komisches Herzflattern nach Alkoholentwöhnung

  • Hallo,
    ich bin mir nicht ganz sicher ob ich hier richtig bin, sonst bitte löschen/ignorieren.
    Kurz zu mir: 38 Jahre alt, über ca. 15+ Jahre im Schnitt täglich jeden Abend 1 Liter Wein getrunken und habe es (als stiller Mitleser) dank diesem Forum geschafft seit 1. April keinen Alkohol mehr zu trinken. DANKE DANKE DANKE. Es geht mir viel besser, besserer Schlaf, nicht mehr verkatert, besseres Hautbild, etwas Gewichtsabnahme etc.

    Nur eines ist seit dem etwas komisch: ich habe jede Nacht inzw. so ein komisches Flattern in der Herzgegend, von dem ich auch aufwache. Oft mehrmals in der Nacht. Ich war bereits beim Kardiologen mit Ultraschall, Belastungs-EKG, Blutdruck etc, der meinte "alles in Ordnung".

    Ist hier jemand, dem es ähnlich geht oder ging und kann mir Hinweise geben, was das sein könnte und was ich dagegen machen kann?

    Vielen Dank und viele Grüße

  • Hallo Schokomuffin,
    herzlich Willkommen hier im Forum und Gratulation, dass du bereits seit dem 1. April keinen Alkohol mehr trinkst und damit schon so viele gute Erfahrung gemacht hast. 44.
    Deine kurze Beschreibung diesbezüglich macht bestimmt auch anderen Mut, die sich mit dem Gedanken tragen, mit dem Alkohol trinken aufzuhören.

    Nun zu deinem Problem. Mir selbst, Ende 40, eine Weile mit ähnlicher Dosis unterwegs, ging und geht es zwar nicht ähnlich, aber aufgrund meiner anderen Erkrankungen habe ich ein paar Anregungen, denen du nachgehen könntest.

    Da du die kardiologische Seite schon abgeklärt hast und von daher „alles in Ordnung“ war, fallen mir noch folgende Möglichkeiten ein:
    - wie steht’s um deine Schlafhygiene?
    - was isst du abends, bist du ggf. nachts unterzuckert?
    - hast du dich möglicherweise selbst „programmiert“ ?
    - bist du zur Zeit psychisch ganz besonders mit etwas beschäftigt?

    Vielleicht hilft es auch weiter, sich mit den biochemischen Vorgängen in deinem Gehirn näher zu beschäftigen. Alkohol wirkt sich u.a. auf die Dopaminausschüttung aus und langfristiger Konsum führt zu einer Veränderung der Dopminrezeptoren im Gehirn. Das reguliert sich zwar nach einer Weile wieder, aber das dauert.


    Schlafhygiene: Bis zu welcher Uhrzeit trinkst du Kaffee oder Tee? Sitzt du vor dem Schlafengehen noch vor Computer, Tablet oder Fernseher. Usw.

    Hast du dich möglicherweise selbst „programmiert“? - Ich selbst habe Folgendes gelernt: Es gab eine Zeit, in der ich nachts häufig wach wurde und insgesamt ziemlich schlecht schlafen konnte (hatte nichts mit Alkoholentzug zu tun). Mein Arzt riet mir, nicht auf die Uhr zu schauen, um mein Gehirn nicht zu „programmieren“. Es scheint so zu sein, dass man sich auf bestimmte Uhrzeiten konditioniert, wenn man nachts beim Wachwerden auf die Uhr schaut.

    Vielleicht hilft dir das bei der Suche nach den Ursachen für dein Problem etwas weiter.

    Viele Grüße
    AmSee

    P.S.: Als Entzugssymptom kann so etwas meines Wissens nach auftreten, aber ob das nach sechs Wochen immer noch mit den Entzug zusammen hängt. nixweiss0

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Nimm mal Magnesiumcitrat als Nahrungsergänzungsmittel, max. 350 mg täglich, also würde ich versuchen mit 250 mg auszukommen, da ja durch das Essen auch Magnesium konsumiert wird. Überdosierung ist eher schädlich. Interessiert mich aber sehr ob es geholfen hat.
    LG Gerd

  • In die Richtung hab ich gar nicht gedacht, aber klar, Blut könnte man auch untersuchen suchen lassen, ob irgendwo Mangel besteht.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Vielen Dank euch beiden für die Antworten :)

    Tatsächlich hatte der Kardiologe mir auf Verdacht Magnesium-Brausetabletten verschrieben, die ich auch seit 3 Wochen täglich nehme. Aber es hat sich dadurch leider gar nichts verändert. Die Beschwerden sind immer noch da.

    Vielleicht ist es wirklich auch was psychisches durch den vielen Stress im Job, den ich sonst quasi weggesoffen habe und der sich jetzt vielleicht dadurch bemerkbar macht?

    Ich werde jedenfalls weiterforschen und habe Ende Mai auch einen Termin zur Blutanalyse.

    Danke nochmal, alles Gute und schöne Pfingsten.
    (darf man fragen @AmSee von welchem See du kommst?)

  • Hallo, Schokomuffin!

    Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum und Glückwunsch zur bisher geschafften Trockenzeit 44. :blumen:

    Da Du schreibst, dass Du beim Kardiologen warst, würde mich interessieren, ob Du ihm/ihr auch die ganze Geschichte erzählt hast - sprich: auch Deinen Alkohol-Hintergrund??

    Oder hast Du den aus falsch verstandener Scham verschwiegen? Denn das ist nämlich wirklich falsch verstandene Scham! Oft sind es entweder Nachwirkungen/Entzugserscheinungen, die solche Symptome verursachen können - oder aber unser Körper reagiert auf bestimmte Medikamente anders als jemand, der nicht Alkoholabhängig/-gewöhnt ist. So ist es z.Bsp. für Anästhesisten SEHR wichtig zu wissen, dass ich (trockener) Alkoholiker bin, da ich u.U. ein anderes Anästhetikum, eine andere Dosis benötige, um nicht mitten in der OP aufzuwachen und dumme Kommentare abzugeben (ist schon vorgekommen). Okay, ist zwar etwas vollkommen anderes, aber man sollte dem Arzt schon "reinen Wein" ;) einschenken.

    Gruß
    Greenfox

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