiner Meinung nach passiert nichts ohne Grund. Ich hatte mir auch gedacht, dass mir sowas nie zustossen kann, ich sehe doch, wohin mich mein Alkoholmissbrauch gebracht hat - und trotzdem wird man zum Wiederholungstäter. Ich kenne die aktuellen Statistiken nicht, aber irgendwo hab ich mal gelesen, dass 90% nach einer Therapie Rückfälle haben. Mein Verlobter war längere Zeit bei einer Caritas-Selbsthilfegruppe und er war der einzige, der währenddessen keinen Rückfall hatte (dafür erwischte es ihn massivst letzten Oktober, nicht ganz aus dem Blauen heraus). Als ich den gestrigen Ausrutscher beichtete, bat ich ihn fast, mit mir zu schimpfen...was er aber nicht tat. Er war nur traurig - was mir fast das Herz gebrochen hat. Einerseits kann ein ehemaliger Alkoholiker nachempfinden, wie schnell man wieder hineinschlittern kann - andrerseits brauch ich keine Konsequenzen zu fürchten (Trennung) - was aber vielleicht recht hilfreich wäre. Ein zweischneidiges Schwert...

  • Hallo Katanka,

    Zitat

    Ich kenne die aktuellen Statistiken nicht, aber irgendwo hab ich mal gelesen, dass 90% nach einer Therapie Rückfälle haben.


    Das wären von 1 Million gewaltige 100 000, die es schaffen trocken zu leben. Zu diesen 100 000 kannst auch du gehören, wenn du willst.
    LG Gerd

    P.s. Ich vermute aber, dass der Trööt bald wieder in kontrolliertes Trinken abdriftet.

  • Viel wichtiger, als sich Gedanken über das kontrollierte Trinken zu machen, ist die Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum sich jemand nach erfolgtem Entzug und getroffener Abstinenzentscheidung darauf einlässt, das zu tun, was im folgenden Zitat thematisiert wird:


    ...es gab Worte wie ein zwei kannst schon trinken du hast es im Griff...

    Meist liest man in solchen Fällen: Ich dachte, dass ich das nach langer Abstinenzzeit hinbekomme.
    Was ich nie lese, ist die Antwort auf die Frage: Warum will ich eigentlich wieder Alkohol trinken?

    Ich vermute, dass eine ehrliche Antwort auf diese Frage hilfreicher sein könnte als der Bezug auf Rückfallstatistiken. (Und dass es 10 % anders handhaben können, sollte m.E. eher anspornen statt entmutigen.)

    Grüße vom
    Bassmann


  • Ich kenne die aktuellen Statistiken nicht, aber irgendwo hab ich mal gelesen, dass 90% nach einer Therapie Rückfälle haben.

    Das wird häufig behauptet, aber wer hat denn wirklich belastbare Zahlen erhoben und nachvollziehbar ausgewertet? Aber auch ich gehe von einer recht hohen Rückfallquote aus.

    Im Übrigen schlägt nicht jede Therapie sofort an, manche brachen halt mehrere Anläufe und Rückfälle, bis sie den hoffentlich endgültigen Absprung schaffen. Andere packen es dagegen nie. Aber auch das kann ich nicht ändern oder mich damit belasten, weil es mich in meiner Situation nicht weiter bringt.

    Andererseits ist bislang jeder Rückfall Dritter, den ich mitbekomme, Warnung und Ansporn genug, bloß nicht leichtsinnig zu werden und den Alkohol zu nahe an mich heran zu lassen.

    Bassmann : Warum man doch wieder trinken will? Gute Frage. Vielleicht hat sich der Betreffende niemals innerlich wirklich von der Vorstellung gelöst, irgendwann doch wieder was trinken zu können. Dann bedarf es nur weniger Schlüsselreize und das Suchtgedächtnis, das lediglich tief im Inneren schlummert, ist wieder voll aktiv.

    Leider ist dieses Suchtgedächtnis in einem Teil des Hirns abgespeichert ist, das die Automatismen wie Gehen, Laufen, Schwimmen ... regelt. Es ist daher vom Willen kaum zu beherrschen. Das funktioniert allenfalls kurzzeitig.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Warum man wieder trinkt? Ich denke, für viele ist das der Zustand zwischen "nicht mehr ganz nüchtern", aber noch "voll handlungsfähig", der reizt. Nur das ist natürlich eine Gratwanderung. Und ich bin immer wieder von meinem Kurzzeitgedächtnis überrascht, dass es sich nicht gemerkt hat, wie beschissen es mir nach dem letzten Ausrutscher ging. Heute beispielsweise war ich ziemlich verkatert und im Moment könnte ich mir nicht vorstellen, je wieder Alkohol anzugreifen. Na, mal sehen, wie lange die Erinnerung aufrecht bleibt. ... Mein Verlobter kommt am Sonntag nach Wien - da besteht überhaupt keine Gefahr - vor ihm habe ich noch nie getrunken. Momentan bin ich dermassen enttäuscht von mir selbst, dass ich es gar nicht ausdrücken kann. Ich mache mir Listen "warum ich nicht mehr trinken werde" und verinnerliche sie. Habs auch mit meinem engsten Freundeskreis geteilt, sodass ich Zugzwang habe, da ich mich ungern blamiere.


  • Und ich bin immer wieder von meinem Kurzzeitgedächtnis überrascht, dass es sich nicht gemerkt hat, wie beschissen es mir nach dem letzten Ausrutscher ging.

    Hallo Katanka!

    Daran trägt nicht das Kurzzeitgedächtnis, sondern das Suchtgedächtnis die Schuld, besser die Verantwortung.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Die Gretchenfrage ist nun: wie trickse ich das Suchtgedächtnis aus? Wie manipuliere ich mich selbst, dass ich die Finger davon lasse? Wieso erinnert man sich nur an die "angenehmen" Seiten eines Besäufnisses, aber nicht an den Katzenjammer, das schlechte Gewissen? Ich hatte mir mal eine Liste gemacht mit allen peinlichen und gefährlichen Sachen, die mir in meinem Nicht-Nüchtern-Status passiert sind - angefangen von einem gebrochenen Oberarm nach einem Sturz in Portugal (der jahrelang nicht ordentlich zusammengewachsen ist), bis zu besoffenen Audits auf europäischen Vetmed Unis. Rausschmiss aus einer Therme, peinliche SMS oder Mails, Schlüssel- und Geldbeutelsuche etc. All diese Ereignisse gewichtet muss doch viel mehr zählen als die halbe Stunde, wo man leicht beschwipst ist, bevor es richtig einschlägt. Und genau das muss in mein Hirnkastl rein - und übermächtiger sein als das Suchtgedächtnis. Die Frage ist nur "wie"...Mein Partner und ich werden nach einer Lösung suchen - und hoffentlich finden.


  • Die Gretchenfrage ist nun: wie trickse ich das Suchtgedächtnis aus? Wie manipuliere ich mich selbst, dass ich die Finger davon lasse?

    Hallo!

    Das Suchtgedächtnis ist in etwas zu vergleichen mit einer Software auf einem PC, die sich nicht deinstallieren, sondern nur überschreiben lässt.

    Ich rate hierzu mal Fachliteratur aus Therapeutensicht zu Rate zu ziehen.

    Wie gesagt, hockt diese Software in einem Teil des Gehirns, in dem die Automatismen abgespeichert sind.

    Hast Du regelmäßig bei bestimmten Situationen getrunken, musst Du auf dem Schirm haben, das es sich sogleich meldet, wenn sich die Situationen wiederholen. Das Hirn bemerkt die Situation und schon fängt das Suchtgedächtnis an zu triggern. Diesen Situationen gilt es dann zu trotzen und zwar nicht durch Verharren wie das Kaninchen vor der Schlange, sondern durch Gegenarbeit, indem Du dann Dinge machst, die dich beschäftigen und ablenken. Du gerätst also in eine bekannte und späterem Alkoholkonsum verbundene Situation und sogleich fängst Du an, gegenzusteuern durch aktive Tätigkeiten. Z.B. Radfahren, Joggen, Spazieren, Telefonieren, im Netz surfen, im Forum lesen...

    Irgendwann ist die Reizsituation auch in deinem Hirn nicht mehr an den Konsum von Alk geknüpft, sondern durch eine andere dir Freude machende Tätigkeit.

    Ich habe zu Beginn meiner Abstinenz einige Fachliteratur studiert und anschließend analysiert, wann ich wo getrunken habe. Ich habe die Situationen herausgefiltert und dann mein eigenes Gegenprogramm zum Suff entwickelt und gestartet.

    Das ist jetzt etwas kurz und oberflächlich geschildert. Aber so sah in etwas ein Teil meiner Strategie aus.

    Das Ganze sollte noch abgefedert werden durch den regelmäßigen Besuch einer SHG und ganz wichtig durch einen alkoholfreien Haushalt. Wenn der Druck kommt und Du hast Stoff im Haus, ist der Griff zur Pulle recht kurz. Du bist nicht geschützt bei aufkommenden Saufdruck zur nächsten Tanke oder Supermarkt zu laufen, aber auf dem Weg dahin, kannst Du noch mal umdenken.

    Gruß
    Carl Friedrich


  • Was ich nie lese, ist die Antwort auf die Frage: Warum will ich eigentlich wieder Alkohol trinken?

    ... genau diese Frage finde ich für eine Rückfallanalyse äußerst wichtig. Gerade das "ich will" finde ich entscheidend - denn: Zum Zeitpunkt des Rückfalls konnte ich noch frei und bewußt entscheiden, ob ich wieder saufen möchte oder halt nicht. Dass diese Entscheidungsfreiheit ggf. innerhalb kürzester Zeit sich wieder in ein "ich muß" wandelt, ist krankheitsimmanent.
    Bei aller Empathie dem Rückfälligen gegenüber sehe ich bei der Fokussierung auf den Aspekt "ich habe eine bewußte Entscheidung getroffen" einen guten therapeutischen Ansatz, diese individuelle Entscheidung beim nächsten Mal eventuell auch anders ausfallen zu lassen.
    Weiterhin finde ich die Fragestellung wichtig, warum habe ich eigentlich keine Handlungsalternativen zum erneuten Saufen in Betracht gezogen bzw. diese verfolgt?
    Natürlich läßt der "Rückfallschock" vielen Betroffenen oftmals nicht den Raum, sich intensiv und ehrlich mit diesen Fragestellungen auseinander zu setzen - um so wichtiger, sich an dieser Stelle professionell-distanzierte Hilfe von außen zu suchen.

    Beste Grüße
    keppler

  • Rekonvaleszent, danke für Deine ausführliche Antwort, die für mich nachvollziehbar ist. Eine Substitution in Situationen schaffen, in der man normalerweise zu Alkohol gegriffen hat. Leicht erschwerend ist, dass ich den momentanen Trigger nicht kenne - "früher" war ich überarbeitet, im Stress, brauchte eine Nische zum "Kontrolle abgeben". Das leuchtete mir ein. Aber die Situation hat sich grundlegend geändert. Ich bin - was mir von allen Seiten bestätigt wird - viel ausgeglichener geworden, muss nicht immer die Erste, Beste etc sein, dieser Perfektionsdruck ist ziemlich von mir abgefallen. Und dennoch kippe ich in die Alkoholfalle. Als ich mit meiner Analyse begonnen habe, nahm ich mir vor, nichts mehr zu trinken - ausser einem gelegentlichen Weizenbier nach der Sauna. Das klappte gut, da blieb es auch bei einem Bier - und manchmal ersetzte ich es auch durch Sodacitron - das ist sozusagen ein Nationalgetränk in Österreich - Mineral mit ausgepresster Zitrone drin. Und siehe da - das funktionierte genauso. Aber DAS ist mE nicht die gefährliche Situation. Die gefährliche Situation sind die Spontanmutationen, wo ich im Supermarkt stehe - und plötzlich meine, eine Flasche Sekt wäre jetzt nett. Da hatte ich kein Craving davor. Ich gehe wochenlang völlig emotionslos bei den Alkoholregalen vorbei - und dann bäng!! Sprich: als erster Schritt nicht mehr bei den Alkoholregalen vorbeigehen und sich einen Supermarkt suchen, wo man nicht auf dem Weg zum "Lebensnotwendigen" beim Alkohol vorbeikommt... Denn es ist bei mir dann so eine Situation "Monkey sees, monkey wants". Monkey does not see, monkey could not care less... Ich muss der visuellen Stimulierung aus dem Weg gehen... Ich habe nie Alkohol im Haus - aber da ich mitten in Wien mit einer sehr guten Infrastruktur wohne, sind fünf Supermärkte und ein Würstelstandl ums Eck..Dh in diesen Situationen, wenn ich den Aufzugchip in die Hand nehme, muss die Substitution greifen. Grosses Schild an der Tür: Tu es nicht, denk an den Kater letztes Mal! Ich bin gerade auf der aktiven Suche nach einer SHG, bin aber bis dato noch nicht fündig geworden. Bei den AA stört mich der religiöse Touch und vor allem, dass man wenig Feedback bekommt (ist zumindest hier so). Zwei andere habe ich auch besucht, hab mich aber nicht wohlgefühlt. Habe gestern eine andere angeschrieben, zu der ich uU mit meinem deutschen Partner gehen möchte, wenn er hier ist. Anton Proksch Institut ist auch eine Alternative, da gibt es sowohl stationäre als auch ambulante Behandlungen. Ich würde ja gerne nach Ybbs oder an den Ossiacher See nach Kärnten gehen - weg von der gewohnten Umgebung und speziell Ybbs hat einen sehr guten Ruf. ABER: ich habe zwei Katzen - die kann ich nicht drei Monate unter der Aufsicht einer Katzensitterin lassen. Stephan kann sich vielleicht ein Monat freistellen lassen... Abgesehen davon, dass ich meine Katzen liebe, sind sie der Schlüssel zu dem beruflichen Standbein, das ich mir gerade aufbaue - ein Katzenblog (hab lange Jahre im veterinärmedizinischen Management gearbeitet, hab also nicht nur als "crazy cat Lady" dazu Zugang).

    Wie Keppler richtig schreibt, brauche ich professionelle Hilfe von aussen - und auf die Suche danach werde ich mich begeben!

  • ... ein freundlicher Hinweis von mir:
    Dieser thread wurde von
    Burzl
    eröffnet - es soll auch seiner bleiben ...
    Bitte entsprechend anderweitig ausweichen.
    Besten Dank und herzliche Grüße
    keppler

  • Burzl
    Dies ist ja eigentlich DEIN Thread. Ich hoffe, Du kannst nachvollziehen, was sich für eine Diskussion aus Deinem Rückfall ergeben hat und kannst daraus auch etwas für Dich herausziehen. Wenn nicht, Gib mir oder Henri Bescheid und wir koppeln die Diskussion ab und schieben sie in einen eigenen Thread. Ich könnte dies erst in der nächsten Woche tun, da ich zur Zeit nur auf dem Tablet schreibe.
    Was Deine private Situation mit Deiner Frau angeht, ist es für uns sowieso schwer bis unmöglich, konkrete Tipps zu geben ...

    @Katanka

    Beim Lesen des letzten Poste sind mir ein paar Dinge aufgefallen:

    Zitat von Katanka link=topic=1187.msg23662#msg23662 date=14951755 63


    Ich bin - was mir von allen Seiten bestätigt wird - viel ausgeglichener geworden, muss nicht immer die Erste, Beste etc sein, dieser Perfektionsdruck ist ziemlich von mir abgefallen. Und dennoch kippe ich in die Alkoholfalle. Als ich mit meiner Analyse begonnen habe, nahm ich mir vor, nichts mehr zu trinken - ausser einem gelegentlichen Weizenbier nach der Sauna. Das klappte gut, da blieb es auch bei einem Bier ...

    Ob Du tatsächlich ausgeglichener bist und abgeklärter, das kann Dir niemand Aussenstehendes bestätigen. Das kannst nur Du alleine feststellen, wenn Du ehrlich in Dich hinein horchst. Denn wenn Du nur nach außen so Wirkstoff/tust ...

    Und das "in die Alkoholfalle tappen" ist für mich eine Ausrede: da gibt es keine Falle! Niemand macht Dir weiß, dass der Wein nur Saft ist, Du trinkst keinen Alkohol aus Versehen - Du trinkst den Alkohol mit voller Absicht. Und meines Erachtens liegt das an der Hintertür, die Du Dir mit dem "gelegentlichen Weizenbier nach der Sauna" offen gelassen hast.
    Du schreibst, " das klappte gut, da blieb es auch bei einem Bier ...". Dein Körper, Dein Suchtgedächtnis geht aber aus Erfahrung davon aus, dass auf ein Bier ein zweites, drittes, viertes folgt - und fühlt sich verarscht, weil dem jetzt nicht so ist. Und irgendwann schreien die dann in Dir "ICH WILL JETZT MEINEN ALKOHOL!!" - Du kriegst Suchtdruck. Und den befriedigt Du dann und meinst, in eine Falle getappt zu sein. Und bevor Du am Getränkeregal im Supermarkt auf die nassen Ideen kommst, war der Wunsch nach Alkohol schon lange da. Dieses "Bäng!!" ist nur der Moment, wenn der Wunsch vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein ploppt.

    Auch wenn ich jetzt so schreibe, als wären es Tatsachen - dem ist nicht unbedingt so. So erkläre ich mir Deine Situation nur auf Grund meiner Erfahrungen und meinem Wissensstand.

    Für die Suche nach einer geeigneten SHG drücke ich Dir jedenfalls die Daumen!
    Du schreibst, Du hast eine angeschrieben!? Ich kenne es bei uns nur so, dass man sich bei den SHG nicht anmelden muss (nur bei der Suchtberatung). Man geht einfach hin.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

    Einmal editiert, zuletzt von Greenfox (20. Mai 2017 um 10:51)

  • Doch, es gibt einen Eigenbild und ein Selbstbild - und die liefen kongruent - dass ich ausgeglichener, nicht mehr so pushy war, nicht allen meinen Perfektionismus aufdrängen wollte. Aber oft hat man ein Eigenbild von sich selbst - und das ist verzerrt. Bevor ich die Burn out Reha machte, gab ich mal zu verstehen, dass ich nicht glaub, dass ich das noch brauch, da ich eh die Mitte gefunden habe (und das war mein ernster Eindruck von mir selbst!) - und ich stiess auf vehementen Widerspruch sowohl bei meinem Partner als auch bei guten Freunden, die meinten "also wenn Du glaubst, Du bist ausgeglichen... Du bist gespannt wie eine Feder".

    Hinsichtlich meiner Hintertür mit dem Bier: Bier war für mich immer ein Genussmittel, das ich nie missbraucht habe. Ein Bier und anschliessend was Alkoholfreies. Ich denke, das weiss mein Hirn auch und erwartet sich nicht Nummer 2, 3 etc., weil ich das nie gemacht habe. Wenn ich mich besoff, war das immer mit Sachen, "die ich nicht wirklich mochte " - Sekt, Wodka, Cola-Rum.. Ich weiss aber nicht, ob mein Hirn da jetzt unterscheiden kann. Ich hab mein erstes Bier letzten Mai getrunken - und dann monatelang nichts. Dann wieder mal eins. Vielleicht hat sich das akkumuliert, keine Ahnung... denn den ersten Rückfall hatte ich im Oktober - da war aber kein Bier beteiligt..

    In Wien möchten Dich die Organisatoren von Selbsthilfegruppen gerne zuvor in einem Einführungsgespräch kennenlernen - also ich weiss nicht, ob das bei allen so ist, ich war nur bei einer Burn out Gruppe und je einmal bei einer Alkoholikergruppe - und da war das eben so.. Ich habe jetzt noch eine weitere gefunden - der Betreiber hat mich gestern zurückgerufen und ich hab am Montag zusammen mit meinem Partner einen Termin dort, bevor wir gleich anschliessend in die SHG-Gruppe gehen. Bei den AA geht man einfach so hin - aber gerade wäre eine Einführung notwendig gewesen. Ich wollte gerade meinen Senf zu irgendeiner Aussage geben, als man mir übers Maul fuhr und meinte "Hier wird nicht kommentiert?" Dann kam er drauf, dass ich neu bin und dass man mich eigentlich einführen hätte sollen .

  • Zunächst einmal: Ich habe mal die von Katanka eröffnete Diskussion von Burzl's Thread abgetrennt, da dieser sonst völlig zerschossen wird.
    @Katanka: Das soll kein Vorwurf sein!

    Hinsichtlich meiner Hintertür mit dem Bier: Bier war für mich immer ein Genussmittel, das ich nie missbraucht habe. Ein Bier und anschliessend was Alkoholfreies. Ich denke, das weiss mein Hirn auch und erwartet sich nicht Nummer 2, 3 etc., weil ich das nie gemacht habe. Wenn ich mich besoff, war das immer mit Sachen, "die ich nicht wirklich mochte " - Sekt, Wodka, Cola-Rum.. Ich weiss aber nicht, ob mein Hirn da jetzt unterscheiden kann.

    Deine Ratio kann schon zwischen den Getränken unterscheiden - für das Suchtgedächtnis sind sie aber alles eins: Alkohol = Suchtstoff.

    Das bei Euch die Leute, die zu einer SHG wollen, gecastet werden, wusste ich nicht. Schau doch auch Mal in unsere Linksammlung. Oder hier für die Suche nach Suchthilfeeinrichtungen in Österreich.

    Gruß
    Greenfox

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