Muss ich noch mal drüber murmeln, ob mein häufiges Schreiben hier ein Hemmschuh für echtes Leben ist, oder ob es mein echtes Alleinsein (das ich ja selbst entscheide) mildert.
Naja, man bindet ja nicht unbedingt jedem auf die Nase, was man so hinter sich hat, das kommt nach meiner Erfahrung ganz auf das Gegenüber und die Situation an.
Ich unterstelle dir mal so viel Gespür für deine Gegenüber, dass du einschätzen kannst, mit wem sich „echte Gespräche“ anbieten und mit wem eher nicht.
Hier finden sich ja nun konzentriert Menschen, die eher nicht zu den „Normalen“ zählen - Anspielung auf das von mir schon mehrfach erwähnte Buch von Manfred Lütz, „Irre! - Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen. Eine heitere Seelenkunde.“.
Hättest du’s denn gestern gerne gehabt, dass sich noch mehr daran erinnern und mit dir feiern?
Übrigens hab ich nicht den Eindruck, dass du dich hier sozusagen in der Virtualität verlierst. Soooooo viel ist hier ja nun auch nicht los.
Glaubst du, es würden sich im echten Leben mehr „echte Gespräche“ ergeben, wenn du hier weniger schreiben würdest? Weil du dann vielleicht mehr Druck hättest, im realen Leben mehr von dir preiszugeben?
Zwar ist das hier öffentlich, aber im Prinzip besteht ein Vorteil der Anonymität hier auch darin, dass das, was ich von mir preisgebe, hier bleibt und nicht im ungünstigen Fall unkontrolliert in meiner Bekanntschaft oder im Dorf herumgetratscht wird. Und wer hier antwortet, hat in der Regel einen ähnlichen Hintergrund und kann nachvollziehen, was den anderen bewegt.
Macht das tatsächlich einsam im realen Leben? - Ich denke nur, wenn man das reale Leben vernachlässigt oder hintanstellt.
Viele Grüße
AmSee