Ich hab mal gelesen, so lang man das noch kognitiv lösen kann, und so lange man noch reale, tatsächlich vorhandene Gründe fürs Trinken sieht, ist man noch nicht wirklich süchtig. Denn dann ist es noch nicht geisteskrank.
Grippe heilt auch nicht, weil man weiss, dass es einem dann besser geht. Da wird eine falsche Kausalität hergestellt, wenn man das glaubt.
Und bei mir war das tatsächlich so.
Mein Partner wollte jahrelang wissen, warum ich trinke. Und ich hab Gründe gesucht und gefunden, und dann hab ich die gelöst und weitere Gründe zum Trinken gefunden. So lange, bis nix mehr da war, was mich vorgeblich dazu brachte.
Und ich hab lange Trinkpausen gemacht, ich wusste ganz genau, dass es mir da besser ging. Hat mich aber nicht davon abgehalten. Brachte mich nicht mal dazu, aufhören zu wollen, kein Gedanke daran.
Erst als ich keine realen Gründe zum Trinken mehr fand und trotzdem weitergesoffen habe, war ich so weit, mir zu sagen, dass es entweder Sucht oder total idiotisch ist. Und ein Idiot wollte ich noch weniger sein als süchtig.