Wie ich zur Trinkerin wurde

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    Einmal editiert, zuletzt von xandi (5. Juli 2016 um 21:30)

  • Ich bin beeindruckt, dass Du den Mut hattest, Dich hier so "nackig" zu machen. Und - dass Du das "besch...eidene" Gefühl (abhängig zu sein) in Wut als Antrieb nutzen willst!

    Mein Leben hat mich stark gemacht, ich war komplett selbständig und nie hab ich mich so zum Trottel gemacht. Der Alkohol hat das geändert! Jetzt hol ich mir das zurück! Alles was ich bin, habe ich mir selbst zu verdanken und ich ende nicht als Gelegenheitsarbeiterin und Säuferin!!

    44.

    Gut so - hol Dir die Freiheit zurück!

    Nur eins muß ich kurz erwähnen: Ich hatte eine gute Kindheit und nie größere Probleme. Und trotzdem bin ich Trinker geworden :(

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Guten Morgen, Greenfox!

    Ui...Ich weiß auch nicht, was mich da gestern geritten hat. Aber ich ich hab einfach das Bedürfnis gehabt es niederzuschreiben.
    Ich hoffe, dass sich dadurch niemand belästigt fühlt. :-X

    Ich glaube nicht, dass ich wegen meiner Kindheit mit dem Trinken angefangen habe, eher weil ich mich nie abgrenzen konnte.
    Weder privat noch beruflich.

    LG, Xandi

  • Liebe xandi,

    ich bin tief bewegt. Wirklich. Was Du da schreibst, was Du da erleben musstest löst neben Erschütterung auch eine gehörige Wut in mir aus.

    Zitat

    Alles was ich bin, habe ich mir selbst zu verdanken und ich ende nicht als Gelegenheitsarbeiterin und Säuferin!!

    Nein, das wirst Du nicht! Lebe DEIN Leben, das hast Du Dir verdient!

    LG
    gerchla

  • Hallo liebe Xandi,

    vielleicht musstest du dir einfach mal Luft machen. Das ist doch gut so. :* Mir tut so etwas manchmal auch gut. Mein Leben angefangen mit meiner Kindheit stand auch sehr häufig (leider viel zu oft) unter Katastrophenalarm. Ich mach viel zu viel mit mir selbst ab. Das ist nicht gut, weil man dann häufig alleine vor manchen Dingen steht. :-\ Ich habe nie aufgegeben. Es ist halt nur nicht immer alles sofort gelungen. Ich habe schlimme und traurige Dinge im Leben erlebt. Aber ertränken konnte ich meine Gedanken und Gefühle nicht, die können gut schwimmen. Heute nehme ich Gedanken und Gefühle an und lebe mit ihnen. Klappt gut. Mir geht es im Heute und Jetzt sehr gut.

    Aber nun zu dir. Wann geht es wieder los mit deiner Arbeit? Bist du denn wieder richtig fit? Ich wünsch dir einen guten Wiedereinstieg und ansonsten sowieso alles Glück dieser Welt. Da du daran arbeitest, wird es dir auch gelingen. Setz dich nicht unter Druck, denn dann explodiert schon manchmal so etwas wie ein Dampfkessel. (Vielleicht auch deswegen das Malheur oder wie auch immer du es nennen möchtest). Ist egal wie du es nennst, wichtig ist, dass du nach vorne schaust. Mach alles Erdenkliche, dass es dir gut geht. Und ich kann dir sagen, dass bei mir mit der Entscheidung zur Alkoholfreiheit alles gut ging. Mein Leben ist Step by Step und jeden Tag ein schöneres, freieres, erfüllteres usw. usw. Leben geworden. Ich gönne es dir von Herzen. Sei nicht traurig, wenn da mal ein paar Stolpersteine auf deinem Weg sind. Das ist schon normal. Also... lauf schön weiter. :)

    LG von Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Liebe Xandi, :)

    ufff .... ich fand eben Deinen Bericht hier und war sprachlos! - Über Deine Eltern.


    Ich glaube nicht, dass ich wegen meiner Kindheit mit dem Trinken angefangen habe,
    eher weil ich mich nie abgrenzen konnte. Weder privat noch beruflich.

    Dazu denke ich in vertauschten Positionen:

    Wenn Anerkennung, Annahme, Liebe, Stabilität NICHT vorhanden sind, ist es so schwer,
    ein Selbstwertgefühl aufzubauen. Einen Platz, von dem aus man "nein, so nicht mit mir!"
    sagen 'darf', ohne Angst. In einem liebenden Umfeld, wenn es echt ist, darf jeder seine
    Grenzen haben. Ja oder Nein, beides sind erlaubte Antworten.

    Was Du beschreibst, ist aber emotionaler, körperlicher und seelischer Missbrauch.

    Ich ziehe echt meinen Hut, wieviel eigene Motivation Du dennoch für DEINE Ziele aufgeboten
    hast. Dein Bericht ist überhaupt keine Zumutung. Deine Ursprungsfamilie emotional aber schon!
    Das sage ich jetzt einfach mal so, meinem Gefühl folgend. Wo hattest DU Sicherheit?

    Ich freue mich gerade umso mehr, dass Du hier gelandet bist und jetzt eigene Weggefährten hast.
    Zusätzlich zum realen Leben, und vielleicht auch etwas unabhängiger davon, wie zugewandt Dir
    Deine Menschen dort gerade sein können.

    Danke, für Deinen so offenen Bericht! (Mein Therapeut hätte mehrmals empört "Ar***loch!"
    ausgerufen. Das tat er, als ich begann, Verhaltenweisen Umstehender auf mich zu beschreiben.
    Und mit ihm lernte ich erst, wie inakzeptabel und lebens-vernichtend all diese Abwertungen waren.)

    Liebe Grüße, und nochmals Respekt, ehrlich. 44.

    :sun:

    Wolfsfrau

  • Hallo Xandi,

    ich habe lange überlegt, was ich dazu schreiben solll. Ich bin entsetzt und wütend über diese ganze Widerwärtigkeiten, die du schon erlebt hast. Ich hätte den Kontakt mit diesen Leuten, die so verletzend sind und waren, abgebrochen und mehr.

    Umso besser finde ich, dass du dich nicht unterkriegen lässt.

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