Hallo ihr Lieben,
ich melde mich mal wieder zurück - nach einiger Zeit...
Es ist schon ein bisschen Zeit vergangen seit meinem letzten Beitrag, ich fasse meine Situation noch einmal kurz zusammen:
Ich bin erwachsene Tochter einer nassen (nicht erkannten) Alkoholikerin. Stehe im Leben, bin gefestigt und mir gehts soweit gut.
Vor ca. 9 Monaten habe ich den Kontakt zu meiner Mutter nach etlichen Eskalationen und einigen Interventionsveruchen vollständig abgebrochen. Für sie völlig unverständlich und aus der Luft gegriffen. Der Freund meiner Mutter, der immer wieder hilfesuchend wegen Ihres Alkoholproblems auf mich zu kam, hat seitdem kein Wort mehr mit mir gesprochen.
Meine Mutter schrieb mir ab und an noch eine Kurznachricht, bedankte sich für Bilder oder Nachrichten, die ich ihr nie geschickt habe. Ich hab nicht darauf reagiert.
In den vergangenen Monaten distanzierte ich mich aufgrund der angespannten Lage auch von meiner Oma und Tante (mütterlicherseits - sie wohnen zusammen)
Kurz vor Weihnachten drückte das schlechte Gewissen dann doch so sehr, dass ich meine Oma anrief. Nach einer von Reihe Vorwürfen konnte ich mal meine Sicht der Dinge von der Seele reden. Das stieß und stößt nachwievor auf völliges Unverständnis. Meine Mutter sei kein Assi, der sein Leben nicht auf die Reihe kriegt, ungepflegt ist und dummes Zeug erzählt (Definition eines Alkoholikers aus der Sicht meiner Oma) und sie hätte doch schließlich immer alles für mich gemacht und ich lasse sie im Stich. Ich solle mich doch mit ihr versöhnen.
Ich versuche ständig zu erklären, dass es keine Entscheidung aus einem Streit heraus war, dass ich ihr auch nicht böse bin und ihre Definition eines Alkoholikers doch ein wenig weltfremd sei...
Aber ich stoße nur auf Unverständnis und muss mir nun ständig die selben Vorwürfe anhören. An der Wahrheit ist leider keiner wirklich interessiert.
Ich fühl mich ganz schön hilflos und allein und unter diesen ganzen Vorwürfen fang ich selbst oft an, an meiner Wahrnehmung zu zweifeln... Außerdem fehlt mir meine Mama im Moment auch sehr. Ich stehe nachwievor zu meiner Entscheidung und empfinde sie als das einzig Richtige, was ich "für uns" tun konnte. Aber sie fehlt mir trotzdem. So wie früher - ohne die Alkoholbrille :-\