Hallo zusammen,
für viele steht der „magische Tag der Entscheidung“ bevor, der Tag an dem man „gute Vorsätze“ verwirklichen will: Silvester.
Schon Tage zuvor macht man sich Gedanken, wie man seinen Vorsatz in die Tat umsetzen will.
Meistens betreffen diese Vorsätze gängige „Laster“ wie z.B. das Rauchen, den Alkohol.
Wer überhaupt hier im Forum liest und dazu noch jetzt bis hierher gelesen hat, ist zumindest neugierig genug, um sich ein paar Gedanken zu möglichen Zukünften mit Alkohol oder eben ohne zu machen.
Alkoholismus ist meistens ein schleichender Prozess mit zunehmendem körperlichen und geistigen Verfall.
Ich selbst habe „mein Silvester“, den Tag des Abschieds vom Alkohol vor jetzt zwei Monaten gefeiert.
An Silvester selbst, mit der „Startgeschwindigkeit“ eines feuchtfröhlichen Abends, wäre ich wahrscheinlich gescheitert. Das wäre für mich ein „künstlicher Termin“ gewesen.
Meine Erfahrung beim Abschied vom Alkohol ist die, dass man sich gedanklich gut vorbereiten sollte, sich selbst und andere Alkoholiker betrachten und sich über die Konsequenzen eines solchen Lebens schonungslos Gedanken machen sollte.
Dann nimmt man sich einen Termin vor, an dem man (bei physisch kritischem Alkoholismus unbedingt unter ärztlicher Begleitung) den Entzug beginnt. Ein langes Wochenende wäre dafür ideal, besser noch ein Urlaub eine Urlaub, eine Kur, ein Entzug in alkoholfreier Umgebung.
Aber jetzt zur „schonungslosen Betrachtung“.
Solange man noch meint, seinen Alkoholismus „im Griff zu haben“ (tatsächlich ist es dann oft schon umgekehrt – der Alkoholismus hat uns im Griff), übersieht man gerne, wohin der zunehmende Alkoholgenuss führen kann.
Details zu physischen, psychischen, beruflichen, familiären und sozialen Konsequenzen kann man vielerorts lesen.
Damit will ich hier nicht langweilen.
Ein paar Bilder zur „Endstation“ könnten jedoch für den einen oder anderen hilfreich sein, eine Entscheidung zu treffen.
Es sind Eindrücke, die ich mir oft vor Augen geführt habe. Ich stelle sie unten ohne viel Wertung ein. Aber ein jeder, der sich Gedanken über seinen Umgang mit dem Alkohol macht, sollte sich die Frage stellen: „darf ich, will ich diese Risiken eingehen?“
Schon jetzt, vor den teils drastischen Bildern, allen ein gutes Jahr 2016!
Beste Grüße
Anton
Bilder vom Alkoholismus und von der Endstation:
- seltsame Warenkörbe auf dem Supermarktband: viel starker, billiger Alkohol, dazu ein paar „Alibi-Einkäufe“ haltbarer Lebensmittel
- verschämtes Verdecken des Alkohols mit anderen Waren beim Einkauf
- verschämte Entsorgung von Altglas
- kleine Essens-, aber große Getränkerechnung
- der aggressive Vertreter extrem begrenzter Weltsicht an der Theke, der seine Slogans immer dreimal sagen muss
- der Deckel, der in der Kiezkneipe erst am Monatsende (und oft nur teilweise) bezahlt wird
- der betrunkene Mann, der seine ebenfalls betrunkene Frau auf offener Straße und sogar vor Publikum schlägt (letzte Hemmschwellen!!), und sie lässt es sich gefallen
- der ungepflegte (Früh-)Rentner mit Eigengeruch, der im Kiosk an der Ecke spät am Abend wortlos sein Päckchen Magenbitter gereicht bekommt
- der alte Dauergast, der jeden Abend in der Kneipe noch sein Päckchen Underberg mit auf den Weg bekommt
- fahle Haut, fettiges Haar, Vernachlässigung jeder Hygiene und Kleiderpflege, soziale Isolation
- nächtlicher Ertrinkungstod im Straßengraben
und und und