Ich bin auch neu hier;)

  • Guten Abend,

    ich bin 44 Jahre alt und trinke seit meiner Jugend mehr oder weniger Alkohol. In der Jugend dachte ich es wäre cool sich Karneval völlig abzuschließen, ich dachte es gehöre dazu. Wenn ich das nun bei meinen Kindern erlebe weiß ich was meine Mutter für Sorgen mit mir hatte.

    Mit 18 lernte ich meinen Mann kennen. Er war dem Alkohol nicht abgeneigt und so ging alles seinen Lauf. Abstürze unter der Woche. Voller Kater arbeiten. Abends weiter. Es wurde etwas ruhiger als ich Schwanger war...... selbstverständlich habe ich während den drei Schwangerschaften/ Stillzeiten nicht getrunken.
    Zur Zeit trinke ich fast jeden Tag. Bier zum Feierabend und später bis zu 3/4 Flasche Wein.
    Ich weiß das ich volle Verantwortung für mein Handeln trage,muss aber sagen das mein Mann es mir nicht leichter macht.
    Ich habe ein Alkoholproblem!!!
    Er trinkt noch weitaus mehr und sieht das anders. Seine Eltern waren Alkoholiker und meine Mutter ist es nicht.
    Ich weiß also wovon ich rede.
    Wir führen das Lebens meiner Schwiegereltern weiter,welches ich immer verabscheut habe.
    Ich habe Angst vor der Zukunft. Angst es neben einem alkoholzugewanten Partner nicht zu schaffen aufzuhören.

    Meine Jungs sind schon fast erwachsen,haben ihre Erfahrungen mit Alkohol schon gemacht und ich denke die waren schon heftig. Vor allem der 20 jährige hatte massive Abstürze. Meine Tochter ist 6 und ich will ihr ein besseres Vorbild sein als ich meinen Söhnen war.

    Mein Mann bietet mir jeden Abend Alkohol an,ich möchte nicht trinken,tut es dennoch so oft. Und wenn ich einmal dran bin.....

    Wer hat ähnliche Erfahrungen und könnte sich aus den Klauen des Alkohol befreien?

    Gruß

  • Hallo Viermalvier,
    herzlich Willkommen in unserem Forum. :welcome:

    Ich habe jetzt gerade zwar nicht die Zeit, dir ausführlich zu antworten, hole das aber später nach.
    Komm jetzt erstmal in Ruhe hier an und lies dich ein wenig bei uns durch.
    Hast du dich schon mal in unseren Erstinformationen umgesehen?
    Vielleicht ergeben sich daraus ja ein paar weitere Fragen, die du uns stellen könntest.

    Du deiner Frage: Ja, hier gibt es durchaus Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben wie du und sich aus den Klauen des Alkohols und was so dazu gehört befreien konnten.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Viermalvier,
    ich weiß nicht, ob du nochmals reinschaust oder auch nur eine von denen bist, die sich nur einmal melden und dann nicht wieder, dennoch nehme ich mir jetzt die Zeit, etwas näher auf dich einzugehen.

    Deine Alkohol-Biographie ist so verlaufen wie die vieler anderer, die irgendwann im Laufe ihres Lebens die Kontrolle verloren haben. Mir zum Beispiel ist es da nicht viel anders ergangen.


    Ich weiß das ich volle Verantwortung für mein Handeln trage,muss aber sagen das mein Mann es mir nicht leichter macht.
    Ich habe ein Alkoholproblem!!!
    Er trinkt noch weitaus mehr und sieht das anders. Seine Eltern waren Alkoholiker und meine Mutter ist es nicht.
    Ich weiß also wovon ich rede.

    Das liest sich für mich, als wenn du dich in der Verteidigung siehst, dass du tatsächlich Alkoholikerin bist und dass du (noch) nicht davon los kommst, weil er, dein Mann, dich nicht in deinem Bemühen, nicht mehr zu trinken, unterstützt.


    Wir führen das Lebens meiner Schwiegereltern weiter,welches ich immer verabscheut habe.
    Ich habe Angst vor der Zukunft. Angst es neben einem alkoholzugewanten Partner nicht zu schaffen aufzuhören.

    Immerhin ist dir klar geworden, dass dir das Leben so, wie es JETZT ist, nicht gefällt. Und dass du Angst hast, es an seiner Seite nicht zu schaffen mit dem Alkohol aufzuhören, ist vollkommen verständlich und eigentlich auch normal. Andere Wege zu gehen als die bislang bekannten und vertrauten, sorgt nun einmal mindestens für Unbehagen.

    Was bräuchtest du denn, um deinen Wunsch nach Veränderung auch umsetzen zu können?
    Eine Perspektive? Werkzeug? Eine Anlaufstelle? …

    Der Vorsatz „Ich möchte nicht (mehr) trinken“ allein funktioniert bei dir offensichtlich nicht sonderlich gut….

    Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Guten Morgen und vielen Dank für die Antworten,

    erstmal möchte kurz erklären das ich das rauskopieren von Testzeilen nicht begriffen habe,daher ist mein Test evtl.wirr zu lesen,da Textbezogen.
    Ich bemühe mich keine Userin zu sein die einmal schreibt um dann in der Versenkung zu verschwinden.

    Ja,ich habe begriffen das das Leben wie ich es jetzt führe,und welches sich nicht ändern wird wenn ich nichts ändere,nicht das ist was ich brauche und möchte.
    Die Frage nach den Handwerkszeugen/ Anlaufstellen ist eine gute Frage,der ich mich stellen muss. Bisher dachte ich das mein reiner Willen reicht. Tut er nicht!

    Das ich meinem Problem gegenüber in die Verteilung gehe,habe ich bisher so nicht gesehen. Aber wenn ich es einmal platt zuende denke gebe ich meinem Mann die Schuld meines Versagens,weil er mir was anbietet,selber trinkt. Verantwortung übernehmen sieht anders aus.
    Ja,es würde mir leichter fallen nichts zu trinken wenn wir nichts im Haus hätten,aber nein sagen muss ICH.

    Wir haben hier in der Umgebung einige AA Gruppen.
    Vielleicht eine Anlaufstelle?

    Das erstmal von meiner Seite

    Gruß viermalvier

  • Moin,

    das rauskopieren von Textzeilen geht rechts oben am Beitrag über "Zitat". Draufklicken , angucken.
    Da hast Du erst mal den ganzen Beitrag drin, davon kannst Du löschen was Dir zu viel ist. Oder Du gehst schon vor dem Zitieren mit der Maus über den Text und markierst ihn damit (wird blau) und mit der rechten Maustaste kopierst Du ihn. Dann kannst Du ihn ins Zitat einfügen.

    Das Zitat beginnt mit [quote author = ....] und endet mit [/quote]....dazwischen kannst Du direkt den Text einfügen.

    Unten an Deiner Antwort erscheint neben dem "Schreiben" der Button "Vorschau". Die Vorschau steht dann über Deinem Entwurf, da siehst Du, ob es passt, bevor du den Beitrag absendest.

    Kurz noch, aus Deinen Beiträgen entnehme ich, das Du ein gewisses Vorwissen hast und Dich schon mit dem Thema beschäftigt hast.

    Beim Stichwort AA (ja, das ist eine Anlaufstelle, klar, ich war da nie, kenne aber welche) fällt mir grade der Satz "Nur für heute" ein. Sagst Du Deinem Partner und dir halt mal eine Weile "Danke, heute nicht"..und morgen sagst Du wieder "Danke, heute nicht".
    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, dieses "Danke, heute nicht" machst Du 8 Wochen (Pi mal Daumen), Du wirst aller Vorraussicht nach feststellen, dass Dir das "Nein-Sagen immer leichter fällt, sofern Du konsequent dabei bleibst. Ausserdem ändert sich das Denken mit längerer Nüchternheit und dann kannst Du Dich nicht nur damit beschäftigen, wozu du "Nein" sagen willst, sondern auch dazu, wozu Du "Ja" sagen willst. Trockenheit ist eine Lebenseinstellung. Aber immer schön langsam, ein Schritt nach dem anderen.

    Es gibt Techniken gegen den Saufdruck, es gibt Techniken, mit Anderen und "Anlässen" umzugehen, , man kann reden um sich den Druck von der Seele zu reden und und und.

    Bin kurz angebunden, habe zu tun. Es gibt hier massenweise Beiträge, kannst Du alles lesen, wenn Du was brauchbares findest, nimm es.


  • Ich bemühe mich keine Userin zu sein die einmal schreibt um dann in der Versenkung zu verschwinden.


    44. ;)


    Ja,es würde mir leichter fallen nichts zu trinken wenn wir nichts im Haus hätten,aber nein sagen muss ICH.

    Genau so ist das.
    Gewiss wäre das leichter und so manchem Frischling wird geraten, sein Zuhause alkoholfrei zu gestalten, um sich der Gelegenheit und möglichen Triggern zu entziehen.
    Die Möglichkeit hast du jetzt gerade nicht, also wirst du deinen eigenen Weg finden müssen.

    Susanne hat dir diesbezüglich schon einen guten Tipp gegeben: „Danke, heute nicht.“


    Wir haben hier in der Umgebung einige AA Gruppen.
    Vielleicht eine Anlaufstelle?

    Einen Versuch wär’s sicherlich wert.
    Ich selbst kenne die AA nur durch meine Eltern und weil ich als Teenager mal da war, seit damals bin ich (inzwischen 50.) nicht wieder zu so einer Gruppe hingegangen, weil’s ZU MIR irgendwie nicht passte.
    Ich weiß aber von einigen, dass sie sich dort wohlfühlen. - Meiner Mutter haben ihre AA-Gruppen eine ganze Weile viel Halt gegeben. - Wieder einige besuchen vor Ort andere Gruppen.
    Es gibt ganz unterschiedliche Gruppen und die eine AA-Gruppe kann z.B. wiederum ganz anders sein, als die andere AA-Gruppe.
    Der Vorteil solch einer Gruppe vor Ort besteht auf jedenfalls darin direkte Ansprechpartner und hilfreiche Kontakte vor Ort zu haben.
    Wenn du magst und kannst, schau dir ruhig mehrere Gruppen an, ob und/oder wo du dich wohl fühlst. Im Netz dürfest du entsprechende Adressen finden.

    Ansonsten kannst du natürlich auch hier Fragen stellen und nach Anregung suchen.

    Wichtig ist - und ich hab den Eindruck, dass du das schon erkannt hast - INS HANDELN KOMMEN musst du selbst, das kann dir niemand abnehmen.

    Und: Ein Schritt nach dem anderen!

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN auch von mir :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, noch 59, Alkoholiker und nach ein paar Rückfällen nun seit ca. 15 Jahren trocken.

    Auf meinem letzten Weg in die Trockenheit (klingt vielleicht komisch, ist aber der bislang der letzte gewesen und bleibt es hoffentlich auch :) ) habe ich mir diverse Selbsthilfegruppen angeschaut, darunter auch die AA.
    Es gibt so viele verschieden Arten/Formen von Selbsthilfegruppen, dass jeder (Mensch) schauen muss, welche ihm zusagt, für ihn passt. Es gibt eben die anonymen Gruppen, sogenannte Monolog-Gruppen, etwa die Anonymen Alkoholiker. Hier kann jeder zwar von sich und seinen Erfahrungen, Sorgen und Nöten sprechen und berichten, erhält aber kein Feetback.
    Dann gibt es die sogenannten Dialog-Gruppen, wo man Feedback erhält. Und hier gibt es die vielfältigsten Formen: konfessionell betreute Gruppen, konfessionslose Gruppen, angeleitete Gruppen (also mit einer Art Moderator, oft einem/r Therapeuten/in, reine Betroffenengruppen und Mischformen (Aufzählung ist nicht abschließend!).
    Und da kann/muss man dann etwas finden, was zu einem passt, wo man sich auch wohl fühlt.

    Und auch wenn die Art und Weise der AA, also diese Monolog-Form, mir absolut nicht gefällt und nicht mein Ding ist, haben sie dennoch viele Ansätze, die mich ansprechen, die mir geholfen haben und die ich mir deshalb angeeignet habe. Und manche Dinge habe ich auch einfach ein wenig abgewandelt, damit sie für mich passen.

    Hier wurde schon angesprochen, dieses "HEUTE nicht". Nicht: Nie wieder!, sondern HEUTE nicht! Einfach nur die nächsten 24 Stunden ohne Alkohol. Und dann geht man die nächsten 24 Stunden an. Und so weiter und so weiter ...
    Kleine Schritte.
    "Und plötzlich schaut man sich um und hat die ganze Straße gefegt." (Straßenkehrer Beppo in MOMO)

    Oder das Gelassenheitsgebet der AA:

    „Gott gebe mir die Gelassenheit,
    Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
    den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
    und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

    Da ich nicht an Gott glaube, den Spruch großartig finde, habe ich einfach aus "Gott gebe" ein "Ich wünsche" gemacht - und schon passt es :)

    Ich kann Dir, wie schon AmSee zuvor, nur raten, schau mal in unsere Erstinformationen rein (falls nicht schon längst geschehen) und dort um. Und wenn Fragen sind - immer raus damit.

    Allerdings kann ich Dir jetzt schon prophezeien, dass der Weg nicht einfach wird - insbesondere, wenn Dein Männe der Meinung ist, dass doch alles Tutti ist so wie es ist und er Dich zum Mittrinken animieren will. Und wenn er dies jetzt noch nicht tut - er wird es tun.

    Viele Grüße
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

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