• :) :)

    Hallo - einen schönen Sonntag an alle,


    ich bin seit heute in diesem Forum da es für mich einfacher ist sich online auszutauschen als bei annonymen alkoholikern. grund - kein Führerschein, somit bin ich von der Mobilität total eingeschränkt, bzw. auf andere angewiesen (dies gefällt mir garnicht).


    kurz zu mir: ich bin 53 jahre alt, geschieden, habe 2 kinder, wohne seit ein paar Jahren alleine. Habe 2017 eine erste Entziehung mit Erfolgt gemacht, leider konnte ich aber letztendlich nur 3 jahre nüchtern bleiben, hatte dann dieses jahr im juni einen Rückfall, seitdem bin ich zuhause :(

    Leider ist es so, daß durch diesen Alkoholkonsum meine Leber sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, und meine vernichtende Diagnose schon 2017 lautete: Leberzirrhose Child C - trotzden allem geht es mir aber gut und aktuell (seit Ende Juni nüchtern) trinke ich auch nicht mehr und habe das auch längerfristig vor - praktisch für den Rest meines Lebens.


    Ich hoffe hier ein bisschen Hilfe zu bekommen, Zuhörer (-leser) und Kommentare zu meinen Themen. Ich habe gespürt daß reden/schreiben enorm hilft und gut tut. Ich möchte mich hier mal überraschen lassen und sehen wie und was sich so ergibt im Laufe eines Themas - Gespräche - etc. Auf alle Fälle bin ich total unvoreingenommen, auch ein bisschen gespannt udn neugierig was für Menschen sich hier herumtummeln und wie weit es mir Hilfe bringen kann. Gerne gebe ich auch meine Erfahrungen an andere weiter und werde mich sofern zeitlich möglich an vielen Gesprächen und Themen aktiv beteiligen.


    Denke das solls erst mal gewesen sein fürs erste - ich freue mich auf das was kommt


    LG

  • Hallo, Stephan!

    Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 58, Alkoholiker und - nach mehreren Anläufen - seit etwas über 13 Jahren trocken.
    Was mir geholfen und einen sehr großen Anteil an meiner Trockenheit hatte, war der Austausch in einer realen SHG (okay: ohne FS und auf dem Lande ist dies nicht immer gut möglich) und das "Am-Thema-bleiben".

    Zu Letzterem: Nach meiner ersten Therapie war ich ca. 2 Jahre trocken. Aber da ich dachte, ich hätte es gepackt, habe ich mich nicht mehr mit dem Thema beschäftigt, mich als "geheilt" betrachtet und natürlich auch nicht über mögliche Stolpersteine und Gefahren nachgedacht. Da hat es nicht lange gebraucht, bis mich der Rückfall ereilte. Und es dann auch nicht bei einem Vorfall blieb, sondern das Ganze 4 Jahre dauerte, in denen ich mich mehr schlecht als recht bemühte, da alleine wieder rauszukommen.

    Daher meine Frage: Machst Du noch etwas Anderes für Dich, außer Dich hier anzumelden?
    Außerdem hoffe ich, dass Du die AA nur als Beispiel angeführt hast - denn es gibt so viel mehr unterschiedliche Gruppen(formen) als die AA.

    Für mehr Info's empfehle ich auch unsere Lese-Ecke und die Linksammlung.

    Solltest Du Fragen haben - immer raus damit!
    Ansonsten wünsche ich Dir einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox,
    zunächst danke für die Antwort. Mir ging es ähnlich wie Dir, nach der ersten Therapie habe ich mich auch als sozusagen "geheilt" gesehen, konnte auch relativ gut mit Alkohol umgehen (dachte ich) - das ging dann aber nach einer gewissen Zeit flöten und hat sich schleichend zu immer mehr Konsum ausgeweitet - mehr oder weniger hab ich mich dann auch selbst belogen und mir eine gewisse "Normalität" eingeredet.
    Da es bei meiner Krankheitsgeschichte immer relativ schnell gesundheitlich bergab geht, wenn ich regelmässig trinke, hat mich der Alkohol dann ganz schnell auf den Boden der Tatsachen geholt, und ich habe ich dann erst mal selbst ins KH eingewiesen weil es einfach nicht mehr ging. Dort bin ich dann aber nicht ausreichend versorgt worden (trotz medikamentöser Unterstützung), war 2 Tage im Delir (daher auch der FS Entzug - ich habe zwar niemenden verletzt oder in Not gebracht aber alleine die Tatsache dass ich hätte können hat gereicht um mir den FS wegzunehmen - eine mir unerklärliche Geschichte aber das ist ein anderes Thema und ich werde das an anderer Stelle mal einbringen).
    Wie Du siehst bin ich also noch relativ "frisch" dabei und habe mir noch nicht allzu viele Gedanken über AA Austausch und alternative Themen gemacht, was ich aber mit diesen Einstieg hier bei Euch unbedingt machen möchte. Ich habe da einfach noch zu wenig Erfahrung in der ganzen Materie.

    Wie schon gesagt ich sehe das hier jetzt erstmal so als ersten ernsthaften Einstieg und Kennenlernen, was wie und wo machbbar ist und für mich realisierbar ist. Klar bin ich an einer realen SH nach wie vor interessiert, da ich aber am "Land" lebe gibt es hier nicht allzuviele Möglichkeiten in der Nähe was zu finden (alles nur mit PKW zu erreichen). Ich versuche aber dennoch am Ball zu bleiben - und wer weiss vllt. tut sich ja ein Türchen auf.

    Ich mache jetzt erst mal in 4 Wochen eine Reha und ich denke das wird auch fürs erste helfen, da kann man dann reale Kontakte und Gespräche suchen und mit Sicherheit auch finden.

    Danke noch für Deine Tips und links - ich werde mich da mal durch"wuseln"......

    Gruß
    Stephan

  • Hallo Stephan,
    auch von mir ein Herzliches Willkommen hier in dieser Online-Selbsthilfegruppe.

    Auch ich mag mich dir kurz vorstellen:
    Ich bin (noch) 48 Jahre alt, EKA (Erwachsenes Kind aus einer Alkoholikerfamilie), Alkoholikerin und seit über 11 Monaten trocken.

    Dieses Forum hier hat mir sehr dabei geholfen zu erkennen, dass ich ein ernsthaftes Problem habe und was ich für mich tun kann. Hilfreich waren hier für mich zum einen die direkten Antworten, die ich hier auf meine Fragen bekommen habe, zum anderen aber auch die Erfahrungsberichte anderer, durch die ich mich hier kreuz und quer gelesen habe.

    Hättest du denn schon ein paar Fragen, die du hier stellen möchtest?

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Stephan,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Ich stelle mich mal kurz vor: Ich bin Anfang 50, ich habe weit über 10 Jahre abhängig getrunken, die meiste Zeit davon komplett heimlich. Ich hatte Familie (Frau und 2 Kinder), vor denen ich meine Sucht ebenfalls bis zum Schluss verheimlichen konnte. D. h. sie sahen natürlich wie ich mich veränderte, sie wussten jedoch nicht, woran das lag.

    Ich lebe jetzt schon seit vielen Jahren ohne Alkohol, habe nach der Trennung und Scheidung von meiner Frau wieder geheiratet und bin auch nochmal Papa geworden. Jetzt lebe ich ein Leben ohne Alkohol, ich habe und hatte in all den Jahren (lassen wir mal die ersten Monate ohne Alkohol außen vor) nie mehr das Bedürfnis, doch mal wieder etwas trinken zu wollen. Enscheidend war für mich, dass ich im Zuge der Aufarbeitung meiner Sucht (ich wollte unbedingt wissen, wieso - weshalb - warum, denn ich war überzeugt, dass ich keinen Grund hatte mit dem Trinken anzufangen) irgendwann erkannte, dass es für mich ganz wichtig war zu wissen, was denn eigentlich der Sinn meines Lebens ist. Also z. B. auch die Frage zu beantworten: Was will ich denn jetzt eigentlich mit meinem Restleben noch anfangen? Wer war ich all die Jahre und wer möchte ich eigentlich sein? Welches Ziel oder welche Ziele habe ich noch?

    Und noch mehr solche Fragen habe ich mir dann da beantwortet. Und naja, beim Beantworten dieser Fragen wurde mir mehr und mehr klar, das ich keines meiner Ziele erreichen kann, wenn ich wieder Alkohol trinke. Mir wurde so deutlich, dass der Alkohol genau das Gegenteil von dem bewirken würde, was ich eingentlich möchte. Natürlich hatte und habe ich auch positive Erinnerungen an Alkohol. Auch darüber dachte ich nach. So Momente, die man schon vermissen könnte. Du weißt schon, im Urlaub auf Meer raus blicken und dazu ein Glas wasauchimmer zu trinken. Das hatte schon was, das war schon schön. Oder mit guten Freunden langsam immer betrunkener zu werden um sich dann doch irgendwann mal gegenseitig sagen zu können, wie sehr man diese Freundschaft eigentlich schätzt um dann gleich auch nochmal darauf anzustoßen.

    Je mehr ich dann darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass all diese Erinnerungen, die schönen davon, aus Zeiten stammten, wo ich noch einigermaßen gut mit Alkohol umgehen konnte. Je länger ich trank, desto seltener gab es positive Erlebnisse. Die letzten Jahre nur noch Hölle.

    Tja und so dachte ich mir: All diese schönen Erlebnisse (siehe oben) müssten doch auch ohne Alkohol möglich sein. Und wenn dem so wäre, dann wäre auch dieser "Grund" Alkohol trinken zu wollen oder eine Sehnsucht danach zu entwickeln, eliminiert. Und was soll ich sagen: Natürlich ist das alles auch ohne Alkohol möglich, nämlich dann wenn man mit sich im Reinen ist und keine Veränderung seiner Persönlichkeit durch den Alkohol mehr braucht. Heute sitze ich ohne Alkohol da und blicke auf's Meer, und genieße jede Sekunde. Und heute sage ich meinen guten Freunden auch ohne Alkohol, was sie mir bedeuten. Ich muss mir dazu nicht erst Mut antrinken.

    Hier im Forum bin ich jetzt, ich glaube seit 2015, engagiert. Als ich hier ankam trank ich schon länger nicht mehr und ich meldete mich hier teils aus Neugierde an, teils weil ich die Hoffnung hatte, anderen vielleicht durch meine Erfahrungen auch helfen zu können. Der Gedanke, meiner Trinkerzeit durch das Teilen meiner Erfahrungen mit anderen, gerade Hilfesuchenden, irgendeinen Nutzen abzugewinnen, der hat mir gefallen. Mittlerweile kommuniziere ich auch noch auf anderen Wegen mit Menschen, die ein Alkoholproblem haben oder hatten und versuche dadurch Impulse zu geben, wie es bei ihnen mit einem Leben ohne Alkohol klappen könnte.

    So, jetzt hast Du einen groben Überblick wer Dir hier schreibt. Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier, lies Dich in Ruhe ein und wenn Du Fragen hast, dann immer her damit.

    LG
    Gerchla

  • Hallo stephan,

    Dann will ich auch mal...

    ich sehe mich irgendwie auch als geheilt an, aber das heisst für mich, dass mich Alkohol nicht mehr interessiert. Was wäre, wenn ich trinken würde..uninteressant, für mich gibts keinen Grund, zu trinken.

    Für Dich scheint "geheilt" geheissen zu haben, dass Du nun wieder fröhlich trinken kannst. So verstehe ich das, Du hast es probiert und es ging schief.

    Wolltest Du aufhören oder hast Du "nur" aus gesundheitlichen Gründen, also quasi gezwungenermaßen, aufgehört? Wie sieht das jetzt bei Dir aus? Was würdest Du ohne Deine Diagnose tun?
    Was meinst Du damit, "was für Dich möglich ist" und was sind "Deine" Themen, die Du erwähnst? Ich finde davon nichts.

    Vielleicht hast Du Lust, davon zu erzählen.

    Gruß Susanne

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!