Beiträge von Blackisbeautiful

    Das mit dem Hausrecht leuchtet mir ein. So hab ich das noch nicht betrachtet. Danke für den Perspektivenwechsel :)

    Ich muss einfach weitersuchen und stöbern.

    Wenn das ok ist, lese ich hier aber weiter mit. Falls gewünscht geb ich auch gern ab und zu ein Update, wie es so läuft mit meinem „ich will heute nicht trinken“

    Kurzes Update:
    Ich hatte in einem anderen Forum mal geschrieben, in dem mehr los ist. Da will man mich aber nicht haben, da ich mich nicht als Alkoholikerin „bekenne“ und obendrein nicht geschrieben habe, für immer aus Alkohol verzichten zu wollen.
    Ich muss sagen, der Absolutismus der Gemeinschaft ist schon ein bisschen bedenklich. Es gibt viele Menschen wie mich, die sich „irgendwo dazwischen“ befinden und für die es anscheinend keinen Raum gibt.
    Gehört es zur Therapie, dass es nur zwei Kategorien gibt, obwohl die Medizin Alkoholproblematik im verschiedene Stadien einteilt, die über „ist normal“ und „ist Alkoholiker:in“ hinausgehen und wesentlich stärker differenzieren?

    Mh schade, die Threads ersticken im Keim.
    Ich werd den hier immer mal wieder weiterführen.
    Habe den Eindruck, dass viele hier ihre erste Not abladen und dann nach ein paar Tagen oder Wochen wieder im Nirvana des Trinkens verschwinden.
    Schade, denke, man kann hier auch schreiben, wenn man es nicht packt.

    Hallo Susanne und Am See,
    Danke, dass Ihr Euch so viel Zeit genommen habt. Eure Beiträge helfen mir persönlich sehr.
    Besonders bei Dir, Susanne, finde ich mich wieder. Ich liebe den Rausch, aber ich erreiche ihn nicht und die Folgen sind mir mittlerweile zu krass, als dass die Gewinn-Verlust-Rechnung aufgeht.
    Daher bin ich auch noch ergebnisoffen. Heißt: Ich möchte erstmal nicht trinken. Ob aus dem „erstmal“ ein „für immer“ wird, dafür kann ich die Hand jetzt noch nicht ins Feuer legen. Ich will da weder mich selbst, noch andere belügen.
    Tendenziell merke ich: Ganz oder gar nicht, fällt mir leichter. Also es ist nicht so schwer, KEIN Glas zu trinken, aber „nur ein Glas trinken“ ist jetzt nicht die Erfüllung meiner Träume. Und so ne Regel wie „ein Mal im Monat Vollgas“ macht mir Angst. Weil ich die Folgen, den Kater nicht mehr abkann.

    Vielleicht läufts doch auf Abstinenz hinaus. Wait & see. Erstmal ist das jetzt so und mein Körper dankts mir tatsächlich instant.

    Hätte nicht gedacht, dass man das SO schnell merkt, aber da wird einem mal bewusst, was man sich mit Alkohol antut, wenn der Verzicht so unmittelbar Wirkung zeigt.


    @Am See: Das mit den Wechselwirkungen ist mir klar. Und in der Vergangenheit hab ich einfach drauf geschissen. Sicher spielt das Venlafaxin mit rein in die Unverträglichkeit. Das geht auch auf Leber, Niere und Pumpe. Ich gebe meinem Körper jetzt erstmal Zeit, sich zu erholen und dann lass ich mich durchchecken. Ist ohnehin fällig. Bisher war das große Blutbild immer TipTop, aber es ist nicht gesagt, dass das heute noch der Fall ist. Ich würd da nicht für garantieren…

    Vielen Dank für Eure Impulse und Eure Erfahrungen. Ich bleibe dran und berichte, wie es läuft.
    Vielleicht habt ihr ja noch eine Idee zu Thema „trinkende Partner“. So einen hab ich nämlich. Aktuell sorgt das dafür, dass ich regelmäßig ein abschreckendes Beispiel in meiner Nähe habe. Und dass wir uns voneinander entfernen, je länger ich nüchtern bin. Aber ich mache mein Trinken bzw. Nichttrinken nicht vom Konsum meines Partners abhängig.
    Stören tut mich die Fahne und die Wesensveränderung unter Promille allerdings schon. Nicht im Sinne von „oh, will ich auch“, sondern im Sinne von „ih, das is ja ekelig“…

    Ach so. Erwähnenswert wäre, dass ich psychisch ein bisschen was im Gepäck habe. Meine leibliche Mutter (bin bei Pflegeeltern aufgewachsen) was drogenabhängig. Sie konsumierte in der Schwangerschaft Heroin, Kokain und Alkohol und so wurde ich entzügig geboren. Erstaunlicher Weise bin ich aber nicht geistig geschädigt, sondern im Gegenteil, ich habe eine Hochbegabung, die im Grundschulalter festgestellt wurde. Viel draus gemacht habe ich leider bis ich 26 war nicht.
    Ich war selbst mehrere Jahre kokainabhängig, habe das aber vor 15 Jahren von heute auf Morgen gelassen und nie wieder angefasst.
    Ich war mehrfach in Psychiatrischer Behandlung wegen schweren Depressionen und selbstverletzendem Verhalten. Auch das habe ich in den Griff bekommen, werde aber den Rest meines Lebens auf Antidepressiva angewiesen sein, weil ich mir mit den Drogen den Botenstoffhaushalt völlig kaputt gemacht habe.
    Das ist das Päckchen, das ich so mittrage…

    Hallo zusammen,
    ich lese hier seit einiger Zeit mit und habe nun beschlossen, mich selbst anzumelden. Warum?
    Ich trinke im Moment nicht und es hilft mir, mich mit Menschen auszutauschen, die grad ähnlich unterwegs sind.
    Zu mir. Ich bin weiblich, 41 Jahre, alleinerziehende Mutter eines Kindes im Teenageralter. Ich bin beruflich das, was
    man wohl erfolgreich nenne würde, treibe viel Sport und hab mir insgesamt ein kleines feines Leben aufgebaut.

    Ich bin mit einem Vater ausgewachsen, der ein sogenannter Spiegeltrinker war. Vor 14 Jahren hat er damit aufgehört und betreibt seitdem - oh Wunder - erfolgreich das sogenannte kontrollierte Trinken. Die Tage im Jahr, an denen er Alkohol trinkt, kann man an zwei Händen abzählen.

    Ich glaube, dass das auch für mich eine Option ist, auch wenn ich weiß, dass das zurecht kritisch gesehen wird.

    Über mein Trinkverhalten kann ich Folgendes berichten:
    Ich mag weder Bier noch Wein, aber ich liebe Cocktails und Longdrinks - fatal, denn das Zeug hat ordentlich Umdrehungen.

    Ich trinke unter der Woche meist Mittwochs eine Dose Bacardi Cola oder so ein Zeugs, manchmal auch zwei.

    Am Wochenende trinke ich an einem Tag Alkohol. Dann allerdings vorsätzlich viel. Ich mochte den Rausch, die Entspannung, den komatösen Schlaf. Das hab ich einige Jahre so betrieben. Bis es vor einem Jahr anfing, dass ich mich besoffen immer wieder völlig daneben benommen habe. Diese Entgleisungen waren gefolgt von entsetzlichen Gewissensbissen und Panikatacken. Darauf folgte dann ein übler Kater und der Vorsatz: Das passiert mir nicht nochmal. Aber was soll ich sagen, natürlich passierte es nochmal. Und dann hab ich meinen ersten Alkfreien Monat durchgezogen. Es hat mir gut getan. Aber nicht gut genug, um weitere Monate folgen zu lassen. Seitdem habe ich das Trinken in der Woche weitestgehend gelassen, die Exzesse am Wochenende wurden weniger. Ich kann den Konsum nun stoppen. Aber mein Körper verträgt das Zeug immer schlechter.
    Ich trinke was, merke gar nichts und plötzlich falle ich einfach um und schlafe ein. Also Alarmglocken klingelten und nun befinde ich mich wieder in meinem alkoholfreien Monat.
    Es tut mir körperlich wie psychisch unglaublich gut. Und es stört mich auch nicht, dass um mich herum alle weitertrinken. Party usw ist kein Problem. Ich feiere trocken mit und freu mich, dass ich am nächsten Tag fit bin. Wie lange ich das durchziehe? Keine Ahnung. Ich setze mir kein Limit ausser „mindestens ein Monat“.
    Nun freue ich mich auf einen regen Austausch.