Hallo zusammen,
ich lese hier seit einiger Zeit mit und habe nun beschlossen, mich selbst anzumelden. Warum?
Ich trinke im Moment nicht und es hilft mir, mich mit Menschen auszutauschen, die grad ähnlich unterwegs sind.
Zu mir. Ich bin weiblich, 41 Jahre, alleinerziehende Mutter eines Kindes im Teenageralter. Ich bin beruflich das, was
man wohl erfolgreich nenne würde, treibe viel Sport und hab mir insgesamt ein kleines feines Leben aufgebaut.
Ich bin mit einem Vater ausgewachsen, der ein sogenannter Spiegeltrinker war. Vor 14 Jahren hat er damit aufgehört und betreibt seitdem - oh Wunder - erfolgreich das sogenannte kontrollierte Trinken. Die Tage im Jahr, an denen er Alkohol trinkt, kann man an zwei Händen abzählen.
Ich glaube, dass das auch für mich eine Option ist, auch wenn ich weiß, dass das zurecht kritisch gesehen wird.
Über mein Trinkverhalten kann ich Folgendes berichten:
Ich mag weder Bier noch Wein, aber ich liebe Cocktails und Longdrinks - fatal, denn das Zeug hat ordentlich Umdrehungen.
Ich trinke unter der Woche meist Mittwochs eine Dose Bacardi Cola oder so ein Zeugs, manchmal auch zwei.
Am Wochenende trinke ich an einem Tag Alkohol. Dann allerdings vorsätzlich viel. Ich mochte den Rausch, die Entspannung, den komatösen Schlaf. Das hab ich einige Jahre so betrieben. Bis es vor einem Jahr anfing, dass ich mich besoffen immer wieder völlig daneben benommen habe. Diese Entgleisungen waren gefolgt von entsetzlichen Gewissensbissen und Panikatacken. Darauf folgte dann ein übler Kater und der Vorsatz: Das passiert mir nicht nochmal. Aber was soll ich sagen, natürlich passierte es nochmal. Und dann hab ich meinen ersten Alkfreien Monat durchgezogen. Es hat mir gut getan. Aber nicht gut genug, um weitere Monate folgen zu lassen. Seitdem habe ich das Trinken in der Woche weitestgehend gelassen, die Exzesse am Wochenende wurden weniger. Ich kann den Konsum nun stoppen. Aber mein Körper verträgt das Zeug immer schlechter.
Ich trinke was, merke gar nichts und plötzlich falle ich einfach um und schlafe ein. Also Alarmglocken klingelten und nun befinde ich mich wieder in meinem alkoholfreien Monat.
Es tut mir körperlich wie psychisch unglaublich gut. Und es stört mich auch nicht, dass um mich herum alle weitertrinken. Party usw ist kein Problem. Ich feiere trocken mit und freu mich, dass ich am nächsten Tag fit bin. Wie lange ich das durchziehe? Keine Ahnung. Ich setze mir kein Limit ausser „mindestens ein Monat“.
Nun freue ich mich auf einen regen Austausch.