• Die Hitze macht mir zu schaffen - schon immer. Alles, was über 25°C ist, ist mir zu heiss und belastet meinen Kreislauf bis an die Grenze und manchmal darüber hinaus.

    Und trotzdem beobachte ich immer wieder, dass viele Menschen bei der größten Hitze im Biergarten sitzen (egal, ob im Schatten oder in der prallen Sonne) und ein Bier nach dem anderen trinken. Oder mit der (Bier-)Pulle in der Hand durch die Stadt laufen/fahren (hier in Berlin eine absolute Unsitte). Und natürlich sieht man dann auch Viele, bei denen nicht nur die Sonne auf den Bregen geknallt hat :o

    Das Schlimme ist, dass auch ich in meinen nassen Zeiten nicht nur zu Hause getrunken habe. Es soll auch keine Entschuldigung sein,wenn ich sage, dass ich dann höchstens ein-zwei Bier (meist nur eins) im Biergarten getrunken habe - schon alleine, weil mich die Hitze schon fertig gemacht hat. Oft habe ich "nur" Radler" ("Berliner Weisse" war mir zu sauer) getrunken - weil da nicht so viel Alk drin war. Aber Hauptsache, es war welcher drin.

    Was mir jedenfalls bei dieser Hitze wieder besonders aufstößt, ist die menschliche Unvernunft. Vor Allem/gerade im Umgang mit Alkohol.
    Vielleicht bin ich ja auch nur auf dem Auge besonders empfindlich ...

    So - und jetzt hole ich mir meinen schönen gekühlten Grünen Tee aus dem Kühlschrank schwitz.

    :D Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich sehs ähnlich, ich mag die Hitze auch nicht. Die Leute sind dann aufgedrehter und es wird in der Umwelt immer lauter, die Motorräder, das Geschrei und Gelächter und hundert andere Lärmgründe, die m. E. nicht sein müssten, vieles alkoholbedingt. Meine Lieblingszeit ist Jänner bis April, Winter bis die Natur wieder einen neuen alljährlichen Anlauf nimmt, um wieder neu zu erwachen. Juni bis September sind für mich die unerfreulichen Monate. :)


  • Was mir jedenfalls bei dieser Hitze wieder besonders aufstößt, ist die menschliche Unvernunft. Vor Allem/gerade im Umgang mit Alkohol.
    Vielleicht bin ich ja auch nur auf dem Auge besonders empfindlich ...

    M.E. bis du tatsächlich in Bezug auf den Alkohol besonders empfindlich oder auch einseitig fokussiert, Greenfox.
    Ich glaube nämlich, dass das Problem weitaus globaler ist, denn wir tun ständig Dinge, die absolut unvernünftig sind. Und nicht selten ist Sucht dabei mit im Spiel. Bei unserer kürzlich geführten Diskussion über Zucker ist mir aufgefallen, dass immer dieselbe Schiene gefahren wird. Plötzlich wird festgestellt: Da will uns jemand etwas madig machen.

    Das war bei uns früher in Bezug auf das Trinken so. Da gab es sicherlich nicht nur bei mir das Ehegesponst, das mahnte: Trink doch nicht so viel.
    Bei den meisten war/ist das auch in Bezug auf das Rauchen so. Da mahnen inzwischen sogar die Verkaufsverpackungen.
    Und jetzt fühlen wir uns auch noch in Bezug auf den Zucker angemahnt.

    Dabei scheint es immer wieder dasselbe Prinzip zu sein, das hier greift: Dopamin, Dopamin, Dopamin.
    Ich glaube deshalb, dass unser Tun öfter als uns bewusst ist, nicht unvernünftig, sondern suchtgeprägt ist.
    Damit müssen wir uns auseinandersetzen und nach Wegen suchen, wie wir das in den Griff bekommen können.

    Bassmann

  • Ich dachte eigentlich, dass hier im ALKOHOLforum das Thema Alkohol ist - und nicht Zucker.

    Und jetzt fühlen wir uns auch noch in Bezug auf den Zucker angemahnt.

    Zumindest Du scheinst ja ein Problem damit zu haben. Daher meine Empfehlung:
    http://www.forum-ernaehrung.at/mehr/themen/zucker/

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    können wir nur selber tun!

  • Ich dachte eigentlich, dass hier im ALKOHOLforum das Thema Alkohol ist - und nicht...

    Und was ist mit Themen wie z.B. Suchtverlagerung?
    Oder Mehrfachsüchte?

    Suchtfreies Leben heißt für mich auch bewusstes und reflektiertes Leben. Einfach nur nix mehr trinken reicht für die Meisten ja nicht aus. Sondern es ist (zum Glück) eben doch ein klein wenig umfassender...

  • Eigentlich gings um Hitze und Alkohol. :)

    Dass wir immer wieder Sachen tun, die unvernünftig sind,... ich find, ja das ist einmal so im Leben, das macht sogar das Leben aus, wenn sie Freude und/oder guten Erlebnissen führen oder bereichernd und sonst nicht direkt (sehr) schädlich sind (für sich bzw. auch anderen)... kaum was einzuwenden, eigentlich gar nichts. Dopamin eben.

    Wenn man sich ohne Zucker, Koffein, Nikotin, Alkohol, Spielsucht, Sucht nach Liebe, Besitztum, nach Status, Glücksspielen, online sein, Rechthaberei, und was weiss ich noch was... besser fühlt, umso besser, .. aber ich glaub ein paar Süchte wird immer jmd. haben, ich würde auch trennen zwischen stoffbedingter und psych. Süchten.

  • .. aber ich glaub ein paar Süchte wird immer jmd. haben, ..

    naja, Sucht ansich beginnt ja in etwa da, wo jemand anfängt Schaden zu nehmen. Also psychisch/seelisch oder physisch gesundheitlich, sozial, materiell,... insofern glaube ich persönlich schon daran dass es durchaus möglich ist suchtfrei zu leben.

  • Und jetzt auch noch ein Kommentar von mir zum folgenden Zitat:


    Wenn man sich ohne Zucker, Koffein, Nikotin, Alkohol, Spielsucht, Sucht nach Liebe, Besitztum, nach Status, Glücksspielen, online sein, Rechthaberei, und was weiss ich noch was... besser fühlt, umso besser, .. aber ich glaub ein paar Süchte wird immer jmd. haben...

    In meinen Augen wäre es schade, wenn wir, die wir allesamt unter der Alkoholsucht gelitten haben, akzeptieren würden, dass jeder von uns gar nicht anders kann, als ein PAAR Süchte zu haben. Denn Sucht ist Unfreiheit. Und Unfreiheit kostet Lebensqualität.

    Warum sich einfach damit abfinden?

    Es spricht nichts gegen Zucker, Koffein, Alkohol, Internet usw. Problematisch wird es, wenn aus Freiwilligkeit Zwang/Sucht wird.
    Das habe ich beim Tabak und beim Alkohol erlebt.
    Das reicht in meinen Augen an Suchterfahrung. Mehr brauche ich nicht. Und aus diesem Grunde bin ich sehr sensibel in Bezug auf mögliche Suchtgefahren geworden. Ohne jedoch in Panik zu verfallen.

    Bassmann

  • Das ist wahrscheinlich der Punkt wo man von Zufriedenheit spricht.
    Der trockene Alkoholiker ist zufrieden damit, seine Sucht im Griff zu haben,
    der unzufriedene sucht sein Leben lang nach Süchten, die es zu bekämpfen gilt.

  • Ja so unterschiedlich kann es sein .. Ich bin 'n absoluter Sommermensch.
    Wenns nach mir geht könnte das ganze Jahr lang Sommer sein!

    Darüber hinaus erschließt sich mir der Thread ehrlich gesagt irgendwie nicht so ganz.
    Ich war doch selbst gut zwei Jahrzehnte lang einer von den richtig "Unvernünftigen"… !?

    Zunächst gehörte es halt erstmal einfach so dazu. Da war es auch noch soweit 'in Ordnung'. Zu der Zeit begannen sich aber auch schon gewisse innerlich seelische Konflikte und Problematiken in äußerlichen Lebensumständen zu bilden, und ich fand irgendwie keinen Ansatz diese mal konsequent anzugehen. Dann wurde es auch mit dem Alkoholkonsum problematischer weil der Alkohol anfing Funktionen zu übernehmen. Er wurde zu einer Art Katalysator. Und irgendwann wurde dann aus der Gewöhnung ein treuer Begleiter und hinten raus sogar ein "Muss"..

    Mit 35 gelang es mir aus diesem schwierigen und unbewussten Kreislauf ausgestiegen.

    Seit dem halten nach und nach konstant neue Inhalte Einzug in mein Leben. Auch immer mehr von den Dingen wo ich früher oft sagte: „Ich sollte..., es müsste eigentlich…, könnte nicht vielleicht…“ Das Thema Alkohol spielt seit dem eine zunehmend untergeordnete Rolle, bis hin dazu, dass es an sich oft schon gänzlich bedeutungslos geworden ist.

    Mein Leben ist seit dem alles andere als langweilig.
    Ich lebe viel kraftvoller und, für mich, weitaus sinnvoller.

    Ich bin nicht nur zufrieden - ich bin GLÜCKLICH!

    Und zutiefst DANKBAR über die Freiheit die ich mir für mein Leben (zurück) erobert habe!


    -LiS-


  • Ich bin nicht nur zufrieden - ich bin GLÜCKLICH!

    Ich empfinde ähnlich.

    Natürlich bin ich nicht 24 Stunden am Tag glücklich. Es gibt Momente, in denen ich Ärger empfinde, es gibt Momente des Frusts, und manchmal gibt es sogar Momente, in denen ich meinem Gegenüber am liebsten eine reinhauen würde. Aber beispielsweise in jenen Augenblicken, in denen ich andere süchtig rauchen oder trinke sehe, empfinde ich tatsächlich Glück.
    Dann spüre ich die durch den Suchtausstieg gewonnene Freiheit plötzlich wieder ganz intensiv.
    Und dieses Gefühl geht über bloße Zufriedenheit weit hinaus.

    Was soll das bloß immer mit dem Schlagwort der zufriedenen Abstinenz?
    Ich kapier´s nicht.
    Es ist doch viel mehr drin.

    Bassmann

  • Also gewissermaßen im Glücksrausch (wenn wir schon bei Süchten sind). Das Stadium erreichen natürlich nicht alle trockene Alkis, sollte aber niemanden davon abhalten, trotzdem abstinent zu leben.

  • Zitat

    Also gewissermaßen im Glücksrausch (wenn wir schon bei Süchten sind).

    Nö. Einfach nur glücklich. Und dankbar. Nicht mehr und nicht weniger.

  • Ist es nicht egal, ob ich es nun "zufriedene Trockenheit/Abstinenz" oder "einfach nur glücklich" nenne? Alle wissen, was gemeint ist - aber manche müssen sich um irgendwelche Kleinigkeiten streiten nixweiss0

    Ich bin nicht nur trocken/abstinent - im Laufe der Zeit konnte ich feststellen, dass mir nichts fehlt, dass ich nichts vermisse. Dass ich ZUFRIEDEN und GLÜCKLICH bin mit diesem Zustand - der mir nicht in den Schoß gefallen und auch nicht von Jetzt auf Gleich eingetreten ist.
    Und wenn ich unzufrieden und unglücklich mit meiner Abstinenz sein sollte, dann weiss ich, wo ich die Granate herkriege, um mich abzuschiessen.

    Und bevor jetzt wieder irgend Jemand die Krümel klauben will: Natürlich bezieht sich dieses "glücklich und zufrieden" nur auf den Aspekt der Trockenheit/Abstinenz in meinem Leben. Es gibt andere Aspekte, da bin ich ebenfalls "glücklich und zufrieden", und andere, da bin ich es nicht.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich sehe hier kein streiten. Weiter oben wurden zunächst sozusagen die zwei Schubladen in den Raum gestellt, dass es zufriedene und unzufriedene Suchtaussteiger gibt. Ich habe dem einfach eine dritte (nämlich meine) Schublade, Glück und Dankbarkeit, hinzu gestellt. Ganz sicher wird es auch Menschen geben die wiederum anders empfinden.

    Für mich ist es nicht das Selbe.

    Jedenfalls geht - was ich mir früher nie hab vorstellen können - das Empfinden in meinem Suchtausstieg, und das Glück das ich in meinem nüchternen Leben fühle meist, mitunter sogar deutlich, über Zufriedenheit hinaus.

    Land-in-Sicht

  • Da sind mittlerweile ja sehr verschiedene Themen in einem Thread durcheinander gewürfelt.

    Zum anfänglichen Thema Hitze, Biergarten und Unvernunft: Ich mag jedem sein Bierchen gönnen, egal ob es heiss ist oder kalt. Aber ich kann nachvollziehen, dass es jemandem extrem aufregen kann. Mich lässt das kalt, dafür habe ich andere Lieblingsthemen, über die ich mich zu sehr nerve (es lohnt sich ja nicht wirklich): z.B. unmögliches Fahrverhalten und Auffahren, oder Pedanterie. Grrr :)

    Was die zufriedene/glückliche/ über-glückliche :) / dankbare Abstinenz Betrifft: Für mich geht alles in dasselbe hinein. Wobei ich den Zusammenhang mit (un)zufriedener Trockenheit und Suchtverlagerung nicht verstehe: Ich zähl mich ganz klar zu den sehr zufriedenen, dankbaren und häufig glücklichen Aussteigern, aber es hat ganz klar eine Suchtverlagerung stattgefunden. Zwar nichts zerstörerisches, aber ich sehe stellvertretende Handlungen und immer noch etwas "unfreies" an meinem Verhalten.

    Lg Mira

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