Kontrolliertes Trinken - eine Illusion?

  • Paul Du bist ein guter Spiegel für mich. Erst wollte ich impulsiv schreiben.


    2 Beispiele: Hatte als Fahranfängerin mal einen rechtsvorlinks Unfall, seit 40 Jahren nicht mehr. Weil ich Angst davor hatte? 17 Jahre meist zufrieden trocken, weil ich eine Zaudererin bin?


    Und dann ging ich "gedanklich" einen Schritt zurück. Aha (ein Werkzeug schon vor Corona), Paul hat Angst vor der Angst? Das kann ich nicht wissen. Aber ich kann ihn fragen. Warum macht es dir soviel Unbehagen, wenn jemand achtsam bis ängstlich ist? Du scheinst es nicht zu sein?

  • Das hoffe ich, dass ich ein guter Spiegel (geworden) bin, lächel...


    Aber ich fürchte^^, so war es nicht gemeint. Angst ist sozusagen eines meiner Spezialgebiete. Achtsamkeit lernte ich erst Jahrzehnte später kennen. Und seitdem trenne ich die beiden ganz bewusst.


    Zum Ursprung: Ich habe u.a. eine generalisierte Angststörung (die entsteht manchmal bei Kindern, wenn es im Elternhaus völlig unberechenbar und sehr brutal zuging). Zudem entwickelte ich katastrophierende Ängste (noch ne Diagnose), gleiche Ursache. Zwei Beispiele: Ich habe immer erstmal (bevor ich die Achtsamkeit und die therapeutischen Werkzeuge dazuschalte) vor allem und jedem Angst - ausser bei Frauen, da geht's einigermaßen. Plus: Wenn jemand z.B. laut wird oder die Hand hebt um sich am Kopf zu kratzen, macht mein innerlicher Katastrophenschutz eine lebensbedrohliche Situation draus.


    Und jetzt kommt die erlernte/antrainierte Achtsamkeit dazu: Ich WEISS, dass ich kein wehrloses Kind mehr bin. Und ich WEISS, dass ich nicht mehr konsumieren will. Und ich WEISS, das meiner Angst oft langweilig ist und sie deshalb Bambule macht. Und ich WEISS, dass Humor ein Skill ist. Und deshalb frage ich heute: Na, Angst, ist dir langweilig?


    Und dann muss ich meist lachen. Auch wenn ich alleine bin^^


    Deshalb weiss ich den Unterschied zwischen den verschiedenen Ängsten und Achtsamkeit. Um mich heute in Panik zu bringen, müsste mal mindestens mein Erzeuger als Zombie aus dem Grab krabbeln. Hat mich viele Jahre therapeutische Schwerstarbeit bei sehr kompetenten Therapeutinnen gekostet. War jede einzelne Stunde wert, also in meinem Kopf^^


    Was ich auch lernte: Das zwei Meinungen nebeneinander stehenbleiben dürfen. Und das ich mich ab 60 wiederholen darf^^ Und das ich Toleranz üben will :)

  • Ich habe Angst vor dem, was Angst mit den Menschen macht - sie werden unachtsam.

    Entschuldige, Paul , aber das stimmt so nicht!

    Ich schreib zwar selbst immer mal wieder, Angst sei ein schlechter Begleiter, aber dabei habe die negative Seite von Angst im Sinn, nicht ihre positive Seite, die Angst ja eben auch hat.

    Menschen, die wegen eines neurologischen Defekts im Gehirn keinerlei Angst verspüren, leben gefährlich, haben ein höheres Verletzungsrisiko, weil sie die Angst als wichtigen Schutzmechanismus nicht kennen.
    Angst macht nämlich auch wachsam für mögliche Gefahren, schärft die Sinne. Sie hilft Menschen, einer möglichen Gefahr ins Auge zu blicken. So können sie sich einer Gefahr entweder stellen oder sie meiden oder sogar vor ihr flüchten.


    Insofern macht Angst nicht, wie du behauptest, unachtsam, sondern im Gegenteil macht sie sogar achtsam.

    Worin wir uns, denke ich, einig sind, ist, dass ein Übermaß an Angst nicht sonderlich hilfreich ist, wenn man ein zufriedenes nüchternes Leben führen möchte.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

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