Bitte um Ratschläge

  • Könnte mir vielleicht ev. ein Medikament empfehlen das in den ersten Tagen helfen könnte
    Wenn ich es selber versuchen möchte von den Abend Bieren weg zu kommen
    Wenn ich scheitere gehe ich sofort zu professionisten aber ich würde es gern geheim und alleine Probieren ich habe für Montag den absoluten Ehrgeiz es zu schaffen und nicht die Familie aufs Spiel zu setzen bitte um Infos oder Ratschläge Vielen Dank daf<r lg Thomas

  • Hallo!

    Wir sind alle, soweit ich es überblicken kann, keine Ärzte. Und genau die sind allein dazu berufen, Medikamente zu verordnen.

    Die Pille, die den Alkoholismus zum Stillstand bringt, ist noch nicht erfunden worden.

    Mein Rat: Geh zum Doc und zur Suchtberatung. Und offenes Visier der Familie gegenüber kann auch nicht schaden. Die weiß doch eh Bescheid, dass Du ein Problem hast. Da macht es sich gut, aufzuzeigen, dass Du dein Problem über den Doc ernsthaft angehst.

    Schau mal hier in die Literaturliste: https://alkoholforum.de//index.php?topic=1715.0

    Ich rate zu Beginn zu ALK von Borowiak.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Hi Thomas,

    Zum Hausarzt musst du sowieso, wenn du etwas Stärkeres benötigst. Der wäre schon ein guter Ansprechpartner.
    Ansonsten....versuche es mit Passionsblume oder Lavendel. Die Apotheker beraten gerne.

    Ich kann dich gut verstehen, dass du Schiss hast vor der Klinik. Ab da hast du den "Stempel".

    Gruß
    Emilie

  • Ich fühlte mich in der Klinik gut aufgehoben.

    Den "Stempel" verpasst man sich selbst.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Thomas,

    zum Thema Medikamente hast Du ja jetzt schon einiges gelesen. Ich denke der Weg zum Arzt wäre hier am sinnvollsten.

    Auch wenn ich mir jetzt nicht sicher bin, ob Du hier noch aktiv bist bzw. bleibst, weil Du womöglich nicht das als Antwort bekommen hast, was Du Dir gewünscht hast, will ich Dir ein paar Gedanken bzw. Erfahrungen von mir da lassen.

    Ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker und trinke jetzt schon lange nicht mehr. Zu meiner aktiven Zeit war ich ein heimlicher Trinker. D. h. ich habe meine Sucht, auch als ich dann in den letzten Jahren wirklich ganz enorme Mengen an Alkohol konsumierte, vor allen geheim gehalten. Vor allem aber vor meiner Frau und meinen Kindern. Erstaunlicherweise ist mir das sogar äußerst erfolgreich (leider) gelungen. Denn ich wollte genau wie Du, meine heile Welt nicht verlieren bzw. noch weniger wollte ich die heile Welt meiner Familie zerstören. Was ich aber im Grunde mit jedem Tag an dem ich heimlich trank mit immer sich steigernder Intensität tat. Nur kapierte ich das leider nicht....

    Was lag da dann also näher als auch heimlich mit dem Trinken aufzuhören. Heimlich getrunken - heimlich aufgehört- alles gut! Eine echte Win-Win-Situation. Ich kann Dir nicht genau sagen, wie oft ich das probiert habe. Wie oft ich mir ganz fest gesagt habe: So geht es nicht mehr weiter! Ab jetzt trinke ich nichts mehr. Oder auch: Ab jetzt trinke ich max. 2 Bier pro Tag usw.

    Es hat NIE funktioniert. Also anfangs, als die Sucht noch nicht so manifestiert war (jedoch bereits vorhanden), da konnte ich wenigstens noch längere Trinkpausen einlegen. Einige Wochen, später wenigstens noch einige Tage. Am Ende war selbst das nicht mehr möglich. Auch reduzieren war nicht mehr möglich. So ist sie halt, die Sucht. Wenn es so einfach wäre, dann bräuchten wir kein Forum und könnten uns auch all die anderen Hilfsangebote sparen.

    Für mich ist eine ganz wichtige Voraussetzung es überhaupt schaffen zu können, dass man sich zu seiner Krankheit bekennt. Natürlich einmal sich selbst gegenüber (ja, ich BIN Alkoholiker) aber auch seinem engsten Umfeld gegenüber. Denn damit schließt man sich Hintertürchen. Ich konnte ja locker wieder anfangen, es änderte sich ja nicht. Da war keine Frau oder kein Kind das irgendwas zu mir gesagt hätte. Kein Kind, dass gesagt hätte "Papa, Du wolltest doch nicht mehr trinken". Denn wenns mal raus ist, dann steht man ja auch "unter Beobachtung". Sich outen bedeutet nicht, dass man Hinz und Kunz auf die Nase binden muss, dass man Alkoholiker ist. Aber wenigstens den Leuten, deren Vertrauen man genießt. Vertrauen, gegenseitiges Vertrauen, ist der Schlüssel zu einer funktionierenden Beziehung. Denk doch einfach mal darüber nach...

    Ansonsten wünsche ich Dir nur das Beste. Ich spare mir jetzt erst mal weitere Worte, denn ich weiß nicht, ob ich Dich überhaupt erreichen kann. Solltest Du Interesse an einerer weiteren Konversation haben, dann freue ich mich und Du kannst ja einfach schreiben was Dich gerade umtreibt.

    LG
    gerchla

  • Vielen lieben Dank Gerchla Du hast mich ganz toll erreicht Danke
    Mein Plan wäre das ich am Montag mit Tag eins beginne ich bin mit meiner Frau und mit meinen Eltern übers Wochenende in einer Therme dort möchte ich es meinen engsten Angehörigen meiner Frau und meinen Eltern sagen das ich nicht der Lustige Party Feierer bin der einfach gut drauf ist und täglich ein bißchen was trinkt auch um etwas von der Arbeit zu Entspannen sondern mittlerweile der geworden bin der nach nur einem Schluck Bier mindestens 6bis 7 halbe braucht und das auf 5 verschiedenen Stationen Eltern Freunde Nachbarn usw damit es nicht so auffällt das ich leider ganz tief rein geraten bin Meine Frau sieht es natürlich auch schon aber ist im Moment noch der Meinung das ich so 1 bis 2 Bier trinke ist für sie auch nicht ganz in Ordnung aber sie lebt damit
    Ist das outen am Wochenende gut? WIE könnte ich es formulieren? Wäre es anders besser? Danke lg Thomas

  • Guten Morgen Thomas,

    also erst mal will Dir meine Enschätzung zu Deiner aktuellen Situation geben. Du hast ja ein klein wenig geschrieben, wie Dein Trinkverhalten aktuell ist. Ich fasse mal zusammen: wenn Du eines trinkst, kannst Du nicht aufhören, brauchst mehr - Du verheimlichst Deinen (wahren) Konsum vor Deiner Frau - Du trinkst, wenn ich das richtig interpretiere um zu entspannen oder auch um gut drau zu sein.
    Mit diesem Trinkverhalten erfüllst Du einige deutliche Merkmale für eine Alkoholsucht. Ich weiß nicht, wie Du Deine Situation selbst einschätzt. Siehst Du Dich als Alkoholiker?

    Ich reite da so darauf herum weil das hier

    Zitat

    Wenn ich es selber versuchen möchte von den Abend Bieren weg zu kommen


    im Falle einer Suchterkrankung etwas umzuformulieren wäre. Du müsstest dann das "Abend" streichen und das "Bieren" durch das Wort Alkohol ersetzen. Will sagen, solltest Du alkoholabhängig sein bleibt Dir aller Erfahrung nach nur die absolute Abstinenz. Ich weiß nicht ob Du darüber schon mal tiefer nachgedacht hast bzw. ob Du Dir das überhaupt vorstellen kannst.

    Bleibt noch die Möglichkeit, dass Du vielleicht "nur" Missbrauch betreibst und noch nicht süchtig bist. Sollte das der Fall sein, hättest Du eine Chance wieder zu einem moderaten Trinkverhalten zurück kommen. Jedoch ist auch das nicht einfach und es bedingt meiner Meinung nach auch, dass Du Deine Trinkgründe kennst (aufarbeitest) und beseitigst. Dein Hirn kennt sich ja jetzt bereits recht gut aus, was die Wirkung von Alkohol betrifft und wann man ihn gut einsetzen kann. Und das vergisst es auch nicht, so dass Du auch als Missbräuchler sehr gut aufpassen müsstest, nicht wieder zu steigern. Deshalb meine ich, dass es wichtig ist zu wissen, wieso man den Alkohol missbraucht hat und wofür. Und unbedingt Maßnahmen ergreift, die Gründe entweder zu beseitigen oder alkoholfreie Strategien zur Bewältung von z. B. Problemen zu finden bzw. zu erarbeiten.

    Da kann es dann sogar einfacher sein, einfach nichts mehr zu trinken. Was im Übrigen keinen Verlust an Lebensqualität bedeutet. Aber wenn Du mir das zu meiner Trinkerzeit gesagt hättest, hätte ich Dir erklärt, dass das unvorstellbar für mich ist.

    Gut, das war dann mal meine Vorrede. Ich halte es einfach für wichtig, dass Du Dich tiefer mit Deiner Situation und Deinem Trinkverhalten beschäftigst (falls nicht schon geschehen, scheint aber nicht so zu sein). Es ist deshalb wichtig, weil es eben nicht so einfach funktioniert mit dem Aufhören. Und weil ich selbst bei mir die Erfahrung gemacht habe, dass dieses "ich muss jetzt was unternehmen, so gehts nicht weiter " ohne das richtige "Fundament" nicht auf Dauer funktioniert.

    Deshalb würde ich Dir auch empfehlen, wenn Du wirklich Nägel mit Köpfen machen möchtest, dass Du zu Deinem Arzt gehst, mit ihm darüber sprichst. Jetzt gar nicht bezogen auf irgendwelche Medikamente, sondern grundsätzlich. Er wird Dich bei der Entgiftung begleiten, so dass Du hier bezüglich kalten Entzugs safe bist. Dann würde ich auch mal mit einer Suchberatung sprechen. Einfach mal hingehen und Deine Situation schildern. Und mal schauen, was Du an Input bekommst. Und ich würde mich auch mal nach einer realen SHG umschauen. Einfach mal checken, wo es eine in Deiner Nähe gibt und mal hingehen. Checken ob das was für Dich ist, ob das passt oder ob Du damit gar nicht zurecht kommst.

    Und dann wird eines das andere ergeben. Du wirst merken wo Du stehst, was Dir hilft und Du wirst dann sehen, wie Du ohne Alkohol klar kommst. Da Du noch eine funktionierende Beziehung zu Frau und Familie hast, kannst Du daraus viel Kraft und Unterstützung ziehen. Da sind Deine Chancen sicher besser als bei vielen anderen. Sei Dir dessen bewusst und verspiele sie nicht.

    So würde ich nach meiner heutigen Erfahrung mit Deiner Situation umgehen. Und ja, natürlich bedingt das auch ein Outing bei Deiner Frau bzw. engen Familienmitgliedern. Aber merkst was? Das ist "nur" ein Teil des Ganzen. Ein wichtiger wohlgemerkt, aber trotzdem nur ein Teil. Wenn Du süchtig sein solltest, dann wirst Du mehr unternehmen müssen, so zumindest meine Erfahrung.

    Jetzt kann es ja sein, dass Du Dir das alles so nicht vorstellen kannst... Arzt, SHG, Suchtberatung - brrrrrr geht gar nicht. Kann ich nicht, will ich nicht. Wäre jetzt nicht so ausergewöhnlich, auch wenn da niemand beißt und Du dort genau die Hilfe bekommst die Du brauchst. Dann überlege Dir, ob Du Dir nicht mal einen sehr langen Zeitraum komplett ohne Alkohol vor nimmst. Sagen wir mal ab jetzt 6 Monate. Komplett alkoholfrei. Und schaust Du mal, was da so mit Dir passiert. In der ersten Woche gehst Du damit das Risiko eines kalten Entzugs ein, darüber musst Du Dir im Klaren sein. Um das zu vermeiden bleibt aber nur der Arzt.

    Nach dieser Woche bleibt Dir dann noch die psychische, die "eigentliche" Abhängigkeit, je nachdem wo Du da eben stehst. Du wirst erleben, wie stark Dein Verlangen nach Alkohol ist. Du wirst sehen, ob es Dir ganz einfach fällt oder ob Du richtig kämpfen musst (oder abbrichst und wieder trinkst). Du wirst auch erleben, ob Du vielleicht am Anfang gar keine Probleme hast und euphorisch der Meinung bist ja vielleicht gar kein Alkoholproblem zu haben um dann doch wieder unter Druck zu geraten. All das und noch viel mehr kann Dir passieren, je nachdem wo Du eben stehst in Deiner Suchtentwicklung.
    Wenn die Gedanken an Alkohol nicht verschwinden, oder wenn Du gar dem Druck nachgiebst, dann weißt Du was die Stunde geschlagen hat. Dann gibt es keinen Plan B mehr.

    So, und natürlich ist es auch bei dieser "6-Monatsvariante" eine gute Idee sich zu outen. Und zwar einfach offen und ehrlich, ohne taktisches Geplänkel. Du allein entscheidest. wie viele Menschen bzw. welche Menschen es erfahren sollten. Deine Frau ist gesetzt, beim "Rest" kann ich das nicht einschätzen. Ich habe es damals meiner Frau, meinen Kindern, meinen Eltern und meinen Geschwistern erzählt. Und zwar nacheinander über einige Tage verteilt. Ich wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, irgendeine Veranstaltung wo die alle sind herzunehmen, um dort eine Verkündigung zu machen.

    Das waren bei mir ehrlich gesagt höchst schwierige und höchst emotionale Einzelgespräche, die ich (und auch Teile der Vorgenannten) heulend beendet habe. Und dann musste ich erst mal wieder zu mir finden. Vielleicht bist Du da ja entspannter. Das was ich damals zu sagen hatte, hat mein komplettes Bild, dass ich nach Außen hin hatte, pulverisiert. Vom Helden, super Papa, super Ehemann, erfolgreich im Job zum total verzweifelten Alkoholiker, der seine Fassade jetzt nicht mehr aufrecht erhalten kann (bzw. will). Ich meine, das war schon eine Nummer.

    Ich kann Dir nur raten, egal wie und wo Du es machst, immer ehrlich zu sein. Auch Dir selbst gegenüber. Letzteres ist entscheidend.

    LG
    gerchla

  • Ich kann Dir nur raten, egal wie und wo Du es machst, immer ehrlich zu sein. Auch Dir selbst gegenüber. Letzteres ist entscheidend.

    Kann ich nur bestätigend unterschreiben!

    Habe früher oft nur auf Andere geschaut, die natürlich viiiiiel mehr getrunken haben - nur um nicht sehen zu müssen, wieviel ICH wirklich saufe. Sogar bei diesen Selbsttests "Bist Du schon Alkoholiker oder säufst Du nur zu viel" habe ich beschissen und sie natürlich für Humbug befunden, weil immer noch rauskam, dass ich (Minimum!) Missbrauch betreibe.
    Irgendwann habe ich dann eine ambulante Therapie gemacht - und mir nach den Therapiestunden erst mal einen genehmigt.

    Bis ich gemerkt habe, das es den Anderen (Ärzten, Therapeuten, Gruppenmitgliedern etc.) vollkommen egal sein kann, ob ich mich selbst bescheiße - schließlich schade ich mir selbst! Und wenn meine Frau mit den Kindern wegrennt - dann habe ich es MIR zu "verdanken"!
    Also habe ich "Nägel mit Köpfen" gemacht, bin auf eine stationäre Therapie umgeschwenkt, habe mir später eine SHG gesucht, habe an mir "gearbeitet" … Heute bin ich seit einigen Jahren trocken - und sehr zufrieden damit!

    Natürlich geht das Leben weiter und nicht alles entwickelt sich rosarot. Es soll auch noch Krankheiten und andere Ärgernisse geben, die nichts mit Alkohol zu tun haben.
    Trotzdem: Es lohnt sich, das Leben mit einem KLAREN Kopf zu genießen!

    Im Übrigen gibt es da einen Spruch, der mir ganz hervorragend gefällt:

    Drogen und Alkohol sind was für Anfänger.
    Wer wirklich cool ist, zieht sich die Realität rein.
    (Irgendwo auf Facebook)

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Greenfox und Gerchla Vielen Vielen Dank für eure Zeilen
    Ich hatte gestern das Gespräch mit meinen Eltern und meiner Frau
    Emotional aber es geht mir viel besser
    Ich bin mir klar und Bewusst ich will es unbedingt schaffen Melde mich bald mit Tag 1 zurück Danke Danke

  • Guten Abend Thomas,

    Super - der richtige Schritt. Ehrlichkeit wird Dir am besten helfen 44. 44. 44.

  • Hallo liebes Forum
    Es ist soweit habe es vorgezogen und bereits Gestern um 20h 30 Abends mein momentan hoffentlich letztes Bier gekippt
    Bin heute auf Tag 1 denke die ganze Zeit daran bin zwar sehr motiviert und entschlossen habe aber natürlich Angst wieder nachzugeben und diesmal nicht nur mich sondern den inzwischen engsten Kreis gleich mit zu enttäuschen
    am Freitag lag ich wiedermal im WC im Hotelzimmer komplett abgestürzt mischte dieses Mal zu dem Bieren plötzlich viel Rotwein Gläser ich glaubte leider es nochmal richtig zu genießen Peinlich und schäme mich von mir selbst aber es ist ja Schluss und hoffe. Das mir diese Nacht nochmal hilft es zu schaffen wenn ich nur kurz dran denke Morgen kommen bestellte Bücher alle Bestellt die mir hier empfohlen wurden Jetzt oder sonst sehr lange nicht mehr lg Thomas Bitte um coole. ZEILEN

  • Hi

    Falls DU dir selber nicht wichtig genug warst/bist, spätestens jetzt musst du durch. Sich der Familie öffnen, den Wunsch nach Enthaltsamkeit äussern, ist ein großer Schritt. Falls du das verbockst, machst du es schlimmer als vorher mit dem heimlichen Trinken.

    No way back !!

    Ich drücke die Daumen

    Emilie

  • Emelie Danke ja stimmt du hast völlig recht
    Normal dürfte ich nichts mehr ins negative ändern dürfen Vielen Dank jede Weisheit hier hilft mir ein wenig weiter und bestärkt mich
    Bitte um Antworten heute Tag 2 fast 48 Stunden sind um aber was kommt da noch so ausser schwitzen sehr unkenzentriert nervös Wallungen und auffällig Aggressiv was kommt noch wann ist das ärgste um vom Körper her Danke Danke lg Thomas

  • Hi Thomas

    Das ist individuell, es gibt kein Schema wie lange es bei x oder y dauert.

    Solltest du es nicht aushalten, geh zu deinem Hausarzt und lass dir ein Medi zur Entlastung verschreiben. Mehr machen die Kliniken auch nicht.

    Bleib am Ball, das Schlimmste hast du hinter dir !

  • Da Du entgegen allen guten Ratschlägen einen kalten Entzug machen möchtest, drücke ich Dir alle Daumen!
    Auf Deine Frage, was noch so an Entzugserscheinungen kommen kann, schau doch mal hier https://alkoholforum.de//index.php?topic=797.0

    Sorry, schreibe von meinem Handy - ist ein wenig mühselig.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Thomas,

    wie geht es Dir denn jetzt? Ich habe damals unvernüftigerweise auch kalt entzogen, d. h. ich bin zwar noch zum Arzt, da war aber das Gröbste schon vorbei. Würde ich mit meinem heutigen Wissenstand und den Erfahrungen, die ich von anderen mittlerweile mitgeteilt bekommen habe, niemals mehr machen. Da habe ich dann doch einige Geschichten gehört wo es um Leben und Tod ging.

    Meine Erfahrungen damals waren genau die Gleichen, wie ich sie in meinen Trinkpausen auch schon hatte. Jedoch etwas ausgeprägter. Starkes Schwitzen war mit das unangenehmste. Ich hatte Nächte dabei, wo ich mich mehrmals umgezogen habe. Und dann auch Probleme mit dem Einschlafen. Wobei ich heute nicht mehr genau sagen kann, ob das nun wirklich eine körperliche Reaktion war oder eher psychisch. Ich tippe auf Letzteres denn es war ja einiges zu Verarbeiten, um nicht zu sagen: Da war ein riesen Berg an Unsicherheit, an Herausforderungen, an Problemen, etc.

    Mir halfen damals simple Hörspiele.

    Aggressiv war ich nicht, eher leicht depressiv. Was auch dazu führte, dass mir noch klarer wurde, dass ich unbedingt Hilfe in Anspruch nehmen muss. Bei mir waren es vor allem die Schuldgefühle, die mich ziemlich nieder drückten.

    Wie sind denn jetzt so Deine Pläne? Wie willst Du weiter vorgehen. Den körperlichen Entzug hast Du ja jetzt bald hinter Dir, aber der ist normalerweise (also wenn nichts schief geht) eher die einfachere Übung. Jetzt geht es dann ja um die eigentliche Sucht. Da reicht es i. d. R. nicht einfach nichts mehr zu trinken. Jetzt mal völlig egal, an welchem Punkt Du bezüglich Deiner Sucht eigentlich stehst. Planst Du in eine SHG zu gehen? Suchtberatung? Wird Dich Deine Frau / Familie unterstützen und was habt Ihr da geplant?

    Bleib dran, die ersten wichtigen Schritte hast Du getan. Jetzt geht es darum die richtigen weiteren folgen zu lassen!

    LG
    gerchla

  • Hallo Gerchla
    Vielen Dank wieder für die Zeilen
    Ich nähere mich den 72 Stunden
    Hatte Gestern und Heute noch Urlaub und war beide Tage sehr viel am Berg und Spazieren
    Hat mir denke ich sehr gut getan und abgelenkt
    Familie unterstützt egal was wäre meine Frau würd alles machen was mir hilft
    Ich beginne diese Woche in einer SHG und möchte mir das mal ansehen
    Im Moment schlafe ich ca 2 Stunden so gut und fest wie schon lange nicht dafür ist es dann a er um ich bin komplett ausgeschlafen und den Rest der Nacht munter
    Starkes Schwitzen in der Nacht aber sehr unternehmungslustig ab den frühen Morgenstunden Die Bestellten Bücher sind gekommen und lese schon darin
    Im Moment bin ich nach wie vor sehr entschlossen und stolz das in knappe 3 Stunden 72 Stunden. Am Countdown erscheinen was rätst du mir für die von dir genannte eigentliche Sucht was könnte ich noch tun was wäre wichtig ich werde gmdiese Wo he auch mein Umfeld etwas sondieren freu mich wieder auf Antwort Danke lg Thomas

  • Hallo Thomas,

    das ist nicht so einfach etwas zu raten. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Krankheit sehr indivduell ist. Sowohl was den Weg hinein in die Sucht betrifft aber auch was den Weg wieder heraus betrifft. Wobei es deutlich leichter ist süchtig zu werden, als diese Krankheit dann wieder zum Stillstand zu bringen.

    Ich kann Dir sagen, wie ich das gemacht habe:
    Bereits 24 h nach meinem letzten Bier war bereits mein erster Besuch in einer SHG. Von da an besuchte ich diese Gruppe erst mal fast täglich, ich hatte aber auch das Glück, dass es dieses Angebot täglich gab (was wohl an der Größe meiner Heimatstadt liegt, am Lande ist das oft "nur" einmal in der Woche). Diese SHG-Besuche waren erst mal mein Anker. Dort lernte ich erst mal die Basics, konnte mich mit anderen austauschen und war für 2 - 3 Stunden "aufgehoben".
    Gleichzeitig legte ich los und informierte mich, was ich sonst noch so machen könnte. Suchtberatung und Arzt waren da dann ganz wichtige Adressen. Da ich merkte, dass ich psychisch sehr belastet war, vor allem wegen schwerer Schuldgefühle, habe ich auch relativ bald einen Termin beim Psychologen vereinbart, hatte jedoch 7 Wochen Wartezeit.
    Diese "überbrückte" ich mit SHG aber auch mit sehr vielen langen Spaziergängen in der Natur. Ich dachte extrem viel nach und nahm mir auch die Zeit dafür. Dieses Denken war nicht immer einfach oder besser: es war fast immer sehr schwer und belastend, drehte sich doch alles immer wieder um Sucht, Trennung und den Verlust meiner Kinder durch diese Trennung. Plus eine ganze Menge an Sorgen und Problemen, die sich während meiner Suchtzeit angehäuft hatten (inkl. finanzieller Schwierigkeiten). ABER: es war absolut notwendig, diese Gedanken zu denken und die Gefühle zu zulassen und nicht etwa zu verdrängen!

    Dann der langersehnte Psycho-Termin, der für mich völlig enttäuschend verlief. Am Boden zerstört musste ich mir irgendwas einfallen lassen. Dieser Arzt konnte mir jedenfalls nicht helfen. Also habe ich nachgedacht, mir überlegt wer oder was mir helfen könnten, wem ich mich gerne anvertrauen möchte etc. Heraus kam dabei ein Mönch, der in einem Kloster in einiger Entfernung von mir lebte. Das ist eine andere, eine lange Geschichte. Aber ich ging zu ihm und es folgten sehr viele weitere Treffen mit intensiven Gesprächen (hatte nichts mit Glauben und Religion zu tun, möchte ich noch dazu sagen). Dieser Mensch hat mir heraus geholfen aus meinem Loch, mehr noch, er gab mir das Rüst-Zeug für einen Neustart. Ein wunderbarer und sehr kluger Mann, genau das, was ich in diesem Moment gebraucht habe. Von da an ging es richtig Berg auf, schritt für Schritt. Ich erfur durch ihn, wie ich meine Sucht und meine Schuld richtig aufarbeiten konnte, wie ich auch die Gründe für mein Trinken überhaupt erst mal heraus finden konnte, welche Rückschlüsse ich dann daraus für meine Zukunft ohne Alkohol schließen konnte.

    Und so tat ich es dann auch. Dazu benötigte ich etwa 1 Jahr. Dann war ich mit dem Gröbsten soweit durch. Du siehst also, da hast Du noch etwas Zeit...

    Was nun für Dich das Richtige ist, das musst Du selbst heraus finden. Vielleicht gehst Du zur Suchtberatung und die erarbeiten etwas mit Dir. Vielleicht bist Du in einer professionellen Therapie richtig aufgehoben (die hätte ich selbstverständlich auch gemacht, wenn es hätte sein sollen, ich hatte keinerlei "das mache ich nicht" Gedanken). Vielleicht hilft Dir aber auch die SHG derart, dass das völlig ausreichend ist. Das musst Du selbst heraus finden, spüren sozusagen... Es geht darum, dass Du ohne Alkohol zufrieden lebst, idealerweise glücklich. Das ist der beste Garant dafür, dass Du das Zeug nicht vermisst. Aber es ist eben auch wichtig zu wissen, was Dir der Alkohol gegeben hat, warum Du da hinein gerutscht bist. Denn dann kannst Du diese Gründe, die oft gar nicht offensichtlich sind sondern ganz tief sitzen können, beseitigen bzw. andere Strategien für den Umgang mit ihnen finden als zu trinken.

    Also, bleib dran. Und hetze nicht in die Trockenheit, sondern gehe Dein Tempo, aber bleib dabei Konsequent und gehe Schritt für Schritt.

    LG
    gerchla

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