Alkoholkonsum

  • Hallo zusammen,

    meine Freundin und ich streiten uns seit 1,5 Jahren ständig über das Thema Alkohol.

    Sie vertritt die Meinung, dass Alkohol im Alltag keine Rolle spielen sollte. Da es mir – nach Ausprobieren - am nächsten Tag auf Arbeit besser bekommt, wenn ich am Vorabend keinen bzw. wenig Alkohol trinke, habe ich meinen Konsum bereits unter der Woche auf maximal eine Flasche Bier bzw. 2 Gläser Wein reduziert. Es gefällt ihr nicht sonderlich, aber damit kann sie umgehen. Zudem haben wir einmal wöchentlich einen Kochabend, wo wir uns 1 Flasche Wein teilen. An den anderen Wochentagen trinkt meine Freundin eigentlich keinen Alkohol.

    Streitpunkt sind nun nach wie vor die Wochenenden. Ich trinke am Wochenende grundsätzlich Alkohol, unabhängig davon ob ich ausgehe, ob wir Besuch haben, ob wir allein vor dem Fernseher sitzen. Es schmeckt mir, ich entspanne dabei, ich kann runterfahren.

    So kommen an einem normalen Fernsehabend am Wochenende 2-3 Flaschen Bier zusammen, danach öffne ich mir noch eine Weinflasche, die ich mindestens bis zur Hälfte leere.
    Trinkt meine Freundin 2-3 Gläser mit und die Flasche ist leer, öffne ich eine weitere. Haben wir keine Weinflasche mehr vorrätig, genehmige ich mir noch 2-3 Gläser Cuba Libre.
    Hier gibt es nun regelmäßig Zoff. Ich möchte nicht aufhören zu trinken, meine Freundin würde gar nicht auf die Idee kommen, eine weitere Flasche zu öffnen.
    Mir ist durchaus bewusst, dass Alkohol als Entspannungsfunktion immer gefährlich ist, aber da ich den Konsum unter der Woche bereits eingeschränkt habe, sehe ich nicht ein, warum ich das am Wochenende ebenfalls noch tun sollte. Ich bin dabei nie betrunken, ich lalle nicht, ich bin ich wesensverändert. Ich fühle mich einfach in meinem Trinkverhalten von ihr gegängelt.

    Für meine Freundin fällt das, was ich mache, unter die Kategorie stupides Trinken. Für sie kann der Abend auch ohne Alkohol stattfinden, sie ist nicht einfach nur aus Vernunftsgründen vernünftig, sie hat einfach kein Verlangen danach. Für mich ist ein Wochenendtag ohne Alkohol nicht vorstellbar, es gehört dazu.

    Da wir hier tatsächlich seit langer Zeit auf keinen gemeinsamen Nenner kommen und diese ewigen Streitereien die Beziehung belasten (sie meidet meine Nähe, hat keine Lust auf Sex, ist sauer) möchte ich gern um Eure Meinungen/Erfahrungen bitten. Ich kann meine Freundin mit ihrem Problem mit mir und dem Alkohol überhaupt nicht ernst nehmen, für mich ist es das Normalste der Welt.

    Danke vorab für Eure Gedanken.

    Gruß von dem Frager

  • Hallo und Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!


    Ich fühle mich einfach in meinem Trinkverhalten von ihr gegängelt.
    ...
    Für mich ist ein Wochenendtag ohne Alkohol nicht vorstellbar, es gehört dazu.
    ...
    Ich kann meine Freundin mit ihrem Problem mit mir und dem Alkohol überhaupt nicht ernst nehmen, für mich ist es das Normalste der Welt.

    Ich will hier nicht Partei ergreifen und sagen, Du bzw. sie hat Recht.
    Ich möchte Dir nur mal so sagen, wie diese Sätze bei mir ankommen:

    Diese Sätze kenne ich sehr gut - aus eigener Erfahrung. Und irgendwann war schon am Mittwoch Wochenende ...

    Warum gehört Alkohol dazu??


    Ich bin dabei nie betrunken, ich lalle nicht, ich bin ich wesensverändert.
    ...
    sie meidet meine Nähe, hat keine Lust auf Sex, ist sauer

    Ich habe auch gedacht, dass ich nicht betrunken bin und/oder lalle. Komisch nur, dass meine Frau damals genau wie Deine Freundin reagiert hat ...

    Nun, letztendlich ist es DEINE Entscheidung, ob, wann und wieviel Alkohol Du trinkst.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Frager,

    meine Meinung und Erfahrung zu dem, was du schreibst, ist ganz einfach: Wenn du dich mit deiner Freundin über das Trinken von Alkohol streitest und sogar Sexpausen in Kauf nimmst, um Alkohol zu konsumieren, dann hat die promillehaltige Flüssigkeit für dich eine erhebliche Wichtigkeit erreicht.

    Du solltest m.E. darüber nachdenken, ob diese Wichtigkeit tatsächlich angemessen ist..

    Viele Grüße und willkommen im Forum!

    Katro

  • Hallo Frager,

    diesen Post hast Du inhaltlich identisch ja schon in einem anderen Forum erstellt.
    Gefielen Dir dort die Antworten nicht ?
    Wie Du siehst bekommst Du von der Tendenz her auch hier die Antworten, die Du Dir so nicht erhofft hast.
    Und ich sehe es genau so.
    Du riskierst wegen Deinem Konsum Deine Beziehung.
    Das heisst, der Alkohol hat schon einen höheren Stellenwert als Deine Partnerin.
    Nun ist es sicherlich so, dass man schon selbst auf den Trichter kommen sollte seinen Alkoholkonsum einzustellen oder zu reduzieren, nicht vorrangig anderen zuliebe, einfach deshalb, weil dieser Ansporn über kurz oder lang in die Hose geht.
    Bei Dir sehe ich da kein Signal, was die Eigeninitiative angeht.
    Und, ganz ehrlich?
    Das mit der "maximal einen Flasche Bier" unter der Woche nehm ich Dir auch nicht ab.
    Was bedeutet das denn?
    Schüttest Du die Hälfte dann weg ?
    Sei mal ehrlich zu Dir selbst, ist ja nicht böse gemeint, aber :
    Kann es sein, dass Du Wirkungstrinker bist ?
    Dass Du also den Alk spüren musst, das wohlige Gefühl, runterzufahren (wie Du ja selbst schriebst), zu entspannen ?
    Dann passt das mit der einen oder halben Flasche Bier um so weniger.
    Unter dem Strich denke ich, dass Dir Deine Beziehung so in nicht allzu langer Zeit um die Ohren fliegen wird ; die Tendenzen sich doch schon eindeutig ersichtlich.
    Eines noch aus eigener Erfahrung, und die vieler anderen sicher auch.
    Wenn eine Frau Schluss macht, dann ist auch Ende.
    Dann hilft auch kein Gejammere mehr, kein "ich besser mich" usw.
    Ist es Dir das wert?
    Die gesundheitlichen Aspekte möchte ich gar nicht erst anreissen, das wirst Du selber wissen.

    Pass auf Dich auf,

    Gruss
    Freeway

  • Hallo Frager,

    mit der Einstellung, dass Alkohol am Wochenende einfach "dazugehört", stehst Du nicht alleine da. Millionen von Menschen denken so. Es ist also unauffällig für die Gesellschaft, aber nicht irrelevant für Deine Beziehung. Auch ist zu bedenken, was Deine Prioritäten sind. Ist Dir eine glückliche Partnerschaft wichtiger oder die vermeintliche Freiheit des Trinkens. Nur weil alle es tun, heißt es ja nicht, dass es "normal" ist.

    Wenn Du denkst, dass es Dein Recht ist, jedes Wochenende zu trinken, so kann Dir niemand etwas reinreden. Natürlich ist es Dein Recht. Es ist aber auch gleichzeitig Dein Recht, Dich eventuell schleichend, sanft und leise über mehrere Jahre hinweg langsam in eine Abhängigkeit zu begeben.

    Ich habe selbst Alkoholprobleme (wie sollte es auch anders sein, sonst wäre ich nicht in diesem Forum). Und ich habe kaum jemanden in den Selbsthilfegruppen kennengelernt, der nicht so angefangen hätte, nämlich "nur" an den Wochenenden. Bei mir fing das Wochenende irgendwann dann oft donnerstags an und ging bis Montag Nacht.

    Deine Partnerin mag sich Sorgen machen. Und das nicht ganz zu Unrecht. Ich glaube, sie will nicht Deine Freiheit beschneiden, sondern kämpft darum, dass Du ein freier Mensch wirst oder bleibst.

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hi Frager,

    erst einmal :welcome:

    Wochenende ohne Alkohol? Das konnte ich mir lange auch nicht so wirklich vorstellen. Es war nicht immer so, dass "zu viel" konsumiert wurde, aber der Alkohol gehörte dazu.

    Es gab aber auch Wochenenden mit dem Resultat:

    [Center]Wo ist die Nacht von Freitag auf Montag geblieben???

    Das war dann entschieden zu viel und es gab mir zu denken. Aber, die Anderen (Freunde und Bekannte) waren ja dabei und machten es auch. Für mich gilt heute, dass bitteschön JEDER es so machen kann, aber ich nicht mehr. Unsere Beziehung ist viel viel besser geworden. Mein Freund trinkt nach wie vor sein Gläschen Wein oder Bier, aber eben nicht bis zum Exzess, sondern 1 oder 2 Gläser, weil er sie genießt.

    Wenn deine Freundin mit deinem Konsum nicht einverstanden ist, dann läuft was falsch. Du solltest nachdenken und ihr müsst reden. Wenn es so weiter geht, dann geht es sicher bald eben nicht mehr weiter. Meine Erfahrung ist, dass man ohne Alkohol eine Beziehung mit allem drum und dran besser leben kann. 44.

    Vielleicht kommst du ja auch noch auf ähnliche Gedanken. Deine Freundin sollte dir wichtiger sein als der Alkohol. :o Ich wünsch dir viel Glück für deine Beziehung.

    LG von Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hi Frager,

    auch ein Willkommen von mir :welcome:

    Ich vertrete hier im Forum sozusagen die Angehörigenliga, bin also auf der gleichen Schiene, wie Deine Freundin. Meine Frau ist Alkoholikerin. In unserer Beziehung spielt der Alkohol seit über 25 Jahren eine Rolle. Gerade in den letzten Tagen habe ich mich mit unserer Vergangenheit wieder mal intensiv auseinander gesetzt. Du glaubst gar nicht, wie viele Gemeinsamkeiten ich erkenne. Der Hauptunterschied ist nur der, ich habe früher selber mitgemacht, habe die Zeichen der sich manifestierenden Sucht viel zu spät erkannt, bzw. nicht wahrhaben wollen. Erst als ich die nackte Wahrheit akzeptieren musste, war ich bereit, auch als Partner meine Einstellung zum Alkohol grundlegend zu ändern. Du hast eine Freundin, welche nicht möchte, dass Du soviel trinkst. Vielleicht will sie Dich ja wirklich nur kontrollieren, vielleicht erkennt sie aber auch bereits eine beginnende Abhängigkeit. Das kann ein Fremder nicht beurteilen. Ich kann Dir nur sagen, ich habe viel zu viel Zeit verstreichen lassen, bevor ich reagiert habe. Sei froh, dass sich jemand um Dich sorgt.

    Das was Freeway über die Trinkmengen geschrieben hat, sehe ich übrigens genauso. Ich denke auch, dass Du da ein wenig flunkerst. Aber egal, Du machst Dir Gedanken über Deinen Konsum, dass ist schon mal gut. Du wirst hier viel Hilfe und Tips bekommen, wenn Du ernsthaft etwas ändern willst aber bitte erwarte nicht, dass Dich hier jemand im Forum in Deinen Absichten bestärken wird, weiterhin Alkoholmißbrauch zu treiben. Enstschuldige bitte diese direkte Wortwahl, aber, ganz ehrlich, ich trinke auch am Wochenende mal einen Wein, aber 2-3 Bier und dann noch 2-3 (vermutlich gut gemixte) Cuba-Libre hinterher... das bezeichne ich als Mißbrauch.

    Grüße Lusches.

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Hallo und ein ´Grüß Dich!` an den Frager

    Meine Erfahrung dazu ist …..….. achwas lassen wir das, ich hätte damals auch nicht auf mich gehört. Hier und an anderer Stelle ist ja auch erstmal mehr als genug in dieser Richtung geschrieben worden. Ich schnapp mir einfach blind einen der gelesenen Beiträge raus und unterschreibe ihn.


    Nach kurzer Überlegung hätte ich aber mal ´ne gänzlich andere Nummer für Dich!
    Eine kleine Anregung in Form eines Gedankenexperimentes Deine/Eure Zukunft betreffend?
    Schnapp dir mal ´n Blatt Papier und los geht’s…


    1) Mach dir inner ruhigen Stunde mal konkret Gedanken um deine wirklichen, tatsächlichen derzeitigen Lebensziele. Also was sind so deine Träume die du tief in dir drinnen hast und die du noch verwirklichen willst. Also kurzfristig, mittelfristig, langfristig… Es sieht keiner also einfach mal ganz frei wie bei wünschdirwas…! ;) Was willst du vom Leben. Dazu gehören auch so Dinge was stört dich derzeit und was willst du gerne ändern. Was ist es was DICH ausmacht und was Dich bewegt. Was ist DEINE Antriebsfeder fürs Leben… einfach mal Stichpunktartig aufgelistet.

    2) Du kannst das auch zwischendurch mal weglegen, ´sacken lassen´ und später fortsetzen. Als zweiten Schritt überlegst du dir nämlich was du kurz-, mittel- und/oder langfristig tatsächlich TUN kannst um die jeweiligen Ziele zu verwirklichen. Oder zumindest dass du dir später mal sagen kannst: Ich habe alles mir mögliche getan um meine Träume und Ziele zu erreichen.

    Und schlussendlich kommt natürlich die Frage nach dem Alkohol:
    An welchem der Punkte wird es zielführend sein wenn du anstatt wirklich aktiv zu werden den gewohnheitsmäßigen Alkoholkonsum (der sich wenn du das nicht ernst nimmst im Laufe der Zeit vermutlich weiterhin steigern wird) fortsetzt?

    Ich denke nämlich DAS ist das eigentlich entscheidende was Du (noch) nicht siehst.
    Keiner, weder deine Freundein noch hier irgendjemand, will dir den Alkohol verbieten.
    Es geht einzig und allein darum dass Du einen Umgang mit Alkohol finden kannst der dich nicht in deiner Selbstverwirklichung stört und Deiner persönlichen sowie auch der Entwicklung deiner Beziehung nicht im Wege steht!

    - - - -
    Den weiteren üblichen Fragenkatalog a la:
    Wie kann ich ohne Alkoholkonsum entspannen?
    Wie kann ich ohne Alkoholkonsum Kraft tanken?
    Wie kompensiere ich Frust/Streit (ohne Alkohol)?
    Und vieles mehr …. Kannst Du dir ergoogeln bzw. wirst du auch hier gerne weitere Anregungen und Austausch dazu finden.

    Es geht nicht um den Alkohol, es geht um DICH und DEIN LEBEN :)

    Gute Grüße und die besten Wünsche,
    Land-in-Sicht

  • Hallo Frager
    und herzlich willkommen.

    Ich kann mich LiS anschliessen, das Wesentliche ist gesagt, ich schließe mich aber auch noch mit einem banalen Experiment an. Laß den Alköhol für eine Zeit weg, sagen wir mal ganz lockere 4 Wochen. Was passiert JETZT wenn Du das liest. Wieviel Gründe sind Dir gerade eben eingefallen, genau dies NICHT zu tun?

    Was passiert an den Wochenenden zwischen Dir und Deiner Freundin, wenn Du nichts trinkt. Wie fühlst Du Dich während der Woche, wenn Du weißt das nächste Wochenende gibt es keinen Alkohol?

    Erkennst Du das Problem?

    LG

    Pit

  • Ich denke, dass deine Freundin besorgt für Ihre Gesundheit.Das ist etwas, was Sie beachten sollten.so bitte verstehen Sie die Gefühle deiner Freundin. beste grüße!

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (30. Januar 2015 um 03:55)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!