Ist mein Freund Alkoholiker?

  • Hallo an alle,

    ich bin neu hier und habe, wie viele andere auch, schon seit ein bisschen längerem in diesem Forum mitgelesen. Die Frage, die ich stelle, ist wohl auch keine Neue. Das Thema gibt es ja schon oft. Trotzdem schreibe ich jetzt diesen Text hier und hoffe auch irgendetwas, was mir ein bisschen weiterhilft.

    Meine Geschichte ist diese: Ich bin seit 8 Monaten bin einem wundervollen Mann zusammen. Ich bin wirklich sehr glücklich. Wir sind noch sehr jung, deswegen kann ich sagen, dass ich sowas wirklich noch nie erlebt habe und einfach alles passt. Mein Freund ist ein sehr aufgeschlossener, sozialer, sehr hilfsbereiter und empathischer Mensch. Er ist gerade am Ende seiner Promotion.

    Seit 2 Monaten wohnen wir zusammen - das ging relativ schnell auf Grund von Corona. Und auch das lief toll, obwohl wir eigentlich 24/7 auf kleinstem Raum zusammen waren. So viel zum Geschwärme. Jetzt das Problem.

    Er kommt aus Russland und im Allgemeinen ist es so, dass er ein sehr lockeres Verhältnis zu Alkohol hat. Ich selber trinke fast gar nichts, mal alle zwei Monate auf einer Feier vielleicht was. Bei ihm in der Familie hat Alkohol einen hohen kulturellen Stellenwert - es gehört fest dazu sonntags zum Familien Mittagsessen Wein oder Bier zu trinken. Genau so ist es in seinem Freundeskreis (fast nur Männer und im technisch-naturwissenschaftlichen Umfeld) sehr normal, dass einiges getrunken wird. Seit dem wir zusammen sind, kommt es auch viel häufiger vor, dass ich mit ihm zusammen zum Genuss beim Kochen, zum Feierabend, im Park in der Sonne, etc. ein Bierchen oder ein Weinchen trinke. Fand ich alles aber nie schlimm oder bedenklich, da mir nie irgendwas 'besonderes' dabei aufgefallen ist, oder er es irgendwie übertrieben hat.

    Seit dem wir zusammen wohnen, ist mir nun an einem Abend vor circa drei Wochen aufgefallen, dass er an diesem einem Tag eine relativ große Menge Alkohol getrunken hat, für meine Verhältnisse. Nach der Arbeit hatte er sich im Park ein Feierabend Bier gegönnt und danach, als wir abends zuhause waren, hatte er alleine vor dem PC noch vier weitere Bier getrunken. Ich hatte vorher nicht wirklich diesem Thema Beachtung geschenkt, seit diesem Abend schon. Als er da so saß, fing ich an zu Grübeln und mir wurde bewusst, dass er circa an 5 von 7 Tagen um die 2-4 Bier alleine trinkt. Dann ist mir rückwirkend aufgefallen, dass wir oft zusammen Alkohol gekauft haben (Wein oder Cider) und wenn ich mir mal ein Glas nehmen wollte, es meistens schon immer weg war und ich noch keinen Schluck davon hatte. Dabei fällt es mir jetzt aber schwer irgendwelche Zeitangaben zu machen, weil ich, wie gesagt, nie vorher drauf geachtet habe und es mir wortwörtlich alles plötzlich bewusst wurde. Von einen Moment auf den Anderen.

    Am selben Abend habe ich ihn noch darauf angesprochen. Sehr vorsichtig, da ich mir ja selber nicht mal sicher war, ob da irgendein Problem herrscht oder nicht.
    Er war ja an dem Abend auch schon ein bisschen angetrunken, was sonst wirklich sehr selten vorkam. Aber 5 oder 6 Bier an einem Abend ist ja auch schon eine Menge. Unser Gespräch lief so ab:

    Ich: Mir ist da mal was aufgefallen und irgendwie habe ich mir da gerade Gedanken drüber gemacht...
    Er: Du findest dass ich zu viel Alkohol trinke, richtig?
    Ich...Woher weißt du das? Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Aber ja, darum ging es. Mir ist mal aufgefallen, dass du viel alleine vor dem PC trinkst, auch wenn ich gar nichts mittrinke.
    Er: Ich habe ein Alkoholproblem.

    So. Das war der Schock. Mit der Antwort habe ich nicht gerechnet. Er war, wie gesagt, schon leicht angetrunken und das ganze Gespräch wurde sehr emotional. Er hat mir von schlimmen Dingen erzählt, die in seiner Vergangenheit passiert sind und dass er seit längerem Alkohol so als Problemlösung angenommen hat. Ich habe ihn gefragt, wie wir jetzt vorgehen sollen, ob wir professionelle Hilfe brauchen, etc. Er meinte, was ihm helfen würde, wäre, dass wir einfach kein Alkohol mehr kaufen und nicht mehr in der Wohnung haben, fertig. Natürlich war ich innerlich skeptisch, aber ich hatte mich darauf erstmal eingelassen und wir haben die Regelung gemacht: In Gesellschaft ist es in Ordnung zu trinken, zuhause alleine wird nicht mehr getrunken. Da ich mir ja nicht mal sicher bin, von welchem Ausmaß wir hier reden und ich auch definitiv es noch nicht in diesem Stadion sehe, in dem mal solche Forderungen wie "entweder die Beziehung oder Alkohol" stellt.

    Danach fing es an. Ich habe gegoogelt bis zum Abwinken und gefühlt alles über dieses Thema gelesen, wusste nicht wie ich was einordnen soll und wie ich am Besten vorgehen soll.

    3 Tage nach unserem emotionalen Gespräch, bei dem wir beide sehr aufgelöst waren, hatte mein Freund beim Einkaufen zufällig alte Freunde getroffen (ja, es war wirklich zufällig). Er hatte sie zu uns nach Hause eingeladen und natürlich haben die Freunde Alkohol als 'danke' mit zu ihm gebracht und natürlich hat mein Freund auch getrunken. Nichts übermäßig wildes, vielleicht 4 oder 5 Bier und er war leicht angetrunken. Er hatte sich ja lediglich an die Abmachung gehalten, trotzdem wuchsen meine Sorgen innerlich. Das Gespräch war ja erst ein paar Tage her. Zu später Stunde ist es dann nochmal 'eskaliert', weil ich völlig aufgelöst war deswegen und ich habe mir erklärt, dass ich mir Sorgen mache. Anders als beim ersten Gespräch, konnte er es diesmal nicht nachvollziehen und war wirklich überrascht über meine Reaktion. Zudem war er auch wirklich überrascht, wenn nicht schockiert, darüber dass ich anscheinend denke, dass er Alkoholiker ist. Er war dann so "ich meinte damit dass ich ein Alkoholproblem habe, dass ich in schwierigen Zeiten mal abends mit Freunden, oder auch alleine, mehr Alkohol getrunken habe. Nicht dass ich süchtig nach Alkohol bin." Das Gespräch war relativ wirr. Er war ja auch leicht angetrunken. Mal habe ich mich richtig schlecht gefühlt, dass ich gerade übertreibe. Mal hat er sehr wirre Sachen gesagt, wie, dass jeder Mensch irgendein Päckchen mit sich trägt und das komplett normal ist.

    Danach hat er von sich aus freiwillig gesagt, dass er jetzt für zwei Wochen gar keinen Alkohol trinken wird und danach die vorherige Regel (Zuhause nein, in Gesellschaft ja) gilt. Die zwei Wochen hat er ohne Probleme geschafft. Ich habe sehr genau darauf geachtet. Und nein, ich schließe vollkommen aus, dass er heimlich was trinkt. Das EINZIGE, er trinkt seit dem jeden Abend mindestens 2 oder 3 alkoholfreie Bier. Manchmal auch 4.

    Jetzt hatten wir beide Geburtstag innerhalb von einer Woche und es wurde insgesamt 4x gefeiert in kleineren Runden. Ich hatte mir vorher schon Sorgen gemacht, wie es wird, wenn er wieder Alkohol trinkt. Aber es lief alles sehr kontrolliert ab. Auch als die anderen mehr Alkohol getrunken hatten und ihn animieren wollten, hat er die Situation nicht ausgenutzt und ist manchmal wieder auf sein alkoholfreies Bier nach 2 oder 3 Gläschen Wein.

    Ich hatte aus lauter Grübelei auch bei einer Beratungsstelle angerufen und die Situation geschildert. Die Dame war sehr nett und bestimmt auch kompetent, allerdings hat sich schon nach der Hälfte gesagt "es tut mir leid, aber Ihr Freund ist Alkoholiker. Es wird jetzt jede Situation in Gesellschaft ausnutzen." Ich versuche, Sachen nicht schön zu reden, aber trotzdem kann ich ihr irgendwie widersprechen, denn mein Freund hätte in den letzten Wochen Situationen oft ausnutzen können, hat er aber nicht. Auf der Arbeit wurde es öfter auf ein Bier eingeladen und er hat abgelehnt oder was alkoholfreies genommen (natürlich war ich nicht dabei, aber ich vertraue ihm zu 100%). Bei seinem Geburtstag mit der Familie meinte der Bruder vorher "ihr habt nur ein sixer Bier und 2 Flaschen Wein für 8 Leute geholt?! Das ist viel zu wenig. Lasst uns mal mehr kaufen. Lieber mehr haben, als zu wenig." Und mein Freund hat direkt abgelehnt, obwohl er das ohne Probleme hätte machen können, denn er weiß, dass ich vor seinem Bruder keine Szene machen würde. Genau so hat er an seinem Geburtstag nur 3 Bier getrunken und und und. Ich finde nicht, dass er versucht, jetzt möglichst viele Situationen sich zu bauen, in denen er Alkohol trinken kann.

    Er hat bis jetzt unsere Regel noch nicht gebrochen, mit einer kleinen Ausnahme, wenn man die so zählen kann. Wir wollten uns in die Sonne im Park legen und er wollte beim Kiosk ein alkoholfreies Bier kaufen. Da gab es aber keins und er hatte ein V+ geholt stattdessen. Er hat es nicht zuhause getrunken, aber wir waren ja nur zu zweit im Park.

    Also abschließend: ich stecke in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite, weiß ich, dass ich ihm vertrauen kann. Und sein Trinkverhalten in den 2-3 letzten Wochen seit den Gesprächen war für mich sehr normal und nicht besorgniserregend. Auf der anderen Seite... dass er selber einmal gesagt hat, dass er ein Problem hat.. und dann das konstante alkoholfreie Bier. Ich habe dieses Thema noch ein drittes Mal angesprochen, als er eine Woche keinen Alkohol getrunken hatte. Ich hatte ihn gefragt, ob es ihm bis jetzt schwer gefallen ist und er hat verneint. Er wollte auch nicht über das Thema reden. Ich habe in allen 3 Gesprächen immer betont, dass mir Ehrlichkeit dass Wichtigste ist und dass er immer mit mir über alles reden kann, und dass, so bald er merkt, dass unsere Regel nicht ausreicht oder er ein Verlangen oder sonst was hat, er es direkt ehrlich mit mir kommunizieren soll. Er meinte immer, dass ich mir wirklich keine Sorgen machen muss und er sofort mit mir reden würde, aber es kein Problem gibt.

    Ich weiß gerade ehrlich gesagt nicht, wie ich mich verhalten soll. Das Thema nochmal ansprechen, wenn doch alles 'gut' läuft und er sich an alles hält und nichts besorgniserregendes passiert, sehe ich irgendwie als kontraproduktiv an. Außerdem finde ich dieses 'nie wieder Alkohol' Thema auch schwierig, gerade weil es in seinem sozialen und familiären Umfeld eine riesen Rolle spielt. Und auch glaube ich, dass dieser Punkt bei ihm (zum Glück) nicht erreicht ist. Auf der anderen Seite... wir sind dabei uns eine Zukunft aufzubauen und je früher man mit einem Problem umgeht, wenn eins da ist, um so höher wären bestimmt die Chancen, dass man es noch in den Griff kriegt.

    Was sagt ihr zu der ganzen Geschichte? Kann ich irgendwas tun? Oder einfach abwarten?

    Viele Grüße und danke bereits.

  • Ich (meine persönliche Ansicht) würde ihn mal machen lassen. So lange es so klappt, wird er sich ja velleicht auch ungerecht behandelt fühlen, wenn Du ihm alles mögliche für die Zukunft unterstellen würdest.
    Und wenn, dann müsste das eh von ihm ausgehen. Wenn Du das anleierst, klappt das vielleicht während seiner ersten Verliebtheitsphase noch, aber danach wird er wieder zu dem der er ist. Sprich wenn er dann ein Alkoholproblem hat, kann nur er das angehen..wenn er will. Und Du kannst es dann angehen, ob Du mit einem Alkoholiker leben willst..wenn Du willst. Denn auch Dich würde das dann ja zunehmend stören.

    Sind halt ne Menge "wenn"...

    Ich meine, in Beziehungen gibt es eigentlich nie hundertprozentige Sicherheit, was die Zukunft betrifft. Betrifft ja nicht nur dieses Thema. Man kann immer das Schlimmste oder auch das Beste annehmen und es ist immer eine Entscheidung, sich drauf einzulassen. Zum Teil muss man die Dinge auch so nehmen wie sie im Moment gerade sind, und das scheint ja zumindest jetzt OK zu sein.

    Und klar kann immer was passieren, wo es nicht weitergeht. Die Möglicheit gibts aber auch unabhängig vom Alkohol immer. Das will man ja oft nur nicht glauben, so lange man im Honeymoon ist. Wer weiss denn heute schon, was in fünf oder 10 Jahren sein wird?

  • Hallo Susanne68,

    vielen Dank für deine Antwort erst einmal.

    Ja, ich denke, da hast Du Recht. Eventuell habe ich in letzter Zeit einfach zu viel gelesen - zu viele Beiträge in denen beschrieben wurde, dass die Beteiligten bei der Entdeckung des Problems von der/dem Partner/Partnerin gerne mal versuchen, sich zu ändern und Trinkpausen einlegen und somit sich selbst täuschen wollen, dass es ja kein Problem gibt. (Was ich nicht erwähnt habe, was aber auch nichts zur Sache tut, ich wurde in meinem engeren Umfeld schon lange Jahre mit Alkoholismus konfrontiert und habe deswegen sehr nachdenklich und besorgt reagiert, weil ich das auf keinen Fall nochmal erleben möchte. Deswegen war ich auch teilweise so geschockt bei der Aussage meines Freundes, da ich bei ihm seltsamerweise vorher kaum Anzeichen gesehen habe. Aber gut, das spielt keine Rolle.)

    Ich denke das war ein wichtiger Punkt, nicht immer zu spekulieren, was alles schief gehen könnte. Gerade wenn es im Moment ja keinen Anhaltspunkt gibt, sein Konsumverhalten zu kritisieren.

  • Hallo Nina,

    Wieso tut dies nichts zur Sache??


    (Was ich nicht erwähnt habe, was aber auch nichts zur Sache tut, ich wurde in meinem engeren Umfeld schon lange Jahre mit Alkoholismus konfrontiert und habe deswegen sehr nachdenklich und besorgt reagiert, weil ich das auf keinen Fall nochmal erleben möchte. Deswegen war ich auch teilweise so geschockt bei der Aussage meines Freundes, da ich bei ihm seltsamerweise vorher kaum Anzeichen gesehen habe. Aber gut, das spielt keine Rolle.)

    Das scheint dich doch sehr zu beschäftigen.

    Die Bemerkung der Beraterin finde ich etwas voreilig, so auf die schnelle und aus der Distanz solche Diagnosen zu stellen finde ich nicht super professionell. Es spricht sicher einiges dafür, dass er keinen unbeschwerten und absolut gesunden Umgang mit Alkohol hat, ob er aber Alkoholiker ist oder nicht lässt sich daraus kaum ableiten. Aber dass er einen problematischen Konsum pflegt sagt er ja selber, das ganze alkfreie Bier als Ersatz würde ich nicht positif werten. Alkfreie Alternativen zu trinken ist auch ein bisschen "so tun als ob", vielleicht ist bei deinem Freund eine psychische Abhängigkeit im Anmarsch oder bereits vorhanden.

    Es stimmt auch, dass sich so manch einer eben über kürzere oder längere Zeit zusammenreissen kann, um sich und der Welt zu beweisen, dass alles im grünen Bereich ist. Das bricht aber irgendwann ein falls er wirklich bereits ein grösseres Problem haben sollte. Falls nicht, wird er ganz einfach zu einem sorglosen Konsum zurück kehren und die Sache ist vom Tisch.

    Es kann auch sehr gut sein, dass er sich durch diese Alkohol-arme Zeit wirklich durchkämpfen muss und sieht, dass er die Reissleine ziehen muss. Dass er dir das aber einfach so erzählt ist alles andere als selbstverständlich, das liegt nicht an dir oder eurer Beziehung, sondern an der Krankheit selbst. Sich selbst einzugestehen, dass man Alkoholiker ist dauert sehr lange, meistens viele Jahre. Man wird sich selbst auch immer wieder einreden, dass es sooo schlimm nicht ist etc also gehe nicht davon aus, dass du da 100%ige Transparenz erfährst.

    Und sonst Ja, abwarten. Die Zeit wird es dir zeigen und dann solltest du immer bedenken, dass Alkoholismus nur vom Kranken selbst geheilt werden kann, wenn er das denn will. Wenn er nicht will darf und kann und wird er so lange weiter trinken bis es nicht mehr geht...d.h. bis ins Krankenhaus, Gefängnis, Irrenhaus, Grab oder eben bis zur Einsicht Hilfe zu brauchen.

    LG
    Rina

  • Hallo Rina,

    auch vielen Dank für deine Antwort.

    Genau die gleichen Gedanken hatte und habe ich mir auch gedacht.

    Auf der einen Seite gibt es schon einige Anhaltspunkte: im ersten emotionalen Gespräch, in dem er quasi (zum einzigen Mal) das Problem zugegeben hat, meinte er auch, dass Alkohol seit seiner Jugend (er ist jetzt 30) ein Anker war, wenn Probleme waren. Seit 4 Jahren wohnt er alleine und dass er dann diese Gewohnheit einfach weiter übernommen hat, abends ein paar Bier alleine zu trinken. Auch wenn er sich irgendwie dafür geschämt hat (seine eigenen Worte). Das widerspricht natürlich seiner Aussage beim zweiten oder dritten Gespräch, dass es sich mit dem Alkoholproblem "nur" um einen Alkoholmissbrauch in schweren Zeiten handelt. Oder auch, dass er meinte, dass eine Alkoholsucht nicht viel schlimmer wäre, als eine Zucker- oder Kaffeesucht, die ja gefühlt jeder dritte hat - wäre halt nur gesellschaftlich nicht so anerkannt. Auch meinte er, dass Alkohol in seiner Familie sowieso ein kompliziertes Thema bei den Männern ist (das glaube ich auch. Er hat eine sehr tolle und liebevolle Familie, aber die Männer trinken wirklich nicht gerade wenig und das auch sehr routiniert. Als mein Freund seinem Vater erzählt hat, dass er jetzt auf alkoholfreies Bier für Zuhause umgestiegen ist, meinte der Vater "bäh! Wer macht denn sowas?" ). Das sind so Sachen, die mir immer wieder in den Kopf kommen und bei denen bei mir alle Alarmstufen angehen.

    Und dann ja, das alkoholfreie Bier. Es gibt keinen Tag an dem er nicht mindestens 2 oder 3 Flaschen alkoholfreies Bier trinkt und zur Zeit ist ja auch so, dass wir relativ regelmäßig Freunde treffen, mit denen zumindest ein bisschen was getrunken wird (keine Eskalation, aber ein paar Bier bei den Jungs sind schon drin). Also er schafft sich diese Gelegenheiten nicht extra, aber dass man einmal die Woche entweder mit der Familie oder mit Freunden was macht, finde ich nicht ungewöhnlich und da wird halt meistens ein Bier angeboten. Das ist ja auch unter normalen Umständen überhaupt kein Problem.

    Ich schweife schon wieder ab. Das Thema beschäftigt mich innerlich halt doch schon, auch wenn ich weiß, dass es nur Spekulationen sind. Denn auf der anderen Seite, wie auch beschrieben, gibt es aus neutraler Sicht zur Zeit keinen Grund seinen Konsum zu kritisieren, denn unsere Regel hält er ja ein und auch sonst merke ich null Veränderung an ihm (was ich jetzt darauf beziehen würde, dass er vielleicht innerlich nicht mit einem Verlangen kämpft?).

    Es ist halt so, dass wir bald offiziell zusammen ziehen wollen und ich meine Wohnung im nächsten Monat kündigen soll. Das ist der Plan. Und das möchte ich auch. Andererseits wird mir ein bisschen mulmig, weil ich das ganze in dieser Unsicherheit sehe. "Was ist, wenn wir im Juli zusammenziehen, aber im September stellt sich dann heraus, dass er die ganze Zeit unter Anstrengung etwas unterdrückt hat und da eigentlich doch ein riesen Problem herrscht?" Ansonsten könnte man ja noch eher sagen, "gut, warte ich einfach ab. Falls da wirklich eine Abhängigkeit/sehr ernstes Problem herrscht, wird es sich früher oder später zeigen und dann sehen wir weiter, wie sich die Dinge entwickeln".

    Hm, ich weiß es nicht. Denke aber, dass der Plan mit dem Zusammenziehen weiter bestehen wird. Und vor Mitte Juni werde ich sowieso meine Wohnung nicht kündigen. Da hat man also noch ein bisschen Zeit um zu schauen.

    Abschließend: Die Beraterin meinte zudem noch, dass ich ihm mal sagen soll, dass er auch kein alkoholfreies Bier mehr trinken soll - und dann würden wir beide, er und ich, wohl deutlich erkennen, dass da ein Problem herrscht. ...Werde ich nicht machen. Selbst wenn sie Recht hat. Ich kann und möchte ihm doch nicht verbieten jetzt auch noch kein alkoholfreies Bier mehr zu trinken. Da ist ja an sich nichts verwerflich dran - von außen betrachtet. Mir ist bewusst, dass diese tägliche Menge alkoholfreies Bier was zu bedeuten hat. Trotzdem würde so ein Gespräch darüber oder ein Verbot definitiv nicht dazu beitragen, dass unsere Beziehung weiterhin so offen und ehrlich ist.

    Viele Grüße

  • Hallo Nina,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ich möchte Dir auch noch kurz meine Gedanken da lassen. Zuvor aber eine Kurzvorstellung meinerseits: ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker und lebe jetzt schon lange ohne Alkohol.

    Erst mal möchte ich sagen, dass mich die Aussage der Beraterin ebenfalls irritiert. Es ist unheimlich schwer eine Alkoholsucht mit absoluter Bestimmtheit zu diagnostizieren. Aus der Ferne geht das m. E. gar nicht. Wenngleich man natürlich aufgrund Deiner Schilderungen schon sagen kann, dass bei Deinem Freund ein ungesundes Verhältnis zum Alkohol besteht. So wie Du das schilderst betreibt er auch Alkoholmissbrauch. Ob er aber bereits süchtig ist lässt sich daraus aber nicht zwingend ableiten.

    Und genau dazu möchte ich Dir meine Gedanken schreiben. Denn warum ist es Dir denn so wichtig zu wissen, ob der bereits süchtig ist oder nicht?

    Was würde es für Dich denn ändern, wenn ich oder irgend jemand anderer Dir jetzt sagen könnte: Ja, Dein Freund ist alkoholabhänig oder nein, Dein Freund ist nicht abhängig er trinkt einfach nur zu viel?

    Entscheidend ist doch, dass Du mit seinem Konsum nicht einverstanden bist. Oder besser: Sein Konsum stört Dich, sein Konsum besorgt Dich, Du hast Angst, dass er da noch mehr hinein rutschen könnte. Letztlich hast du wahrscheinlich Angst davor, dass er süchtig werden könnte (wenn er es noch nicht ist) und dann nicht mehr aufhören könnte. Weil Du Dir im Grunde wünschen würdest, dass er viel weniger trinkt. Also vielleicht einfach "ganz normal", so ab und zu mal was. Aber genau das tut er nicht. Oder vielleicht tut er das ja gerade im Moment, weil Du es angesprochen hast aber es ist nicht sicher, ob das so bleiben wird.

    Wenn ich ehrlich bin, dann finde ich es sehr schade, dass Du Dir diese Gedanken überhaupt machen musst. Ich meine, da ist eine frische Liebe, Ihr wohnt seit 2 Monaten zusammen und bereits jetzt bist Du damit beschäftigt Dir Sorgen zu machen. Ich finde das mehr als schade. Und als objektiver "Beobachter" von außen würde ich sagen: puhhh, kein optimaler Start, trotz frischer Liebe. Und ich denke auch, dass dieses Thema jetzt erst mal "zwischen Euch" steht. Es ist "Euer Thema".

    Du hast es thematisiert, was ich übrigens für absolut richtig halte und er hat Dir seine Sichtweise geschildert. Er hat auf seine Weise darauf reagiert. Immerhin hat er nicht alles geleugnet, er hat Dich nicht angegriffen, er hat Dir nicht vorgeworfen Du würdest ja total übertreiben. Nein, dass hat er alles nicht getan. Also gar nicht so schlecht, könnte man sagen.

    Andererseit macht er aber auch, meiner Meinung nach, wirre bzw. verwirrende Aussagen. Im Grunde scheint es mir, dass Du ihn bei Eurem emotionalen Gespräch richtig "erwischt" hast. Ich glaube da konnte er (kurz) offen sein, da hat er sein Problem zugegeben, da hat er es sich und Dir (kurz) eingestanden. Vielleicht hatte er da auch gerade den richtigen Pegel.... Und ich muss Dir sagen, dass mich das ein wenig an eigene Verhaltensweisen erinnert.

    In meiner Anfangszeit hat mich meine Frau auch auf meinen Konsum angesprochen. Ich trank wenig aber regelmäßig. Jeden Abend ein oder zwei Bier. Und sie sprach mich darauf an, ob ich nicht glauben würde, dass das vielleicht ein bisl zu viel ist bzw. ob das denn jeden Tag sein müsste. Ich antwortete, dass das natürlich nicht sein müsste und stellte den Konsum erst mal ein. Ich erinnere mich auch daran, dass ich dann öfter mal ganz bewusst und fast schon demonstrativ alkoholfreies Bier trank. Um dann langsam wieder zur alten Gewohnheit zurück zu kehren.

    Wieder sprach sie mich an, wieder machte ich eine Trinkpause. Und trank bei offiziellen Anlässen alkoholfreies Bier. Das Spiel ging ein paar mal so, bis ich irgendwann damit begann heimlich zu trinken. Für mich war das der Beginn einer elenden Alkoholikerkarriere.

    Was ich sagen will: Dein Freund zeigt in vielem was er tut und wie er auch argumentiert deutliche Anzeichen für ein großes Alkoholproblem. Wenn er noch nicht süchtig ist hat er auf jeden Fall gute Chance es zu werden. Er beginnt bereits jetzt sich in Widersprüche zu verstricken und beginnt auch bereits jetzt den Alkohol bzw. die Sucht zu verharmlosen. Siehe das Beispiel mit Zucker oder Kaffeesucht. Dazu kommt noch seine familiäre Prägung....

    Wenn ich ehrlich bin sind das keine guten Voraussetzungen für ein Leben mit dauerhaft moderatem Alkoholkonsum. Für ihn wäre eine trinkfeste Partnerin, die gerne selbst mal einen verlötet sicher die kompatiblere Variante. Und für Dich, so wie Du hier schreibst, wäre ein Partner, der ganz bewusst mit Alkohol um geht sicher auch die bessere Alternative. Weil ich eben heraus lese, dass das ein Thema ist, dass Dir sehr wichtig ist. Wenn da halt nicht die Liebe wäre....

    Man könnte also sagen, da geht bei Euch etwas nicht zusammen. Nun bin ich ja schon der Meinung, dass man in einer Beziehung, besonders wenn man sich gegenseitig liebt und respektiert, bereit ist sich an den jeweils anderen etwas anzupassen. Man geht Kompromisse ein, man sieht sich auch mal was nach. Aber man sollte sich deshalb nicht verbiegen müssen. Und es gibt eben grundsätzliche Dinge, die einfach passen müssen. Und wenn die nicht passen, dann passt es eben auch einfach nicht. Und dann wird es auf Dauer schwer werden.

    Insofern finde ich es gut, wenn Du Dir das alles erst mal noch eine Zeit lang anschaust. Aber mein Gefühl sagt mir, ohne Dich zu kennen und nur durch das was ich von Dir lese, dass seine Welt und Deine Welt nicht miteinander kompatibel sind. Alleine das was Du über seine Familie schreibst.... Diese wird immer ein Teil von ihm sein.

    Ich glaube, dass die diversen Alarmsignale die Du hattest absolut ihre Berechtigung hatten.

    Pass auf Dich auf!

    LG
    gerchla

  • Hallo gerchla,

    danke für deine Worte, sie haben mich sehr zum Nachdenken gebracht.

    Und auch danke, dass du etwas von deiner eigenen Geschichte erzählt hast. Darf ich dich fragen, wie lange so welche Phasen, in denen man der anderen Person versprochen hat, seinen Konsum zu reduzieren, angehalten haben?

    In der Tat, das Thema beschäftigt mich sehr intensiv zur Zeit. Und es ist genau wie du gesagt hast, es ist für mich sehr wichtig zu wissen, ob wir hier von einer Abhängigkeit sprechen oder "nur" von Missbrauch. Denn bei Missbrauch würde ich denken, dass wir das 'Problem' mit unserer Regelung gut in den Griff kriegen.

    Der Grund, warum mir das Thema wichtig ist, liegt darin, dass ich eine Zukunft in der Beziehung sehe und es wirklich (bis auf dieses Thema) perfekt harmoniert und wir bald offiziell zusammen ziehen werden. Ich bin noch Mitte 20 und das ist ein relativ großer Schritt. Ich mache mir Sorgen, dass da ein riesen Problem herrscht, von dem ich nichts weiß und was ich auch nicht bewältigen kann... Es entsteht da gewissermaßen ein kleines Horrorszenario in meinem Kopf: Es ist außer Frage, dass, falls es so wäre, ich ihn zu 100% unterstützen würde, die Sucht unter Kontrolle zu kriegen. Aber das Ganze ist, wie ich tausend mal gelesen habe und auch selber noch in Erinnerung habe von meiner Vergangenheit (nicht ich persönlich), nicht einfach. Das Gegenteil wohl eher. Erstmal muss er es sich selber eingestehen, was mehrere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauert, und manchmal nie passiert, und in der Zwischenzeit würden mich diese ewigen Sorgen zwischen 'okay, vielleicht ist doch alles gut' vs. 'ich komme mit diesem Konsum nicht klar' herumtreiben. Das ist natürlich eine persönliche Sache, andere Leute würden sich vielleicht erst Sorgen machen, wenn es soweit ist. Ich weiß lediglich, dass ich eine Sucht, auch wenn sie vielleicht nie eskalieren wird und es sich um einen Spiegeltrinker handelt, der sein Wesen nicht großartig verändert und bei ein paar Bier am Abend bleibt, nicht akzeptieren kann.

    Tja, und hier dreht sich das Gespräch dann wieder im Kreis. Man kann es halt zur Zeit nicht 'wissen'. Es sind Spekulationen. Ich liebe ihn und ich möchte mit ihm zusammen sein und im Moment hat er seinen Konsum drastisch runter geschraubt. Genauso werde ich (falls alles so bleibt) den Schritt auch wagen und meine Wohnung nächsten Monat kündigen. Denn wer weiß schon, ob sich die Abhängigkeit in ein paar Monaten, oder eher Jahren zeigt, oder ob da überhaupt eine Abhängigkeit vorliegt. Das kann nur er wissen und am Anfang weiß man es ja wirklich selber nicht mal oder verdrängt es. Und wenn jetzt alles so weiter läuft, hoffe ich, dass dieses dumpfe Bauchgefühl und meine Sorgen verschwinden.

  • Hallo Nina,

    ich kann all Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Du bist eine junge Frau und stehst jetzt sozusagen am Anfang Deiner Lebensplanung. Es gibt weiß Gott bessere Startbedingungen....

    Ich möchte kurz darauf eingehen:

    Zitat

    Darf ich dich fragen, wie lange so welche Phasen, in denen man der anderen Person versprochen hat, seinen Konsum zu reduzieren, angehalten haben?


    Es hat ja nichts damit zu tun ob man jemanden etwas versprochen hat oder nicht. Es hat damit zu tun ob man in der Lage ist Trinkpausen zu machen oder nicht. Trinkpausen kennt wahrscheinlich jeder Alkoholiker. Die Anlässe, weswegen man diese dann macht, können unterschiedlich sein.

    Z. B. eben auch deshalb, weil man dem Partner zeigen will, dass man alles im Griff hat. Aber oft eben auch, weil man sich selbst beruhigen will. So war das bei mir häufiger. Auslöser war z. B. ein Abend, an dem ich es etwas übertrieben hatte und wo ich am nächsten Früh nicht ganz fit war. Dann ein "so gehts nicht weiter" zu mir selbst. Und dann eine Trinkpause. Ich hatte zahlreiche. Die längste dauerte fast ein Jahr. Die meisten dauerten einige Wochen, so 3 - 4 Wochen. Später, als die Sucht dann ausgeprägter war, waren es dann nur noch ein paar Tage. Irgendwann ging nichts mehr bzw. ich wollte dann auch gar nicht mehr auf Alkohol verzichten. Es erschien mir sinnlos, alles erschien mir sinnlos....

    Meine lange Trinkpause war durch die Geburt meiner Tochter motiviert. Ich hatte Angst, ich könnte sie im betrunkenen Zustand z. B. mal überrollen, wenn sie bei uns im Bett mit schlief. Davor hatte ich Panik. In all meinen Trinkpausen habe ich immer wieder an Alkohol gedacht, war also schon abhängig. Am besten war es noch in diesem fast einem Jahr. Da hätte ich vielleicht die Kurve bekommen können, wenn ich damals schon ein wenig mehr im Hirn gehabt hätte und das Thema Alkoholsucht irgendwie im Hinterkopf gehabt hätte. Hatte ich aber nicht und so kam ich über ein Biermischgetränk innerhalb kürzester Zeit wieder in die Spur. Unglaublich eigentlich... Aber heute verstehe ich das sehr gut. Denn ich hatte damals ja nichts an meinem Leben verändert, ich habe einfach NUR keinen Alkohol mehr getrunken. Und das reicht leider, wenn man mal süchtig ist, bei weitem nicht mehr aus....

    So gut ich all Deine Gedanken nachvollziehen kann, vor allem vor dem Hintergrund das Du diesen Mann offenbar wirklich liebst, so sehr möchte ich Dir auch sagen: Pass bitte höllisch auf.

    Diese Sucht ist ein absoluter Killer. Und Deine Liebe kann nichts bewirken. Bei mir war nicht einmal die Liebe zu meinen Kindern (und glaube mir, es gibt KEINE stärke Liebe als die zu den eigenen Kindern) mich von dem Zeug wegbringen könnte. Ich liebte (und liebe) meine Kinder wirklich über alles und ich wusste irgendwann, dass ich auch deren Leben an die Wand fahre, wenn ich nicht von dem Zeug weg komme. Ich schaffte es nicht.... Bitte mache nicht den Fehler und denke, Du könntest mit Deiner Liebe etwas erreichen.

    Er allein, nur er entscheidet ob er seine Sucht (fiktiv in die Zukunft gedacht da ich ja nicht weiß wo er steht) bekämpfen will oder nicht. Ich muss es nochmal schreiben: Das was Du über sein Umfeld schreibst halte ich für sehr bedenklich. Ich kann Dir nur von mir sagen, dass ich (fast) mein ganzes Leben und Umfeld verändern musste um da raus zu kommen. Und ich hatte noch nicht mal ein sonderlich trinkfreudiges Umfeld. In meiner Familie trank (trinkt) lediglich meiner Vater, wobei der aus meiner Sicht sein Leben lang an der Missbrauch/Suchtgrenze entlang geschrammt ist und nie ganz abgestürzt ist. Meine Geschwister trinken nicht, meine Mama nicht und auch alle sonst nicht.

    Aber ich will Dir ja Deinen Freund nicht ausreden. Um Gottes Willen, nein das will ich nicht. Sei Dir einfach darüber im Klaren, dass Du gegen eine Alkoholsucht keine Chance hättest. Egal wie sehr Du ihn liebst und egal wie sehr er Dir beteuert das er Dich liebt, braucht, etc.

    Wenn Du die Handlungshoheit bei Dir behälst, wenn Du also jederzeit in der Lage bist, die Bühne zu verlassen wenn es zu viel / zu schlimm / zu belastend wird, dann ist ja alles soweit ok. Ich weiß gar nicht, wie ich das jetzt ausdrücken soll. Pass einfach auf, dass Du nicht in eine Beziehung hinein gezogen wirst aus der Du nicht mehr heraus kommst. In ein Abhängigkeitsverhältnis sozusagen. Bei Beziehungen mit einem trinkenden Partner sind solche Abhängigkeiten nicht ganz selten. Bleib bei aller Liebe klar im Kopf, lege ganz klare Grenzen für Dich fest und wenn diese überschritten werden, dann handle!

    Und warte jetzt mal ab. Wenn er Alkoholiker sein sollte, dann wird er seinen runtergeschraubten Konsum nicht auf Dauer halten. Aber er kann das trotzdem lange durchhalten. Und es könnte passieren, dass er "unaufällig" zum alten Konsum zurück kehrt. So habe ich das in meiner Anfangsphase gemacht. "Leider" hat das meine Frau durchschaut. Und dann kam ich auf die gloreiche Idee heimlich zu trinken. Auch das ist eine Option.....

    Weißt Du was ich für das wichtigste in einer Beziehung halte? VERTRAUEN - Entweder Du kannst ihm vertrauen, am besten blind oder es wir sehr schwierig werden. Und ich denke, dass wird Dir die Zeit zeigen. Pass einfach nur darauf auf, dass Du immer auf Dich achtest und immer Dich und Dein Wohlbefinden im Fokus hast. Denn dann wirst Du reagieren wenn es notwendig werden sollte.

    Alles alles Gute!

    LG
    gerchla

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