• Guten Morgen in die Runde.

    Ich bin Thomson. Gerade habe ich mir einige Vorstellungen durchgelesen. Ich muss zugeben, dass es sehr gut getan hat Eure Lebensgeschichten zu lesen. Vielen Dank für das Teilen Eurer Erfahrungen.

    Zu mir: Ich denke, dass ich ein Problem mit Alkohol habe. Es ist nicht so, dass ich Verstecke habe und regelmäßig trinke, um meinen Pegel zu halten. Vielmehr ist es so, dass ich alle paar Monate beim Ausgehen zu viel trinke und es mir am nächsten Tag peinlich ist. Angestellt habe ich zwar nix, aber gut fühlt man sich am nächsten Tag auch nicht.

    Wahrscheinlich versuche ich mit dem Alkohol auch meine Depression zu behandeln. Darüber bin ich mir aber nicht sicher. Ich werde das mit meiner Therapeutin besprechen.

    Mein nächster Schritt: Ich plane zu einer SHG zu gehen.

    So, das war es für den Moment von mir.

    Ich wünsche Euch einen guten Start in die Woche.

    Gruß Thomson

  • Hallo Thomson,
    herzlich Willkommen in unserem Forum. :welcome:
    Schön, dass du zu uns gefunden und dich ein wenig vorgestellt hast.


    Gerade habe ich mir einige Vorstellungen durchgelesen. Ich muss zugeben, dass es sehr gut getan hat Eure Lebensgeschichten zu lesen. Vielen Dank für das Teilen Eurer Erfahrungen.

    44. Danke für deine Rückmeldung.

    Verstecke zu haben oder regelmäßig zu trinken, um den Pegel halten zu können, oder irgendetwas „anzustellen“ gehört zweifellos schon zur Spitze des Eisberges, das eigentliche Problem kann schon sehr viel länger vorhanden sein, auch wenn man noch wochen- oder monatelang sogenannte „Trinkpausen“ einrichten kann.

    Ein entscheidendes Zeichen ist meines Erachtens, dass dir selbst bei deinem Konsum mulmig geworden ist. Und aus eigener Erfahrung kann ich dich nur dazu beglückwünschen, dass du der Sache nachgehen willst.

    Ich selbst, 50, w, inzwischen seit über zwei Jahren zufrieden abstinent, hatte auch keine Verstecke, hab nix angestellt und konnte (noch) nach Belieben Trinkpausen einlegen. Was mir aber zunehmend unheimlich wurde und weshalb ich mich dann auch hier angemeldet habe, war, dass mein Konsum mir zu entgleiten begann. Obwohl ich mir immer wieder moderaten, kontrollierten Konsum fest vorgenommen hatte, kam der „Durst“ beim Trinken.

    Erst durch die Konfrontation mit dem Thema und durch die Erfahrungsberichte anderer wurde mir klar, wo ich bereits stand und wohin ich auf dem besten Wege war. Daraufhin habe ich dann die Reißleine gezogen und bin abstinent geworden.

    Definitiv nicht zu meinem Schaden, ganz im Gegenteil. Von meinen Depressionen werde ich zwar aller Voraussicht nach nicht mehr geheilt werden können, aber die Abstinenz und die damit verbundene sogenannte „Selbstfürsorge“ haben zweifellos eine enorme Linderung gebracht.


    Ob du mit Alkohol deine Depressionen zu behandeln versuchst, kannst du z.B. selbst herausfinden, indem du dich fragst, ob Alkohol wegen seiner Wirkung konsumierst, ob du mit dem Konsum gewisse Erwartungen einer positiven Veränderung deiner Stimmung, deines Gemütszustandes verbindest.


    Das Tückische am Alkohol ist, dass er anfangs stimmungsaufhellend wirkt. Welchen Preis man tatsächlich dafür zahlt, ist nicht unbedingt offensichtlich. Mir selbst wurde das, obwohl ich mit dem Thema eigentlich schon ein bisschen vertraut war, erst so richtig am eigenen Leib klar, als ich abstinent geworden bin.


    Falls du irgendwelche Fragen an uns haben solltest, nur heraus damit.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • Hallo Thomson,
    herzlich Willkommen in unserem Forum. :welcome:
    Schön, dass du zu uns gefunden und dich ein wenig vorgestellt hast.


    Ich selbst, 50, w, inzwischen seit über zwei Jahren zufrieden abstinent, hatte auch keine Verstecke, hab nix angestellt und konnte (noch) nach Belieben Trinkpausen einlegen. Was mir aber zunehmend unheimlich wurde und weshalb ich mich dann auch hier angemeldet habe, war, dass mein Konsum mir zu entgleiten begann. Obwohl ich mir immer wieder moderaten, kontrollierten Konsum fest vorgenommen hatte, kam der „Durst“ beim Trinken.

    Vielen Dank amSee, für deine Worte. Deine Beiträge lese ich gern. Du bringst die Dinge auf den Punkt!

    Ich habe tatsächlich eine Frage: Wie ist dir aufgefallen, dass dir dein Konsum entglitt, obwohl du nur moderat konsumieren wolltest?

    Ich frage, weil ich - glaube ich - an derselben Stelle stehe.

    LG Thomson

  • Nun, das war mehreres, was mir da nach und nach auffiel.

    Zum einen sackte mein Entschluss, nur ein oder eventuell ein zweites Glas zu trinken, schon beim Trinken des ersten Glases in sich zusammen. Vorher fest entschlossen, nur ein Glas zu trinken, bereute ich diesen Entschluss schon, bevor das Glas überhaupt leer war, und trank dann doch noch eins und noch eins…

    Das machte mich noch nicht so wirklich nachdenklich, weil ich trotzdem noch rechtzeitig aufhören konnte und zwar wenn ich irgendwie sozusagen einfach satt war und es noch lustig fand.


    Wirklich nachdenklich wurde ich erst durch Folgendes:

    Kennst du den Punkt/ Pegel, bis zum dem dein Konsum von dir als positiv empfunden wird, stimmungsaufhellend wirkt und antriebssteigernd? Kennst du auch schon das, was danach kommt, wenn du über diesen Punkt hinweg bist?

    - Diesen Punkt/ Pegel, bei dem die Stimmung aufgehellt ist und der Antrieb gesteigert, habe ich zu erreichen versucht, wenn ich z.B. einen Geburtstagsbesuch vorbereiten musste. Ich konnte diese Vorbereitungen wie auch den Besuch depressionsbedingt nicht einfach so bewältigen. Mit Alkohol kriegte ich das alles hin.

    Das ging eine Weile gut, aber dann kam es, dass ich diesen Punkt/ Pegel nicht mehr halten konnte, stattdessen kippte es bei mir in Erschöpfung, Müdigkeit, Leere, ziemlich miese Stimmung. Das geschah mehr als einmal, obwohl ich mir vornahm, moderat zu trinken. Ich hab den Alkohol nicht wild in mich hineingeschüttet, sondern nach und nach das eine oder andere Glas geleert. Die Menge ist mir dabei noch nicht mal so richtig aufgefallen. Plötzlich war’s (unbemerkt) nur immer zu viel.

    Übrigens hatte ich am Folgetag keinen sogenannten Kater, ich fühlte mich „nur“ körperlich und psychisch erschöpft. Alkohol trank ich in den Folgetagen nie, brauchte das nicht, wollte das nicht.

    Und dann mir wurde auf ein Mal bewusst, dass sich meine Menge schleichend mächtig gesteigert hatte. Am Ende war’s mehr eine Flasche, nach der ich genug hatte…

    LG
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • P.S.: In „Gesellschaft“ ist das bei mir nie aufgefallen. Da hielt ich mich sozusagen an die Regeln.
    Ich trank zuhause zu viel, wenn und weil nicht „beobachtet“ wurde. Mein Mann ahnte zwar was, aber er hat das nicht unbedingt so mitgekriegt.
    Sorgen hat er sich schon gemacht und mich auch drauf angesprochen, aber das konnte ich gar nicht gut haben.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo AmSee!

    Hier meine Antworten:

    "Kennst du den Punkt/ Pegel, bis zum dem dein Konsum von dir als positiv empfunden wird, stimmungsaufhellend wirkt und antriebssteigernd? Kennst du auch schon das, was danach kommt, wenn du über diesen Punkt hinweg bist?"

    Ja, das kenne ich. Ich fühle mich dann depressiv. War das bei dir auch so?

    "- Diesen Punkt/ Pegel, bei dem die Stimmung aufgehellt ist und der Antrieb gesteigert, habe ich zu erreichen versucht, wenn ich z.B. einen Geburtstagsbesuch vorbereiten musste. Ich konnte diese Vorbereitungen wie auch den Besuch depressionsbedingt nicht einfach so bewältigen. Mit Alkohol kriegte ich das alles hin."

    So etwas kenne ich so nicht. Hast Du dich dann betrunken, um an Familienfesten und Geburtstagen teilnehmen zu können?

    "Plötzlich war’s (unbemerkt) nur immer zu viel."

    Das kenne ich. War es denn auch wirklich unbemerkt oder hast Du nur gedacht, dass es unbemerkt war. Meistens bekommen die Menschen um einen herum ja doch mit, wenn man betrunken ist. Bei mir bekommt es wirklich kaum einer mit, da ich alleine wohne und da man in einer Bar nachts um zwei am Wochenende eh nicht so viel nüchterne Menschen trifft, fällt es bei mir wirklich nicht auf.

    Vielen Dank für den Austausch, amSee.

    Das bedeutet mir sehr viel!

    Zu deiner Geschichte möchte ich noch sagen: Fühl dich umarmt!

    LG

    Thomson


  • "Kennst du den Punkt/ Pegel, bis zum dem dein Konsum von dir als positiv empfunden wird, stimmungsaufhellend wirkt und antriebssteigernd? Kennst du auch schon das, was danach kommt, wenn du über diesen Punkt hinweg bist?"

    Ja, das kenne ich. Ich fühle mich dann depressiv. War das bei dir auch so?

    Oh ja, das war ich. Und wie!


    "- Diesen Punkt/ Pegel, bei dem die Stimmung aufgehellt ist und der Antrieb gesteigert, habe ich zu erreichen versucht, wenn ich z.B. einen Geburtstagsbesuch vorbereiten musste. Ich konnte diese Vorbereitungen wie auch den Besuch depressionsbedingt nicht einfach so bewältigen. Mit Alkohol kriegte ich das alles hin."

    So etwas kenne ich so nicht. Hast Du dich dann betrunken, um an Familienfesten und Geburtstagen teilnehmen zu können?

    Ich würde nicht sagen, dass ich mich betrunken hätte. Das wäre tatsächlich aufgefallen. Nein, ich hab vorher ein bisschen was getrunken, aber das dürfte tatsächlich nicht aufgefallen sein, es waren keine Abstinenzler unter meinen Gästen. Und wenn die Gäste da waren, gab’s ja gleich n entsprechendes Getränk.


    "Plötzlich war’s (unbemerkt) nur immer zu viel."

    Das kenne ich. War es denn auch wirklich unbemerkt oder hast Du nur gedacht, dass es unbemerkt war. Meistens bekommen die Menschen um einen herum ja doch mit, wenn man betrunken ist. Bei mir bekommt es wirklich kaum einer mit, da ich alleine wohne und da man in einer Bar nachts um zwei am Wochenende eh nicht so viel nüchterne Menschen trifft, fällt es bei mir wirklich nicht auf.

    Das dürfte bei mir tatsächlich niemand bemerkt haben. Wenn du dich in Gesellschaft von Menschen befindest, die selbst auch ganz gerne trinken - ohne selbst gleich ein Alkoholproblem zu haben - fällst du nicht unbedingt auf, es sei denn du bist tatsächlich betrunken. Bis ich betrunken war und man es mir tatsächlich anmerken konnte, waren es die anderen schon. Die wirklichen Mengen habe ich ja auch alleine zuhause getrunken.
    Und ich hab mich bewusst von den harten Sachen ferngehalten, es sei denn, wir haben mit den Nachbarn gebechert, die von sich aus die harten Sachen zu vorgeschrittener Stunde auf den Tisch gebracht haben.

    Mein Mann hat natürlich bemerkt, dass/ wenn ich angeschickert war, aber den habe ich nach Möglichkeit auch zum Trinken animiert.


    Zu deiner Geschichte möchte ich noch sagen: Fühl dich umarmt!

    Ach, weißt du. Es geht mir inzwischen wesentlich besser. Nicht immer ist alles eitel Sonnenschein, aber ich darf tatsächlich zufrieden sein und bin es auch. Und was war, das war eben. Shit happens.
    Wer weiß, wozu‘s gut war.

    LG
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo AmSee13,

    vielen Dank für die ganzen Antworten. Ich hoffe, dass ich nicht zu sehr störe. Ich sitze hier und müsste eigentlich arbeiten. Aber irgendwie dreht sich heute alles um die Posts hier. Und es tut mir gut.

    "Die wirklichen Mengen habe ich ja auch alleine zuhause getrunken."

    Das heißt, dass Du doch heimlich getrunken hast? Das müsste aber doch jemandem aufgefallen sein?

    Mit meiner Ex-Freundin musste ich jeden Freitag Wein trinken. Das hat mir gar nicht gefallen. Wahrscheinlich war es eine toxische Beziehung auf mehreren Ebenen. Sie hat mir gar nicht gut getan. Jetzt bin ich manchmal einsam. Wenn ich alleine bin, trinke ich gar nicht gerne Alkohol. Ich weiß nicht wieso.

    "Ach, weißt du. Es geht mir inzwischen wesentlich besser. Nicht immer ist alles eitel Sonnenschein, aber ich darf tatsächlich zufrieden sein und bin es auch. Und was war, das war eben. Shit happens.
    Wer weiß, wozu‘s gut war."

    Fühl dich trotzdem umarmt!

    LG Thomson

  • Du störst gewiss nicht. Frag nur, was du fragen möchtest, wenn ich dafür keine Zeit hätte, würde ich nicht antworten.

    Jetzt gleich bin ich allerdings erstmal offline, da ich Termine habe. ;)


    Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo AmSee13,

    danke! Offline-Termine sind gut. Hinaus in die reale Welt und Dinge bestaunen.

    O.K.: Dann hätte ich gerne eine Antwort hierauf: Das heißt, dass Du doch heimlich getrunken hast? Das müsste aber doch jemandem aufgefallen sein?

    Außerdem wollte ich folgendes Fragen: Ich schrieb früher gerne Kurzgeschichten. Darf ich die hier auch posten?

    LG

    Thomson


  • O.K.: Dann hätte ich gerne eine Antwort hierauf: Das heißt, dass Du doch heimlich getrunken hast? Das müsste aber doch jemandem aufgefallen sein?

    Lass dir, bevor ich dir diese Fragen beantworte, folgende Frage(n) gefallen: :devilsmile:

    Inwiefern spielt es eine Rolle für DICH, ob ICH heimlich getrunken habe oder nicht, und ob MEIN Konsum jemandem aufgefallen ist oder nicht? Bringt DICH das bei der Erfassung deines „Problems“ oder in Bezug auf die Lösung deines „Problems“ tatsächlich weiter?


    Außerdem wollte ich folgendes Fragen: Ich schrieb früher gerne Kurzgeschichten. Darf ich die hier auch posten?

    ICH wüsste gerade nichts, was dagegen spräche, wenn DU deine Kurzgeschichten unter einem entsprechenden Faden/Thema im unserem Bereich Klatsch und Meckerecke, der für alle sonstigen Themen gedacht ist und in dem sich unsere Nutzer „austoben“ dürfen, teilst.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Thomson,

    erstmal, Alkohol gilt heute in jeder Menge, also auch der geringsten, als ungesund, und deshalb beglückwünsche ich Dich zu dem Entschluss, Dich mit dem Thema zu beschäftigen.
    Ich verstehe allerdings wohl noch nicht so ganz, wo Dein Problem liegt.


    Vielmehr ist es so, dass ich alle paar Monate beim Ausgehen zu viel trinke und es mir am nächsten Tag peinlich ist. Angestellt habe ich zwar nix, aber gut fühlt man sich am nächsten Tag auch nicht.

    Ich hab ganz andere Mengen getrunken. Alle paar Monate mal zu viel, damit hätte ich locker leben können. Ich will aber nicht Dein Problem klein reden, sondern verstehen, warum das für Dich ein Problem ist.

    Denn ich würde sagen, wenn das nur alle paar Monate ist, dann finde ich mich entweder damit ab, oder auf die paar mal kommts auch nicht an, da hast Du ja keinen Entzug oder ähnliches, warum lässt Du das nicht einfach bleiben? Aber wie gesagt, so wäre das bei mir, bei Dir ist es ja offensichtlich anders.

    Deine Depression, die Du dafür anführst, wirst Du ja aber auch nicht nur alle paar Monate nur einen Abend lang haben. Was machst Du zwischen diesen Tagen, wo es zu viel ist, trinkst Du da gar nichts? Oder trinkst Du da so, wie Du es für akzeptabel hälst? Musst Du Dich da beherrschen, weniger zu trinken? Oder geht es Dir wie vielen Quartalstrinkern, dass ihnen der Alkohol lange nicht fehlt, aber dann kommt plötzlich der Druck? Bauen sich in Dir über längere Zeit innere Spannungen auf, die Du damit zu lösen versuchst?

    Geht mich im Prinzip alles nichts an und musst Du nicht beantworten. Aber vielleicht hilft es Dir selbst, darüber nachzudenken.

    Gruß Susanne

  • Hallo AmSee,

    natürlich lasse ich mir das gefallen. ;)

    "Inwiefern spielt es eine Rolle für DICH, ob ICH heimlich getrunken habe oder nicht, und ob MEIN Konsum jemandem aufgefallen ist oder nicht? Bringt DICH das bei der Erfassung deines „Problems“ oder in Bezug auf die Lösung deines „Problems“ tatsächlich weiter?"

    Weil ich das auf meine Art auch mache. Ich trinke dann wenn ich draußen bin mein Bier oder Longdrinks. Natürlich kann mich dabei jeder sehen. Aber da mich in den Bars niemand kennt, ist es natürlich heimlich. Aber auf der anderen Seite natürlich irgendwie auch nicht. Das verstecken der Sucht ist bei mir definitiv ein Thema.

    Bezüglich der Geschichte: Ich schaue was ich zusammengeschrieben bekomme. :)

  • Guten Abend Susanne68,

    vielen Dank für deine Antwort und ich freue mich, dass "...es dich doch etwas angeht". Schließlich hast Du ja geantwortet. :)

    Ja, bei mir bauen sich definitiv Spannungen auf. Und ja, vielleicht müssen die ab und zu raus. Und vielleicht ist das auch schon ein Teil meines Problems.

    Liebe Grüße und vielen Dank für deine Beiträge.

    Thomson


  • vielen Dank für deine Antwort und ich freue mich, dass "...es dich doch etwas angeht". Schließlich hast Du ja geantwortet. :)

    "geht mich nichts an" ist ja nur der andere Ausdruck für "Du hast keine Pflicht, die Fragen zu beantworten. Wir sind nicht im Verhör. Du musst Dich nicht unter Druck setzen, mir eine passende Antwort zu liefern."

    Gilt auch für die nächste Frage. Hast Du eine Vorstellung, wie die Spannungen zustande kommen?

    Depressionen gibts ja auch unterschiedliche, manche lassen sich durch Verhaltensänderungen ganz gut in den Griff bekommen, andere benötigen medikamentöse Unterstützung. Bei manchen ist auch die Versuchung groß, den Alkohol als Medikament zu benutzen, nur geht das oft nach hinten los, da Alkohol die Depressionen verstärkt und man sich damit in einen Teufelskreis begibt.

    Und Selbstvorwürfe wegen dem Trinken füttern ja auch die Depression. Aus Erfahrung weiss ich selbst von mir aber auch, dass der bei mir aus den Exzessen resultierende Selbsthass mir teilweise half, mir "den Schuh in den Hintern zu hauen" und damit überhaupt leistungsfähig zu sein.

    Es kann auch sein, dass Du, vielleicht aus der Erziehung, oder aus Ängsten, ein Selbstbild hast, wie Du sein müsstest, um mit Dir selbst zufrieden zu sein. Das aber vielleicht gar nicht zu Dir passt, weil Du eigentlich anders bist, eben so, wie Du bist, und das führt auch zu Spannungen. Oder verschiedene unvereinbare Ziele.

    Ich spiele nur mal mit Gedanken, muss alles nicht auf Dich zutreffen.

  • Hallo Thomson,
    du schreibst, dass das Verstecken der Sucht bei dir definitiv ein Thema ist. Demnach hast du für dich selbst schon den Eindruck gewonnen, eine „Sucht“ zu haben. Mich würde interessieren, woran DU das festmachst.

    Susannes Fragen finde ich in diesem Zusammenhang sehr interessant. Rein äußerlich betrachtet würde nach deiner Schilderung fast niemand in unserer Gesellschaft darauf kommen, dass du eine „Sucht“ hast. Ab und zu mal über die Stränge schlagen und am nächsten Tag mit „Kater“ aufzuwachen, ist in UNSERER Gesellschaft ja durchaus üblich und keinesfalls gegen die „Regeln“.

    In diesem Zusammenhang kann ich dir übrigens ein sehr aufschlussreiches Erklärvideo von Prof. Dr. J. Lindenmeyer von den Salus-Kliniken empfehlen. Spannend finde ich darin, welche Auswirkungen „Regeln“ im Zusammenhang mit Alkoholismus haben. Es trägt den Titel “Der Untergang der Titanic“.


    Nun zu deinen Fragen:
    Ich hatte (und habe) möglicherweise ein anderes Verständnis von heimlichem Trinken als du.

    Mein Vater hat tatsächlich heimlich getrunken, nie in unserer Gegenwart. Gesehen haben wir’s nur an seinen Augen und gerochen haben wir’s an seinem Atem, weil er dann IMMER diese eine bestimmte Zahncreme benutzt hat. Irgendwann im Laufe der nächsten Tage und Wochen kam dann noch die veränderte Sprache, der veränderte Gang usw. hinzu.
    Er hatte so seine Verstecke. Ein Mal bin ich zufällig auf eins gestoßen, nicht auf das Versteck an sich, wohl aber auf die verräterischen Spuren von Campari.


    Ein guter Bekannter von mir hat heimlich während der Fahrt von seinem Arbeitsplatz nach Hause sein Bier getrunken und die Flasche(n) unterwegs an einem Rastplatz entsorgt.


    Ich selbst habe in diesem Sinne nie heimlich getrunken und meine Flaschen auch nicht versteckt. Ich glaubte aufgrund des Beispiels, das mein Vater abgegeben hatte, dass heimliches Trinken der Anfang vom Ende sei, deshalb hab ich vor meinem Mann nie einen Hehl gemacht, DASS ich getrunken habe. Die jeweilige Flasche stand sichtbar herum, die leeren Flaschen lagen beim Altglas. Er hat auch mitgekriegt, DASS ich trank. Was er nicht unbedingt so direkt mitgekriegt hat, weil er nicht unmittelbar immer dabei war, wenn ich in der Küche gewerkelt habe oder sonst irgendwelchen Tätigkeiten meines Interesses nachgegangen bin, WIE VIEL ich jeweils konsumiert habe. Gesehen (und mich mitunter darauf angesprochen) hat er die zahlreichen Flaschen im Altglas.

    Mein Mann äußerte durchaus immer wieder seine Besorgnis, wenn er der vielen Flaschen ansichtig wurde. Was mein Verhalten betraf: Nun, wer konnte zu DEM Zeitpunkt schon genau sagen, was auf die Depression zurückzuführen war… nixweiss0

    Und ICH hab mir, bis ich mich dann hier angemeldet habe, nicht eingestehen wollen, eine „Sucht“ zu haben. Ich hab sogar regelmäßig durch solche „Online-Selbstttests“ geprüft, ob ich schon eine Abhängigkeit habe. Da kam immer nur „riskanter Konsum“ raus. Für mich immer wieder das Signal: Ich bin nicht süchtig, ich darf weitermachen.

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Und das nächste ist, wo stehst Du gerade und wo willst Du hin?
    Hast Du gestern getrunken oder stehst Du kurz vor dem nächsten Mal?
    Und willst Du ganz aufhören oder erst mal nur die Abstürze unter Kontrolle bringen (da müsstest Du Trinktagebücher führen und ehrlich Deinen Konsum protokollieren. Und dann abgleichen, wie weit Deine Vorsätze mit Deiner Realität übereinstimmen. Für mich war es einfacher, ganz aufzuhören)?
    Hast Du ein Gefühl dafür, wann es kritisch wird, oder merkst Du das erst, wenn es so weit ist? Und wie gehst Du wiederum damit um? Ist es Dir dann in dem Moment egal oder kannst Du nicht anders?

    Sorry, ich hab mich schon mit mindestens 2000 Alkoholikern darüber unterhalten, da gibts halt viele Möglichkeiten. Und jetzt passt es gerade für mich.

    Was hast Du für Handlungsalternativern, Deine Spannungen anders abzubauen?

  • Hallo Susanne68 und AmSee13 ,

    vielen Dank für Eure Beiträge.

    Ich habe gestern nicht getrunken und werde auch heute nicht trinken. Ehrlich gesagt: Ich möchte ganz aufhören, da ich nicht kontrolliert trinken kann.

    Alternativen für meinen Spannungsabbau wäre wieder mehr Sport zu treiben. Das ist mit Kater am Sonntag aber schwierig.

    Übrigens: Ich komme gerade von meinem ersten SHG-Treffen. Habe dort auch schon geteilt was mich umtreibt. Die Teilnehmer meinten, dass es gut ist, dass ich gekommen bin.

    Vielen Dank für Eure Hilfe und das ich hier sein darf!

    Liebe Grüße THomson

  • Hallo Thomson,
    da hast du ja wirklich nicht mehr lange gezögert, dir auch vor Ort Hilfe zu suchen, und dir damit eine sehr hilfreiche Ressource geschaffen. 44.

    Was den Spannungsabbau betrifft: Sport als effektive Möglichkeit kennst du schon.
    Hilfreich könnte es sein, die Augen für weitere Möglichkeiten offen zu halten, die dir auch noch liegen und ggf. schneller und leichter eingesetzt werden können.

    Ich selbst hab zum Beispiel Progessive Muskelentspannung als sehr wertvoll kennengelernt. Kann man unauffällig überall machen. Und ich nutze ggf. noch eine Reihe anderer Möglichkeiten, die ich im Laufe der Zeit für mich entdeckt habe.


    Ansonsten ist es langfristig förderlich, die Gründe für diesen Spannungsaufbau zu ermitteln und schon vorher entsprechend für sich zu sorgen, damit sich die Spannung gar nicht erst wieder so aufbaut. Susanne hat dir meines Erachtens diesbezüglich schon ein paar gute Fragen gestellt. Diese musst du natürlich nicht uns beantworten.

    Zusammengefasst bedeutet das alles „Selbstfürsorge“. ;)


    Wann immer du Fragen hast oder etwas mit teilen möchtest, bist du uns natürlich gerne willkommen.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo, Thomson!

    Auch von mir ein herzliches WILLKOMMEN hier bei uns im Forum :welcome:

    Da ich momentan ziemlich viel um die Ohren habe, komme ich erst jetzt dazu, hier reinzuschauen.
    Kurz zu mir: Ich bin m, noch 59, Alkoholiker und hatte - im Gegensatz zu Dir - Probleme OHNE Alkohol. Nach ein paar Rückfällen bin ich aber nun zum Glück seit etlichen Jahren zufrieden trocken/abstinent und möchte das auch bleiben.

    Meine Vorschreiberinnen haben ja schon eine Menge gesagt.
    Ich möchte nur Eines aus meiner Sicht hinzufügen.

    Auch wenn Du vielleicht aus der Sicht des Einen oder der Anderen vielleicht gar kein "richtiger" Alkoholiker bist - ist doch schietegal!
    DU fühlst Dich mit Deinem Konsum unwohl und bist der Meinung, dass es zuviel ist. Und DU möchtest etwas daran ändern und da hat niemand das Recht, Dir das aus- oder es kleinzureden.
    Als ich früher meiner Hausärztin sagte, dass ich meiner Meinung nach Alkoholiker sei und sie fragte, was ich dagegen tun könne, meinte sie, dass ich doch noch lange kein Alkoholiker sei ... blablabla. Ich war danach nie wieder bei ihr. Da ich mehrere Anläufe brauchte, um vom Alk wegzukommen, muss ich ja wohl doch Recht gehabt haben, oder ;)

    Was ich auch super finde ist, dass Du nicht lange gefackelt und Dir gleich eine SHG gesucht hast 44. Hut ab! Ich habe oft Leute bei uns langsam vor der Tür mehrmals vorbeigehen sehen, bevor sie sich dann endlich sichtbar einen Ruck gaben und reinkamen. Dabei haben wir uns extra bemüht, nicht zuuu hungrig auszusehen ;D

    Wann immer du Fragen hast oder etwas mit teilen möchtest, bist du uns natürlich gerne willkommen.

    Dem ist nix hinzuzufügen!

    Nochmals: Willkommen!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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