• So, ich habe auch wieder mal was zu Berichten:

    Nach bald 2 Jahren So-Gut-Wie-Ganz-Abstinenz habe ich endlich endlich auch die Kurve mit dem Rauchen gekriegt. Um meine "letzten Ziggis" in dieser Zeit abzuzählen brauche ich mehr als beide Hände und Füsse zusammen :). Immer wieder hab ich das Aufhören zelebriert, oft sogar an einem Abend viel mehr geraucht als sonst weil ich dachte, jetzt ist Schluss damit. Aber länger als 48 Stunden (Rekord….!) hat der Vorsatz nie gehalten.

    Schlussendlich war es teilweise ähnlich wie beim Aufhören zu trinken: Immer öfter hab ich beim Rauchen selber gedacht, eigentlich ist das ein kompletter Blödsinn (obwohl es mir ja immer schmeckte); die Gedanken beim Aufwachen, dass man es schon wieder nicht geschafft hat nach einem erfolglosen Versuch. Diese Gedankenspirale (es zu wollen, aber nicht zu schaffen) drehte sich immer schneller, und/oder ich habs einfach nie aufgegeben 8) es halt nochmals und nochmals zu probieren. Letzten Sonntag war es dann einfach klar: Ich hab alleine noch 2 Zigaretten geraucht und wusste, das wars jetzt. Ich will nicht mehr, fertig.

    Das ist zwar noch nicht lange her, aber jetzt will ich nicht mehr anfangen. Bei mir sind immer die ersten 3 Tage am schlimmsten, dann geht es ganz gut. Ich freu mich sehr wenn ich aufwache am Morgen und denke, yes, gestern hab ich nicht geraucht am Abend. Und auch am Tag, wenn es mir in den Sinn kommt.

    Abends habe ich die Routine geändert, ich mach mir neu einen Tee und gehe dann früher ins Bett, um noch etwas zu lesen. Das ist schon die heikelste Zeit, aber ich weiss auch von meiner Erfahrung mit dem Alkohol, es wird verblassen, dieses Gefühl es fehle etwas.

    Mein Mann raucht weiterhin, um Gegensatz zu mir ist er ein sehr starker Raucher und hat noch kein einziges Mal aufgehört in seinem Leben! Ich hab von 15-23 geraucht (viel), dann mit 29/30 bis jetzt (in der Regel nur abends).. also nochmals 10 Jahre. Das reicht. Oft waren es ja auch mehr als 2 am Abend, wie ich mal geschrieben habe….

    Ich wünsche allen viel Glück, die auch aufhören wollen und es noch nicht geschafft haben - das Leben geht wirklich weiter ;) auch ohne.

    Juhui :)

  • Schön zu lesen! Das ist klasse, und ich drücke Dir echt ganz feste mit die Daumen 44.

    Vieles beginnt schon vom ersten Tag an und stetig sich zu verändern.
    Und man spürt zunehmend die vielen positiven Dinge die einem Kraft geben.
    Die Vorteile des rauchFREIen Lebens sind wirklich, so empfinde ich es, immens.

    Bei mir hat es ein Stück gedauert und es war anfangs auch einzwei Mal "knapp" (ich sehe es so > auch mal ein knappes Nein ist und bleibt ein Nein ;-). Vieleicht, oder bestimmt sogar geht es bei Dir wirklich etwas schneller..... und dann kommt zu diesen ganzen vielen positiven Dingen irgendwann (früher oder später) der Punkt hinzu an dem man dann wirklich drüberweg ist. Und dann steht mal ein Bekanter oder Arbeitskollege neben einem und qualmt sich einen weg und man merkt auf einmal dass einen selbst das nicht mehr im geringsten irgendwie ankratzt, also wirklich null bewegt... Und dann denkt man so bei sich: "Wow, ist das mal megacool... bin ICH froh dass ich das nicht mehr machen MUSS."

    Es ist schwer zu beschreiben wie sich dieser Moment anfühlt.
    Aber es ist wirklich ein großartiges und tolles Gefühl. Eher ruhig, dafür aber sehr kraftvoll.

    Mira ich wünsch Dir alles Gute - und ganz viele gute Energie immer auf Deinen Weg :)

    schöne Grüße, LiS

  • Ich find's auch toll. Als Nichtraucher würde ich mich nun wirklich nicht beschreiben, aber seit November vorigen Jahres "dampfe" ich nur noch. Und das mittlerweile in solchen "Mengen", dass es umgerechnet vielleicht 1-2 Zigarette/Woche sind.

    Übrigens las ich letztens eine lustige Karte:

    "Wer das Rauchen aufgibt, muss nach dem Sex reden!"

    ;D Ich fand's lustig.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Guten Abend

    Bei mir hat es ein Stück gedauert und es war anfangs auch einzwei Mal "knapp" (ich sehe es so > auch mal ein knappes Nein ist und bleibt ein Nein ;-). Vieleicht, oder bestimmt sogar geht es bei Dir wirklich etwas schneller..... "[/i]

    Also einfach ist es auch nicht; jetzt grad im Moment denk ich, wie schön es wär eine zu Rauchen. Aber ich tu's nicht. Ich merke jetzt, dass ich nicht nur die Nach-dem Abendessen und Vor-dem-Schlafen-Zigaretten vermisse, sondern auch diese "Verstärker". Heute hab ich wirklich viel erledigt und gearbeitet, bis 22 Uhr, und bin sehr zufrieden damit. Am liebsten würd ich dieses Gefühl jetzt mit einer Zigarette "feiern". Auch wenn ich mich besonders freue oder aufrege ist das Verlangen gross. Ich hoffe, schon, dass es nicht ewigs geht.

    Greenfox
    Ich finde dein Weg auch 44. . Habe mir selber auch überlegt, auf E-Ziggis umzusteigen, aber mich doch nie richtig schlau gemacht welche und wo es das überhaupt gibt. Das Zitat ist 8)

    Bassmann
    Ich würd mal sagen, es kommt ganz auf das Gegenüber an, ob das gut oder schlecht ist ;)
    (dein Beitrag ist zwar nicht mehr da, aber ich war gestern kurz hier und habs noch gelesen :) )

    Liebe Grüsse
    Mira

  • Hallo Mira,

    nachdem ich meinen „Klamaukbeitrag“, der einen unsinnigen Zusammenhang zwischen Rauchen und Sex herstellte, entfernt habe, nehme ich mal zur Sache Stellung.

    Ich fand es auch nicht immer leicht, Rauch- oder Saufwünsche auszuschlagen, aber im Vergleich zur Zeit vor dem Ausstieg, wo es ein Ding der Unmöglichkeit war, meine Finger von Zigaretten und Alkohol zu lassen, war es ein Kinderspiel.
    Anders als du hätte ich es vor dem endgültigen Ausstieg nie geschafft, 48 Stunden lang keine einzige Zigarette zu rauchen. Und ich konnte auch viele Jahre lang keinen einzigen Tag benennen, an dem ich keinen Alkohol in gesundheitsgefährdender Menge getrunken hätte.
    Wenn es mal nur bei einer Flasche Wein oder einem Liter Bier blieb, fühlte ich mich wie ein Held.

    Dass sich auch nach längerer Zeit des Nichtrauchens oder Nichttrinkens psychische Entzugserscheinungen immer wieder mal zeigen, sah und sehe ich als normale Sache an. Hier hat mir immer Allen Carrs Devise geholfen, positiv zu denken. Also nicht zu lamentieren oder zu bedauern, sondern mich darüber zu freuen, dass ich den Kreislauf aus täglichem Suchtmittelkonsum und Entzug durchbrochen hatte und jetzt nur noch durch meinen letzten Entzug zu gehen hatte.

    Dir alles Gute
    Bassmann

  • Etwas über 20 Jahre lang war ich starker Raucher. Und in der ersten Zeit des körperlichen Entzugs bin ich manchmal schier im Viereck gehopst… aber die gesunden Vorteile die man von Beginn an anfängt zu spüren und die folgend auch immer mehr werden, das innerliche Siegesgefühl und das Stolz sein auf mich, das alles war zusammengenommen dann doch immer etwas stärker als alles andere. Somit war es für mich, auch im Nachhinein betrachtet, durchweg ein positiver Weg.

    Einige Jahre zuvor hatte ich schon mal einen recht vielversprechenden Anlauf. Damals auch mit Allen Carr. Nach mehreren Monaten hatte ich dann dummerweise wieder angefangen, bei einer Feier wo ich eben auch Alkohol getrunken hatte. Das war immer ziemlich eng verknüpft bei mir. In meinem Rauchstopp 2014 war ich von daher recht zuversichtlich, weil ich ja wusste dass dieser Rückfallauslöser für mich nicht mehr gegeben sein wird. Ich hatte es diesmal in der eigenen Hand.

    Aus dem einen Anlauf wusste ich aber auch ganz genau, dass es nach einer Weile eben diesen Punkt gibt von dem ich oben schon geschrieben habe. Damals hate ich den sogar überraschend schnell erreicht. Wenn man sich physisch und psychisch ganz davon befreit hat, und das Suchtmittel nahezu komplett an Bedeutung verloren hat. Und man steht mal zufällig wieder mit bei Rauchern, und atmet zufrieden gesunde Luft. Und dass die anderen qualmen (oder dampfen) tangiert einen einfach nicht mehr im geringsten - weder in die eine noch in eine andere Richtung. Man schaut vielleicht allenfalls noch mal kurz und fragt sich: „Hmmm... warum habe ich das eigentlich mal gemacht??“

    Ich wusste es also dass es diesen Moment gibt und wie toll und frei sich das anfühlt! Darum schreibe ich dir auch davon. Ich wollte da (endlich) wieder hin – und das habe ich geschafft. Und ich fühle mich wirklich absolut super wunderbar damit :D

    viele schöne Grüße,
    LiS

  • Habe mir selber auch überlegt, auf E-Ziggis umzusteigen, aber mich doch nie richtig schlau gemacht welche und wo es das überhaupt gibt.

    Aus meiner Sicht lohnt es sich wirklich! Okay - dass es natürlich immer noch nicht "gesund" und/oder unschädlich ist, weiß ich.
    Aber nicht nur mein Geldbeutel freut sich: kein Gestank mehr, man kann auch in der Wohnung/im Auto dampfen, der Geschmack im Mund ist viel besser (habe Liquids mit Menthol/Eukalyptus-Geschmack), kein Dreck mehr, man muss sich nicht mehr soo verstecken ...

    Und bei mir war es so: Wenn ich denn mal "Lust"/Druck verspürte - ein/zwei Züge und die E-Zigarette wieder weggesteckt. Mach das mal mit 'ner richtigen ;D

    Wie gesagt: mittlerweile ist es für mich zum "Ausschleichen". Manchmal brauche ich 2-3 Tage hintereinander meinen Elektro-Lutscher gar nicht.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • ..wäre ja fast schon interessant mal zu sehen wie die Reaktionen hier im Forum wären, wenn man in gleicher Art wie hier teilweise, also mit Witzeln, Verniedlichungen, und so weiter über Alkoholkonsum schreiben würde… 8)

    Zum Dampfen kann ich selbst nicht viel sagen. Schon als ich noch rauchte gab es den Ein oder Anderen der förmlich versuchte mich davon zu überzeugen. Ich hatte da dann auch mal drüber nachgedacht, aber sowohl in meiner Konsumzeit als auch in meinem Ausstieg hab ich das für mich persönlich nicht ein einziges Mal wirklich in Erwähnung gezogen. Es hat auf mich nie irgendeinen Reiz ausgeübt.
    Wenns allerdings Menschen gibt denen das wirklich hilft zu reduzieren oder gar auszuschleichen ist das doch gut. Ich denke auch hier ist es wie überall, es kann und sollte jede/r seinen eigenen Weg finden.

  • Vielen herzlichen Dank für eure Antworten, Erfahrungen und Gedanken. Es hilft mir und motiviert mich eure Aufhörgeschichten (oder Umsteige-Geschichtenen ;) ) zu lesen.


    Anders als du hätte ich es vor dem endgültigen Ausstieg nie geschafft, 48 Stunden lang keine einzige Zigarette zu rauchen.

    Diese 48 Stunden waren auch die Ausnahme, sonst dauerte es keinen Tag um wieder schwach zu werden.


    Nach mehreren Monaten hatte ich dann dummerweise wieder angefangen, bei einer Feier wo ich eben auch Alkohol getrunken hatte. Das war immer ziemlich eng verknüpft bei mir.


    Das war bei mir auch so. Immerhin lauert da keine Gefahr mehr :). Körperlich habe ich zum Glück gar keine Mühe, für das habe ich vermutlich zu wenig geraucht in den letzten Jahren. Wobei mind. 2 "mussten" es ja sein.

    Ich glaube, ich werde das Buch von Allen Carr nochmals kaufen und lesen. Vor vielen Jahren habe ich auch mal dank diesem Buch aufgehört. Einiges weiss ich noch, aber es ist sicher nicht schlecht gewisse Sachverhalte aufzufrischen; ausserdem wirkt es durch die vielen Wiederholungen wie eine kleine Gehirnwäsche. Im Gegensatz zum Alkohol bin ich einfach nicht gleich gefestigt, vermutlich auch weil die unmittelbaren Auswirkungen auf den Alltag nicht vergleichbar sind.

    Lieben Gruss
    Mira

  • ..ausserdem wirkt es durch die vielen Wiederholungen wie eine kleine Gehirnwäsche.

    Stimmt. Da ist schon was dran. Die eigentliche Hirnwäsche (im negativen Sinn) ist ja aber eigentlich die Sucht, die einem vorgaukelt etwas zu brauchen, was man ohne die Sucht niemals bräuchte...

  • Hallo Ihr Raucher :)

    seit Anfang August komplett mit dem Rauchen aufgehört.
    Nach sage und schreibe 34 Jahren.
    Minimum 26 - 28 Zigaretten am Tag. In manchen Zeiten gut 2 Schachteln Big oder Maxi.

    Ich bin umgestiegen auf Dampfen.

    Nach 3 Tagen wollte ich nochmals eine Zigarette rauchen. Sie schmeckte mir so ekelhaft, dass ich sie nach zwei Zügen weggeworfen habe.

    Und fühle mich seither viel besser.
    Ich bekomme wieder mehr Luft. Und ich stinke nicht mehr.
    Und die Wohnung stinkt nicht mehr.

    Ob ich ganz aufhöre?
    Keine Ahnung. Aber an die 4000 Giftstoffe durch den Verbrennungsvorgang sind schon mal weg.
    Ein Schritt in die richtige Richtung, würde ich sagen.

    Grüße
    Dietmar

  • Moin Dietmar ...

    Mein aktuelles und Dein ehemaliges Rauchverhalten ähneln sich sehr.
    Da ich viel auf Montage bin und in den meisten Hotels das Rauchen mittlerweile komplett verboten ist, habe ich mir schon vor Jahren eine E-Zigarette zugelegt - für den Fall, dass ich abends überhaupt keine Energie mehr aufbringe, nochmals vor die Tür zu gehen.
    Mein Gerät empfinde ich als eher "unbefriedigend" - kannst Du etwas empfehlen, ohne hier Schleichwerbung betreiben zu wollen?
    Beste Grüße
    keppler

  • Hallo Keppler,

    es liest sich, als ob Du nur gelegentlich dampfen würdest?

    Dann lohnt sich natürlich kein (teurer) aufwändiger Einstieg. Obwohl man die Kosten dafür sehr schnell wieder reinholt - und dann richtig spart (min. 80%)

    Ich habe mit einem Anfängerset (Power-X von powercigs.de um die 20 €) gestartet und mir erst, nachdem ich das Dampfen für mich okay fand, mir ein Eleaf iStick 40W mit einem Nautilus Mini Verdampfer zugelegt. (Kostet dann aber schon um die 50 - 60 €).
    Dazu dann Liquid (ich mische momentan Kaffee und Tabakgeschmack.).

    Welches Gerät hast Du denn?

    Grüße
    Dietmar

  • Liebe Forumsfreunde,

    heute wende ich mich an alle die wenigen aber die respektablen, die endgültig das Rauchen aufgegeben haben.

    Wie Ihr wisst, plane ich diesen Schritt schon lange, fühle mich super gut vorbereitet, wage aber den Absprung noch immer nicht.

    Hier poste ich mal rein, was ich vor ein paar Wochen in einem Nichtraucherforum geschrieben habe, damit Ihr wisst, wo ich gerade stehe:

    "Ich habe so manches Nichtraucherbuch zum zweiten Mal gelesen (mittlerweile kenne ich glaube ich jedes, welches auf dem Markt ist). Habe mir die entsprechenden Videoclips auf YouTube angeschaut usw. Dennoch habe ich es nicht geschafft, auch nur einen einzigen Tag auf die Zigaretten zu verzichten. Ich klebe an ihnen als wären sie etwas Existenzielles und spüre gleichzeitig, dass sie mich umbringen.

    Vor zwei oder drei Jahren als in den Medien kam, dass es in den ersten europäischen Staaten nun Schockbilder auf Zigarettenschachteln gibt, war ich definitiv geschockt. Damals schwor ich mir, dass ich spätestens dann aufhöre, wenn diese auch in Deutschland verwendet werden. Ich war nie der Typ, der gesagt hat, wenn die Zigaretten mal 5 oder 6 oder 7 oder mehr Euro kosten, höre ich auf. Das war ich nie. Bei mir waren es diese Schockbilder.

    Als geborener Ästhetiker ist es mir zuwider, so etwas HÄSSLICHES (natürlich auch in gewisser Weise "Realistisches"!) zu kaufen, ich dachte dann, so tief sinke ich nicht, dass ich so ein Scheiß kaufe. Ihr haltet mich wahrscheinlich für komplett bekloppt, aber bei mir wirken solche Bilder wirklich krasser als die übelsten Warnsprüche. Viele lästern und sagen, solche Fotos halten niemanden vom Rauchen ab. Aber ich glaube, ich bin so ein Kandidat, der sehr empfänglich für diese Schockbilder ist. Sie wirken total abstoßend auf mich und machen mich regelrecht panisch.

    In der Zwischenzeit drücke ich nicht mehr im Supermarkt auf das Knöpfchen des Zigarettenautomates an der Kasse, weil ich nicht weiß, was dabei herauskommt. Wird dann so ein Schockfoto herauskommen? Ich könnte diese Schachtel wohl nicht anfassen. Deswegen gehe ich jetzt extra auf Suche, wo ich noch Schachteln meiner Marke bekommen kann ohne diese Fotos.... Ich weiß, dass dieses Spielchen irgendwann aufhört. Wenn es nicht bald aufhört, dann rauche ich irgendwann wahrscheinlich eine Fremdmarke, nur weil sie optisch noch "koscher" ist. Aber bald ist Schluss. Ganz einfach, weil ich mich hassen würde und das Gefühl hätte, meine Selbstwürde komplett in die Tonne zu kippen, wenn ich diesen Dreck kaufe.

    PS: Natürlich ist mir absolut klar, dass Zigaretten sowieso der letzte Dreck sind! So illusionsfrei bin ich natürlich nicht! Durch die Schockbilder werden die Zigaretten an sich nicht schlimmer, aber sie verschlimmern mein "Verhältnis" zu ihnen....."

    So und nun habe ich gestern das letzte Päckchen meiner Marke, noch Schockbild-frei, bei uns im Ort gekauft. Mittlerweile habe ich auch oft auf Marken ausweichen müssen, die mir nicht "schmecken". Und ich habe zum 80. Mal meine vermeintlich "letzte" Zigarette ausgedrückt, nur um am nächsten Morgen wieder aufzustehen, mir einen Kaffee aufzubrühen und mir die Fluppe anzuzünden.

    Nun ist Angst vor Krankheiten nicht mein Haupt-Motivator, auch wenn es so scheint. Es geht mir einfach um das Gefühl der Freiheit. Ich möchte frei sein und kein Geld mehr ausgeben für Gift, das mich umbringt.

    Wahrscheinlich kann mir hier niemand helfen, denn den Absprung muss ich alleine machen. Vielleicht kann ich es einfach nicht glauben, dass dieses Verlangen nach Zigaretten irgendwann nachlässt. Es wäre gut, wenn mir jemand bestätigen würde, dass dieses Verlangen definitiv verschwindet. Außerdem habe ich Angst vor der Leere. Man ist ja dann komplett auf sich alleine gestellt, so ohne Krücke(n). Nein, hier ist kein Denkfehler, ich weiß, dass Nikotin kein Hilfsmittel ist. Aber das Rauchen, das Ritual an sich, hat ja auch neben der Befriedigung der Sucht eine Funktion. Ich grenze mich ab, ich nehme mir eine Auszeit, ich rebelliere, usw... Aber ich kann es drehen und wenden wie ich will, all diese Einsichten helfen mir nicht wirklich dabei, aufzuhören, ganz im Gegenteil. Momentan fühle ich mich als habe ich ein "Image-Problem" mit mir selbst, bezüglich meines eigenen Bildes, was ich von mir habe.

    Ich kann mich nicht mehr mit dem Bild des Rauchers identifizieren. Eigentlich fühle ich mich schon wie eine Nichtraucherin, die zum Rauchen verdammt ist. Aber tun und denken/träumen, das sind zwei komplett andere Welten. Den Gedanken müssen Taten folgen. Sonst erlebe ich einen heftigen Verlust an Selbstachtung.

    Ich weiß auch nicht, was ich erwarte, das alles hier zu schreiben. Vielleicht hat jemand noch eine Perspektive oder kennt einen "Trick", etwas, was ich noch nie so gesehen habe. Einen Ansatz, einen Schubser, irgendwas....

    Dankeschön.

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • JENSEITS VON GEWOHNHEIT

    Du hast es wahrscheinlich wieder und wieder versucht, und du hast wieder und wieder versagt.
    Nicht weil Rauchen so ein besonderes Ding ist, sondern weil du es von der falschen Seite aus
    angegangen bist. Ohne dir die gesamte Situation bewusst zu machen, vor allem warum du
    rauchst. Ohne dir den gesamten Vorgang des Rauchens bewusst zu machen, hast du einfach
    nur versucht, damit aufzuhören. Das ist so, als würdest du einem Baum die Blätter abrupfen,
    ohne seine Wurzeln auszugraben. Mein ganzes Bestreben hier ist, die Wurzeln auszugraben und
    nicht die Blätter abzurupfen.

    Osho

    http://www.osho.com/de/read/featur…a/beyond-habits

    ___

  • Guten Morgen,

    also ich glaub ja, dass es generell sehr schwer wird mit etwas aufzuhören, wenn man Rauchen, Alkoholkonsum etc. so extrem hochstilisiert und dramatisiert.

    Take it easy!
    Ich rauche inzwischen keine mehr und seh es ganz entspannt. Wenn ich wollte, könnte ich jederzeit ... aber ich will jetzt nicht.
    Und so werden Stunden, Tage, Wochen ... Monate und Jahre draus. ;)

    Ist wie mit dem Alkohol.
    Ich kenne genügend Leute, die haben alle Bücher über Alkoholismus gelesen, die haben mehr als 10 Therapeuten verschleißt, die waren x-mal auf LZT und kennen alles rund um das Thema Alkohol. Und während sie nach dem goldenen Gral des Aufhörens suchen ... saufen sie weiter ...

    Grüße
    Dietmar

  • Wow! Ihr zwei kommt echt mit "Keulen" daher. ;)

    Beide habt Ihr nicht unrecht, im Gegenteil. Danke, Brant. Den Text kannte ich schon, dennoch werde ich ihn mir wieder zu Gemüte führen. Und Dietmar, ich glaube, Du hast 1000% recht. Auch wenn es weh tut. Ich steigere mich zu sehr rein. Gestern habe ich wieder einmal "Der fröhliche Nichtraucher" gelesen, da stand es fast genau so drin, wie Du es gerade gesagt hast: "Entweder Du rauchst oder Du rauchst nicht. Fertig. Aber jammere nicht und mach kein Drama draus."

    Einmal hat auch - ich glaube Greenfox - irgendwo geschrieben, ich solle beim Alkoholausstieg entspannter sein. Sinngemäß....

    Ihr habt alle so recht. Ich bewundere Eure Gelassenheit!!! Man kann ja auch so arg kämpfen, dass aus dem Kampf ein Krampf wird und scheinbar bin ich da Meister drin. :(

    Es gibt ein Buch über die Weisheit der Shaolin-Mönche. Titel: "Alles ist schwer bevor es leicht wird." Manchmal habe ich wirklich den Verdacht, dass das alles "davor", vor dem Suchtausstieg, vor dem ENTSCHLUSS viel, viel aufreibender, nerviger und anstrengender ist als NACH dem Abprung. nixweiss0

    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“


  • Wenn ich wollte, könnte ich jederzeit ... aber ich will jetzt nicht.
    Und so werden Stunden, Tage, Wochen ... Monate und Jahre draus. ;)

    Ist wie mit dem Alkohol.

    Also, ich kenne etliche, die haben gerade mit dem Rauchen ein Problem - denen fiel der Ausstieg aus dem Alkohol wesentlich leichter als mit dem Rauchen aufzuhören. Da bist Du also nicht alleine mit diesem Problem, Pingu.
    Und gestern habe ich mit jemandem gesprochen, dem fiel es relativ leicht, von den Zigaretten, vom Dope und vom Heroin wegzukommen - nur der Teufel Alkohol provoziert ihn auch nach 20 Jahren Trockenheit immer noch.

    Ich habe, wie ich schon schrieb, auf meinen Elektro-Lutscher umgesattelt. Sollte mich wirklich der Jieper anfallen, kann ich den mit 3-4 Zügen befriedigen, ohne gleich den ganzen Dreck und Gestank und schlechten Geschmack zu haben (habe mir Liquid mit Menthol-Geschmack geholt) und die Umstände zu machen, einen Ort aufzusuchen, wo man rauchen darf. Und dann stecke ich das Ding wieder weg - mach das mal mit einer Zigarette ;D. Mittlerweile benutze ich es manchmal mehrere Tage lang nicht.

    Okay - nun weiss ich ja nicht, wieviel Zigaretten Du so täglich quarzt. Bei mir waren mal so ca. 10 Zigaretten/Tag. Heute ist es umgerechnet vielleicht 10 Zigaretten/Monat oder weniger. Und ich bin guter Hoffnung, den Elektro-Lutscher in absehbarer Zeit auch entsorgen zu können ...

    Nebeneffekt vom Dampfen ist auch, dass das Portemonnaie geschont wird ;)

    LG
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Guten Morgen Pinguin


    Manchmal habe ich wirklich den Verdacht, dass das alles "davor", vor dem Suchtausstieg, vor dem ENTSCHLUSS viel, viel aufreibender, nerviger und anstrengender ist als NACH dem Abprung. nixweiss0

    Ja klar, aber nachher ist alles immer viel einfacher :) .

    Ich glaube ja, du hörst auch bald auf damit. Diese Methode, immer wieder zu probieren, fruchtet irgendwann. Bei mir hat es jedenfalls so geklappt. Irgendwann verleidet es einem dermassen, es immer wieder nicht zu schaffen, das man allein davon genug hat und das Rauchen aus diesem Grund sein lässt. Die Methode "Trial und Error" ist vielleicht nicht die eleganteste, aber Hauptsache ist ja, das Rauchen schlussendlich sein zu lassen.

    Und ich habe x letzte Zigaretten geraucht. Weil man diese ja bewusst noch zu Ende rauchen soll. Schlussendlich hat es dann aber anders geklappt. Wie beim auch beim Alkohol ist der Entschluss, nicht mehr zu rauchen, im Verlauf eines Tages gereift. Und die letzte Zigarette habe ich ganz unbemerkt schon am Vorabend geraucht. Auch der Tag war kein besonderer. Es gibt einfach kein allgemeingültiges Rezept.

    Diese Bilder auf den Packungen gibt es in der Schweiz schon lange; du bist die einzige Person die ich kenne, die sich daran stört! Anscheinend hat es doch eine abschreckende Wirkung.

    Was mich am Rauchen störte, ist dieses "Müssen". Diese Abhängigkeit wollte ich nicht mehr. Aber ich muss zugeben, das Rauchen an sich hat mir schon geschmeckt. Und ich finde, es hat etwas archaisches: Feuer, Rauch, das Anzünden.... eigentlich hab ich gerne geraucht, ja. Also das Rauchen an sich, nicht Raucherin zu sein. Ich hab nach dem Aufhören etwas im Wikipedia über Zigaretten und Rauchen nachgelesen. Und mir dann gedacht, dass das Rauchen heute eigentlich wie Fast-Food-Essen ist: Packungen à 20 Stück, jede Zigi ist schnell geraucht, vorbereitet in der idealen Länge. Alles ist so aufbereitet, dass es kaum kratzt, hunderte Zusatzstoffe sind da drin, damit das Nikotin schneller und besser wirkt, mit Mildmachern, so dass sogar Kinder rauchen könnten, weil es so einfach ist. Eigentlich ein totaler Beschiss, das Ganze. Darauf ausgelegt, möglichst oft am Tag zu rauchen und schön abhängig zu werden und bleiben.

    Das war sicher nicht der Sinn des ursprünglichen Rauchens, diese Form. Wenn man selber ganze Tabakblätter roh verarbeiten müsste, und diese dann z.B. in einer Pfeife oder gerollt raucht, sähen die Rauchgewohnheiten sicher anders aus. Ich könnte mir sogar vorstellen, bei seltenenen Gelegeneheiten eine Zigarre zu rauchen. Aber da ich keine Zigarrrenraucher in meinem Umfeld habe, wird es wohl nie eine geben - was auch nicht so schlimm ist.

    Die ersten 2, 3 Wochen waren für mich etwas schwieriger, als es nach dem Alkohol war. Aber es war kein Krampf, denn ich will ja wirklich nicht mehr jetzt :-). Eben, nachher ist es wirklich einfacher.

    Und ich kann dich verstehen mit dem Image-Problem. Aber du bleibst trotzdem so 8) wie du jetzt bist ;) . Sogar noch viel cooler, weil du dann eigene Herrin über deine Entscheidungen bist.

    Lg Mira


    Nachtrag: Ich hab grad meinen Eintrag vom Juni gelesen: Anscheinend gab es doch eine letzte Zigarette.. aber ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern. Sehr wichtig scheint die nicht gewesen zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Mira (9. September 2016 um 18:26)


  • Man kann ja auch so arg kämpfen, dass aus dem Kampf ein Krampf wird und scheinbar bin ich da Meister drin. :(

    Ich habe in meiner letzten LZT eine spannende, wissenschaftlich erforschte und erprobte Methode gelernt: Die bedingungslose Akzeptanz.

    Der Suchtdruck, der bei jedem Ex-Süchtigen immer mal wieder aufkommt, wurde vom ZI Mannheim sehr gründlich erforscht.
    Wenn ich mich noch richtig erinnere, an über 5000 Süchtigen.
    Nachgewiesen wurde, dass der Suchtdruck in der Regel max. 15 Minuten auftritt - und dann weg ist.
    Aber jetzt kommt's - und das verstehen offenbar nur wenige, wie ich mehrfach erfahren musste:

    Wenn der Betroffene diesen "Druck", also das Erinnern und Verlangen nach der Suchtsubstanz selbst "befeuert", sprich in seinen Gedanken und Empfindungen der Suchterinnerung nachgeht, dann kann der Suchtdruck sehr lange dauern. Und oft wird ihm dann auch nachgegeben.

    In diesem Zusammenhang wurden dann die sogenannten Skills empfohlen. Also Methoden, wie man sich vom Suchtdruck ablenken kann. Meine Herrn, was es da alles gibt *lol* Ich würd' im Leben nicht draufkommen, wenn bei mir der Suchtdruck kommt. Wir haben das in der LZT Gruppe "geübt" (war ja zumindest bei mir kein Druck da ;-)). Rücken platt gegen die Wand und in die Hocke gehen, bis der Schmerz in den Oberschenkeln nicht mehr auszuhalten ist, usw. (Ich müsste mal in meinen Unterlagen nachschauen, wenn's jemand interessiert.)
    Ich hab mich dann immer gefragt, ob es nicht gerade auch irgendwie eine "Befeuerung" des Suchtdrucks ist, wenn ich wegen ihm solche Dinge mache. Meine Therapeutin meinte dann: "So gesehen, wenn Sie das nicht brauchen, dann ist es um so besser."

    Weißt Du Pinguin, es ist halt nun mal die Sucht, die uns in den Momenten ihrer Macht die Angelegenheit gar nicht mehr entspannt und easy sehen lassen. Allein psychisch wird von der Sucht ein Verlangen angeheizt, dass mich in meinen nassen Zeiten über 5 Panzer steigen lassen hätte, um an den Stoff zu kommen.
    Wäre mir da einer mit meiner heutigen Sicht auf die Sache gekommen, hätt' ich gesagt: "Du hast gut reden ...."

    Und betreffend der ganzen Literatur, die es zum Thema gibt: Als ich dies und jenes Buch gelesen habe, da musste ich dann erst mal eine Zigarette rauchen .... puhhh ...

    LG
    Dietmar

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